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1922. Arnold Wegner malt seine Zeit in starken Kontrasten – Armut und Luxus, Krieg und Vergnügungssucht, Krankheit und Irrsinn. Seine radikalen Bilder, in denen er sich provokant mit der Gesellschaft und der jüngsten Vergangenheit, dem Ersten Weltkrieg, auseinandersetzt, erregen Bewunderung und Abscheu, lassen aber niemanden kalt. Als der Maler tot in seinem Atelier gefunden wird, führt eine erste Spur Kommissar Leo Wechsler zur rechtsextremen Asgard-Gesellschaft, in der viele ehemalige Offiziere verkehren. Gibt es möglicherweise auch eine Verbindung zu dem Toten im Landwehrkanal, be...
1922. Arnold Wegner malt seine Zeit in starken Kontrasten – Armut und Luxus, Krieg und Vergnügungssucht, Krankheit und Irrsinn. Seine radikalen Bilder, in denen er sich provokant mit der Gesellschaft und der jüngsten Vergangenheit, dem Ersten Weltkrieg, auseinandersetzt, erregen Bewunderung und Abscheu, lassen aber niemanden kalt. Als der Maler tot in seinem Atelier gefunden wird, führt eine erste Spur Kommissar Leo Wechsler zur rechtsextremen Asgard-Gesellschaft, in der viele ehemalige Offiziere verkehren. Gibt es möglicherweise auch eine Verbindung zu dem Toten im Landwehrkanal, bei dem ein Schriftwechsel mit der Asgard-Gesellschaft gefunden wurde? Die Ermittlungen kommen nicht recht voran, bis Leo Wechsler einen Hinweis von der avantgardistischen Tänzerin Thea Pabst erhält. Und es stellt sich heraus, dass es einen Zeugen gibt – der jedoch entzieht sich allen Befragungen durch die Polizei.
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Susanne Goga lebt als Autorin und Übersetzerin in Mönchengladbach. Sie ist Mitglied des deutschen PEN-Zentrums. Außer ihrer Krimireihe um Leo Wechsler hat sie mehrere historische Romane veröffentlicht und wurde mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Goldenen HOMER für >Mord in Babelsberg< und dem Silbernen HOMER für >Nachts am Askanischen Platz<.
Produktdetails
- Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
- Seitenzahl: 300
- Erscheinungstermin: 1. Dezember 2011
- Deutsch
- ISBN-13: 9783423411905
- Artikelnr.: 37080764
»Goga entwickelt ein anschauliches Panorama einer Stadt, in der das kommende Unheil schon spürbar wird.« Der Standard
Broschiertes Buch
Berlin 1922: Der Maler Arnold Wegner wird tot in seinem Atelier gefunden, verbrannt. Gewisse Umstände deuten auf Mord und Brandstiftung. Leo Wechsler und sein Team ermitteln. Ein Motiv zu finden, ist gar nicht so einfach, womöglich liegt es in den Arbeiten des unkonventionellen Malers …
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Berlin 1922: Der Maler Arnold Wegner wird tot in seinem Atelier gefunden, verbrannt. Gewisse Umstände deuten auf Mord und Brandstiftung. Leo Wechsler und sein Team ermitteln. Ein Motiv zu finden, ist gar nicht so einfach, womöglich liegt es in den Arbeiten des unkonventionellen Malers verborgen?
Der zweite Band um Leo Wechsler bietet nicht nur einen interessanten Fall (eigentlich sind es ja zwei, aber der erste geht irgendwann unter und wird nicht weiter verfolgt, das ist ein bisschen schade), sondern führt auch das Privatleben Leos und seiner Schwester Ilse weiter, leider nicht immer zum Guten, man darf gespannt auf weitere Entwicklungen sein.
Leo ist mir sehr sympathisch und auch seinen Kollege Robert Walther, der ihm auch ein Freund ist, mag ich. Einige andere Charaktere aus Band 1, wie Pauls Familie und die Buchhändlerin Clara Bleibtreu trifft man ebenfalls wieder. Ein besonderes Highlight unter den Charakteren stellt in diesem Band aber der Junge Paul dar, der eine besondere Beziehung zu dem toten Maler hatte, und möglicherweise mehr über ein mögliches Motiv weiß. Aus armen Verhältnissen stammend, ist er aber auch misstrauisch, und versucht ein Versprechen, das er Wegner geben hat, unter allen Umständen zu halten. Mit ihm ist man als Leser:in sehr schnell emotional verbunden.
