Jane Campbell
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Bei aller Liebe (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 385 Min.
Sprecher: Kuhnert, Reinhard; Siebeck, Oliver; Kozewa, Jana / Übersetzer: Abarbanell, Bettina
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Eine Woche bis zur Hochzeit ihrer Tochter und Agnes beschleicht ein ungutes Gefühl: So viele Therapeut:innen unter den Gästen, wenn das mal gutgeht. Sie ahnt nicht, wie recht sie hat! Da wäre zum Beispiel ihr Onkel Malcolm, der Agnes nach dem Tod ihrer Eltern aufzog und nie den Mut aufbrachte, ihr zu erzählen, wessen Kind sie wirklich ist. Joseph wiederum ist heimlich in Agnes verliebt, seit sie vor Ewigkeiten bei ihm in Therapie war. Beide Männer haben sich vorgenommen, ihre Geheimnisse endlich zu lüften. Der größte Risikofaktor für die Hochzeit ist jedoch Agnes selbst, die sich gera...
Eine Woche bis zur Hochzeit ihrer Tochter und Agnes beschleicht ein ungutes Gefühl: So viele Therapeut:innen unter den Gästen, wenn das mal gutgeht. Sie ahnt nicht, wie recht sie hat! Da wäre zum Beispiel ihr Onkel Malcolm, der Agnes nach dem Tod ihrer Eltern aufzog und nie den Mut aufbrachte, ihr zu erzählen, wessen Kind sie wirklich ist. Joseph wiederum ist heimlich in Agnes verliebt, seit sie vor Ewigkeiten bei ihm in Therapie war. Beide Männer haben sich vorgenommen, ihre Geheimnisse endlich zu lüften. Der größte Risikofaktor für die Hochzeit ist jedoch Agnes selbst, die sich gerade von einer intensiven Affäre erholt, von der niemand wissen soll.
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Jane Campbell, 1942 geboren, hat als Psychoanalytikerin in Oxford gearbeitet, wo sie auch heute das halbe Jahr über lebt, den Rest ihrer Zeit verbringt sie auf den Bermudas. Ihre Storys 'Kleine Kratzer' erschienen 2023 und wurde für viele Leser:innen zum Herzensbuch. 'Bei aller Liebe' ist Jane Campbells erster Roman.
Produktbeschreibung
- Verlag: argon
- Erscheinungstermin: 19. August 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732474882
- Artikelnr.: 71248735
»Irre schön.« Christine Westermann über »Kleine Kratzer«
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als Psychoanalytikerin kennt Jane Campbell die Abgründe der menschlichen Seele wohl besser als die meisten, vermutet Rezensent Rainer Moritz. Wie gut, dass sie sich entschieden hat, aus diesen Abgründen zu schöpfen und das Zu-Tage-Gebrachte zu Literatur zu verarbeiten. Und was für Literatur! "Souverän", behände und geschickt erzählt die 1942 geborene Debütantin ihre Geschichte über folgenreiche Entscheidungen und die Motivationen, die ihnen zugrunde liegen, so der Rezensent. Dabei spielt sie gekonnt mit bekannten Inzestmythen, flicht die Ideen Freuds mit ein, und hält bis fast zum Schluss einen eleganten Spannungsbogen aufrecht, lesen wir. Nur in den letzten Kapiteln geht es dem Rezensenten ein wenig zu schnell. Trotzdem erwartet Moritz weitere Bücher dieser Autorin mit Vorfreude.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Liebe hat viele Facetten
Jane Campbell, die Autorin des Romans 'Bei aller Liebe', erzählt eine über Jahrzehnte währende Familiengeschichte aus der Perspektive unterschiedlicher Protagonisten, zu verschieden Zeiten. Sie beleuchten ihre Sichtweise von Geschehnissen, die …
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Liebe hat viele Facetten
Jane Campbell, die Autorin des Romans 'Bei aller Liebe', erzählt eine über Jahrzehnte währende Familiengeschichte aus der Perspektive unterschiedlicher Protagonisten, zu verschieden Zeiten. Sie beleuchten ihre Sichtweise von Geschehnissen, die schließlich durch einen Brief Aufklärung, Einsichten finden, neue Perspektiven eröffnen oder gar das bisherige Leben in Frage stellen. Das gewobene Netz der Verbindungen zwischen den gut ausgearbeiteten Charakteren laufen schließlich einem aufklärenden Punkt entgegen, der mit Spannung erwartet wird.
