Nastassja Martin
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An das Wilde glauben (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 213 Min.
Sprecher: Hoppe, Bettina
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Die Anthropologin Nastassja Martin teilt in dieser autobiografischen Erzählung die Geschichte einer tiefen Verletzung und deren Heilung. Eine ihrer Forschungsreisen führt sie auf die vulkanreiche russische Halbinsel Kamtschatka, wo sie die Bräuche der Ewenen studiert und dabei tief in deren Kultur eintaucht. Auf einer Bergtour begegnet sie einem Bären: Es kommt zum Kampf, den beide schwer verletzt überleben. Den Animismus, den Nastassja Martin als Wissenschaftlerin beschrieben hat, erfährt sie nun am eigenen Leib: Die Grenzen zwischen ihr selbst und dem Bären verschwimmen. Nach einer qu...
Die Anthropologin Nastassja Martin teilt in dieser autobiografischen Erzählung die Geschichte einer tiefen Verletzung und deren Heilung. Eine ihrer Forschungsreisen führt sie auf die vulkanreiche russische Halbinsel Kamtschatka, wo sie die Bräuche der Ewenen studiert und dabei tief in deren Kultur eintaucht. Auf einer Bergtour begegnet sie einem Bären: Es kommt zum Kampf, den beide schwer verletzt überleben. Den Animismus, den Nastassja Martin als Wissenschaftlerin beschrieben hat, erfährt sie nun am eigenen Leib: Die Grenzen zwischen ihr selbst und dem Bären verschwimmen. Nach einer qualvollen Genesungsgeschichte in russischen und französischen Krankenhäusern kehrt Nastassja Martin in die Wildnis zurück, wo sie durch die Nähe zur Natur und intensive Träume schließlich umfassende Heilung erfährt.
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Nastassja Martin, 1986 in Grenoble geboren, ist Anthropologin und Schriftstellerin. Die Schülerin Philippe Descolas ist Spezialistin für die Kosmologien und Animismen der Völker Alaskas und veröffentlichte vor ihrem ersten Roman, der großes Aufsehen erregte, u. a. mit Les âmes sauvages, ein Buch über die Widerständigkeit der Inuit gegen die Zivilisation.
Produktdetails
- Verlag: speak low
- Gesamtlaufzeit: 213 Min.
- Erscheinungstermin: 14. Mai 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783948674595
- Artikelnr.: 61907155
Wildnis und Zuhause
Zum 50. Mal: "Schöne Aussichten"
FRANKFURT Kamtschatka? Terra incognita. Niemand auf dem Podium im Frankfurter Literaturhaus wusste mit der nordostsibirischen Halbinsel etwas anzufangen. Dabei ist unter dem Titel "An das Wilde glauben" (Matthes & Seitz) erst vor Kurzem ein Buch der Ethnografin Nastassja Martin über Kamtschatka erschienen und in der F.A.Z. gleich zweimal besprochen worden. Jetzt aber war es ein Roman, den die professionelle Tennisdame und Autorin Andrea Petkovic als Gast der Kritikerrunde "Schöne Aussichten" vorstellte, des "Flaggschiffs" des Literaturhauses, wie Programmchef Hauke Hückstädt zur 50. Ausgabe glücklich hervorhob. Nicht ganz zufällig also hat Petkovics New Yorker
Zum 50. Mal: "Schöne Aussichten"
FRANKFURT Kamtschatka? Terra incognita. Niemand auf dem Podium im Frankfurter Literaturhaus wusste mit der nordostsibirischen Halbinsel etwas anzufangen. Dabei ist unter dem Titel "An das Wilde glauben" (Matthes & Seitz) erst vor Kurzem ein Buch der Ethnografin Nastassja Martin über Kamtschatka erschienen und in der F.A.Z. gleich zweimal besprochen worden. Jetzt aber war es ein Roman, den die professionelle Tennisdame und Autorin Andrea Petkovic als Gast der Kritikerrunde "Schöne Aussichten" vorstellte, des "Flaggschiffs" des Literaturhauses, wie Programmchef Hauke Hückstädt zur 50. Ausgabe glücklich hervorhob. Nicht ganz zufällig also hat Petkovics New Yorker
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Nachbarin Julia Phillips ihren Kriminalroman "Das Verschwinden der Erde" (dtv) genannt. Kamtschatka ist schon verschwunden, jedenfalls aus dem Bewusstsein des Westens.
