Julia Blesken
eBook, ePUB
Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte (eBook, ePUB)
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Vor einem Supermarkt, am Anfang der Herbstferien, treffen sechs Kinder zufällig aufeinander: Katja, die sich mit ihren Vätern gestritten hat. Polina, die nur eben Backpulver kaufen wollte, Fridi, Mustafa und Zeck sowie Jennifer mit Rehpinscher Püppi und der Asche ihres Opas in einer Plastiktüte. Als Mustafa einen Rocker auf dem Parkplatz reinlegt, müssen die Kinder schnellstens abhauen. Ohne Handys und fast ohne Geld. Aber mit einer wichtigen Mission: Jennifers Opa soll seine letzte Ruhe in Kolomoro finden. Nur: Wie geht das, wenn man keine Ahnung hat, wo Kolomoro liegt?
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Julia Blesken, 1976 in Berlin geboren, erhielt 2020 für Mission Kolomoro den Kirsten-Boie-Preis der Hamburger Literaturstiftung. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Oetinger
- Seitenzahl: 250
- Altersempfehlung: ab 9 Jahre
- Erscheinungstermin: 4. August 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783960522331
- Artikelnr.: 61840413
Roadmovie Ringbahn
Ein Wunder namens Kolomoro: Julia Blesken erzählt von Opa in der Plastiktüte und der vereinenden Kraft einer gemeinsamen Aufgabe.
Von Eva-Maria Magel
Wenn man einen Berliner Opa über Holland nach Berlin zugestellt bekommt, dann weiß man, auch wenn man erst so ungefähr zehn oder elf Jahre alt ist, was man zu tun hat. Opa muss unter die Erde. Oder vielmehr: die Kohlrouladenschüssel mit seiner Asche drin, die Jennifer Klar in einer Plastiktüte mit sich herumträgt. Die Enkelin will die Überreste des geliebten Opas dorthin bringen, wo er seine letzte Ruhestätte haben wollte: im Herzen von Berlin, in Kolomoro. Dort liegt Opas Laube, Jennifers Glück. Leider weiß sie nicht so genau, wo das
Ein Wunder namens Kolomoro: Julia Blesken erzählt von Opa in der Plastiktüte und der vereinenden Kraft einer gemeinsamen Aufgabe.
Von Eva-Maria Magel
Wenn man einen Berliner Opa über Holland nach Berlin zugestellt bekommt, dann weiß man, auch wenn man erst so ungefähr zehn oder elf Jahre alt ist, was man zu tun hat. Opa muss unter die Erde. Oder vielmehr: die Kohlrouladenschüssel mit seiner Asche drin, die Jennifer Klar in einer Plastiktüte mit sich herumträgt. Die Enkelin will die Überreste des geliebten Opas dorthin bringen, wo er seine letzte Ruhestätte haben wollte: im Herzen von Berlin, in Kolomoro. Dort liegt Opas Laube, Jennifers Glück. Leider weiß sie nicht so genau, wo das
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ist.
Kolomoro und Volle Schreie sind Landstriche, wie sie nur in Kinderuniversen vorkommen können. Die roten Ratten sind Tiere, wie nur ein Kind sie zum Leben erwecken kann. Eine Kinderbande wie diese schmieden der Zufall Schule zusammen - und ein Abenteuer. Wie Opa nach Kolomoro kommt, davon handelt die "Mission Kolomoro", auf die Julia Blesken ihre sechs Protagonisten schickt.
Im Grunde lösen die alle den Erwachsenenspruch ein, sie seien ganz anders, sie kämen nur so selten dazu. Sie kennen sich aus der Schule, haben aber nach Dienstschluss so gut wie nie etwas miteinander zu tun. Das mag nach Typen aussehen auf den ersten Blick, hier Zeck, der Ökoaktivist mit den antiautoritären Eltern, dort der kleine runde Mustafa, der in der Geschwisterschar der Jüngste ist und immer nur alles erbt, der fachmännisch von Geld, Handys, Ehre und Frauen zu sprechen weiß und am liebsten isst, dort wieder Fridi mit den strengen Eltern und dem Brokkoliauflauf zum Mittagessen, Polina mit der russischen Eislaufmutter, die das teuerste Handy und Entspannungsyoga kriegt und auf rosa Kinderpumps durch Berlin stöckelt.
