Arno Frank
MP3-CD
Ginsterburg
Ungekürzte Lesung mit Heikko Deutschmann (2 mp3-CDs). 902 Min.. Lesung
Regie: Schaefer, Kati;Gesprochen: Deutschmann, Heikko
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Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg Alltag eingekehrt. Lothar träumt vom Fliegen. Seine Mutter Merle misstraut der neuen Ordnung, kann aber nur ohnmächtig zusehen, wie sein Traum ihren Sohn in die Arme der Hitlerjugend treibt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren - und die meisten versuchen, sich irgendwie zu arrangieren. Doch der Krieg, an fernen Fronten geschlagen, ist bald auch in Ginsterburg zu spüren, in den erschütterten Beziehungen und Seelen der Menschen. Und über allem schwebt ein britischer Bomberpilot, der sich dem einstmals beschaulichen Städt...
Nach der Machtergreifung ist in Ginsterburg Alltag eingekehrt. Lothar träumt vom Fliegen. Seine Mutter Merle misstraut der neuen Ordnung, kann aber nur ohnmächtig zusehen, wie sein Traum ihren Sohn in die Arme der Hitlerjugend treibt. Manche Einwohner der kleinen Stadt leiden, andere profitieren - und die meisten versuchen, sich irgendwie zu arrangieren. Doch der Krieg, an fernen Fronten geschlagen, ist bald auch in Ginsterburg zu spüren, in den erschütterten Beziehungen und Seelen der Menschen. Und über allem schwebt ein britischer Bomberpilot, der sich dem einstmals beschaulichen Städtchen unaufhaltsam nähert.Ungekürzte Lesung mit Heikko Deutschmann2 mp3-CDs ca. 15 h 2 min
Arno Frank, geboren 1971 in Kaiserslautern, hat Kunstgeschichte und Philosophie studiert, bevor er die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Er war elf Jahre Redakteur der taz. Der Publizist arbeitet als freier Journalist vor allem für den SPIEGEL, die ZEIT, die taz und den Deutschlandfunk. Er lebt mit seiner Familie in Wiesbaden. Zuletzt erschienen von ihm die Romane 'So, und jetzt kommst du' (2017) und 'Seemann vom Siebener' (2023).
Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 2 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 902 Min.
- Erscheinungstermin: 13. Februar 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742434968
- Artikelnr.: 71957831
Herstellerkennzeichnung
Audio Verlag Der GmbH
Hardenbergstraße 9A
10623 Berlin
info@der-audio-verlag.de
»Ein hinreißend erzähltes, ein bedeutendes Buch.« Christoph Schnell, Thalia Jena
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Ulrich Steinmetzger zeigt sich durchweg fasziniert von Arno Franks Roman über die fiktive Stadt Ginsterburg, die zwischen 1935 und 1945 langsam in den moralischen und politischen Abgrund sinkt. Im Zentrum steht Uta, die wegen ihres jüdischen Mannes Carl von Ossietzky zurück in die Provinz muss - an einen Ort, der ihr fremd geworden ist und sie mit offener Feindseligkeit empfängt, resümiert der Kritiker. Dennoch findet sie dort eine Aufgabe, wenn auch unter Demütigungen: "Judenflittchen" wird sie genannt. Frank gelingen eindrucksvolle Figuren, die in ihrer Widersprüchlichkeit glaubhaft bleiben - selbst der angepasste Schwager Eugen, der zum Chefredakteur wird, bleibt komplex gezeichnet und lässt Uta seine Ginsterburger Stadtgeschichte Korrektur lesen. Der Autor entwirft "ein aus individuellen Geschichten gefügtes Geschichtsbuch", so der Rezensent, das zeige, dass Vergangenheit nicht tot sei. Was Franks Roman auszeichnet, ist nicht zuletzt sein Gespür für Atmosphäre und Details - und seine unaufgeregte, aber eindringliche Erzählweise, meint Steinmetzger.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Arno Frank versteht es ausgezeichnet, die Atmosphäre einer Stadt zu schildern und zu entwickeln, wie sie immer weiter in Richtung Abgrund trudelt. In drei großen und großartigen Abschnitten - 1935, 1940 und 1945 - lässt er sein facettenreiches und gar nicht nach einem einfachen Gut-Böse-Schema entworfenes Figurenensemble zueinander in Beziehung treten, wozu er seinem Text gelegentlich historische Dokumente beigibt. So entsteht sein aus individuellen Geschichten gefügtes Geschichtsbuch, das sinnlich macht, dass die Vergangenheit eben nicht tot ist.« Ulrich Steinmetzger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juni 2025 Ulrich Steinmetzger FAZ 20250625
Extrem langatmig und ausschweifend
Ginsterburg, eine kleine Ortschaft wie es hunderte in Deutschland gibt. Dort leben Merle und ihr Sohn Lothar. Es wird erzählt wie das Leben in einer Kleinstadt kurz vor und während dem zweiten Weltkrieg war.
