Mechtild Borrmann
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Der Geiger (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 450 Min.
Sprecher: Goldberg, Nina
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In einer Nacht im Mai 1948 verliert der begnadete Geiger Ilja Grenko seine beiden wertvoll¬s¬ten Schätze: seine Familie und seine Stradivari. Erst dem eigensinnigen Sascha Grenko, Iljas Enkel, wird es viele Jahrzehnte später gelingen, Licht in das grausame Geschehen von damals zu bringen. Doch der Preis dafür ist hoch - viel zu hoch ... Der neue Roman der Deutschen-Krimi-Preis-Trägerin 2012, Mechtild Borrmann!
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Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich als Schriftstellerin einen Namen machte, war sie u._a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Die Autorin ist mit zahlreichen renommierten Preisen, u.a. dem deutschen Krimipreis ausgezeichnet worden. Ihre Romane "Trümmerkind" und "Grenzgänger" standen monatelang unter den TOP 10 der Spiegel-Bestsellerliste. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.
Produktdetails
- Verlag: ZYX Music
- Gesamtlaufzeit: 450 Min.
- Erscheinungstermin: 23. Dezember 2013
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4056198008065
- Artikelnr.: 42261540
Das mit dem sich gut unterhalten, hat zwar hervorragend geklappt. Aber dieser Roman ist kein Kriminalroman. Es ist die unglaublich spannende Bestandaufnahme über die Zustände in der Sowjetunion nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Es ist fast ein historischer Roman, interessant und sehr gut erzählt. WDR Frau TV 20130117
Broschiertes Buch
Gerade eben stand er noch im Rampenlicht, gefeiert, umgeben von tosendem Applaus. Gerade eben war er, Ilja Wassiljewitsch Grenko, noch im Konzertsaal des Tschaikowsky-Konservatoriums in Moskau, spielte Tschaikowskys Violinkonzert in D-Dur. Und er spielte auf seiner Stradivari, dieser wunderbaren …
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Gerade eben stand er noch im Rampenlicht, gefeiert, umgeben von tosendem Applaus. Gerade eben war er, Ilja Wassiljewitsch Grenko, noch im Konzertsaal des Tschaikowsky-Konservatoriums in Moskau, spielte Tschaikowskys Violinkonzert in D-Dur. Und er spielte auf seiner Stradivari, dieser wunderbaren Geige, die sich nun schon seit vier Generationen im Familienbesitz der Grenkos befand. Als er die Bühne verließ, ahnte er noch nicht, dass sich sein Leben und das seiner Familie nun dramatisch ändern würde, dass er die wichtigsten Dinge in seinem Leben, seine Musik, seine Frau Galina und seine beiden kleinen Söhne, mit einem Schlag verlieren würde…
Moskau im Mai 1948. Gleich hinter der Bühne wurde Ilja schon von zwei Männern erwartet. »Ilja Wassiljewitsch Grenko, Sie müssen uns begleiten.« Weder darf er sich von seiner im Publikum sitzenden Frau verabschieden, noch darf er seine wertvolle Geige einem anwesenden Mitarbeiter des Konservatoriums anvertrauen. Er, der sich nie für Politik interessiert hat, wird gezwungen, ein Geständnis zu unterschreiben, in dem er sich selbst als Landesverräter bezichtigt. Sein weiterer Weg führt ihn daraufhin in ein Arbeitslager in Workuta, das er nie mehr verlassen wird. Auf Galina und ihre Kinder – die Familie des „Verräters“ – wartet die Verbannung nach Kasachstan.
Köln im Juli 2008. Sascha Grenko arbeitet für ein Securityunternehmen, das sich auf Personenschutz und die Beschaffung von Wirtschaftsinformationen spezialisiert hat. Der Enkel von Ilja und Galina Grenko wanderte mit seiner Familie als Kind aus Kasachstan nach Deutschland ein. Aus der glücklichen Zukunft in der neuen Heimat wurde aber nichts, denn die Eltern starben schon nach wenigen Tagen bei einem Autounfall. Saschas kleine Schwester Viktoria wurde adoptiert und er verlor völlig den Kontakt zu ihr. Nach vielen Jahren hatte Viktoria ihn nun um ein Treffen gebeten, weil sie dringend „in einer Familienangelegenheit“ seine Hilfe benötigen würde. Um was es genau geht, kann sie ihm aber nicht mehr erzählen, denn sie wird vor seinen Augen erschossen. In ihren Unterlagen findet Sascha Hinweise darauf, dass seine Schwester auf der Suche nach der Stradivari war, die seit 1948 als verschwunden gilt. Sascha erkennt, dass die Suche nach Viktorias Mörder gleichzeitig eine Suche nach der Geige ist. Eine gefährliche Suche…
Auch dieses Buch von Mechtild Borrmann hat mich wieder von Anfang bis Ende gefesselt. Die Handlung verläuft in drei Erzählsträngen. Einmal verfolgen wir Iljas Schicksal, einmal das seiner Frau, beide vom Zeitpunkt ihrer Verhaftung bzw. Verbannung an bis zum Tod. Der dritte Erzählstrang spielt hingegen im Jahr 2008 und in ihm begleiten wir Sascha bei seiner Suche. Während die Berichte aus der Vergangenheit sich vor allem durch ihre Dramatik und die drastischen Schilderungen der Lebensumstände auszeichnen, ist in der Gegenwart richtig Spannung angesagt.
