Humorvolle und zuckersüße Liebesgeschichte mit einer wichtigen Botschaft. Die Autorin hat mich überrascht.
Wenn du es jedem recht machen willst und dich dabei selbst vergisst
Millie ist das passiert, was fast jeder für einen Albtraum hält. Sie hat Mails an ihre Kollegen, Freunde und Familie
gesendet, die sie niemals abschicken wollte, sondern die nur dazu dienen sollten, sich ihren Kummer…mehrHumorvolle und zuckersüße Liebesgeschichte mit einer wichtigen Botschaft. Die Autorin hat mich überrascht.
Wenn du es jedem recht machen willst und dich dabei selbst vergisst
Millie ist das passiert, was fast jeder für einen Albtraum hält. Sie hat Mails an ihre Kollegen, Freunde und Familie gesendet, die sie niemals abschicken wollte, sondern die nur dazu dienen sollten, sich ihren Kummer und ihr Missfallen an gewissen Situationen von der Seele zu reden. Schon immer war Millie bemüht, eine liebevolle und nette Freundin, Kollegin und Tochter zu sein. Im Traum wäre ihr nicht eingefallen, die Worte aus ihren Mails abzusenden oder gar auszusprechen. Durch einen anscheinenden Systemausfall in ihrer Firma, ist das nun aber doch passiert. All ihre Entwürfe, die ihr als eine Art Tagebuch dienten, haben ihr Mailpostfach verlassen und sind bei all diesen Personen gelandet, wo sie niemals landen sollten. Eine Katastrophe! Denn nun steckt Millie nicht nur auf der Arbeit, auf der sich alle plötzlich merkwürdig verhalten, in der Patsche, sondern auch bei ihren Freundinnen, ihrer Familie und vor allem bei ihrem Ex, dessen geplante Hochzeit, wegen dieser Mail ins Wasser fällt. Zum Glück ist die Mail an Jack, ihrem attraktiven Kollegen und Vorgesetzten nicht bei ihm gelandet. Nicht auszudenken, wie sie sich danach fühlen würde, wenn er wüsste, wie sehr er ihr gefällt.
Tausend ungesagte Worte ist mein zweiter Roman von Lia Louis. Ich habe mich gefreut, etwas Neues der Autorin zu lesen, da mir ihre Art zu schreiben, beim letzten Mal schon sehr gefallen hatte. Dass dieser Roman so viel leichter und unbeschwerter ausfällt als Jedes Jahr im Juni, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich habe, durch Millies Missgeschick, auf den ersten Seiten schon so viel schmunzeln müssen, dass ich völlig von der Leichtigkeit überrascht war, die mir hier plötzlich begegnete. Eine absolut positive Erfahrung. Ich kann mich erinnern, dass ich mich bei ihrem ersten Roman erst eingewöhnen musste, er aber dann trotzdem zu einem Highlight wurde. Das war hier etwas anders. Ich konnte direkt locker und leicht genießen.
Besonders schön finde ich die Message dieser Geschichte. Und zwar, dass die Wahrheit eben doch nicht immer falsch ist. Schließlich hatte Millie sich in ihren Mails auch nicht sonderlich gemein, sondern einfach nur ehrlich ausgedrückt. Das hat die Menschen in ihrem Umfeld zum Nachdenken angeregt und etwas verändert, was für Millie, auch wenn sie es nicht direkt sehen konnte, letztendlich nur positiv ausfallen konnte. Obwohl es Millie nicht bewusst war, wurde sie, so habe ich es zumindest empfunden, von allen sehr gemocht. Den meisten Menschen fällt es deshalb auch nicht schwer, ihr ihre schonungslose Ehrlichkeit zu verzeihen. Millie versucht es allen Menschen in ihrem Umfeld recht zu machen und vergisst dabei sich selbst und das, was sie selbst braucht, um glücklich zu sein. Sie merkt nicht einmal, wie sie von anderen ausgenutzt wird. Diese Geschichte handelt von toxischen Beziehungen und zeigt, wie schwer es sein kann, sich davon zu lösen. Und trotzdem beinhaltet dieser wunderschöne Roman noch so viel mehr, nämlich zuckersüße, fast schmerzhaft schöne Romantik. Die Autorin hat hier wirklich wieder eine ganz großartige Kombination geschaffen, die mich mitfiebern und dahinschmelzen ließ.