Die bereits verstorbene Sophy vertraute ihrem Bruder Malcolm vor fünfzig Jahren einen Brief an, den er Agnes übergeben sollte, der Aufklärung zu ihrer Herkunft liefern soll. Stellen diese Worte das Leben der Hinterbliebenen auf den Kopf, werden Antworten auf Fragen gegeben oder entsteht eher schockiertes Unverständnis und Verwirrung?
Der Erzählstil ist sehr ruhig und unaufgeregt, zieht den Lesenden immer tiefer in den Bann, lässt eigenen Überlegungen zu und regt zum Nachdenken an.
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Gebundenes Buch
„Bei aller Liebe“ ist ein Buch, das mich sehr zwiespältig zurückgelassen hat. Nach der Kurzbeschreibung bin ich mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen. Hier ist von einer Vielzahl an Therapeuten auf der Hochzeit die Rede, und ich hatte mit einer psychologisch …
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„Bei aller Liebe“ ist ein Buch, das mich sehr zwiespältig zurückgelassen hat. Nach der Kurzbeschreibung bin ich mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen. Hier ist von einer Vielzahl an Therapeuten auf der Hochzeit die Rede, und ich hatte mit einer psychologisch komplexen Situation, die auf der Hochzeitsfeier in Verwicklungen kulminiert, gerechnet. Dies war nach meinem Empfinden jedoch nicht so. Onkel Malcom ist entgegen der Kurzbeschreibung Theologe und kein Therapeut. Insgesamt befinden sich nur drei Therapeuten unter den Hochzeitsgästen (Molly, Joe und Charles, Benny wird nie erwähnt und ist offenbar nicht dabei), von denen jedoch nur Joe eine zentrale Rolle auf der Feier spielt.
Die Geschichte wird kapitelweise aus den Perspektiven von Onkel Malcom (Theologe), Joe Bradshaw (Psychoanalytiker) und Agnes (Philosophin) erzählt. Konnte mich Onkel Malcoms erstes Kapitel noch fesseln, fiel es mir ab Joe Bradshaws Part zunehmend schwer, Mitgefühl mit den Charakteren zu entwickeln. Beim Lesen ertappte ich mich dabei, dass ich bedauerte, nicht auch ein Kapitel aus der Sicht von Agnes‘ Tochter Elfie vorzufinden, die einen angenehm pragmatischen Gegenpart zu den vergeistigten und dabei allesamt sehr egoistisch wirkenden Figuren dargestellt hätte. Allen voran Joe Bradshaw empfand ich als äußerst unangenehmen, eitlen und selbstsüchtigen Menschen, doch auch Agnes und Malcom blieben mir in ihrem Wesen, ihren Lebensvorstellungen und ihren Entscheidungen fremd. Die Grundthematik an sich fand ich durchaus interessant, doch wurde mir hier der Ödipuskomplex stellenweise doch etwas überstrapaziert. Insgesamt entwickelte ich leider keinen tieferen Bezug zur Geschichte und sie konnte mich nicht berühren. Schade.
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Gebundenes Buch
Leider ziemlich anstrengend und wenig greifbar geschrieben
Ich habe "Kleine Kratzer" bereits gelesen und auch, wenn das keines meiner Lieblingsbücher war, fand ich die moralisch grauen Figuren darin sehr interessant. Deshalb wollte ich auch gern den Roman der Autorin lesen, bleibe …
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Leider ziemlich anstrengend und wenig greifbar geschrieben
Ich habe "Kleine Kratzer" bereits gelesen und auch, wenn das keines meiner Lieblingsbücher war, fand ich die moralisch grauen Figuren darin sehr interessant. Deshalb wollte ich auch gern den Roman der Autorin lesen, bleibe aber angestrengt und irgendwie gleichgültig nach der Lektüre zurück.
