Thomas Bernhard
MP3-CD
Ein Kind
Ungekürzte Lesung mit Gert Voss (1 mp3-CD), Lesung. 254 Min.
Gesprochen: Voss, Gert
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
8 °P sammeln!
Wie unerträglich muss es für ein Kind sein, von der eigenen Mutter immer wieder vorgeworfen zu bekommen, es habe ihr Leben zerstört. Genau das widerfuhr Thomas Bernhard, der seine ersten dreizehn Jahre jenseits jeglicher Idylle verbrachte. Es herrschten Krieg und Nationalsozialismus. Und es war eine Zeit, in der unehelich geborene Kinder, wie Bernhard eins war, als Schande galten. »Ein Kind« gibt einen schonungslosen, trotzdem humorvollen Einblick in das früheste Ich des bedeutenden österreichischen Schriftstellers. Gert Voss liest die Erzählung mit absoluter Hingabe.
Thomas Bernhard, geboren am 9. Februar 1931 in den Niederlanden, wuchs als uneheliches Kind bei seinen Großeltern und in nationalsozialistischen Erziehungsanstalten auf. Seine kritische Haltung gegenüber der österreichischen Kultur und Bevölkerung, die er sich als Journalist und freier Schriftsteller bewahrte, führte regelmäßig zu Skandalen bei Veröffentlichung seiner Werke. Thomas Bernhard wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Grillparzer-Preis, dem Grimme-Preis sowie mit dem Prix Médicis. Thomas Bernhard starb am 12. Februar 1989 in Gmunden, Österreich.

Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 1 MP3-CD
- Gesamtlaufzeit: 254 Min.
- Erscheinungstermin: 17. September 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742421326
- Artikelnr.: 61465286
Herstellerkennzeichnung
Audio Verlag Der GmbH
Hardenbergstraße 9A
10623 Berlin
info@der-audio-verlag.de
030 319982855
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Einen besseren Stimmenimitator als Gert Voss kann sich Rezensent Alexander Kosenina kaum vorstellen. Wie bei der Vertonung der Briefe zwischen Bernhard und seinem Verleger legt Voss in diese "Urszene der Fabulierkunst" sein ganzes Können, findet er. Den Bernhard-Sound perfekt treffend, seine sarkastische Abgründigkeit, liest er die Erinnerung des Autors an ein missglücktes Abenteuer mit dem Fahrrad des geliebten Großvaters überzeugend und stößt zum Glutkern der Erzählung vor, staunt Kosenina. Ein fesselndes Hörerlebnis, versichert der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Kind. Ganz einfach, menschlich. Es ist vielleicht das schönste Buch, das Bernhard geschrieben hat.« Der Tagesspiegel »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher, das Stück nur 10 EUR, besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK
"Schwarz, weiß, grau, grauer, dunkelgrau ... Wer möchte schon in den Kopf von Thomas Bernhard kriechen, diesem konsequentesten und sensibelsten aller Hassbegabten. Lukas Kummer hat es furchtlos getan." SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Broschiertes Buch
In seinen autobiografischen Schriften („Die Ursache“, „Der Keller“, „Der Atem“, „Die Kälte“ und „Ein Kind“) verarbeitete der österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard seine Kindheit und Jugend. Diese Erinnerungen spiegeln …
Mehr
In seinen autobiografischen Schriften („Die Ursache“, „Der Keller“, „Der Atem“, „Die Kälte“ und „Ein Kind“) verarbeitete der österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard seine Kindheit und Jugend. Diese Erinnerungen spiegeln seine furchtbaren Erlebnisse im nationalsozialistisch und katholisch geprägten Österreich wider.
Erschütternd und polemisch schildert er die frühen Verletzungen und das Eingesperrtsein in den verschiedenen Institutionen wie Schule, Internat, Erziehungslager, Krankenhaus und Sanatorium. Wer die Welt von Thomas Bernhard verstehen will, findet hier den Schlüssel. Kaum ein Text ist intimer und berührender als diese Erinnerungen. Alle fünf Bände erschienen Ende der 70er bzw. Anfang der 80er Jahre im Residenz Verlag Pölten und liegen nun aus Anlass des 90. Geburtstags von Thomas Bernhard als Taschenbuchausgaben im Deutschen Taschenbuch Verlag vor.
„Ein Kind“ (1982) ist der Abschlussband dieser fünfteiligen Autobiografie, in dem sich der Autor der Rekonstruktion seiner frühesten Lebensjahre widmet. Seine Kindheit ist geprägt von den mütterlichen Anschuldigungen, dass er ein uneheliches Kind und ein Nichtsnutz sei. Die Mutter beschimpft zwar im Grunde den Vater, der sich ihr entzogen hat, doch ihre Zielscheibe ist immer wieder der Sohn.
Für den kleinen Thomas ist es keine glückliche Kindheit, es ist ein Leben an der Armuts-grenze, verbunden mit traumatischen Erlebnissen und häufigen Wohnortwechseln. Das Geschehen beginnt mit einem Fahrradsturz während der heimlichen Fahrt zu seiner Tante nach Salzburg auf dem Rad seines Vormundes. Aus Angst vor seiner Mutter geht er zu seinen Großeltern. Besonders zu seinem Großvater hat er ein enges Verhältnis, der immer wieder sein Fürsprecher ist. Dieser prägt auch seine spätere Lebenseinstellung und seine gesellschaftlichen Anschauungen.
Der Junge scheitert immer öfter in der Schule, er wird von den Lehrern als Dummkopf abgestempelt. Hinzu kommt ein Bettnässerproblem, was ihn regelmäßig Schläge von der Mutter einbringt. Kein Wunder also, dass ihn Selbstmordgedanken beschäftigen. Schließlich wird er in ein Heim für Schwererziehbare gebracht, wo sich die Schwierigkeiten allerdings noch mehr verschärfen.
Aus Liebe zum Großvater tritt der Halbwüchsige schließlich in das Jungvolk ein. Da er ein guter Sportler ist, kann er sich hier beweisen. Dadurch steigern sich sein Selbstwertgefühl und die schulischen Leistungen, sodass der Großvater den inzwischen 13jährigen auf das Salzburger Gymnasium Johanneum schickt.
In seinen fünf autobiografischen Erinnerungstexten beschreibt Thomas Bernhard seine Internats- und Lehrzeit und die Jahre der Krankheit (1944-1951). Unverwechselbar und mit machtvoller Sprache zeigt er, wie Familie, Umgebung und Gesellschaft einen jungen Menschen formen (oder verformen), sodass er nur unter erschreckenden Realitätserfahrungen zu sich selber findet.
Manfred Orlick
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für