Zwei Mädchen, elf und acht Jahre alt, sind nicht mehr aufzufinden. Der Roman löst den Fall. "Ein Kaleidoskop der Persönlichkeiten an einem unbekannten Flecken der Welt", so Petkovic. Wie ein Trauerflor ziehe sich das Verschwinden der Landschaft durch den Text. Mara Delius, Literaturkritikerin der Tageszeitung Die Welt und zum letzten Mal mit dabei, lobte die "verdichtete Atmosphäre" und tadelte die "erklärenden Sätze". Hubert Spiegel, Redakteur im Feuilleton der F.A.Z., hat das Buch gern gelesen, vermisste aber mehr Auskünfte über die Indigenen und die russischen Kolonisten. Da witterte Moderator Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk "kulturelle Aneignung" im Roman. "Nein", rief Delius. Als gebürtige Serbin wies Petkovic noch eigens auf "die Verhältnisse zwischen Mann und Frau in einer postsowjetischen Gesellschaft" hin.
Unter dem Titel "Levys Testament" (Suhrkamp) habe Ulrike Edschmid "drei Romane in einem auf 140 Seiten" verfasst, so Spiegel. Delius stellte das Buch vor mit der Frage, die den Text durchziehe: "Wie kann ein Jude ein Zuhause finden?" Die Mutter des Protagonisten mit seiner geheimen Familien- und öffentlichen Aufstiegsgeschichte in der Opernkunst habe ja auch vorausgesagt: "Du wirst dich nie zu Hause fühlen." Petkovic hätte sich "mehr klassische Erzähltechnik" gewünscht und nannte die Autorin "eine Meisterin des Weglassens". Als die Sportlerin auf ihren Lieblingsverein Tottenham Hotspur zu sprechen kam und Mentzer die Verbindung zu einer Shakespeare-Figur in "Henry IV." zog, hatte Spiegel "einen neuen Lieblingsverein" gefunden. Dennoch wandte er ein, man müsse viel über Zeitgeschichte wissen, um der Autorin folgen zu können.
Dann stellte er Judith Hermanns neuen Roman vor, der unter dem Titel "Daheim" bei S. Fischer erschienen ist: "Auch diese plastischen Figuren haben kein Zuhause." Spiegel wusste vor allem "den Wechsel aus Präzision und Unschärfe" zu schätzen: "Spannend geschrieben und entschlackt. Das tut gut." Delius konstatierte "wenig Affekte", Mentzer sprach von einer Aversion der Autorin gegen psychologische Erklärungen. Petkovic, die Romane mit Psychologie liebt, fand das Buch "zäh", aber als "impressionistisches Gemälde" wusste sie es zu schätzen. Von "trostlosen Verhältnissen" sprach Spiegel, von einer Frau, die nur im Hafenbecken schwimme, weil sie Angst habe vor dem offenen Meer. Ein "atmosphärisches Mobile" zwischen Freiheit und Begrenzung nannte Mentzer den Roman, aber: "Gelungen." "Absolut", kam das Echo von Spiegel.
Auch J. D. Salinger mit seinem pubertierend-fluchenden "Fänger im Roggen" (Kiwi) fand allgemeines Wohlgefallen und bestand damit den "Haltbarkeitstest". Petkovic war "total verliebt" in den Außenseiter Holden Caulfield und hätte ihn am liebsten zu einem brauchbaren Menschen erzogen. Er sei ja auch im Grunde "ein gutherziger Bursche", bestätigte Spiegel und zitierte aus Hesses Rezension von 1954: Das Buch führe "vom Ekel zur Liebe". Mehr könne Dichtung nicht erreichen.