Grundsätzlich fand ich den Aufhänger der Geschichte spannend und hätte da viel Potenzial für eine Familiengeschichte voller Ambivalenz gesehen. Doch vor allem der Schreibstil hat bei mir dafür gesorgt, dass ich die Lektüre fast ausschließlich anstrengend fand. Es ist meiner Meinung nach deutlich spürbar, dass Jane Campbell selbst Psychoanalytikerin war, denn die Gedanken der drei Hauptfiguren sind von langatmigen, analytischen und philosophischen Sequenzen geprägt. Und obwohl sie durch einen Schicksalsschlag miteinander verbunden und sich grundsätzlich liebevoll gesinnt sind, habe ich wenig Gefühl für ihre Emotionen bekommen.
Ich hatte insgesamt den Eindruck, dass sich Vieles in der Geschichte wiederholt und zu keinem klaren Ende kommt. Was ich allerdings wieder stark fand, ist Campbells Talent für moralisch fragwürdige und ambivalente Figuren. Das finde ich zwar auch herausfordernd, aber eben in der richtigen Stimmung wirklich spannend. Doch darüber hinaus habe ich mich leider wirklich ziemlich durch das Buch gequält.
Wer Lust hat auf eine sehr anspruchsvolle, philosophische und gedankengetriebene Sprache, wird hier vielleicht ein gutes Leseerlebnis haben. Ich brauche in Geschichten vor allem emotionale Tiefe und zwar gern auch ambivalente Figuren, doch wenn ersteres gänzlich fehlt, tue ich mich schwer.
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Gebundenes Buch
Literarisch äußerst wertvoll. Wunderbar komponierte Lebensgeschichten.
Ich muss zugeben, ich tat mich etwas schwer, über dieses Buch zu schreiben. Für mich ist es ein literarisches Kleinod erster Güte, aber es ist vielschichtig und voluminös in seinen Inhalten, …
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Literarisch äußerst wertvoll. Wunderbar komponierte Lebensgeschichten.
Ich muss zugeben, ich tat mich etwas schwer, über dieses Buch zu schreiben. Für mich ist es ein literarisches Kleinod erster Güte, aber es ist vielschichtig und voluminös in seinen Inhalten, sodass sich die Gedanken erstmal sortieren müssen. Die Autorin lässt in sechs Kapiteln drei Personen ausführlich zu Wort kommen. Sie haben alle einiges zu erzählen von ihrem langen Leben. Sie kennen sich natürlich untereinander. Auch wenn man mehr oder weniger von Anfang an die Verstrickungen der Hauptprotagonist:Innen untereinander kennt, werden sie im Laufe der Geschichte immer noch intensiver. Aus ersten, vorsichtigen Ansätzen, aus „Warums“ oder „WarumNicht“ werden nach und nach Antworten, die mit viel Feingefühl miteinander verwoben werden.
Eigentlich dreht sich die meiste Handlung um Agnes, bzw. ihrer Lebensgeschichte. So erzählt ihr Onkel Malcolm vom tragischen Tod ihrer Mutter Sophy. Sophy überreichte ihm kurz vor ihrem Unfall einen Brief mit der Bitte, ihn Joe auszuhändigen. Am Sterbebett fragte sie Malcolm noch, ob er sein Versprechen eingelöst hatte. Und damit nimmt die ganze Geschichte ihren Lauf. Über eine Spanne von fünfzig Jahren erzählen uns Malcolm, Joseph und Agnes von ihrem Leben, ihren Beziehungen untereinander, von viel Liebe und Dingen, die Unausgesprochen blieben und vor allem Agnes mit sich trug. Und selbstverständlich vom Brief, den uns Malcolm nicht vorenthält.
Der Verlust der Eltern im Kindesalter, so finde ich, ist der Drehpunkt des ganzen Romans. Traumata, Ängste, Hoffnungen, Liebe und Trauer sind herrlich miteinander verwandte Themen, die diesen Roman so lesenswert waren.
Die Rahmenhandlung ist die Hochzeit von Agnes‘ Tochter. Alle drei Erzähler:Innen halten sich an diesem Tag am selben Ort auf, und die entscheidenden Szenen passieren. Die chronologische Struktur baut sich zwar im Jetzt auf, aber alle drei Personen verfallen während ihres Parts in die Vergangenheit und präsentieren uns aus deren Sicht ein Puzzleteil nach dem anderen.