Meine Meinung
Dies ist mein erstes …
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Extrem langatmig und ausschweifend
Ginsterburg, eine kleine Ortschaft wie es hunderte in Deutschland gibt. Dort leben Merle und ihr Sohn Lothar. Es wird erzählt wie das Leben in einer Kleinstadt kurz vor und während dem zweiten Weltkrieg war.
Meine Meinung
Dies ist mein erstes Buch dieses Autors und es konnte mich überhaupt nicht packen und fesseln. Der Schreibstil war extrem ausschweifend und detailliert, so dass Spannung nur selten aufkam. Des öfteren habe ich mich ertappt, wie ich Abschnitte übersprungen habe. Die Personen blieben farblos und distanziert, dabei wäre diese Geschichte extrem wichtig. Da gibt es bessere.
Leider kann ich dieses Buch überhaupt nicht weiter empfehlen und vergebe 2 Sterne
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Einband und Cover sind super schön und stimmungsvoll, die Aufmachung innen ist auch sehr ansprechend (beispielsweise die verschiedenen Schriftarten bei den Einschüben zwischen den Kapiteln), sodass direkt eine Atmosphäre entsteht, die zum Thema passt. Die Figuren sind alle sehr …
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Einband und Cover sind super schön und stimmungsvoll, die Aufmachung innen ist auch sehr ansprechend (beispielsweise die verschiedenen Schriftarten bei den Einschüben zwischen den Kapiteln), sodass direkt eine Atmosphäre entsteht, die zum Thema passt. Die Figuren sind alle sehr unterschiedlich, sodass jeder eine Identifikationsfigur findet. Durch die kurzen Kapitel und die ständigen Wechsel zwischen den Figuren, die ständig miteinander interagieren, hat es etwas von einer „Soap“ und ist generell sehr abwechslungsreich und leicht zu lesen. Das Thema ist beklemmend und hat natürlich große Aktualität in Anbetracht der aktuellen politischen Situation. Manche der Figuren sind allerdings ein bisschen überzeichnet bzw. ihr Handeln vorhersehbar. Trotzdem alles in allem ein sehr spannendes Buch, das ich jedem empfehle, der sich für die gesellschaftlichen Dynamiken zwischen 1935 und 45 interessiert.
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Krieg
1935: Langsam, aber spürbar ändert sich im kleinen Städtchen Ginsterburg die Stimmung. Die Jugend marschiert zur HJ bzw. zum BDM, Lothar lässt sich zum Piloten ausbilden, Blumenhändler Gürckel wird Kreisleiter. Über einen Zeitraum von zehn Jahren …
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Krieg
1935: Langsam, aber spürbar ändert sich im kleinen Städtchen Ginsterburg die Stimmung. Die Jugend marschiert zur HJ bzw. zum BDM, Lothar lässt sich zum Piloten ausbilden, Blumenhändler Gürckel wird Kreisleiter. Über einen Zeitraum von zehn Jahren beobachtet Arno Frank, wie der Krieg die Menschen beeinflusst.