CLAUDIA SCHÜLKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zwei Mädchen, elf und acht Jahre alt, sind nicht mehr aufzufinden. Der Roman löst den Fall. "Ein Kaleidoskop der Persönlichkeiten an einem unbekannten Flecken der Welt", so Petkovic. Wie ein Trauerflor ziehe sich das Verschwinden der Landschaft durch den Text. Mara Delius, Literaturkritikerin der Tageszeitung Die Welt und zum letzten Mal mit dabei, lobte die "verdichtete Atmosphäre" und tadelte die "erklärenden Sätze". Hubert Spiegel, Redakteur im Feuilleton der F.A.Z., hat das Buch gern gelesen, vermisste aber mehr Auskünfte über die Indigenen und die russischen Kolonisten. Da witterte Moderator Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk "kulturelle Aneignung" im Roman. "Nein", rief Delius. Als gebürtige Serbin wies Petkovic noch eigens auf "die Verhältnisse zwischen Mann und Frau in einer postsowjetischen Gesellschaft" hin.
Unter dem Titel "Levys Testament" (Suhrkamp) habe Ulrike Edschmid "drei Romane in einem auf 140 Seiten" verfasst, so Spiegel. Delius stellte das Buch vor mit der Frage, die den Text durchziehe: "Wie kann ein Jude ein Zuhause finden?" Die Mutter des Protagonisten mit seiner geheimen Familien- und öffentlichen Aufstiegsgeschichte in der Opernkunst habe ja auch vorausgesagt: "Du wirst dich nie zu Hause fühlen." Petkovic hätte sich "mehr klassische Erzähltechnik" gewünscht und nannte die Autorin "eine Meisterin des Weglassens". Als die Sportlerin auf ihren Lieblingsverein Tottenham Hotspur zu sprechen kam und Mentzer die Verbindung zu einer Shakespeare-Figur in "Henry IV." zog, hatte Spiegel "einen neuen Lieblingsverein" gefunden. Dennoch wandte er ein, man müsse viel über Zeitgeschichte wissen, um der Autorin folgen zu können.
Dann stellte er Judith Hermanns neuen Roman vor, der unter dem Titel "Daheim" bei S. Fischer erschienen ist: "Auch diese plastischen Figuren haben kein Zuhause." Spiegel wusste vor allem "den Wechsel aus Präzision und Unschärfe" zu schätzen: "Spannend geschrieben und entschlackt. Das tut gut." Delius konstatierte "wenig Affekte", Mentzer sprach von einer Aversion der Autorin gegen psychologische Erklärungen. Petkovic, die Romane mit Psychologie liebt, fand das Buch "zäh", aber als "impressionistisches Gemälde" wusste sie es zu schätzen. Von "trostlosen Verhältnissen" sprach Spiegel, von einer Frau, die nur im Hafenbecken schwimme, weil sie Angst habe vor dem offenen Meer. Ein "atmosphärisches Mobile" zwischen Freiheit und Begrenzung nannte Mentzer den Roman, aber: "Gelungen." "Absolut", kam das Echo von Spiegel.
Auch J. D. Salinger mit seinem pubertierend-fluchenden "Fänger im Roggen" (Kiwi) fand allgemeines Wohlgefallen und bestand damit den "Haltbarkeitstest". Petkovic war "total verliebt" in den Außenseiter Holden Caulfield und hätte ihn am liebsten zu einem brauchbaren Menschen erzogen. Er sei ja auch im Grunde "ein gutherziger Bursche", bestätigte Spiegel und zitierte aus Hesses Rezension von 1954: Das Buch führe "vom Ekel zur Liebe". Mehr könne Dichtung nicht erreichen.
CLAUDIA SCHÜLKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Von den Wilden lernen
Was, wenn nicht ein Buch, als Nachspiel zum Bären-Ereignis, das so extrem, so einzigartig ist! Denn wer hat je davon gelesen, dass die Angegriffene, schwer verletzt, den bärenstarken Angreifer in die Flucht schlägt? Von daher alle Punkte für die Autorin. …
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Von den Wilden lernen
Was, wenn nicht ein Buch, als Nachspiel zum Bären-Ereignis, das so extrem, so einzigartig ist! Denn wer hat je davon gelesen, dass die Angegriffene, schwer verletzt, den bärenstarken Angreifer in die Flucht schlägt? Von daher alle Punkte für die Autorin.
