Nino Haratischwili
MP3-CD
Die Katze und der General
1409 Min.. Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Tscheplanowa, Valery; Kessler, Torben; Kaempfe, Peter; Velis, Luana
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Ein Meisterwerk der preisgekrönten AutorinAlexander Orlow, ein russischer Oligarch und von allen »Der General« genannt, hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg lassen ihn nicht los. Die dunkelste ist jene an die grausamste aller Nächte, nach der von der jungen Tschetschenin Nura nichts blieb als eine große ungesühnte Schuld. Der Zeitpunkt der Abrechnung ist gekommen.Nino Haratischwili spürt in ihrem neuen Roman den Abgründen nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs aufgetan haben. Die Katze...
Ein Meisterwerk der preisgekrönten Autorin
Alexander Orlow, ein russischer Oligarch und von allen »Der General« genannt, hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg lassen ihn nicht los. Die dunkelste ist jene an die grausamste aller Nächte, nach der von der jungen Tschetschenin Nura nichts blieb als eine große ungesühnte Schuld. Der Zeitpunkt der Abrechnung ist gekommen.
Nino Haratischwili spürt in ihrem neuen Roman den Abgründen nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs aufgetan haben. Die Katze und der General ist ein spannungsgeladener, psychologisch tiefenscharfer Schuld-und-Sühne-Roman über den Krieg in den Ländern und in den Köpfen, über die Sehnsucht nach Frieden und Erlösung. Wie in einem Zauberwürfel drehen sich die Schicksale der Figuren ineinander, um eine verborgene Achse aus Liebe und Schuld. Sie alle sind Teil eines tödlichen Spiels, in dem sie mit der Wuchteiner klassischen Tragödie aufeinanderprallen.
Alexander Orlow, ein russischer Oligarch und von allen »Der General« genannt, hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg lassen ihn nicht los. Die dunkelste ist jene an die grausamste aller Nächte, nach der von der jungen Tschetschenin Nura nichts blieb als eine große ungesühnte Schuld. Der Zeitpunkt der Abrechnung ist gekommen.
Nino Haratischwili spürt in ihrem neuen Roman den Abgründen nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs aufgetan haben. Die Katze und der General ist ein spannungsgeladener, psychologisch tiefenscharfer Schuld-und-Sühne-Roman über den Krieg in den Ländern und in den Köpfen, über die Sehnsucht nach Frieden und Erlösung. Wie in einem Zauberwürfel drehen sich die Schicksale der Figuren ineinander, um eine verborgene Achse aus Liebe und Schuld. Sie alle sind Teil eines tödlichen Spiels, in dem sie mit der Wuchteiner klassischen Tragödie aufeinanderprallen.
Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tbilissi/Georgien, ist preisgekrönte Theaterautorin, -regisseurin und Autorin des Familienepos 'Das achte Leben (Für Brilka)', das in zahlreiche Sprachen übersetzt und u. a. mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, dem Anna Seghers-Literaturpreis, dem Lessing-Preis-Stipendium und zuletzt mit dem Bertolt-Brecht-Preis 2018 ausgezeichnet wurde. Ihr Roman 'Die Katze und der General' wurde für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2018 nominiert. Valery Tscheplanowa, geboren 1980 in Kasan (Sowjetunion), wuchs in Kiel und Lübeck auf. Nach ihrem Schauspielstudium an der Hochschule 'Ernst Busch' in Berlin war sie u.a. im Deutschen Theater Berlin, im Schauspiel Frankfurt, im Residenztheater München und an der Volksbühne Berlin zu sehen und wurde 2017 von Theater heute zur Schauspielerin des Jahres gekürt. Für Kino- und Fernsehproduktionen wie 'Whisky mit Wodka', 'Im Angesicht des Verbrechens', 'Der Turm' oder 'Son of Sofia' steht sie regelmäßig vor der Kamera. Zudem tritt sie als Sängerin auf und ist als Hörbuchsprecherin tätig. 