Drei große Abschnitte, drei Jahre, 1935, 1940 und 1945, führen durch die Handlung, welche eher eine Ansammlung an Puzzlestücken ist als ein dahinfließendes Geschehen. Mehrere Personen aus Ginsterburg stehen im Mittelpunkt, und obwohl sie vieles am gemeinsamen Wohnort verbindet, gibt es große Verschiedenheiten, ganz besonders im Umgang mit dem Krieg. Obwohl Arno Frank mit seinen Figuren beste Beispiele erschafft, wie Menschen auf Judenhass, Paragraf 175 oder Gier nach Macht reagieren, wie auch Familienzusammenhalt und Liebe weitergehen können, so verspürt man beim Lesen kaum Gefühlsregungen. Einzelne, häufig wechselnde Szenen, nüchterne Beschreibungen, teilweise ohne Dialoge, lassen die Handlung manchmal eher zäh erscheinen, in die Figuren hineinversetzen, das funktioniert nur selten. Es braucht keine brutalen Episoden in solch einem historischen Roman, aber ein wenig mehr an Emotionen hätte schon sein dürfen. So fügen sich leider nur viele kleine Puzzlesteine aneinander, die zwar wichtige Themenbereiche ansprechen, aber das Gefühl einer real ablaufenden Geschichte vermissen lassen.
Ein nüchtern und kühl gehaltener Roman über die Zeit von 1935 bis 1945 mit einer Fülle an Botschaften, die jedoch die emotionale Ebene beim Leser kaum erreichen.
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Detaillierte deutsche Geschichte der Jahre 1935 bis 1945 gepaart mit fiktionalem Kleinstadtleben
Wie sich nicht nur der berufliche Alltag der Einwohner mit Machtübernahme der NSDAP ab 1935 allmählich durch Erlasse, Zeitungsartikel, Zulassungsbestimmungen etc. verändert, wird …
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Detaillierte deutsche Geschichte der Jahre 1935 bis 1945 gepaart mit fiktionalem Kleinstadtleben
Wie sich nicht nur der berufliche Alltag der Einwohner mit Machtübernahme der NSDAP ab 1935 allmählich durch Erlasse, Zeitungsartikel, Zulassungsbestimmungen etc. verändert, wird überzeugend beschrieben. Auf mehreren Erzählebenen geht es zunächst um die Hitlerjugend, den Nürburgring mit den Silberpfeilen, um den Nachweis »arischer Abstammung bis zum Jahre 1800, um Listen für schädliches und unerwünschtes Schrifttum, um Gesinnungsnachweise, um den Aufbau der deutschen Luftwaffe etc. zwischen den persönlichen Verstrickungen in Familie, Ehe, politischer Karriere. Durch das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre sind Juden nicht nur durch Arbeitslosigkeit bedroht. Angst, Verrat, KZ lassen so manche Freundschaft ersticken. Viel Mitmenschlichkeit tritt z.B. zwischen Uta, Architektin, und Otto Gürckel, Kreisleiter und Bürgermeister von Ginsterburg, einem alten Kameraden von Eugen von Wieland, Redakteur, hervor. Mit Ritterkreuzen, Ballastexistenzen, Flattermann, Lebensmittelkarten, Par. 175 - Widernatürliche Unzucht, Himmelbett-Verfahren und Führer-Sofortprogrammen wird das Kriegsgeschehen anschaulich beschrieben. Mehr über den ersten Testflug der Natter am 1. März 1945 mit dem Piloten Lothar Sieber ist historisch auf Wikipedia zu lesen. Auch Alfred »Alfie« Wellbeck, 18 Jahre, Heckschütze aus Wales, bindet sich auf seinem fünfundzwanzigsten Feindflug über Ginsterburg bis zum Romanende mit ein. Insgesamt erschrecken die negativ eingestellten Charaktere und die staatlichen Machenschaften, erinnern grob an Restriktionen während der Corona-Pandemie.
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Gebundenes Buch
Ginsterburg ist ein echtes Schwergewicht und keine leichte Kost.
Trotz dessen hat mich dieser Roman völlig in seinen Bann gezogen.
Aufmerksam wurde ich über eine lange Rezension in einer Tageszeitung und das ausdrucksstarke Cover.
Es ist großartig und absolut treffend, was den …
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Ginsterburg ist ein echtes Schwergewicht und keine leichte Kost.
Trotz dessen hat mich dieser Roman völlig in seinen Bann gezogen.
Aufmerksam wurde ich über eine lange Rezension in einer Tageszeitung und das ausdrucksstarke Cover.
Es ist großartig und absolut treffend, was den Inhalt betrifft.
Autor Arno Frank hat die Handlung in drei Teile geteilt, die in den Jahren 1935,1940 und 1945 im fiktiven Ginsterburg spielen.
