Nicht lieferbar

Gabriel García Márquez
Audio-CD
Chronik eines angekündigten Todes, 3 Audio-CDs
Lesung. 181 Min.
Gesprochen von Zischler, Hanns
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
In Chronik eines angekündigten Todes feiert ein Dorf an der kolumbianischen Karibikküste ein rauschendes Hochzeitsfest, aber noch in der Hochzeitsnacht wird die Braut in ihr Elternhaus zurückgeschickt. Sie war nicht mehr unberührt. Der mutmaßliche Täter muss sterben. Mit großer Spannung beschreibt Garcia Marquez die Stunden zwischen Ankündigung und Vollzug dieses Todes.
Gabriel García Márquez, geb. am 6. März 1927 in dem kolumbianischen Dorf Aracataca als ältestes von sechzehn Kindern eines Telegrafisten, verbrachte seine frühe Kindheit bei seinen Großeltern. Nach dem abgebrochenen Jurastudium arbeitete er ab 1948 als Journalist in Cartagena, Barranquilla und Bogotá, und hielt sich in Rom und Paris auf. In diesen journalistischen Anfangsjahren entstanden auch seine ersten literarischen Texte. García Márquez hat sich immer als Schriftsteller und als Journalist verstanden. 1957 reiste er als Reporter in die DDR und die UDSSR. Er vertrat die kubanische Presseagentur Prensa Latina in Bogotá und New York. Die Veröffentlichung des Romans Hundert Jahre Einsamkeit (1967) machte ihn auf einen Schlag weltweit bekannt. Mit einer weltweiten Auflage von weit über zehn Millionen Exemplaren machte dieser Roman ihn zum meistgelesenen lateinamerikanischen Autor. 1982 erhielt Gabriel García Márquez den Nobelpreis für Literatur. Gabriel García Márquez, der ständig

© Caleb Bach
Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Gesamtlaufzeit: 181 Min.
- Erscheinungstermin: 8. Juni 2009
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783898138475
- Artikelnr.: 25650057
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Jedes Detail steht mit einer solchen Notwendigkeit an seinem Platz, dass ich nur ein Wort finde, diesen Roman zu kennzeichnen: klassisch." Die Zeit
Broschiertes Buch
Mord und Moral
Zu den bekanntesten Werken des kolumbianischen Schriftstellers Gabriel Garcia Márquez gehört der 1981 erschienene Roman «Chronik eines angekündigten Todes». Die Geschichte geht auf eine wahre Begebenheit zurück. Im Stil des Magischen Realismus …
Mehr
Mord und Moral
Zu den bekanntesten Werken des kolumbianischen Schriftstellers Gabriel Garcia Márquez gehört der 1981 erschienene Roman «Chronik eines angekündigten Todes». Die Geschichte geht auf eine wahre Begebenheit zurück. Im Stil des Magischen Realismus geschrieben, zu deren wichtigsten Vertretern der ein Jahr später mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Autor zählt, gehört der schmale Band inzwischen zu den südamerikanischen Klassikern.