2018 wurde sie mit dem Deutschen Hörbuchpreis als 'Beste Interpretin' ausgezeichnet. Torben Kessler, geboren 1975, studierte Schauspiel, Gesang und Tanz an der Folkwang Hochschule Essen. Es folgten Engagements in Düsseldorf, Freiburg, Leipzig, Frankfurt und Hannover. Neben der Bühne ist er auch im Fernsehen und Kino zu sehen, unter anderem spielte er in TV-Serien wie 'Tatort', 'SOKO Leipzig' und 'Polizeiruf 110' sowie im Kinofilm 'Der Baader Meinhof Komplex'. Als Hörbuchsprecher konnte sich Torben Kessler mit Lesungen von Joël Dickers Romanen sowie mit Dave Eggers' 'Der Circle' und Hanya Yanagiharas 'Ein wenig Leben' einen Namen machen. Peter Kaempfe ist Schauspieler und versierter Hörbuchinterpret. Mit seinem warmen Timbre begeistert er jedes Publikum, ob in Fernsehdokumentationen, Hörspielen, Lesungen oder bei Live-Auftritten. Peter Kaempfe las u. a. Krimis von Agatha Christie und 'Ilias - Der Kampf um Troja' ein. Für Letzteres wurde er für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert. Luana Velis spielte schon während ihres Studiums an der Folkwang Universität der Künste am Schauspielhaus Bochum. Für ihre dortige Rolle im Stück 'Im Westen nichts Neues' wurde sie ausgezeichnet und ihr Diplomstück Viola Chilensis für den Folkwangpreis 2016 nominiert. In der Spielzeit 2017/18 wechselte Velis ans Schauspiel Frankfurt.
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Gesamtlaufzeit: 1409 Min.
- Erscheinungstermin: 4. September 2018
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783957131478
- Artikelnr.: 51573436
Herstellerkennzeichnung
Hörbuch Hamburg
Völckerstraße 18
22765 Hamburg
info@hoerbuch-hamburg.de
Vom Opfer zum Täter?
Premiere: Haratischwilis neuer Roman in Frankfurt
Dass die angenehm unprätentiöse, fast ein wenig unscheinbar wirkende Frau vorne auf dem Podium ein Superstar der Gegenwartsliteratur ist, merkt man vor allem am ausverkauften Saal im Literaturhaus Frankfurt. Für ihr voluminöses Romanwunderwerk "Das achte Leben (für Brilka)" von 2014, in dem sie einen mit allen Wassern der literarischen Moderne gewaschenen, grausam wahrhaftigen Gang durch das blutige 20. Jahrhundert unternahm, hat sie zahlreiche Preise gewonnen. Kein Zweifel, die 1983 im georgischen Tiflis geborene und seit 2003 in Deutschland lebende Nino Haratischwili zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanautorinnen.
Dabei
Premiere: Haratischwilis neuer Roman in Frankfurt
Dass die angenehm unprätentiöse, fast ein wenig unscheinbar wirkende Frau vorne auf dem Podium ein Superstar der Gegenwartsliteratur ist, merkt man vor allem am ausverkauften Saal im Literaturhaus Frankfurt. Für ihr voluminöses Romanwunderwerk "Das achte Leben (für Brilka)" von 2014, in dem sie einen mit allen Wassern der literarischen Moderne gewaschenen, grausam wahrhaftigen Gang durch das blutige 20. Jahrhundert unternahm, hat sie zahlreiche Preise gewonnen. Kein Zweifel, die 1983 im georgischen Tiflis geborene und seit 2003 in Deutschland lebende Nino Haratischwili zählt zu den wichtigsten deutschsprachigen Romanautorinnen.
Dabei
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arbeitet Haratischwili, die in Hamburg Regie studiert hat und schon als Jugendliche erste Stücke geschrieben hatte, vor allem für das Theater, und ihr Verleger Joachim Unseld, der es sich nicht nehmen ließ, seine Autorin zu Beginn der Buchpremiere zu preisen, korrigierte auch eine Angabe in einem Artikel dieser Zeitung: Nicht 15, schon insgesamt 20 Theaterstücke habe Nino Haratischwili bisher verfasst. Derzeit inszeniert sie am Hessischen Landestheater Marburg ihr Jugendstück "Radio Universe", das am 22. September Premiere hat. Für diese erste Lesung aus dem Roman habe sie ihre "beschauliche Theaterwelt" nur kurz verlassen, so Unseld.