Auf den ersten Blick wirkt alles so beschaulich in dieser urdeutschen Kleinstadt mit ihren verwinkelten Gassen, der alten Stadtmauer, dem englischen Garten und seiner langen Historie. Doch die neuen Herren in Berlin fordern bedingungslosen Gehorsam ihres Volkes und die Ginsterburger folgen dem Ruf des "neuen Deutschlands" nur allzu bereitwillig.
Immer lauter und brachialer bricht der Sog und der Sturm des Nationalsozialismus auch in Ginsterburg aus.
Arno Frank beschreibt wortgewaltig und eindringlich, wie eine Kleinstadt sich im dritten Reich verändert. Viele springen auf den Zug der neuen Macht auf um ihre Karriere voranzutreiben. Selbst in der Kirche wird die Gemeinde auf das Reich und seine Politik eingeschworen. Anhand von verschiedenen Protagonisten gewährt uns der Autor einen Einblick in die möglichen Motive dieser Figuren.
Ich war beim Lesen beeindruckt von der Poesie vieler Sätze, musste mich konzentrieren bei sehr vielen Protagonisten den Überblick zu behalten und habe oft Innegehalten um das Gelesene nachwirken zu lassen. Aber es hat sich gelohnt. Ginsterburg hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich werde es mit sicherheit ein zweites Mal lesen.
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Gebundenes Buch
eine Stadt im Krieg
Mit dem doch sehr speziellen Schreibstil des Autors, den ich als sehr abgehackt empfunden habe, konnte ich mich bis zum Schluss nicht recht anfreunden.
Der Autor beleuchtet, das Leben zu Kriegszeiten anhand einer fiktiven Stadt Ginsterburg. In vielen verschiedenen …
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eine Stadt im Krieg
Mit dem doch sehr speziellen Schreibstil des Autors, den ich als sehr abgehackt empfunden habe, konnte ich mich bis zum Schluss nicht recht anfreunden.
Der Autor beleuchtet, das Leben zu Kriegszeiten anhand einer fiktiven Stadt Ginsterburg. In vielen verschiedenen Handlungssträngen stellt er immer wieder die eine oder andere Person in den Mittelpunkt. Für den Leser ist es dann allerdings immer schwer sich auf die neue Figur oder aber auf die neue Situation einzustellen.
Auch wenn man gerade durch die vielen Handlungsstränge einen guten Einblick in die Zeit und die Sorgen und Nöte der Menschen hat. Waren es für mich zu viele Figuren. Hier währen wirklich 3 Hauptfiguren ausreichend gewesen.
Erschütternd fand ich aber wie sehr einige Menschen auf Linie mit dem Gedankengut der Nazis waren. Wie behinderte Menschen von ihren Müttern dann in ein Heim abgeschoben wurden, wo sie dann kurze Zeit später verstorben und sich dann noch gewundert wurde, wie kann das denn sein er hatte doch eine Bärennatur.
Andere nutzen ihre Chance und erfüllten sich ihren Traum, wie Lothar. Er wurde Pilot. Bemerkenswert ist hier aber seine Wandlung von einen Menschen, der Natur und Insekten zugetan war. Und dann gegen Ende einen ganzen Ameisenhaufen in Brand setzte. Ja er hatte Bedenken, aber er ist dennoch geflogen, hat Städte in Brand gesetzt, Flugzeuge abgeschossen und vielen mehr.
Eugen und Merle, das heimliche Liebespaar, beide hatte unter dieser Diktatur zu leiden. Merle konnte in ihrem Buchladen nur noch systhemtreue Werke verkaufen. Eugen nur noch bejubelnde Texte zur Naziregierung verfassen als Journalist. Sein schriftstellerische Ader konnte er nur in einem eigenen Werk zu Ginsterburg nachgehen.
Knut und sein Bruder, zwei wirklich schlimme Kinder, nicht zuletzt nur ihre Nazierziehung gingen ihren Weg gaben ihr Leben für die falschen Ideale.
Manche Themen wurden ziemlich aufgeblasen, andere nur kurz beleuchtet wobei diese mich dann doch sehr interessiert hätten.
Einige Figuren wie Uta, haben schlicht den Verstand verloren. Um am Leben zu bleiben stellte sie einen Park wieder her. Als sie dann aber den Auftrag erhielt, alle Kunstschätze zu Katalogisieren und zu sichern wird sie bei einem großen Bombardement schlicht verrückt. Dabei wollte sie nur mit ihrem Theo alt werden, der weil er Jude war inhaftiert und sie als Judenflittchen stigmatisiert wurde.
