Kent Haruf
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Das Band, das uns hält (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 518 Min.
Sprecher: Rüegg, Jonas / Übersetzer: pociao,; de Hollanda, Roberto
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Die achtzigjährige Edith Goodnough wurde verhaftet. Ihr Nachbar Sandy weiß um Ediths Lebenstragödien und die kleinen Lichtblicke, die vielleicht unweigerlich zu diesem Januar 1977 führten: die entbehrungsreiche Kindheit, der Tod der Mutter, der durch einen Unfall abhängige, stets wütende Vater. Wahrhaftig und einfühlsam entführt Kent Haruf abermals in ein Leben, in dem es an dem meisten fehlt, in dem es Herz und Beharrlichkeit braucht, um die Geschenke darin zu entdecken.
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Kent Haruf, geboren 1943 in Colorado, war ein amerikanischer Schriftsteller. Alle seine sechs Romane spielen in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado. Er wurde unter anderem mit dem Whiting Foundation Writers’ Award, dem Wallace Stegner Award und dem Mountains & Plains Booksellers Award ausgezeichnet. Sein letzter Roman, ›Unsere Seelen bei Nacht‹, wurde zum Bestseller und mit Jane Fonda und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt. Kent Haruf starb 2014.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes Verlag
- Erscheinungstermin: 24. Mai 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783257694932
- Artikelnr.: 67723760
»Einer der großen Erzähler-Realisten aus Amerikas endlosen Weiten.« Oliver Jungen / Frankfurter Allgemeine Zeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gebundenes Buch
"Edith klammerte sich ans Leben, als wüsste sie noch immer nicht, wie loslassen oder aufhören geht." (Buchauszug)
Die achtzigjährige Edith wurde verhaftet, sie soll ihren Bruder Lyman getötet haben. Doch was sich genau zugetragen hat und wie das Leben von Edith und …
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"Edith klammerte sich ans Leben, als wüsste sie noch immer nicht, wie loslassen oder aufhören geht." (Buchauszug)
Die achtzigjährige Edith wurde verhaftet, sie soll ihren Bruder Lyman getötet haben. Doch was sich genau zugetragen hat und wie das Leben von Edith und Lyman wirklich gewesen ist, das weiß einzig und allein ihr Nachbar Sanders Roscoe. Sanders, der für Edith wie ein Sohn ist und dessen Vater sie eins geliebt hat. Doch das Leben hatte etwas anderes vor mit Edith, weil eine unglaubliche Tragödie alles verändern wird. Sie erlebt eine harte, entbehrungsreiche Kindheit nach dem Tod der Mutter. Kent Haruf zeigt hier auf, was eine Familienbande alles ertrage und erdulden muss und kann.
Meine Meinung:
Anders als bei seinen anderen Büchern beginnt er hier wirklich mit der Entstehungsgeschichte der Kleinstadt Holt. Man muss sich in die damaligen Zeiten und die Anfänge zurückversetzen, um in diese Geschichte einzutauchen. Es ist der Beginn einer Kleinstadt, wo das Leben als Farmer alles bestimmt hat. Wer am meisten Land besitzt, die besten Erträge hat, der ist ein angesehener Bürger. Dass man dafür jedoch hart arbeiten muss, selbst die Kinder, ist zu dieser Zeit völlig normal. Schlimm wird es erst, wenn einer der Eltern oder gar beide ausfallen und die Zukunft der Kinder zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Kent Haruf lässt uns darüber nachdenken, welchen Stellenwert Familie hat, was Farmleben bedeutet, Verantwortung, Pflichtbewusstsein gegenüber Eltern und welche Entbehrungen man dafür in Kauf nimmt. Von Ende 19. Jahrhunderts bis in die 70-er Jahre begleiten wir die Farmerfamilie Goodnough. Die Kinder Edith und Lyman müssen nach dem Tod der Mutter und dem tragischen Unfall des Vaters das Arbeiten auf der Farm übernehmen. Unter den Augen des cholerischen Vaters keine leichte Aufgabe, der sie ständig antreibt und oft seiner Wut freien Lauf lässt. Von der Liebe eines Vaters ist hier wenig zu spüren, deshalb und sicher auch wegen ihres Heimwehs ist seine Frau Ava so früh verstorben. Sie hat sich nie als Farmerin gesehen und wohlgefühlt. Die sehr bildhafte Erzählung, weswegen ich den Autor so liebe, zeigt uns eine junge Frau auf, die einfach ihre Arbeit übernimmt, nur weil man sie tun muss. Weil sie sich verantwortlich für den Vater fühlt, lässt sie sogar ihre große Liebe, Sanders Vater zurück. Sein Vater und Sanders selbst passen trotzdem auf Edith auf, selbst wenn Roy ihn ablehnt, weil er ein Indianermischling ist. Lyman dagegen nimmt irgendwann die Flucht nach vorne und reist über Jahre im Land um her, nur um dem Vater zu entkommen. Währenddessen wartet seine Schwester sehnsüchtig auf ihn. Es ist traurig und schwierig zugleich, wie extrem sich eine junge Frau aufgibt und anderseits kann ich sie manchmal sogar verstehen. Selbst wenn die Thematik hier ernst ist, wirkt unterschwellig immer ein wenig Humor mit bei der Erzählung. Am Ende lässt uns der Autor mit einem Fragezeichen zurück, sodass jeder sein eigenes Urteil fällen kann. Es ist so schade, dass diesem Autor vor seinem Tod nur so wenige Bücher vergönnt blieben, ich hätte gerne mehr von ihm gelesen. Für ich ein Buch, das mich begeistert und zum Nachdenken angeregt hat und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.