Die gewachsene Bedeutung Nino Haratischwilis lässt sich auch daran ablesen, dass ihr neuer in der vergangenen Woche erschienener Roman "Die Katze und der General" schon vielfach besprochen wurde. Das teils eher durchwachsene Echo lässt sich zweifellos unter anderem auf die hohen Erwartungen zurückführen, Nino Haratischwili indes wirkt nicht wie eine Autorin, die sich davon unter Druck setzen und in ihrem Schaffen irritieren ließe. Der neue Roman wurde durch ein Buch der 2006 ermordeten Journalistin Anna Politkowskaja über den russischen Tschetschenien-Krieg ausgelöst.
Im Gespräch mit der HR-Kulturredakteurin Anna Engel erzählte Haratischwili von ihren Reisen nach Tschetschenien, von den traumatisierten Menschen dort und dem Mantel des Schweigens, der über den zwei Kriegen und den ungeheuren Verbrechen, die von einer entfesselten Soldateska begangen wurden, liege. Ein solches nicht gesühntes Kriegsverbrechen, die Vergewaltigung und die Ermordung eines 17 Jahre alten Mädchens, bildet einen der drei Erzählstränge im neuen Roman. Was hat die Tat mit einem der Männer, dem zum Kriegsdienst gezwungenen, später nur noch "der General" genannten Alexander Orlow, gemacht? Dessen Leben zwischen Schuldgefühl und zynischem Machtmissbrauch als skrupelloser Oligarch hat Haratischwili offenbar besonders interessiert. Die entscheidende Frage war: "Wie lebt man damit weiter, wie wird man vom Opfer zum Täter?"
Trotz der genauen Kenntnis der Verhältnisse in Tschetschenien geht es dem Roman aber vordringlich um das Thema Krieg und Gewalt. "Der Roman könnte auch in anderen Krisen- oder Kriegsgebieten spielen", erklärte Nino Haratischwili, nämlich überall dort, wo "komplett rechtsfreie Räume" entstehen. Sie habe versucht, das möglichst nicht moralisierend darzustellen und sich einen "fremden Blick" zu bewahren. Angesichts der vorgelesenen Passagen, in denen die schwer zu ertragende Grausamkeit der Handlung zumindest erahnbar war, stellte Anna Engel die nachvollziehbare Frage, wie man das tägliche Arbeiten an einem solchen Stoff ertrage. Die professionelle automatische Distanz, ihr "Berufsschutz", wie sie es nennt, verhindere, dass sie sich ganz dem Stoff ausliefert, so die Autorin. Aber eine Haltung hat sie doch. Ihrer Liebe zur russischen Kultur und Literatur zum Trotz: "Ich kann keinen versöhnlichen Blick auf die russische Gegenwart haben, es kann aus georgischer Sicht keinen entspannten Umgang mit Russland geben."
MATTHIAS BISCHOFF
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die gewachsene Bedeutung Nino Haratischwilis lässt sich auch daran ablesen, dass ihr neuer in der vergangenen Woche erschienener Roman "Die Katze und der General" schon vielfach besprochen wurde. Das teils eher durchwachsene Echo lässt sich zweifellos unter anderem auf die hohen Erwartungen zurückführen, Nino Haratischwili indes wirkt nicht wie eine Autorin, die sich davon unter Druck setzen und in ihrem Schaffen irritieren ließe. Der neue Roman wurde durch ein Buch der 2006 ermordeten Journalistin Anna Politkowskaja über den russischen Tschetschenien-Krieg ausgelöst.