Das Ereignis hat, wie alle extremen, zwei Seiten: die schlechte ist die körperliche Verwundung von Frau Martin, die gute ist die einzigartige Gelegenheit, daraus eine Erzählung zu machen, die sie, so scheint mir, zu einer vielgelesenen und vielgepriesenen Schriftstellerin gemacht hat.
Aber da ist ihre Lebenskrise, ihr zwiespältiges Verhältnis zur modernen Welt. Jedenfalls ist es ein Leiden an der Welt, das schon vor dem Ereignis bestand, jenseits der monatewährenden Schmach, die sie empfindet, wenn die Öffentlichkeit mitleidsvoll ihrer kaum verheilten Wunden gewahr wird. Einerseits ist sie die Wissenschaftlerin, französischer clarté verpflichtet, die sich vorgenommen hat, anthropologische Feldstudien unter dem Gesichtspunkten der „Alterität, Insularität, Liminalität“ im unwirtlichen Kamtschatka zu machen. Wissenschafts-konform sieht sie das Bären-Ereignis folglich als ein zufällig-mögliches, wenngleich extrem unwahrscheinlichen Ereignis. Ihr Studienobjekt ist eine zurückgebliebene, ungebildete Jäger und Sammler-Welt, wo allenfalls der Kühlschrank und (wen wundert‘s) das Smartphone an die herkömmliche Welt erinnern...
Andererseits fasziniert sie das Leben dieser Leute, ihr direkter Zugang zur Natur, ihr Glaube an Übersinnliches, Metaphysisches. So wird aus dem Bären als Aggressor der Bär der Erlöser, der ihre wunde Seele heilt; insofern die Begegnung natürlich keine zufällige, sondern vorherbestimmte ist, eine Sichtweise, der man sich, a posteriori eines extremes Ereignisses, zugegebenermaßen nur schwer entziehen kann. Zeichen und Vorzeichen werden bemüht, um das Ereignis zu deuten. Und am Ende wird aus dem Angriff des Bären ein etwas gewalttätiger Kuss, der sie erlöst, ihre Seele transzendieren lässt (als Tierfreund stellt sich mir übrigens die Frage: was ist aus dem Bären geworden? Den sie, folgt man ihrer Darstellung, nicht unerheblich verletzt hat? Er dürfte in keiner Klinik, weder einer russischen, noch einer französischen behandelt worden sein).
Die Erzählung hat mir auf den ersten 100 Seiten gefallen. Danach, als alles mehr oder weniger um ihre Befindlichkeit kreist, hatte ich Mühe, weiterzulesen. Für meinen Geschmack nahmen Mythen, Determinismus, Naturromantik oder wie immer man ihre Hingabe an das „Wilde“ nennen mag, überhand. Vieles habe ich dann auch nicht mehr verstanden, vor allem wenn es um ihre Erklärung der Welt ging; es wurde dunkel, wo Licht die bessere Lösung gewesen wäre. Denn was heißt das, am Ende der Erzählung: Die Ungewißheit: ein Versprechen von Leben??
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Faszinierender Blick auf ein alles veränderndes Ereignis
Die französische Anthropologin Nastassja Martin verarbeitet in ihrem autobiografischen Buch die Begegnung mit einem Bären, der sie durch einen Biss in Gesicht und Schädel lebensbedrohlich verwundete. Auch Nastassja Martin …
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Faszinierender Blick auf ein alles veränderndes Ereignis
Die französische Anthropologin Nastassja Martin verarbeitet in ihrem autobiografischen Buch die Begegnung mit einem Bären, der sie durch einen Biss in Gesicht und Schädel lebensbedrohlich verwundete. Auch Nastassja Martin verletzte den Bären durch einen Hieb mit der Spitzhacke - beide überlebten, gezeichnet durch den jeweils anderen.
Was das Buch und die Aufarbeitung so interessant machen, ist der Blick auf diesen „Unfall“ und seine Deutung durch die Autorin.