Und letztendlich stellt sich die ganz große Frage: wie beeinflusst die Vergangenheit verschiedener Personen die Gegenwart einer/eines Einzelnen.
Campell, in ihrem Beruf war sich Psychoanalytikerin, gibt ihren drei Haupthandlungsträger:Innen ebenfalls die Titel von Psychotherapeut:Innen, plaudert somit gekonnt ein wenig aus dem Nähkästchen, ohne die Leserschaft damit zu überfordern.
Der Sprachstil ist sehr gehoben, wunderbar formulierte Sätze – Riesenlob an die Übersetzerin Bettina Abarbanell – die oft ein wahrer Genuss sind. Vielleicht hätte der Roman in Summe ein wenig gestrafft werden können, aber das ist nur meine subjektive Meinung.
Sehr gerne gebe ich für diesen ausnehmend schön geschriebenen Roman eine Leseempfehlung, und wen Jane Campbells Kurzgeschichtensammlung schon fasziniert hat, kommt hier aus dem literarischen Staunen bestimmt nicht heraus.
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Gebundenes Buch
Ich war mir gar nicht so sicher, was ich von diesem Buch erwarten sollte. Die Beschreibung macht auf jeden Fall neugierig, hat mich aber gleichzeitig auch etwas eingeschüchtert, weil ich mich fragte, wie eine Geschichte, die aus Sicht von Psychologen und Philosophen erzählt wird, wohl …
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Ich war mir gar nicht so sicher, was ich von diesem Buch erwarten sollte. Die Beschreibung macht auf jeden Fall neugierig, hat mich aber gleichzeitig auch etwas eingeschüchtert, weil ich mich fragte, wie eine Geschichte, die aus Sicht von Psychologen und Philosophen erzählt wird, wohl anklingen mag. Und tatsächlich hat mich das Buch auch eher unschlüssig zurückgelassen, denn einerseits hat das aufbereitete emotionale Chaos durchaus Unterhaltungswert; es war aber stellenweise auch recht anstrengend, mit diesen so intelligenten, so geplagten Figuren Schritt zu halten.
Zum Inhalt: Es ist die Hochzeit ihrer einzigen Tochter und trotzdem kann Agnes nicht nur Freude an diesem Ereignis finden. Denn nicht nur lässt sie der Veranstaltungsort, ihre einstiges Zuhause, erschaudern, sie hat auch mit den Dämonen ihrer jüngsten Vergangenheit und eigenen Kindheit zu kämpfen. Und nicht nur Agnes beschließt, zu diesem Schlüsselereignis aufzuarbeiten, was sie plagt, auch ein paar andere Gäste haben eine eigene Agenda.
Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven, der bereits im Klappentext angeteaserten Personen erzählt, die alle in irgendeiner Form miteinander verbandelt sind. Ich kann nicht genau den Finger darauf legen, woran es lag, aber ich fand die im Mittelpunkt der Geschichte stehenden Personen alle furchtbar unsympathisch, teilweise blasiert und anmaßend in ihrer Lebens- und Denkweise und gleichzeitig irgendwie weltfremd. Gleichzeitig lag darin vermutlich für mich auch der Reiz der Geschichte, man konnte sich wunderbar von den Figuren distanzieren, schamlos auf ihr Leben, die Art wie sie (glauben zu) lieben und die Tragik der Vergangenheit blicken.
Die einzelnen Handlungsstränge sind an sich gut miteinander verstrickt, einzelne Ereignisse werden aus verschiedenen Perspektiven wieder aufgenommen und man bekommt als Leser überzeugend rüber gebrachte Innenansichten geliefert. Die Beziehungskonstrukte sind denkbar instabil, merkwürdig miteinander verwoben und beinahe fließend ineinander übergehend.
Den Erzählstil fand ich genauso inkonsistent wie die Beziehungen, Gedanken und Emotionen der drei Hauptfiguren. Teilweise schwülstig, teilweise sehr pointiert wird hier auf die Vergangenheit, die Liebe, das Konstrukt der Familie und andere soziale Gefüge geblickt. Insgesamt passt das als Gesamtwerk ganz gut zusammen und ich habe die Geschichte mit einer Mischung aus Faszination und Unglauben verfolgt. War für mich mal was ganz anderes, als die Bücher die ich sonst so lese.
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