Im Gespräch mit der HR-Kulturredakteurin Anna Engel erzählte Haratischwili von ihren Reisen nach Tschetschenien, von den traumatisierten Menschen dort und dem Mantel des Schweigens, der über den zwei Kriegen und den ungeheuren Verbrechen, die von einer entfesselten Soldateska begangen wurden, liege. Ein solches nicht gesühntes Kriegsverbrechen, die Vergewaltigung und die Ermordung eines 17 Jahre alten Mädchens, bildet einen der drei Erzählstränge im neuen Roman. Was hat die Tat mit einem der Männer, dem zum Kriegsdienst gezwungenen, später nur noch "der General" genannten Alexander Orlow, gemacht? Dessen Leben zwischen Schuldgefühl und zynischem Machtmissbrauch als skrupelloser Oligarch hat Haratischwili offenbar besonders interessiert. Die entscheidende Frage war: "Wie lebt man damit weiter, wie wird man vom Opfer zum Täter?"
Trotz der genauen Kenntnis der Verhältnisse in Tschetschenien geht es dem Roman aber vordringlich um das Thema Krieg und Gewalt. "Der Roman könnte auch in anderen Krisen- oder Kriegsgebieten spielen", erklärte Nino Haratischwili, nämlich überall dort, wo "komplett rechtsfreie Räume" entstehen. Sie habe versucht, das möglichst nicht moralisierend darzustellen und sich einen "fremden Blick" zu bewahren. Angesichts der vorgelesenen Passagen, in denen die schwer zu ertragende Grausamkeit der Handlung zumindest erahnbar war, stellte Anna Engel die nachvollziehbare Frage, wie man das tägliche Arbeiten an einem solchen Stoff ertrage. Die professionelle automatische Distanz, ihr "Berufsschutz", wie sie es nennt, verhindere, dass sie sich ganz dem Stoff ausliefert, so die Autorin. Aber eine Haltung hat sie doch. Ihrer Liebe zur russischen Kultur und Literatur zum Trotz: "Ich kann keinen versöhnlichen Blick auf die russische Gegenwart haben, es kann aus georgischer Sicht keinen entspannten Umgang mit Russland geben."
MATTHIAS BISCHOFF
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Jochen Hieber hätte nichts dagegen, schaffte es der neue Roman von Nino Haratischwili auf die Bestsellerlisten. Für große Literatur hält er den Text aber nicht. Zu wenig wuchtig das Geschehen, zu aufgesetzt und unglaubwürdig die Figurenpsychologie, meint er. Wie Haratischwili das Leben und Sterben ihrer zu Beginn der Handlung im Jahr 1994 17-jährigen Heldin zwischen Nordkaukasus und Berlin erzählt, zeugt für Hieber gleichwohl auch vom Talent der Autorin. Gelesen als "Gesellschafts-Thriller über ein Kriegsverbrechen", erklärt Hieber, funktioniert das Buch gut bis leidlich. Am besten noch in den Kapiteln mit einem allwissenden Erzähler, so der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Gebundenes Buch
Eine tschetschenische Tragödie
Die in Tiflis geborene und heute in Hamburg lebende Dramatikerin, Regisseurin und Schriftstellerin Nino Haratischwili ist mit ihrem neuen Roman auf die Shortlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises gewählt worden, ein schöner Erfolg für …
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Eine tschetschenische Tragödie
Die in Tiflis geborene und heute in Hamburg lebende Dramatikerin, Regisseurin und Schriftstellerin Nino Haratischwili ist mit ihrem neuen Roman auf die Shortlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises gewählt worden, ein schöner Erfolg für die 35jährige Autorin. Geprägt ist ihr Roman von einer schier unbändigen Erzähllust, deren Niederschlag sich in einem 763 Seiten starken Prosaband findet, der gekonnt die Elemente eines Thrillers mit den Ingredienzien eines üppigen Balkan-Epos verbindet. Dessen Handlungskern beinhaltet eine auf einer wahren Begebenheit beruhende Gräueltat während des Ersten Tschetschenischen Krieges. Im Feuilleton wurde der Roman, - in einem merkwürdigen Gegensatz zur Buchpreisjury -, unisono verrissen, da fragt sich der verwirrte Leser nun allerdings, wer denn da irrt.
