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Vincent van Gogh created some of the best loved - and most expensive - works of art ever made, from the early The Potato Eaters to his late masterpieces Sunflowers and The Starry Night . He had worked as an art dealer, a missionary and as a teacher in England, and only in his late twenties did he begin a life that would be fundamental in shaping modern art. But when he died in Auvers-sur-Oise in 1890 at the age of thirty-seven he was largely unknown.
Written with the cooperation of the Van Gogh Museum, Pulitzer-winning authors Steven Naifeh and Gregory White Smith recreate his extraordinary
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Produktbeschreibung
Vincent van Gogh created some of the best loved - and most expensive - works of art ever made, from the early The Potato Eaters to his late masterpieces Sunflowers and The Starry Night. He had worked as an art dealer, a missionary and as a teacher in England, and only in his late twenties did he begin a life that would be fundamental in shaping modern art. But when he died in Auvers-sur-Oise in 1890 at the age of thirty-seven he was largely unknown.

Written with the cooperation of the Van Gogh Museum, Pulitzer-winning authors Steven Naifeh and Gregory White Smith recreate his extraordinary life, and the inside of his troubled mind, like never before - and they put forward an explosive new theory challenging the widespread belief that Van Gogh took his own life. Drawing for the first time on all of his (and his family's) extensive letters, which offer exquisite glimpses into his thoughts and feelings, this is the definitive portrait of one of the world's cultural giants.


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Autorenporträt
Steven Naifeh & Gregory White Smith
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.03.2013

Gruppenbild mit Künstler als trauriger Schreckensmann

Wie sich mit einer gut geschriebenen und genau gearbeiteten Biographie ein großer Mythos der modernen Kunst erhellen lässt: Steven Naifeh und Gregory White Smith widmen sich kundig und nüchtern dem Leben des Vincent van Gogh.

Es braucht Vertrauen, um die umfangreiche Biographie zu Vincent van Gogh zu lesen, die Steven Naifeh und Gregory White Smith gemeinsam verfasst haben. Denn das tausendzweihundert Seiten starke Werk kommt nahezu ohne Fußnoten aus. Und doch wird sehr rasch deutlich, dass wir es hier nicht mit einer Mischung aus Fakten und Fiktion zu tun haben, so plastisch die Lebensgeschichte des Malers in gut angloamerikanischer Tradition auch vor Augen gestellt wird. Die Darstellung nährt sich aus umfassenden Lektüren und Recherchen der interdisziplinär geschulten Autoren. Wie viele neue Details aus dem nicht gerade unerforschten Leben des legendären Künstlers van Gogh durch die Erschließung bislang unveröffentlichter Briefe zutage befördert werden, können nur diejenigen entscheiden, die sich intensiv mit der Legion an Studien zu van Gogh befasst haben. Doch darum geht es auch gar nicht. Die großartige Leistung dieser Biographie liegt in der Art und Weise, wie künstlerische Individualität und kulturelles Umfeld ineinander verwoben werden.

Unter den Mythen der Moderne gehört die Legende vom verkannten, geschmähten und letzten Endes sich selbst zerstörenden Künstler-Märtyrer zu denjenigen, die sich gegen alle aufgebotene Forschungsintelligenz hartnäckig halten. Naifeh und Smith treten nun nicht an, diesen Mythos im hellen Licht eines aufklärerischen Gestus zu entlarven. Vielmehr arbeiten sie unprätentiös heraus, wie sich die Essenz dessen, was den van-Gogh-Mythos ausmacht - Unbedingtheit des Wollens und exzessive Ausdruckskraft -, aus der kulturellen Verfasstheit des späteren neunzehnten Jahrhunderts im Allgemeinen und den individuellen Lebensbedingungen des Malers im Besonderen entfaltet. Die Autoren sind klug genug, diese nicht umstandslos in den Werken aufzusuchen. Die Bilder treten erstaunlich weit in den Hintergrund und werden auch nicht eingehend analysiert. Dargestellt werden die Gründe für die Wahl eines Motivs: Mal ist es der notorische Geldmangel, der van Gogh zwingt, seine Modelle auf der Straße und in Kohleminen, in Armenhäusern oder bei den Torfbauern zu suchen - eine Entscheidung, die sich mit religiösen Bildern verbindet, wie sie die Leben-Jesu-Forschung hervorgebracht hat. Mal ist es die Rivalität mit anderen Künstlern, denen van Gogh sich durch Aneignung der Sujets zu nähern sucht, oder auch die - allerdings nur selten erhörte - Mahnung des Bruders Theo, verkaufstauglichere Bilder herzustellen.

Interessiert sind die Verfasser an anderen Bildern, an denen, die van Gogh in seinen Briefen phantasmatisch ausmalt, und zwar ohne irgendeine Realitätsprüfung. Van Gogh verfügte über eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Illusionierung, die der Ausdruckskraft der technisch oft unbeholfenen Bilder zugute kam, aber im Leben jenseits der Malerei nicht wirklich hilfreich war. Auch hier werden keine voreiligen Schlüsse gezogen, ob die Malerei psychohygienische Funktion hat oder ob sie im Gegenteil den Hang zur Verleugnung der Gegebenheiten verstärkt. So erschien dem ständig den Wohnort wechselnden Künstler, der von Empathie für die bettelarme Landbevölkerung beseelt war, die ödeste Torflandschaft als Paradies. Südfrankreich hingegen wird ihm rasch zur unerträglichen Hölle.

