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Klüger, origineller und eleganter ist selten über Thomas Mann geschrieben worden. Ein Buch zur Einführung ebenso wie zur Vertiefung. Schon zu Lebzeiten war er ein Monument, der letzte Dichterfürst in der Nachfolge Goethes. Thomas Mann war ein Schriftsteller von feinster Empfindlichkeit, mit lauernden Abgründen, tief verwurzelt in deutscher Kultur. Den Katastrophen seiner Zeit hat er sich unerschrocken ausgesetzt, auch wenn es ein weiter Weg war von der "machtgeschützten Innerlichkeit" des Kaiserreichs, die er verherrlichte, bis zum Kampf gegen Hitler und das nationalsozialistische Deutschland,…mehr

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Produktbeschreibung
Klüger, origineller und eleganter ist selten über Thomas Mann geschrieben worden. Ein Buch zur Einführung ebenso wie zur Vertiefung. Schon zu Lebzeiten war er ein Monument, der letzte Dichterfürst in der Nachfolge Goethes. Thomas Mann war ein Schriftsteller von feinster Empfindlichkeit, mit lauernden Abgründen, tief verwurzelt in deutscher Kultur. Den Katastrophen seiner Zeit hat er sich unerschrocken ausgesetzt, auch wenn es ein weiter Weg war von der "machtgeschützten Innerlichkeit" des Kaiserreichs, die er verherrlichte, bis zum Kampf gegen Hitler und das nationalsozialistische Deutschland, den er unermüdlich führte. In fast sechs Jahrzehnten wuchs sein riesiges literarisches Werk, einzigartig nach Umfang und geistiger Spannweite. Seine Sprache besetzt alle Nischen und Winkel der benennbaren Welt, macht sie erzählerisch verfügbar in virtuoser Demonstration ihrer Allmacht. Und seine Ironie, nicht frei von Herablassung, lässt jederzeit die Präsenz des Erzählers spüren, der uns seinen Willen aufzwingt, indem er uns verführt und verzaubert. Hanjo Kestings Buch ist das Resultat einer lebenslangen Beschäftigung mit Thomas Mann in Nähe und Distanz. In Werkanalysen und biographischen Annäherungen entsteht ein Gesamtbild des großen Schriftstellers, der seine Lebensbilanz im Tagebuch mit den Worten zog: "Es gab wohl selten ein solches Ineinander von Qual und Glanz."

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Autorenporträt
Hanjo Kesting, geb. 1943, Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte in Köln, Tübingen und Hamburg. 1973-2006 Leiter der Hauptredaktion Kulturelles Wort beim Norddeutschen Rundfunk. Seit 2006 arbeitet er als Redakteur der Zeitschrift "Neue Gesellschaft/ Frankfurter Hefte". 2005 erhielt er den Kurt-Morawietz-Literaturpreis der Stadt Hannover und 2007 die Ehrenpromotion der Universität Hamburg. Vorsitzender des Kuratoriums der Günter Grass-Medienstiftung. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, u. a. über Jean Améry (2014) oder Siegfried Lenz (2016) und auch über die Geschichte der Opernlibretti "Bis der reitende Bote des Königs erscheint. Über Oper und Literatur" (2017). Seine mehrbändigen Anthologien "Grundschriften der europäischen Kultur" (2012), "Große Romane der Weltliteratur" (2015) und "Große Erzählungen der Weltliteratur" (2019) haben durch die begleitenden Lesereihen ein breites Lese- und Hörpublikum gefunden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In diesem Buch kommt nur eines zu kurz, schreibt Rezensent Gustav Seibt: Der Humor von Thomas Mann. Ansonsten sind die zwölf Essays von Hanjo Kesting über sechs