«An dem Tag, an dem sie ihn töten sollten, stand Santiago Nasar um fünf Uhr dreißig morgens auf, um das Schiff zu erwarten, mit dem der Bischoff kam». In diesem ersten Satz steckt bereits ein Teil der beißenden Kritik des Autors, Bischoff und Töten werden in einem Atemzug genannt, Ursache und Wirkung also einer rigiden katholischen Sexualmoral, die dem fragwürdigen Ehrenkodex einer naiven, dörflichen Bevölkerung zugrunde liegt. Es ist die Geschichte einer pompösen Hochzeitsfeier und ihrer Folgen. Der erst vor wenigen Monaten in das Dorf gekommene, reiche und charismatische Bräutigam hat sich spontan ein schönes, junges Mädchen zu Braut erwählt. Die ist aber gar nicht begeistert, da sie ihn kaum kenne und nicht liebe. «Auch die Liebe lässt sich lernen», hält ihr die resolute Mutter entgegen, die Eltern stimmen der geplanten Ehe erfreut zu. Als die Schöne ihrer Mutter gesteht, dass sie keine Jungfrau mehr sei, werden ihre Bedenken dahingehend zerstreut, es gäbe da einschlägige Hebammen-Tricks, um dem meist ja ziemlich betrunkenen Bräutigam die geforderte Unberührtheit vorzugaukeln. Die Sache geht schief, nach der Hochzeitsnacht bringt der Bräutigam seine Braut zu den Eltern zurück, als Reklamation quasi. Die wütende Mutter prügelt aus ihr den Namen des Verführers heraus, Santiago Nasar sei es gewesen, ein arabisch-stämmiger junger Mann aus der Nachbarschaft. Die Zwillingsbrüder der Braut führen sich verpflichtet, die Familienehre wieder herzustellen, indem sie den Verführer töten. Der Skandal ist da, jeder im Dorf weiß davon, und jeder weiß auch, was nun geschehen wird.
Der Ich-Erzähler kommt 27 Jahre später in sein Heimatdorf zurück und spricht mit vielen Beteiligten über das noch fest in der gemeinsamen Erinnerung verankerte Geschehen von damals. Die aus seiner Perspektive erzählte Geschichte erscheint nicht nur im Nachhinein völlig grotesk, es bleiben auch viele Fragen offen. Niemand habe das ahnungslose Opfer nachdrücklich vor den auf ihn lauernden Zwillingen gewarnt, keiner habe versucht, die Tat zu verhindern, die meisten aber nahmen die Drohung überhaupt nicht ernst. Die journalistisch knappe Erzählweise klammert beispielsweise die Vorgeschichte der Entjungferung ebenso aus wie das Geschehen in der Hochzeitsnacht. Nur vage wird angedeutet, dass der mit einer andern Frau verlobte Santiago Nasar mutmaßlich nicht der Verführer gewesen sei, was seine Sorglosigkeit erklärt, als er wenige Minuten vor dem Mord doch noch von der Drohung der Zwillinge erfährt.
Garcia Márquez legt den Fokus seiner Erzählung konsequent auf die Umstände vor der Tat, er blendet also alle für die Tat selbst nicht relevanten, voraus gegangenen Geschehnisse bewusst aus. Eine puristische, auf jegliche Spannung verzichtende Erzählweise, die den religiös indizierten, moralischen Irrwitz, der hier geradezu satirisch thematisiert wird, genau deshalb umso deutlicher bloßlegt. Dazu tragen insbesondere auch seine allesamt recht einfältig wirkenden Figuren bei, deren oft verschrobene, undurchsichtige Charaktere er nicht beschreibt, sondern durch ihr irreales Handeln verdeutlicht. Selbst die beiden Täter haben Zweifel an ihrer vermeintlichen Ehrenpflicht. Sie tun alles, um ihr zu entgehen, indem sie ihre Absicht lautstark ankündigen in der Hoffnung, jemand würde beherzt eingreifen und sie vom Tatzwang befreien. Ein fast kammerspielartiges Setting macht diesen kleinen Roman zu einem nachwirkenden Leseerlebnis, dessen offene Fragen den Leser noch lange beschäftigen, gerade weil sie so abstrus erscheinen.