Nastassja Martin hat jahrelang über die Gwich’in, ein indigenes Volk in Alaska, gearbeitet bevor sie ihren Fokus auf die Ewenen, die in den Wäldern Sibiriens in Kamtschatka leben, verlagerte. Ihr Forschungsinteresse gilt dem Animismus sowie den Bräuchen und den Kosmologien dieser Kultur. Begegnungen zwischen Mensch und Tier, Verbindungen zu anderen Lebewesen, schamanistische Fähigkeiten, der Zugang zu anderen Welten durch Träume und Intuition gehören für die Ewenen ganz selbstverständlich zum Weltbild und beeinflussen das Alltagsleben. Bereits vor ihrer Begegnung mit dem Bären träumte die Autorin von ihm und die Ewenen nannten Nastassja "matucha" (Bärin), nach dem „Unfall“ dann "miedka" (eine Person, die die Begegnung überlebt hat, vom Bären gezeichnet wurde und die von diesem Zeitpunkt an zur Hälfte Bär, zur Hälfte Mensch ist. Da Nastassja Martins Wahrnehmung durch die Beschäftigung mit dem Animismus beeinflusst ist, bezeichnet sie ihre existentielle Erfahrung nie als Unfall oder Angriff.
„Das Ereignis an diesem 25. August 2015 ist nicht: Irgendwo in den Bergen von Kamtschatka greift ein Bär eine französische Anthropologin an. Das Ereignis ist: Ein Bär und eine Frau begegnen sich und die Grenzen zwischen den Welten implodieren.“ (S. 125)
„An das Wilde glauben“ dokumentiert einen Heilungsprozess auf körperlicher und psychischer Ebene und konfrontiert mit einer anderen - nicht westlichen - Sichtweise auf das Leben der Menschen in und mit der Natur. Letztendlich können die medizinischen Eingriffe in Krankenhäusern den Körper wieder herstellen, die psychische Versehrtheit, das Verstehen dieses extremen Erlebnisses und die Veränderungen, die Nastassja Martin seitdem erlebt, lassen sich jedoch nicht mit westlicher Medizin und Psychologie verstehen und behandeln. „Ich habe das Bedürfnis, zu denen zurückzukehren, die sich mit Bärenproblemen auskennen; die in ihren Träumen noch mit ihnen reden; die wissen, dass nichts zufällig geschieht und dass Lebensbahnen sich immer aus ganz bestimmten Gründen kreuzen“ (S. 81). Das Buch öffnet ein Fenster in eine andere Welt, in der die Grenzen zwischen Lebewesen verschwimmen und erweitert dadurch den eigenen Blick. Der Text, der zwischen den persönlichen Empfindungen, den wissenschaftlichen Reflexionen und Erklärungsversuchen wechselt, berührt auch Fragen der Identität und der Koexistenz von Mensch und Tier. Ich habe dieses nicht immer leicht verständliche Buch mit großer Faszination und Interesse gelesen und bin froh über diese Bereicherung.
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Der Kampf mit den Bären einer Frau
Dieses Büchlein fällt gleich mit der Tür ins Haus. Wir sind dabei wie eine Frau, Natassja Martin, in Kamschatka nach dem Kampf mit einem Bären, der ihr den Unterkiefer zertrümmert und ins Bein geschlagen hat, aber dank des Einsatzes …
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Der Kampf mit den Bären einer Frau
Dieses Büchlein fällt gleich mit der Tür ins Haus. Wir sind dabei wie eine Frau, Natassja Martin, in Kamschatka nach dem Kampf mit einem Bären, der ihr den Unterkiefer zertrümmert und ins Bein geschlagen hat, aber dank des Einsatzes eines Eispickels dann doch das Weite gesucht hat, verarztet und ins Krankenhaus kommt.
Wir erleben als zweiten Höhepunkt den Wettkampf der französischen Medizin mit der russischen. Erstere verliert, weil sich bei der Operation der französischen Platte in den Kiefer Keime mit einschleichen.
Doch dann, mit dem Kapitel Frühling lässt das Tempo schlagartig nach, die gerade genesene, obwohl vermutlich im Gesicht entstellt, wieder zurück nach Kamschatka reist, um das Ereignis des Kampfes in Träumen und in der Wirklichkeit philosophisch nachzuvollziehen.
Man soll es kaum glauben. Aber dieses 137 Seiten dünnes Büchlein ist 40 Seiten zu lang. 4 Sterne
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