Werke des Literaturnobelpreisträgers nebst sechs biografischer Skizzen auch deshalb großartig, weil sie Lust machen, Thomas Mann (wieder) zu lesen, freut sich der Kritiker. Kesting hat mit "Freimut" ein Porträt komponiert, lobt Seibt, in dem die Nöte von Mann immer ernst genommen werden. Begeistert ist er beispielsweise, wie Kesting in der von der Literaturwissenschaft wenig gewürdigten Erzählung "Die Betrogene" ein "großes Gedankenexperiment" verortet. "Triebverzicht" des Homosexuellen Thomas Mann war mit ein Grund, warum aus ihm ein detailbesessener Beobachter und "Weltmeister der Vorstellungskraft" wurde, lernt Seibt, der das sehr glaubhaft findet und der überhaupt in diesem Buch kein Problem mit Rückschlüssen von der Person auf das Werk hat: Bei Mann passt das, findet er. Dass die Sublimierung bei Mann einen Preis forderte, den andere zahlen mussten, zeigt Seibt der Blick auf das Verhältnis zu Sohn Klaus. Unbedingt eine Leseempfehlung für Kestings Buch der "hochinformierten Liebe".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.03.2023

Mensch im Hotel
Der größte Erotiker der deutschen Literatur: Hanjo Kestings grandioses neues Buch zeigt
Thomas Mann als Genauigkeitsfanatiker und Weltmeister der Vorstellungsgabe
VON GUSTAV SEIBT
Über Hanjo Kestings Thomas-Mann-Buch kann man das Beste sagen, was es zu einem solchen Werk zu sagen gibt: Es befeuert die Lust auf seinen Gegenstand. Wie beredt schildert es die Anforderungen, aber auch das Glücksversprechen einer „Zauberberg“-Lektüre: Mindestens eine Woche versinken im spätromantischen, zugleich ganz modernen Sprachgewoge und dann am besten gleich noch einmal von vorne anfangen – denn erst dann erschließt sich der Beziehungsreichtum einer Leitmotivik, die zugleich rückwärts und vorwärts weist. Kann das gehen unter heutigen medialen Bedingungen mit ihrer 24/7-Dauerkommunikation auf allen Kanälen? Ach, denkt man, Kesting lesend, lass uns das Abenteuer der Versenkung doch erproben, es könnte gelingen.
Jedenfalls trägt dieser zwölfteilige Essay-Kranz die Leser mühelos voran, so kurzweilig sind die sechs Werkanalysen und die sechs biografisch-motivischen Stücke. Die „Werkfahrten“, so der Titel des ersten Teils, schaffen es, auf jeweils ein bis drei Dutzend Seiten Durchblicke zu schaffen, nach denen man neugierig auf die Ausfahrt in die Originale wird – wie macht er das mit Zeitlosigkeit im „Zauberberg“, mit Mythos und Psychologie im „Joseph“? Kesting legt besonderen Wert auf politische Implikationen, so im vierten, „amerikanischen“ Teil des „Joseph“, oder im Goethe-Roman „Lotte in Weimar“, dem Buch der Emigration.
Wie Politik und die gequälte Seele eines Arbeitsasketen mit bewusstem Triebverzicht zusammenhängen, zeigen zwei schimmernd-dunkle Stücke zu den Tagebüchern im Abschnitt „Lebensfahrten“, mit so guten Zitaten, dass jeder Skeptiker auch von ihrem stilistischen Rang überzeugt werden müsste. Es ist absurd, diese Selbstbekenntnisse der Schwäche einem Autor anzukreiden, der die Stärke hatte, sie zu Papier zu bringen. Ein Leben voller Glanz, aber ohne Glück; ein Leben des Triebverzichts, ja – aber dadurch wurde, wie Kesting zu Recht festhält, „Thomas Mann der vielleicht größte Erotiker unter den deutschen Autoren seiner Zeit“. Endlich sagt es einmal jemand, anstatt immer nur weiter die Schopenhauer-Wagner-Nietzsche-Goethe-Suppe zu rühren.