Weniger
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Die Erzählung des kolumbianischen Kult-Schriftstellers Gabriel Garcia Marquez mit dem ungewöhnlichen Titel "Chronik eines angekündigten Todes" erzählt die Story eines Ehrenmordes. Nach einer rauschenden Hochzeitsnacht weist der Bräutigam Bayardo San Roman seine …
Mehr
Die Erzählung des kolumbianischen Kult-Schriftstellers Gabriel Garcia Marquez mit dem ungewöhnlichen Titel "Chronik eines angekündigten Todes" erzählt die Story eines Ehrenmordes. Nach einer rauschenden Hochzeitsnacht weist der Bräutigam Bayardo San Roman seine hübsche Braut Angela Vicario zurück, da sie keine Jungfrau mehr ist. Seine Ehre ist beschmutzt. Die Brüder Vicario setzen ihre Schwester unter Druck, bis sie einen Namen preis gibt. Der Mordplan steht, jeder im Dorf weiß darüber, nur das Opfer nicht. Santiago Nasar wird von ihnen regelrecht geschlachtet, niemand kann und will dies verhindern. Weder Verwandte, Freunde, noch der Polizist, der Bürgermeister oder der Priester. Wer hat Schuld?<br />Marquez schreibt erschreckend distanziert und öffnet die Augen für falsch verstandene Moralvorstellungen. Das Buch ist hoch interessant, aber nicht leicht zu lesen. Es gibt kritischen Einblick in die südamerikanische Lebensweise. Lies es, wenn Du mehr über den kultigen Schriftsteller Marquez wissen willst.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Eigenartig und beklemmend beginnt Gabriel Garcia Marquez dieses Buch, fast wie ein Journalist wechselt er zwischen nüchterner Berichterstattung und geschichtlicher Erzählung.
Santiago Nasar war ein noch junger Großgrundbesitzer, als er schier aus heiterem Himmel umgebracht wird. …
Mehr
Eigenartig und beklemmend beginnt Gabriel Garcia Marquez dieses Buch, fast wie ein Journalist wechselt er zwischen nüchterner Berichterstattung und geschichtlicher Erzählung.
Santiago Nasar war ein noch junger Großgrundbesitzer, als er schier aus heiterem Himmel umgebracht wird. Alle Dorfbewohner wussten über den bevorstehende Mord beschein, sogar der Priester der kleinen Gemeinde, doch keiner schreitet ein. Das prunkvolle Hochzeitsfest des Bayardo San Romans mit der wunderschönen Angela Vicario endet traurig und entehrend, als Roman in der Hochzeitsnacht feststellt muss, dass diese keine Jungfrau mehr ist und sie ihrer Familie mit Schande zurückbrachte. Die Brüder der Frau sinnen nach Rache um die Ehre der Familie wiederherzustellen und ermorden den beschuldigten Nasar.
Im Gegensatz zu einem klassischen Krimi, ist hier von Beginn an klar, wer das Opfer und wer der Mörder ist, diese Tatsache nimmt etwas von dem sonstigen Druck, ohne jedoch an Spannung einbüßen zu müssen. Marques analysiert, wie ein angekündigtes Verbrechen geschehen konnte, ohne dass jemand aus dem unmittelbaren Umfeld einschreiten wollte/konnte. Großartiger Erzählstil, lebendig und mitreißend von der ersten Seite bis zur Letzten. Ein faszinierender Einblick in uralte Traditionen, bei denen der Leser nicht nur mit dabei, sondern mittendrin verweilt.
Weniger
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Ein spannendes Buch, das, einblickend in die lateinamerikanische Gesellschaft, die Geschichte eines Mordes und aller beteiligter Protagonisten erzählt. Die Story ist einfach: Santiago Nazar schickt seine Braut wieder nach Hause und erregt damit
den Zorn deren Familie, die ihn daraufhin …
Mehr
Ein spannendes Buch, das, einblickend in die lateinamerikanische Gesellschaft, die Geschichte eines Mordes und aller beteiligter Protagonisten erzählt. Die Story ist einfach: Santiago Nazar schickt seine Braut wieder nach Hause und erregt damit
den Zorn deren Familie, die ihn daraufhin umbringt.
Der Autor erzählt diese Story aus der Sicht verschiedener Beteiligter vor, während
und nach der Tat. Leider ist es dabei nicht ganz einfach, durch die wechselnden
Erzähler und Erzählebenen hindurch der Geschichte zu folgen. Dabei hilft es auch nicht, wenn man nach der spanischen Ausgabe (Crónica de una muerte anunciada) auch noch die deutsche Übersetzung liest.
Weniger
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 1 finden diese Rezension hilfreich