Blesken aber hat das Ohr ganz nah an den Kindern. So wird diese Vielfalt, auch in der Sprache, die einen Klassenverband in einer deutschen Großstadt ausmacht - jedenfalls, wenn die Kinder nicht durch Privatschulen segregiert sind -, zu einer schlüssigen Grundlage der temporeichen Handlung. Zusammen ergänzen sich die Kinder bestens, sie lernen in diesem eintägigen Abenteuer voneinander, gleichen ihre Handicaps aus. Und ihre noch frischen Weltbilder, die sie aus ihren jeweiligen Milieus mitbringen, sorgen für allerhand Witz. Ort, Zeit, Personen, Aufgabe finden in einem reichen erzählerischen Ton zusammen, einer "Road Story" nah am Kinderkrimi und mit fantastischen Einsprengseln, auf die man im Grunde auch gut hätte verzichten können.
Vor dem Supermarkt, am ersten Ferientag, entscheidet sich, dass sie alle auf eine abenteuerliche Fahrt mit der Ringbahn aufbrechen werden, fahrscheinlos natürlich, um Jennifer bei der Aufgabe zu helfen, Opa zu begraben. Und schon dort, mit dem wütenden Kiezproll Wolle, öffnet sich, in den Stationen der Helden-Aventiure, ein kleines Panorama der Milieus und Subkulturen Berlins, die einer Kinderschar so begegnen können - Schwarzfahrer, Punks, eine prügelnde Mädchen-Gang, Einbrecher, philosophierende Obdachlose, Fahrkartenkontrolleure. Die Fahrt und Wanderung durch die Stadt stellt "Mission Kolomoro", begleitet von szenischen Illustrationen Barbara Jungs, auch in die lange Reihe der Berlin-Romane für Kinder, die einst mit "Emil und die Detektive" begann.
Dass ausgerechnet die gern etwas manieriert mit vollem Namen Katja Pfeiffer genannte Erzählfigur in der kleinen Schar die am wenigsten plausible ist, mag an der Fracht liegen, die sie trägt: Ihre gekritzelten Ratten kann sie, bisweilen jedenfalls, in Krisensituationen zum Leben erwecken. Außerdem hat sie zwei Väter, der eine ein taxifahrender Künstler, der andere Choleriker, und zugleich darf sie weniger als andere Kinder - das ist alles etwas viel. Viel könnte auch Jennifer Klar aufgebürdet sein, ohne die es keine "Mission Kolomoro" gäbe: Tochter einer alleinerziehenden Busfahrerin, die immer bei Opa in der Laube war, ihrem Glücks- und Geborgenheitsort, der nun, nach dem Tod des Opas, zu verschwinden droht. Was klischeehaft prekär klingt, hängt so plausibel miteinander zusammen, dass Jennifer und mit ihr der abwesende Opa, der Posaune spielte und Knöpfe sammelte, buchstäblich klar hervortreten.
Julia Blesken, Jahrgang 1976, Berlinerin und fünffache Mutter, ist früh bei Wettbewerben aufgefallen und erhielt Förderung für ihr erzählerisches Talent. Ihr sehr positiv aufgenommener Debütroman für Erwachsene, "Ich bin ein Rudel Wölfe", erschien 2009. Dann war Stille. Bis sie 2020 den erstmals ausgeschriebenen Kirsten-Boie-Preis für Kinderliteratur erhalten hat, verbunden mit einem Buchvertrag für ihr Manuskript. Sie hat die Zeit offenkundig gut genutzt.
Julia Blesken: "Mission Kolomoro". Roman.
Mit Illustrationen von Barbara Jung. Oetinger Verlag, Hamburg 2021. 288 S., geb., 15,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kolomoro und Volle Schreie sind Landstriche, wie sie nur in Kinderuniversen vorkommen können. Die roten Ratten sind Tiere, wie nur ein Kind sie zum Leben erwecken kann. Eine Kinderbande wie diese schmieden der Zufall Schule zusammen - und ein Abenteuer. Wie Opa nach Kolomoro kommt, davon handelt die "Mission Kolomoro", auf die Julia Blesken ihre sechs Protagonisten schickt.
Im Grunde lösen die alle den Erwachsenenspruch ein, sie seien ganz anders, sie kämen nur so selten dazu. Sie kennen sich aus der Schule, haben aber nach Dienstschluss so gut wie nie etwas miteinander zu tun. Das mag nach Typen aussehen auf den ersten Blick, hier Zeck, der Ökoaktivist mit den antiautoritären Eltern, dort der kleine runde Mustafa, der in der Geschwisterschar der Jüngste ist und immer nur alles erbt, der fachmännisch von Geld, Handys, Ehre und Frauen zu sprechen weiß und am liebsten isst, dort wieder Fridi mit den strengen Eltern und dem Brokkoliauflauf zum Mittagessen, Polina mit der russischen Eislaufmutter, die das teuerste Handy und Entspannungsyoga kriegt und auf rosa Kinderpumps durch Berlin stöckelt.