Aus solcher Aufmerksamkeit erklärt sich die Ehrenrettung für die ganz zu Unrecht übel beleumundete späte Erzählung „Die Betrogene“, das womöglich glänzendste Stück des Bandes. Kesting erkennt hier ein großes Gedankenexperiment zu Humanität und Naturverfallenheit. Die Peinlichkeiten, Selbsttäuschungen, die in dieser Novelle quälen, sind avantgardistisch wie nur etwas – kein Geringerer als Adorno war tief beeindruckt davon. Bei den Werkessays fehlen zentrale Bücher wie der „Doktor Faustus“, der „Felix Krull“ und die „Betrachtungen eines Unpolitischen“. Aber sie erscheinen dafür im „Querfahrten“ betitelten Abschnitt, der Abhandlungen zur Rolle der Musik bei Thomas Mann, zum Bruderkonflikt mit Heinrich, und ja: zu Thomas Mann als kennerischem Hotelbewohner enthält. Im Hotel spielt nicht nur der „Krull“, das Düsseldorfer Park-Hotel wurde auch zum Vorbild für die Residenz in „Königliche Hoheit“. Köstlich wird der Moment geschildert, in dem der noch jugendliche, durch den Erfolg der „Buddenbrooks“ zu Geld gekommene Schriftsteller zum ersten mal so einen Luxuspalast betritt, mit fast noch scheuen Schritten und gezücktem Notizbuch.
Kestings aus durchweg noch unpublizierten Vorträgen und Radiobeiträgen komponiertes Buch ist also keine Biografie, auch kein Handbuch. Aber ein rundes Bild der Person entsteht darin doch, und auch die enorme historische Strecke, die Thomas Mann von der Wilhelminischen Zeit bis zum Kalten Krieg hinter sich legte, kommt zur Anschauung. Das liegt nicht zuletzt am Freimut des Autors, der politische Irrungen, nervöse Irritationen und sexuelle Nöte seines Helden nicht bagatellisiert.
Zu Recht weist Kesting darauf hin, auf welch schmaler Erfahrungsgrundlage bei genial gesteigerter Beobachtungsgabe und unablässigem Lektürefleiß Thomas Mann seine Kathedralen errichtet hat. Es war der Fleiß des schier endlosen Amplifizierens (so nannte Mann selbst seine Kunst des Ausgestaltens und Auskostens), der aus drei Tagebuch-Notizen und zwei Briefen eine Goethe-Roman schuf oder aus ein paar Seiten der Bibel eine Roman-Tetralogie. Der Genauigkeitsfanatiker war ein Weltmeister der Vorstellungskraft.
Ist das Biografismus, unzulässige Reduktion der großen Ideenmusiken auf zeitgenössische, gar intime Empirie? Jedenfalls ist es keineswegs unzulässig, die Werke und die Person ihres Verfassers in Beziehung zu bringen, denn jeder Leser, auch der wenig orientierte, nimmt die Präzision dieser Prosa wahr und wohl auch ihren von Thomas Mann selbst so benannten autobiografischen Radikalismus. Das ist eine nur bei ihm so folgerichtig entwickelte Konstellation, die weitgehend auf seinem Triebschicksal beruht, jener im Alter immer freimütiger eingestandenen Homosexualität, die unter den gegebenen historischen Umständen die Ambivalenz von Enthüllen und Verstecken herausforderte.
Es wäre verkehrt, die menschlichen Kosten dieser Flucht in die Leistungsethik, der es unmöglich war, nichts zu tun, zu verschweigen. Kesting spricht in diesem Buch der unbezweifelbaren, hochinformierten Liebe immer wieder davon, am düstersten im Kapitel über Thomas Manns Verhältnis zu seinem Sohn Klaus.
Kommt etwas zu kurz? Ja, wie so oft die Komik des Erzählers Thomas Mann, der sich selbst gar nicht in erster Linie als Ironiker, sondern als Humorist verstand und sich über wenig mehr freute als über das Gelächter seines Publikums – mehr höchstens, wenn es zu Tränen gerührt war.
Ein Leben voller Glanz,
aber ohne Glück; ein Leben
des Triebverzichts
Autobiografischer Radikalismus: Thomas Mann.
Foto: SZ Photo
Hanjo Kesting: Thomas Mann – Glanz und Qual. Wallstein Verlag, Göttingen 2023. 398 Seiten, 28 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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»Hanjo Kesting hat einen äußerst kenntnisreichen Blick auf das Werk Thomas Manns und es macht große Freude, dem einstigen Kritiker ins Werk zu folgen. Dass er seine kritische Perspektive dabei nicht völlig aufgegeben hat, ist erfrischend und vergnüglich. Der schwungvolle, pointierte Stil tut sein Übriges. Eine tolle Einladung, Thomas Mann und sein Werk (neu) zu entdecken!« Philipp Schneider, Buchhandlung Kapitel Zwei, Recklinghausen