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Zwei brummigen alten Männern (Jack Lemmon, Walter Matthau) droht eine Katastrophe: Aus ihrem geliebten Anglershop soll eine Spaghetti-Bude werden. Um diesen Kulturverfall aufzuhalten, verbünden sich die Streithähne und erklären der attraktiven Maria (Sophia Loren) den Krieg. Doch die knorrigen Dickköpfe haben die heißblütige Italienerin deutlich unterschätzt ...
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Produktbeschreibung
Zwei brummigen alten Männern (Jack Lemmon, Walter Matthau) droht eine Katastrophe: Aus ihrem geliebten Anglershop soll eine Spaghetti-Bude werden. Um diesen Kulturverfall aufzuhalten, verbünden sich die Streithähne und erklären der attraktiven Maria (Sophia Loren) den Krieg. Doch die knorrigen Dickköpfe haben die heißblütige Italienerin deutlich unterschätzt ...

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Autorenporträt
Sophia Loren, geb. 1934, ist eine italienische Schauspielerin. Ihre Filmkarriere umspannt fünf Jahrzehnte und gipfelte 1991 in der Oscar-Ehrung für ihre künstlerische Lebensleistung. Bereits 1961 erhielt sie einen Oscar für den Film 'Und dennoch leben sie'. Sie ist mit dem Filmproduzenten Carlo Ponti verheiratet, mit dem sie zwei Söhne hat, Carlo und Edoardo. Sie teilt ihre Zeit zwischen ihren Wohnsitzen in Genf und Los Angeles auf.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.05.1996

Ein Königreich für einen Streich
Zum zweiten: Jack Lemmon, Walter Matthau und "Der dritte Frühling" im Kino

Alter schützt vor Torheit nicht, heißt es. Und das ist auch gut so, lehren uns Walter Matthau und Jack Lemmon, denn Torheiten schützen vor dem Altwerden. Bereits vor zwei Jahren hieß ihr Motto: Ein Königreich für einen Streich. In dem Film "Ein verrücktes Paar" trugen sie mit großer Herzenswärme einen kalten Krieg aus. In einer kleinen Stadt in Minnesota, wo es im Winter so frostig ist, daß man die Fische gleich tiefgefroren aus dem See meißeln kann, führten sich die leidenschaftlichen Angler bei jeder Gelegenheit aufs Glatteis. Wenn sie morgens die Straßen von der weißen Pracht räumten, war das nur ein Vorwand, dem anderen eine Grube zu graben. Und der fiel auch prompt hinein - wie in einen Jungbrunnen. Das Leben war für die beiden eine einzige Schneeballschlacht: Man setzt alles daran, den anderen zu treffen, ohne ihn jemals zu verletzen.

Doch nun ist dieser Winter des Vergnügens lange vorbei. John Gustafson (Lemmon), der sich am Ende des ersten Films den Goldfisch Ann-Margret geangelt hatte, erlebt die Jahreszeiten einer Ehe, während Max Goldmann (Matthau) mitten im Sommer von Frühlingsgefühlen übermannt wird. Denn wie von einem Lufthauch, der kurz Abkühlung verschafft, um einen die Hitze danach um so stärker spüren zu lassen, scheint die gebürtige Italienerin Maria Ragetti (Sophia Loren) in die abgelegene Gegend geweht zu werden. Als sie sich an einem Tag, an dem es so heiß ist, daß die Fische aus dem Wasser springen, in einer Bar mit einem Eiswürfel über das tiefausgeschnittene Dekolleté fährt, muß man wahrlich keine achtzig sein, um den obersten Knopf des Hemdes zu öffnen.

Matthau platzt sofort der Kragen, und zwar aus Fisch-Gründen. So schnell wirft ein gestandener Mann die Angel nicht ins Korn, um sich im Netz der Leidenschaft zu verfangen. Denn Maria eröffnet ihr Restaurant direkt am Ufer des Sees und droht den gewaltigen Wels zu vertreiben, der für John und Max die Welt bedeutet. Die Enklave der Kindheit, die die beiden Männer seit langem hartnäckig gegen das Alter verteidigen, wird durch eine Frau bedroht. Mit diesem Kampf, bei dem alle nur gewinnen können, spinnt der Film, zu dem abermals der Twen Mark Steven Johnson das Drehbuch schrieb, die Geschichte des ersten Teils fort. Und wenn man - wie der Regisseur Howard Deutch - über eine Handvoll Schauspieler verfügt, die zusammen mehr als zweihundert Jahre Berufserfahrung haben (Burgess Meredith in der Rolle von Lemmons Vater war mit fast neunzig Alterspräsident), können selbst die ältesten Gags frisch wie am ersten Tag wirken.

Gleiches läßt sich auch von Sophia Loren sagen. Früher mußte sie in Hollywood meist das Klischee der mandeläugigen, temperamentvollen Südländerin bis zu den Nähten ihrer enggeschnittenen Kostüme füllen. Einige Fetzen dieses Klischees haften ihr noch immer an, doch - das spürte man schon in "Prêt-à-porter" - sie weiß sie nun mit Würde zu tragen. Sie spielt souverän mit ihrem Image, statt zwanghaft zu versuchen, es zu unterlaufen. Es wäre falsch zu sagen, daß sie gealtert ist. Sie ist hineingewachsen in die volle Blüte. Männer, die einer Frau verfallen, hat Walter Matthau bisher sehr selten gespielt. Nun tut er es, und das hat nichts mit dem Alter zu tun. Nein, man muß es sagen, wie es ist: Mit mehr als sechzig ist Sophia Loren eine der größten erotischen Entdeckungen des Jahres. LARS-OLAV BEIER

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