Blesken aber hat das Ohr ganz nah an den Kindern. So wird diese Vielfalt, auch in der Sprache, die einen Klassenverband in einer deutschen Großstadt ausmacht - jedenfalls, wenn die Kinder nicht durch Privatschulen segregiert sind -, zu einer schlüssigen Grundlage der temporeichen Handlung. Zusammen ergänzen sich die Kinder bestens, sie lernen in diesem eintägigen Abenteuer voneinander, gleichen ihre Handicaps aus. Und ihre noch frischen Weltbilder, die sie aus ihren jeweiligen Milieus mitbringen, sorgen für allerhand Witz. Ort, Zeit, Personen, Aufgabe finden in einem reichen erzählerischen Ton zusammen, einer "Road Story" nah am Kinderkrimi und mit fantastischen Einsprengseln, auf die man im Grunde auch gut hätte verzichten können.
Vor dem Supermarkt, am ersten Ferientag, entscheidet sich, dass sie alle auf eine abenteuerliche Fahrt mit der Ringbahn aufbrechen werden, fahrscheinlos natürlich, um Jennifer bei der Aufgabe zu helfen, Opa zu begraben. Und schon dort, mit dem wütenden Kiezproll Wolle, öffnet sich, in den Stationen der Helden-Aventiure, ein kleines Panorama der Milieus und Subkulturen Berlins, die einer Kinderschar so begegnen können - Schwarzfahrer, Punks, eine prügelnde Mädchen-Gang, Einbrecher, philosophierende Obdachlose, Fahrkartenkontrolleure. Die Fahrt und Wanderung durch die Stadt stellt "Mission Kolomoro", begleitet von szenischen Illustrationen Barbara Jungs, auch in die lange Reihe der Berlin-Romane für Kinder, die einst mit "Emil und die Detektive" begann.
Dass ausgerechnet die gern etwas manieriert mit vollem Namen Katja Pfeiffer genannte Erzählfigur in der kleinen Schar die am wenigsten plausible ist, mag an der Fracht liegen, die sie trägt: Ihre gekritzelten Ratten kann sie, bisweilen jedenfalls, in Krisensituationen zum Leben erwecken. Außerdem hat sie zwei Väter, der eine ein taxifahrender Künstler, der andere Choleriker, und zugleich darf sie weniger als andere Kinder - das ist alles etwas viel. Viel könnte auch Jennifer Klar aufgebürdet sein, ohne die es keine "Mission Kolomoro" gäbe: Tochter einer alleinerziehenden Busfahrerin, die immer bei Opa in der Laube war, ihrem Glücks- und Geborgenheitsort, der nun, nach dem Tod des Opas, zu verschwinden droht. Was klischeehaft prekär klingt, hängt so plausibel miteinander zusammen, dass Jennifer und mit ihr der abwesende Opa, der Posaune spielte und Knöpfe sammelte, buchstäblich klar hervortreten.
Julia Blesken, Jahrgang 1976, Berlinerin und fünffache Mutter, ist früh bei Wettbewerben aufgefallen und erhielt Förderung für ihr erzählerisches Talent. Ihr sehr positiv aufgenommener Debütroman für Erwachsene, "Ich bin ein Rudel Wölfe", erschien 2009. Dann war Stille. Bis sie 2020 den erstmals ausgeschriebenen Kirsten-Boie-Preis für Kinderliteratur erhalten hat, verbunden mit einem Buchvertrag für ihr Manuskript. Sie hat die Zeit offenkundig gut genutzt.
Julia Blesken: "Mission Kolomoro". Roman.