Fazit: Schwer zu lesen. Man wird ständig aus dem Lesefluss gerissen, da die Perspektive sich ändert. Dennoch gibt dieser Roman einen guten Einblick in die Zeit, wobei manche Themen aufgebauscht werden andere wichtigere und interessantere zu flach bleiben.
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Gebundenes Buch
Der Aufbau des Romans hat mir sehr gut gefallen; er zeigt die Entwicklung verschiedenster Charaktere von 1935, über die Kriegsjahre hinweg bis zum Kriegsende 1945.
In drei Abschnitten lässt Arno Frank den kleinen Ort Ginsterburg exemplarisch für viele deutsche Dorfgemeinschaften …
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Der Aufbau des Romans hat mir sehr gut gefallen; er zeigt die Entwicklung verschiedenster Charaktere von 1935, über die Kriegsjahre hinweg bis zum Kriegsende 1945.
In drei Abschnitten lässt Arno Frank den kleinen Ort Ginsterburg exemplarisch für viele deutsche Dorfgemeinschaften diese dunklen Jahre durchleben. Wie immer gibt es auch in Ginsterburg Menschen, die sich die Situation zunutze machen, finanziell profitieren oder ihre gesellschaftliche Stellung aufpolieren. Dem gegenüber stehen andere, die den Veränderungen entweder vordergründig gleichgültig gegenüber stehen oder ängstlich die Augen vor allem verschließen.
Während zum Beispiel die Buchhändlerin Merle, die dem Nationalsozialismus nichts abgewinnen kann, hilflos akzeptieren muss, dass ihr Sohn Lothar, der nichts anderes im Kopf hat als Fliegen zu lernen, in der Gemeinschaft der Hitlerjugend völlig aufgeht, schwingt sich Blumengroßhändler Gürckel zu neuen politischen Höhen hinauf.
Arno Frank ist es wirklich sehr gut gelungen, ein Gesellschaftsporträt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges zu entwerfen und mit seiner sehr besonderen Schreibweise zu überzeugen. Diese führt allerdings auch dazu, dass der Roman nicht nur anspruchsvoll zu lesen ist, sondern zum Teil auch anstrengend wird, da die Szenen und Perspektiven wild hin und her springen, was bei der hohen Anzahl an Protagonisten schon einiges an Konzentration verlangt.
Ein Personenverzeichnis wäre hier sehr hilfreich gewesen.
In meinen Augen hat Arno Frank ein Händchen dafür, auch einmal länger an einer Stelle zu verharren und diese auszukosten; Situationen bildhaft zu beschreiben, sodass man sie quasi fühlen kann.
Was mir bei „Seemann vom Siebener“ so sehr gefallen hatte, dass es zu einem meiner Buchhighlights geworden ist, habe ich in diesem Roman etwas vermisst. Zwar gibt es Passagen, die ich erzählerisch wunderbar fand, die in der Fülle der Ereignisse und Personen aber für meinen Geschmack zu sehr untergegangen sind.
Alles in allem ist „Ginsterburg“ ein sehr guter historischer Roman, den ich gerne gelesen habe.
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Gebundenes Buch
Ein wuchtiger und mächtiger Roman, der Geschichte lebendig macht: *Ginsterburg*geschrieben von Arno Frank führt uns in eine fiktive deutsche Stadt, die im Mahlstrom von Krieg, Faschismus und Zerstörung versinkt. In drei Zeitsprüngen (zwischen 1935, 1940, 1945) erleben wir …
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Ein wuchtiger und mächtiger Roman, der Geschichte lebendig macht: *Ginsterburg*geschrieben von Arno Frank führt uns in eine fiktive deutsche Stadt, die im Mahlstrom von Krieg, Faschismus und Zerstörung versinkt. In drei Zeitsprüngen (zwischen 1935, 1940, 1945) erleben wir schreckliche, menschliche Schicksale aus allen Gesellschaftsschichten – erbarmungslos, packend und erschreckend aktuell. Arno Frank verwebt historische Realität mit erzählerischer und spannender Brillanz, lässt uns einfach und tief in die Köpfe seiner Figuren eintauchen und zeigt, wie rücksichtsloser Machtwahn eine ganze Gesellschaft ins Verderben stürzt. Ein wichtiger, fesselnder und sprachlich meisterhafter Roman – unvergesslich und beklemmend zeitgemäß.