Das Arbeitslager in Workuta gab es tatsächlich – und es war stets gut besucht. Nachdem ich im Internet darüber nachgelesen habe kann ich sagen, dass die furchtbaren Beschreibungen im Buch leider nicht übertrieben sind. Nördlich des Polarkreises gelegen braucht man bei Temperaturen von bis zu -56°C eigentlich keine Zäune, eine Flucht würde ohnehin den sicheren Tod bedeuten. Wie mag das sein, wenn man unschuldig verurteilt wird, 20 Jahre seines Lebens in dieser Eishölle verbringen zu müssen? Furchtbar! Sehr berührt haben mich zudem die Textstellen, in denen Ilja verzweifelt versucht, sich die Musik wenigstens in seinem Kopf zu bewahren und damit zugleich gegen seine Angst anzukämpfen.
Am Ende des Buches findet sich ein Personenverzeichnis und ein Glossar russischer Begriffe. Das langt aus, um beim Lesen keine Verständnisprobleme zu haben. Ich selbst bin aber durch das Buch so neugierig geworden, dass ich mir zu einigen Dingen noch genauere Infos aus dem Netz geholt habe.
Fazit: Zeitgeschichte, Dramatik und Spannung – da fehlt einfach nichts.
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Broschiertes Buch
Cover und Titel haben mir total angesprochen und irgendwie habe ich damit eine ruhige Geschichte verbunden. Doch es kam ganz anders: schon nach wenigen Seiten war ich gefesselt und konnte das Buch nicht aus den Händen legen.
Zwar geht es in dem Buch um den Geiger Ilja Grenko, doch ist das Buch …
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Cover und Titel haben mir total angesprochen und irgendwie habe ich damit eine ruhige Geschichte verbunden. Doch es kam ganz anders: schon nach wenigen Seiten war ich gefesselt und konnte das Buch nicht aus den Händen legen.
Zwar geht es in dem Buch um den Geiger Ilja Grenko, doch ist das Buch eher ein Thriller als eine ruhige Geschichte. Nach einem Konzert wird Ilja Grenko im Jahr 1948 verhaftet – doch seiner Familie wird gesagt, er sei geflohen. Doch nicht nur Ilja ist verschwunden, sondern auch seine wertvolle Stradivari. Und das hat löst eine ganze Kette von Ereignissen aus, die bis ins Jahr 2011 reichen.
Das Buch hat mich direkt von der ersten Seite an packen können – und die Autorin hat es geschafft, die Spannung auch bis zum Schluss zu halten. Das liegt sicherlich auch an den Zeitsprüngen, denn es gibt drei Handlungsstränge: den von Ilja und seiner Frau in der Vergangenheit und einen in der Gegenwart, in dem der Enkel Sascha versucht, Licht in die damaligen Ereignisse zu bringen. Und jeder Handlungsstrang hat seinen eigenen Reiz – stets wollte ich wissen, wie es weitergeht und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Dabei ist die Geschichte keine leichte Kost, oft bedrückt sie mich, gerade bei dem, was in Russland passiert. Und so langsam zeichnet sich beim Lesen auch ab, was genau eigentlich damals passiert ist und vor allem warum. Die Zusammenhänge sind sehr komplex und man muss sich schon konzentrieren beim Lesen, das aber hat dem Lesespaß keinen Abbruch getan.
Der Schreibstil von Mechthild Borrmann ist gut zu lesen, klar und prägnant ohne Schnickschnack oder Schnörkel. Das hat sehr gut zur Geschichte gepasst, die insgesamt eine bedrückende, dunkle Atmosphäre hat und die ich gut habe spüren können. Auch die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, ich habe – gerade bei Ilja – seinen Schmerz und seine Verzweiflung spüren können, aber auch die Schuld bei seiner Frau Galina, ihre Ahnungslosigkeit und dann das böse Erwachen. Die Gefühle der Protagonisten sind greifbar und nachvollziehbar, so treffend sie die Charaktere gestaltet. Nur mit Sascha habe ich mich etwas schwerer getan, nicht weil er unsympathisch ist, einfach weil ich niemals selber so handeln würde – dennoch aber habe ich auch ihn gerne begleitet.
Da die russischen Namen schon etwas gewöhnungsbedürftig waren, hat mir das Personenverzeichnis sehr gut geholfen – besser aber hätte ich gefunden, wenn es an den Anfang gestellt worden wäre. Denn am Ende wird es bestimmt von vielen Lesern übersehen und ist so dann nicht hilfreich.
Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt und ich werde mich auf jeden Fall nach weiteren Büchern der Autorin umschauen.
Mein Fazit
Ein spannender und fesselnder Roman, der in die 40er Jahre nach Russland entführt, in denen Ungeheuerliches passiert und was eine Kette von Ereignissen auslöst, die bis ins Jahr 2011 reichen. Spannend von der ersten Seite an, mit einem klaren und schnörkellosen Schreibstil schafft die Autorin eine ganz besondere Atmosphäre – ich auf jeden Fall konnte mich ihr nicht entziehen und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Und trotz der Kürze ist es eines der Bücher, die noch nachhallen. Von mir gibt es 4,5/5 Sternen.
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