Mit Illustrationen von Barbara Jung. Oetinger Verlag, Hamburg 2021. 288 S., geb., 15,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Sechs Kinder aus sechs unterschiedlichen Milieus schließen sich zusammen, um selbstbestimmt und losgelöst von den Eltern einen Auftrag zu erfüllen. Stefan Kaminski schafft es mühelos, jedem Kind eine eigene Stimme zu geben, Verwechslungen sind ausgeschlossen. Da wird diskutiert, argumentiert, gebrüllt, geweint, abgehauen, weggerannt, um letztlich doch wieder gestärkt anzukommen. Kaminski jagt uns durch Berlin von einem Kiez zum anderen und erweckt diese Kinder-Road-Story zu einem wahren Hörerlebnis." Jurybegründung zur Nominierung zum Deutschen Hörbuchpreis 2022
Nach einem Streit mit ihrem Vater trifft Katja auf Zeck und Fridi. Nach und nach erweitert sich die Gruppe zufällig um Mustafa und Jennifer die die Asche ihres Opas trägt und Polina die eigentlich nur einkaufen wollte. Die Kinder die normalerweise nicht viel miteinander zu tun haben, …
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Nach einem Streit mit ihrem Vater trifft Katja auf Zeck und Fridi. Nach und nach erweitert sich die Gruppe zufällig um Mustafa und Jennifer die die Asche ihres Opas trägt und Polina die eigentlich nur einkaufen wollte. Die Kinder die normalerweise nicht viel miteinander zu tun haben, müssen durch eine dumme Tat die Flucht ergreifen und beschließen kurzerhand Jennifer dabei zu helfen ihren Opa die letzte Ruhe in Kolomoro zu schenken. Aber wohin, wenn keiner genau den Weg kennt?
Meine Meinung:
Durch das Cover bekommt man gleich eine Sinn für die Dynamik der Geschichte vermittelt. Es fällt recht einfach sich die Jagd durch die S Bahn Haltestelle vorzustellen. Dabei wirken die Kids auf dem Cover zumindest noch nicht so abgehezt wie im Buch selbst.
Was mir an der Geschichte gefallen hat, sind die unterschiedlichen Charaktere die durch einen Zufall alle bunt zusammen gewürfelt wurden und sich einen Weg finden miteinander auszukommen und positive Eigenschaften zu entdecken. Dabei wird nicht erwartet, dass die Kinder sich gleich alle mögen oder gleicher Meinung sind. Den Kindern wird weiterhin die Möglichkeit gegeben, sich zu äußern und dabei gleichzeitig am gleichen Strang zu ziehen.
Die Geschichte bietet im weiteren Verlauf viele Punkte um auch Sozialkritische Themen anzusprechen ohne dabei zu sehr in die Tiefe zu gehen. Obwohl mir dass in Büchern in der Regel gefällt, finde ich hier im Gesamtbild doch recht viele Themen eingebaut und auch auf den Tag betrachtet erleben die Kinder mehr Abenteuer als ich vergleichbar in dieser Zeitspanne jemals erlebt habe.
Das hält einerseits die Spannung aufrecht, aber lässt für mich kaum Raum um Ruhe im Buch aufkommen zu lassen, die ich ein wenig vermisst habe.
Gefallen tun mir aber alle Charaktere, sie sind so unterschiedlich, aber trotzdem gut getroffen und auch ihre unterschiedlichen Lebenshintergründe werden im Buch beleuchtet und man lernt mehr darüber, was die Kinder bewegt, was sie empfinden und sich wünschen. Lediglich Katja betreffend kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum sie ihre Zeichnungen anscheinend an Flächen malt, mit denen eher Sachbeschädigung in Verbindung gebracht wird. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Hintergrund gewünscht, denn sie scheint an sich ein nettes Mädchen zu sein.
Der Abschluss war für mich absolut gelungen und zumindest die Suche nach Kolomoro hat ein Ende gefunden.
Von mir gibt es für die Jagd durch Berlin gute vier Sterne.
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Klappentext/ Inhalt:
Vor einem Supermarkt, am Anfang der Herbstferien, treffen sechs Kinder zufällig aufeinander: Katja, die sich mit ihren Vätern gestritten hat. Polina, die nur eben Backpulver kaufen wollte, Fridi, Mustafa und Zeck sowie Jennifer mit Rehpinscher Püppi und der …
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Klappentext/ Inhalt:
Vor einem Supermarkt, am Anfang der Herbstferien, treffen sechs Kinder zufällig aufeinander: Katja, die sich mit ihren Vätern gestritten hat. Polina, die nur eben Backpulver kaufen wollte, Fridi, Mustafa und Zeck sowie Jennifer mit Rehpinscher Püppi und der Asche ihres Opas in einer Plastiktüte. Als Mustafa einen Rocker auf dem Parkplatz reinlegt, müssen die Kinder schnellstens abhauen. Ohne Handys und fast ohne Geld. Aber mit einer wichtigen Mission: Jennifers Opa soll seine letzte Ruhe in Kolomoro finden. Nur: Wie geht das, wenn man keine Ahnung hat, wo Kolomoro liegt?
