Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Renate Wiggershaus hat mit Virginia Woolfs zweitem Roman, mit dem sie, wie die Rezensentin mitteilt, ihren psychischen Zusammenbruch überwand, zwar ein in Stil und Thematik an konventionellen Maßstäben orientiertes Buch gelesen. Trotzdem ist darin bereits, wie die Rezensentin bekräftigt, mit den darin auftauchenden Motiven, mit dem ironischen Witz, dem Scharfsinn und den dichten Beschreibungen bereits die ganze Woolf erkennbar. Zentrale Figur in diesem Roman ist die 27-jährige Katherine Hilbery, die leidenschaftlich der Mathematik verfallen ist, mit einem zehn Jahre älteren Mann verlobt ist und sich in einen anderen verliebt. Das ist zwar nur ein Handlungsstrang, doch taucht hier schon das in späteren Werken so wichtige Motiv der "Dialektik von gesteigerter Zweisamkeit und gesteigerter Individualität" auf, so Wiggershaus. Als Gewinn der deutschen Neuausgabe im Rahmen der Gesammelten Werke empfindet die Rezensentin, dass Michael Walter seine Übersetzung von 1983 für diese Ausgabe noch einmal überarbeitet hat. So hat die eingenommene Rezensentin nicht wenige Stellen gefunden, die in der neuen Ausgabe "noch adäquater" wiedergegeben sind, wie sie lobt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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