Auch Alfred Wegner lernt man zunächst kennen und mögen, so dass man seinen Tod sehr bedauert. Susanne Goga hat ein gutes Händchen für Charaktere, und so trifft man hier einige, die pointiert gezeichnet sind und auch gut in die Zeit passen, wie z. B. die Tänzerin Thea Pabst.
Apropos Zeit: Die Atmosphäre jener Zeit hat die Autorin ebenfalls gut in den Roman gebracht. Der historische Hintergrund spielt eine Rolle, die galoppierende Inflation, der aufkommende Nationalsozialismus, die schwierige politische Situation. Susanne Goga lässt uns nicht nur einen Blick in Glanz und Glamour des Berlins der 1920er Jahre werfen, sondern auch einen in die Hinterhöfe und die gesellschaftlichen Diskrepanzen.
Die Reihe um Leo Wechsler entwickelt sich zunehmend zu einer Lieblingsreihe, ich freue mich schon auf weitere Bände, einige sind bereits erschienen. Wegen des „vergessenen“ Toten vergebe ich „nur“ 4,5 Sterne (aufgerundet wo nötig), und eine Leseempfehlung (nicht nur) für alle, die (Kriminal)Romane mögen, die in den 1920er Jahren spielen.
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»Mir scheint, der junge Mann hegte ziemlich eindeutige politische Vorlieben. Fragt sich nur, ob er deswegen im Landwehrkanal gelandet ist.«
Berlin, im September 1922. Kriminalkommissar Leo Wechsler und sein Team können sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Gerade …
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»Mir scheint, der junge Mann hegte ziemlich eindeutige politische Vorlieben. Fragt sich nur, ob er deswegen im Landwehrkanal gelandet ist.«
Berlin, im September 1922. Kriminalkommissar Leo Wechsler und sein Team können sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Gerade versuchen sie noch, den Tod eines jungen Mannes aufzuklären, dessen Leiche aus dem Landwehrkanal gezogen wurde, da grätscht schon der nächste Mordfall rein. Arnold Wegner, ein provokant arbeitender Künstler, liegt tot in seinem Atelier. Gehören die beiden Fälle womöglich zusammen?
Dieser Krimi hat mir sehr gefallen! Der Autorin ist es gelungen, das Bild der damaligen Zeit mit all ihren Kontrasten darzustellen. Luxus, Vergnügen und Kunst auf der einen Seite, große Armut, Not und hungernde Kinder auf der anderen. Während einige Menschen in den schönen Dingen des Lebens schwelgen, leiden andere immer noch unter der düsteren Vergangenheit. Und was sich politisch entwickelte, sollte heute jedem Leser präsent sein.
Interessant sind auch die möglichen Rahmenumstände der Todesfälle. Da gibt es Spuren, die zu einer rechtsextremen Asgard-Gesellschaft führen. Und was Wegner in seinen Kunstwerken zeigt, wäre ein paar Jahre später als „entartet“ bezeichnet worden. Aber bringt man einen Maler wegen seiner Kunst um?
Leo Wechsler hat ordentlich was zu ermitteln. Es gibt ganz unterschiedliche Ansätze und durch einige Nebenstränge tun sich falsche Fährten auf, was ich wirklich unterhaltsam fand. Leider war nicht alles am Ende ganz rund. Das mag gewollt sein, im Leben bleiben ja auch immer wieder Dinge ungeklärt, aber im Buch hätte ich persönlich gerne alle Fragen beantwortet.
Dazwischen gibt es ein bisschen private Nebenhandlung bei Wechsler, von der Menge her genau richtig dosiert. Ich finde es wichtig, dass der Ermittler einem menschlich nah kommt, gleichzeitig diese privaten Aspekte aber nicht dominieren. Im Zentrum sollte die Krimihandlung stehen und das ist hier der Fall.
Fazit: Intelligenter Krimi, eingebettet in ein spannendes und gut getroffenes Bild der damaligen 20er Jahre, die nicht für jeden golden waren. Der Folgeband kommt jetzt auf meine Liste.
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