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Gebundenes Buch
In guten wie in schlechten Zeiten
»Eine schöne, anständige Frau mit weißem Haar, die im ganzen Leben nie mehr als zweiundfünfzig Kilo gewogen hat und seit diesem Silvesterabend noch viel weniger. Trotzdem gehen der Sheriff und die Anwälte davon aus, dass sie sich …
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In guten wie in schlechten Zeiten
»Eine schöne, anständige Frau mit weißem Haar, die im ganzen Leben nie mehr als zweiundfünfzig Kilo gewogen hat und seit diesem Silvesterabend noch viel weniger. Trotzdem gehen der Sheriff und die Anwälte davon aus, dass sie sich so weit erholen wird, dass man sie in einen Rollstuhl setzen und dann durch die Stadt zum Gerichtsgebäude fahren kann, um ihr den Prozess zu machen.« S.5
So beginnt die Geschichte von Edith Goodnough, fast 80, die uns von ihrem Nachbarn Sanders Roscoe erzählt wird. Und zwar ganz privat. Nicht etwa dem neugierigen Reporter vom Denver Post, den hat er mit Schmach vom Hof gejagt.
Doch um Ediths Leben bis zu dem Zeitpunkt der Tragödie 1976 zu verstehen, muss er mit ihren Eltern beginnen. Sie verlassen 1896 das fruchtbare Iowa, um ein kleines Stück Land zu besitzen, doch das Grasland ist karg und trocken. Und die Goodnoughs sind einsam und auf sich gestellt. Eine pfeiferauchende Halb-Cheyenne mit ihrem Jungen sind meilenweit ihre einzigen Nachbarn. Nach dem frühen Tod der Mutter bleiben Edith und ihr Bruder Lyman mit ihrem despotischen Vater zurück, der sie mit harter Hand erzieht und keine Liebe kennt.
Haruf hatte mich bereits auf der ersten Seite mit seinen Worten eingefangen. In ihrer Schlichtheit und Direktheit liegt etwas sehr Einfühlsames, Berührendes, das mal melancholisch, mal ironisch direkt unter die Haut geht. Die Geschichte erstreckt sich über 80 Jahre, die geprägt sind von einem spartanischen Leben und unerfüllten Träumen. Aber auch schönen Momenten, die in Ediths Leben so selten und kostbar waren.
Edith ist eine unerschütterlich verantwortungsbewusste Frau, die nie klagt, kein Selbstmitleid kennt, die tut, was sie tun muss. Ihr ganzes Leben widmet sie ihrer Familie – ihrem tyrannischen Vater und ihrem Bruder Lyman, der viele Jahre auf Reisen ist.
Es ist auch ein bisschen die Geschichte der Roscoes, denn zwischen den benachbarten Familien gibt es auch ein Band, das sie über Generationen zusammenhält, ein Band der Freundschaft, denn wer weiß, wie Ediths Leben ohne sie ausgesehen hätte.
Haruf schildert eindrücklich das entbehrungsreiche Farmerleben. Und doch schafft er es mit seinen Worten, uns auch die Schönheit des rauen Landes zu zeigen. Seine Charaktere sind einfache Menschen, die ein einfaches Leben führen, Fehler machen, auch mal ihre Pflichten vergessen, die kleinen Freuden des Lebens genießen können, vor allem aber untrennbar miteinander verbunden sind. Es menschelt gar arg, und das hat mir richtig gut gefallen.
Am Ende habe ich sehr lange über Familienbande nachgedacht. Wie viel wird von einem erwartet, wie weit reicht die Verpflichtung, wie viel ist die eigene Freiheit wert. Ist eine Familie wirklich so untrennbar miteinander verbunden, dass man sein eigenes Leben, seine Selbstverwirklichung hinter alles andere zurückstellt?
Eine wunderbare, traurige Geschichte über die Bindung zwischen Vätern, Müttern und Kindern und Freunden – über das Band, das sie hält.
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Gebundenes Buch
Edith Goodnough ist achtzig Jahre alt und wird verhaftet. Viele Ereignisse und Wendungen in ihrem Leben, haben dazu geführt. Wir reisen mit dem Ich Erzähler zurück und lernen Edith sehr jung kennen und das Leben sich verändert, die Stadt Holt so einige Wendungen nimmt und …
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Edith Goodnough ist achtzig Jahre alt und wird verhaftet. Viele Ereignisse und Wendungen in ihrem Leben, haben dazu geführt. Wir reisen mit dem Ich Erzähler zurück und lernen Edith sehr jung kennen und das Leben sich verändert, die Stadt Holt so einige Wendungen nimmt und natürlich gibt es viele Menschen um Edith herum. Das Leben ist oft hart gewesen und entbehrlich, aber es hält auch schöne Momente, Liebe und so etwas wie Glück für Edith bereit. Aber halt auch viele Schattenseiten und das verändert eine Einstellung, einen Menschen.
Kent Haruf nimmt uns wieder mit nach Holt und wir lernen Edith kennen und ihre Lebensgeschichte. Wie immer großartig geschrieben, ruhig, bedacht, aber trotzdem voller Spannung und Leben.
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