Im Prolog wird uns die 17jährige Nura aus einem gottverlassenen Dorf in einer Schlucht des Balkangebirges vorgestellt, wo 1994 ein Trupp russischer Soldaten Stellung bezogen hat, eine Art Erholungspause nach den verlustreichen und kräftezehrenden Kämpfen um die Hauptstadt Grosny. Das Mädchen wird als Terroristin verdächtigt und beim Verhör in einem völlig aus dem Ruder gelaufenen Gewaltexzess vergewaltigt und ermordet. Orlow, von seinen Kameraden spöttisch «General» genannt, einer der vier beteiligten Soldaten, meldet die Gewalttat dem Oberkommando und zeigt sich reumütig selbst als einer der Täter an. Das wegen der negativen Schlagzeilen an einer Strafverfolgung nicht interessierte russische Militär kann nach Ermordung eines Verteidigers den Strafprozess dadurch abwenden, dass sie dem nun vollends desillusionierten Orlow einen lukrativen Posten in der militärischen Baubehörde verschafft und so seine Aussage vor Gericht verhindert. In wenigen Jahren wird aus ihm ein mächtiger Oligarch, der skrupellos dem Geld hinterher jagt und sich schließlich mit Frau und Tochter in Berlin niederlässt. Aber die Schatten der Vergangenheit holen ihn ein, seine innig geliebte Tochter Ada kommt ihm mit Hilfe des zwielichtigen Journalisten Onno auf die Spur und begeht verzweifelt Selbstmord. Auf einem Filmplakat sieht der General irgendwann zufällig eine Schauspielerin mit dem Spitznamen «Katze», eine Doppelgängerin von Nura, ihr wie ein eineiiger Zwilling geradezu aus dem Gesicht geschnitten. In ihm reift ein perfider Plan.
Man merkt dem Roman an, dass er von einer ausgewiesenen Dramatikerin geschrieben wurde. Sie schafft es nämlich, ihr von einer überbordenden Stofffülle beinahe überdecktes Handlungskonstrukt mit stetig wachsender Spannung schließlich doch noch zu einem geradezu klassischen, überraschenden Showdown zu führen. Der Weg dorthin aber führt über unendlich viele zeitlich vor- und zurückspringende, aus verschiedenen Perspektiven erzählte Geschichten, in denen eine riesige Schar von Figuren agiert, die allesamt in das vielschichtige Geschehen mit seiner Schuld-und-Sühne Thematik verwoben sind. Als Leser bekommt man durch diese vielen Lebensgeschichten tiefe Einblicke in einen inzwischen weitgehend vergessenen politischen Konflikt und dessen unmittelbare Folgen auf die verschiedenen Romanfiguren. Dabei wird insbesondere der Zusammenbruch der Sowjetunion beleuchtet sowie das nachfolgende ökonomische Chaos mit dem blitzschnellen Entstehen verbrecherisch zusammengerafften Reichtums in Händen weniger Oligarchen.
Der Roman erinnert in seiner düsteren Dramatik an klassische Tragödien, die Figuren sind eher markig als psychologisch tiefsinnig gezeichnet, und auch die bildreiche Sprache ist eher zielgerichtet und zweckmäßig als kreativ und inspiriert. Dieser mit viel Pathos und in epischer Breite erzählte Roman weist leider etliche Ungereimtheiten auf, ist andererseits aber in seiner sezierenden Sichtweise auf enthemmte Menschen in rechtsfreien Räumen und dem zentralen Motiv der Läuterung geradezu beklemmend zu lesen als Spiegel der Seele. Ob Verriss oder Jubel, da irrt sich hier wirklich niemand - völlig!
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Gebundenes Buch Längen...
Sptachlich gut bis sehr gut, aber zu lang. 500 Seiten statt ca. 760 hätten doch gereicht! Es fehlt ein erklärendes Personenverzeichnis. Trotzdem lesenswert, auch wegen der treffenden Metaphern.
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Broschiertes Buch Toller Einblick in die Geschichte Georgiens. Spannend bis zur letzten Seite!
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Gebundenes Buch Konnte das Buch nicht aus der Hand geben. Das sagt fast schon alles.
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