Für mich persönlich weiterzuempfehlen an Leser, die sich mit Historie und starkem Schreibstil beschäftigen wollen.
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Gebundenes Buch
Ginsterburg während des Krieges
Der Roman beschreibt das Leben der Dorfbewohner von Ginsterburg während der Zeit von 1935 bis 1945. Der Ort ist fiktiv und steht stellvertretend für viele andere Orte in dieser Zeit. Ebenso ist es bei den Charaktere. Sie stammen aus ganz …
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Ginsterburg während des Krieges
Der Roman beschreibt das Leben der Dorfbewohner von Ginsterburg während der Zeit von 1935 bis 1945. Der Ort ist fiktiv und steht stellvertretend für viele andere Orte in dieser Zeit. Ebenso ist es bei den Charaktere. Sie stammen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und sind lediglich durch ihren Wohnort verbunden.
Die Handlung ist in drei Abschnitte eingeteilt, 1935, 1940 und 1945. Wir erleben, wie sich die Charaktere durch den aufkommenden Nationalsozialismus verändern, wie unpolitische Menschen plötzlich linientreu und zu Denunzianten werden.
Dabei hat der Autor die politische Entwicklung der Zeit sehr gut eingefangen, beschreibt, wie die jungen Menschen immer mehr unter den Einfluß der HJ geraten und auch die Älteren sich für entsprechende Vorteile der Partei anschließen.
Der Schreibstil liest sich nicht so leicht wie ich es erhofft hatte, passt aber gerade deshalb gut zum Buch, das thematisch auch nicht leicht ist. Mal gibt es viele Details und mal sind die Sätze kurz und knapp. Aber es ist ein eindringliches Buch, das berührt und dafür sorgt, dass nichts vergessen wird.
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Gebundenes Buch
Erhellendes Portrait einer dunklen Zeit
In drei Zeitabschnitten - 1935, 1940 und 1945 - schildert Arno Frank in seinem neuesten Werk "Ginsterburg" das Schicksal ausgewählter Bewohner in einer fiktiven Stadt mit dem titelgebenden Namen während der NS-Zeit. Obwohl einige …
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Erhellendes Portrait einer dunklen Zeit
In drei Zeitabschnitten - 1935, 1940 und 1945 - schildert Arno Frank in seinem neuesten Werk "Ginsterburg" das Schicksal ausgewählter Bewohner in einer fiktiven Stadt mit dem titelgebenden Namen während der NS-Zeit. Obwohl einige Biografien nur kurz angerissen werden, wird schon relativ früh klar wer den "neuen Zeiten", die mit der Machtergreifung Hitlers angebrochen sind, euphorisch entgegen geht, wer skeptisch und wer ein Mitläufer ist. Im Laufe des Romans entwickelt sich die vermeintliche Kleinstadtidylle weit weg von der Reichshauptstadt und der Front zur Hölle des Krieges in jeglicher Form. Auch wenn manches nur grob angerissen wird ist diese Entwicklung, die auch die Bewohner durchmachen, gut nachvollziehbar. Teilweise wirken grausame Geschehnisse, die nur beiläufig geschildert werden sogar noch schockierender.
Mit diesem Buch liefert Arno Frank somit durchaus Erhellendes über eine dunkle Zeit deutscher Geschichte und regt zum Nachdenken und Innehalten an. Nebenbei liefert es noch einige mir bisher nicht bekannte Fakten wie z.B. zur Entwicklung der vermeintlichen deutschen Wunderwaffe "Natter".
Mich hat der Roman sehr angesprochen und bewegt. Irritiert hat mich lediglich, dass in die Geschichte der fiktiven Stadt Ginsterburg die real existierende Persönlichkeit Lothar Siebert eingewoben wurde, der jedoch in Dresden aufgewachsen ist (und das jedoch in keinster Weise zu den Beschreibungen der Stadt Ginsterburg passt). Auch endet mir das Werk etwas zu abrupt und das Schicksal einiger Protagonisten bleibt letztlich offen.
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