Cover:
Das Cover wirkt sehr lebendig. Man erkennt einige Kinder rennend und in Action. Das Cover ist toll gezeichnet und strahlt regelrecht die Spannung und Abenteuer aus. Ein tolles Cover, welches auf jeden Fall das Interesse weckt.
Meinung:
Spannend, sozialkritisch und einfach ein sehr lebendiges Kinderabenteuer, welches Klein und Groß begeistert. Jennifer will ihrem Opa die letzte Ehre erweisen und trifft auf Polina, Fridi, Mustafa, Zeck und Katja. Schnell werden aus sechs unbekannten Freunde, die zusammenhalten. Ganz unterschiedliche Charaktere wirken hier zusammen und machen die Geschichte lebendig und spannend. Wie nebenbei werden sozialkritische Themen, wie Armut, secondhand Klamotten, Gewalt, Sachbeschädigung, Überwachung und vieles mehr kindgerecht angesprochen und sorgen für allerhand Gesprächsstoff.
Zudem spielt das Ganze in der Berliner Großstadt und dieser Alltag der Großstadt wird hier sehr gut wiedergegeben und auch die Vielfalt und vielen verschiedenen Themen, machen das Buch aus. Alltägliches und sozialkritisches wird hier miteinander verbunden und zudem ein spannendes Abenteuer kreiert, bei dem Groß und klein zum Nachdenken angeregt werden und noch einiges Lernen können. Auch eine gewisse Komik und Humor kommen hier nicht zu kurz.
Die Charaktere sind sehr verschiedenen und dennoch jeder für sich sehr sympathisch, teils auch frech und besonders, aber alle wachsen einem schnell ans Herz.
Der Schreibstil ist flüssig und lebendig und lässt sich sehr gut und locker lesen. Man kommt schnell und gut voran. Und es ist vom Anfang bis zu Ende durchgehend spannend. Die Kapitel sind gut durchdacht und haben eine angenehme Länge zudem ermöglichen sie einen guten Lesefluss. Die Kapitelüberschriften sind passend gewählt, teils recht lang, verraten aber nicht zu viel.
Die schwarz-weiß Illustrationen lockern das Gesamtbild auf und kommen sehr gut an. Die Bilder sind toll gestaltet und runden das Buch perfekt ab. Sie passen zur Geschichte und veranschaulichen das Gelesene.
Fazit:
Spannend, sozialkritisch und einfach ein sehr lebendiges Kinderabenteuer, welches Klein und Groß begeistert.
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Mehr als nur ein Kinderbuch!
Das neueste Werk der Autorin Julia Blesken überzeugt auf ganzer Linie. Schon das Cover ist sehr ansprechend und zeigt uns eine bunte Gruppe von Kindern und "Haustieren", die es offenbar sehr eilig hat, ihre "Mission Kolomoro" …
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Mehr als nur ein Kinderbuch!
Das neueste Werk der Autorin Julia Blesken überzeugt auf ganzer Linie. Schon das Cover ist sehr ansprechend und zeigt uns eine bunte Gruppe von Kindern und "Haustieren", die es offenbar sehr eilig hat, ihre "Mission Kolomoro" auszuführen.
Im Buch selbst werden uns noch mehr der witzigen Zeichnungen begegnen.
Die Geschichte beginnt temporeich und bleibt auch so bis zur letzten Seite.
Eine Gruppe von Kindern mit sehr unterschiedlichen Problemen trifft vor einem Supermarkt zufällig auf die gleichaltrige Jennifer, die die Asche ihres Großvaters nach Kolomoro bringen möchte, um dessen letzten Wunsch zu erfüllen, doch leider hat sie keine Ahnung, wo dieser Ort liegt. Die Kinder beschließen, mehr oder weniger freiwillig, ihr zu helfen und geraten bald schon in das größte Abenteuer ihres Lebens.
Der Autorin gelingt es, die 6 verschiedenen Charaktere der Kinder detailliert und so liebevoll auszuarbeiten, dass man schon nach wenigen Seiten den Eindruck hat, sie sehr gut zu kennen oder zu ihrer verrückten Truppe zu gehören. Sie "würfelt" die Kinder hierbei bunt zusammen und erschafft Figuren mit unglaublichem Identifikationspotential. Hier treffen Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, unterschiedlichen familiären Hintergründen, aus wohlhabenden und ärmeren Familien zusammen und all das spielt für die Entwicklung ihrer Freundschaft nicht die geringste Rolle.