Der heiße Wunsch nach Reinheit der Ausdruckskraft und Wahrheit wird nicht als Quell genialischer Schöpferkraft verklärt, sondern als Produkt zeitgenössischer künstlerischer und religiöser Vorstellungen herausgestellt, die van Gogh mit pathologischer Energie seiner Welt einverleibt. Je nach Lebensphase sind es die Erbauungsschriften Thomas van Kempens oder Jules Michelets Ausführungen zur Liebe, die der Künstler nicht nur zum Maßstab des eigenen Lebens macht, sondern auch denjenigen als Prinzipien aufnötigen will, die er als exklusive, doch wechselnde Verbündete seiner Existenz betrachtet. Vor allem sein Bruder Theo, aber auch die wenigen Künstlerfreunde, die van Gogh je hatte, werden immer wieder in den Sog aus gewaltsamer Anziehung und harter Abstoßung gezerrt. Bilder, tatsächliche oder metaphorische, leiten das Leben, so der Sämann, den van Gogh gleichermaßen bei dem verehrten Maler Millet findet wie auch in den Predigten seines Vaters.

Naifeh und Smith zeigen auf, in welch eminenter Weise das Collagieren und Montieren fremder, angeeigneter Bilder zum Lebensprinzip des Malers geworden ist. Es beginnt mit Alben, die er für die Familie zusammenstellt, als Liebesgabe, die zugleich das eigene Leben formt. Auch seine Zeichnungen und Gemälde werden zusammengesetzt aus dem, was vor Augen steht und was sich der Künstler phantasmatisch vor Augen stellt. Und schließlich will er in seinem Atelier eine Suppenküche für Arme einrichten, um diese dann zu Gruppenbildern zusammenzufügen, gleichermaßen als Ideal des Lebens und als Zugeständnis an den Zeitgeschmack, an den Theo ihn unermüdlich erinnert.

Naifeh und Smith entwerfen ein Psychogramm, wie es sich aus der umfangreichen Korrespondenz entziffern lässt, ohne in wüstes Psychologisieren zu verfallen. Sie präparieren Muster und Wiederholungen heraus, wie die Suche nach Gemeinschaft nach dem Modell des elterlichen Pfarrhauses, das Wechselspiel von Liebesbedürfnis und Selbstbestrafung, die Vermischung von emotionalen Bedürfnissen mit künstlerischem Ehrgeiz und ein Machtstreben, das ausagiert wird an Modellen, die der Einverleibungsenergie von van Gogh kaum gewachsen waren.

Die Wahl von Material und Technik hat oft außerkünstlerische Gründe. So ist das Zeichnen zunächst Teil eines Bildungsprogramms, das die Mutter auch in der Provinz verzweifelt aufrechtzuerhalten suchte, um ihre Kinder in das, was sie für gute Gesellschaft hielt, einzugliedern, in harter Abgrenzung vom Katholizismus und den Bauern. Zugleich ist der Zeichenunterricht auch ein Versuch, etwas Berufsförmiges aus Vincent herauszuholen, dessen gescheiterte Karrieren Legion sind, vom Buchhalter über Kunsthändler und Prediger bis zum Künstler. Und schließlich wird das Zeichnen zur Rebellion gegen den Bruder, der ihn zu impressionistischer Farbigkeit anspornen will. Schwarz dominiert lange, bis schließlich doch die Farbe Oberhand gewinnt und mit ihr ein gewandeltes Verständnis von künstlerischer Wahrheit. An den Gebrauch von Lithographie wiederum knüpft sich die Hoffnung auf einen lukrativen Markt. Gegenwart scheint es nicht zu geben in diesem zerrissenen Leben, nur die Illusion künftigen Erfolgs und früheren Glücks, das gespenstisch in montierten Bildern von Müttern mit Kindern nistet, während die eigenen Geliebten mitsamt den unehelichen Kindern verleugnet werden.

Wenn man den Autoren eines nicht vorwerfen kann, ist es die Identifikation mit dem Protagonisten ihres Buches. Die auktoriale Haltung ist eher die von Käferforschern, die neugierig und nüchtern auf ihr Objekt schauen, um dessen Lebensgewohnheiten, das Verhalten unter Stress und das Umfeld zu erkunden. Sympathisch wird uns der Künstler durch die Darstellung nicht, im Gegenteil, van Gogh erscheint als unerträglicher, wenn auch Mitleid erregender Typ, dessen psychische Verfasstheit Familie, Freunde, Arbeitgeber, Modelle und letztlich vor allem ihn selbst tyrannisiert. Doch Naifeh und Smith hüten sich, den Legendenspieß nun umzudrehen und eine Opfergeschichte all derer zu schreiben, die der Maler unzweifelhaft geschädigt hat. Es geht um Familienbande, wie sie sich vor der Folie des Pfarrerhaushalts im neunzehnten Jahrhundert gestalten, und um die neurotisch ausgestalteten Beziehungsmuster eines Künstlers, der nicht Herr im eigenen Hause ist. Unpathetisch wird das Pathos einer Existenz dargestellt und ernstgenommen, als Teil einer Kulturgeschichte der Moderne.

BEATE SÖNTGEN

Steven Naifeh und Gregory White Smith: "Van Gogh". Sein Leben. Biographie.

Aus dem Amerikanischen von Bernhard Jendricke, Christa Prummer-Lehmair, Sonja Schuhmacher und Rita Seuß. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012. 1 216 S., geb., 34,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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