Auch an gesellschaftskritischen oder anderen ernsten Themen spart die Autorin nicht, doch dies geschieht nicht mit erhobenem Zeigefinger und niemals mit Wehmut. Armut, Verlust, Lebensmittelverschwendung, Vernachlässigung, Ausgrenzung und Obdachlosigkeit begegnen der Truppe auf ihrer Reise und Julia Blesken betrachten all dies mit ehrlichen Augen aus der Sicht der Kinder, die in diesem Fall die logischste ist. Darüber hinaus ist das Buch auch noch extrem originell und mit unglaublich viel Humor geschrieben. Und nicht zu guter Letzt gibt es auch noch einen Schuss Magie.
So macht Lesen Spaß.
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Letzte Spur Berlin
Katja hat Ärger mit einem ihrer Papas und flüchtet runter auf die Straße, wo sie zufällig auf Zeck, Fridi, Mustafa, Polina und Jennifer trifft. Und irgendwie auch Jennifers Opa, dessen Asche sie in einer Tüte herumträgt. Sie möchte ihm …
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Letzte Spur Berlin
Katja hat Ärger mit einem ihrer Papas und flüchtet runter auf die Straße, wo sie zufällig auf Zeck, Fridi, Mustafa, Polina und Jennifer trifft. Und irgendwie auch Jennifers Opa, dessen Asche sie in einer Tüte herumträgt. Sie möchte ihm unbedingt seinen letzten Wunsch erfüllen und seine Asche in seinem Kleingarten in KoloMoro verstreuen. Nur leider hat Jennifer keine Ahnung, wie man da hinkommt. Und weil die anderen gerade nichts besseres zu tun haben, begeben sie sich gemeinsam auf diese außergewöhnliche Mission. Doch kann das gut gehen ohne Handys und ohne Geld quer durch die Großstadt?
Ich fand die Idee, dass ein Mädchen seinem Opa den letzten Wunsch erfüllen möchte echt rührend und gleichzeitig sagte mir das Cover, dass es sich hierbei um ein besonderes Abenteuer handeln muss. Und so ist es auch. Leider hat mir der Anfang der Geschichte dann leicht das Lesevergnügen verhagelt, weil die Autorin bei der Auswahl ihrer Kindercharaktere sehr spezielle gewählt, z.B. Musti, als Kind mit türkischem Migrationshintergrund, Katja, als Kind gleichgeschlechtlicher Eltern, Jennifer, als Tochter einer alleinerziehenden, arbeitenden Mutter usw. Und nein, ich habe nichts gegen die wirklich netten Kinder, aber es wirkte mir zu konstruiert. Und obendrein war es gar nicht mal so leicht, sie auseinanderzuhalten.
Ab einem bestimmten Punkt habe ich mir das Hörbuch dazugeholt und das hat dafür gesorgt, dass ich eine viel bessere Vorstellung von allem bekam, da der Sprecher eben jedem Kind seine eigene Stimme gegeben hat. Noch dazu teilweise in echtem Berliner Dialekt, was dann sehr authentisch rüberkam. Auch Musti, ich schwör, war total lustig, wenn auch hier wieder ein bisschen überspitzt das Klischee durchkommt.
Die Kinder stoßen bei ihrer Suche nach dem Standort von Kolomoro jedenfalls auf jede Menge Probleme, große wie kleine. Auch treffen sie verschiedenste Personen von der Bettlerin bis zur männlichen Verkäuferin in einem Second-Hand-Klamottenladen. So bunt wie Berlin ist auch das Buch, was es ganz liebenswert macht. Ein Problem hatte ich dann wieder damit, dass das für die Stadtkinder immer wie Neuland gewirkt hat. Aus so manch gefährlicher Situation werden sie ganz unverhofft von magisch auftauchenden Tierchen gerettet.
Es ist vor allem ein tolles Buch, weil man fühlt, wie die Gruppe zusammenwächst, wie sie sich gegenseitig aufrichten, trösten, Mut zusprechen und ermuntern. Am Ende ist es fast traurig, dass die Geschichte schon vorbei ist und das war dann der Moment, wo ich die Kritik vom Anfang als nicht so wichtig angesehen habe.
Fazit: Wer sich am Anfang durchbeißt erlebt ein witziges, herzerwärmendes Abenteuer von sechs tollen Kindern auf einem Roadtrip durch Berlin, ich schwör! 4 Sterne
PS: Dem Hörbuch würde ich schon allein wegen des echt tollen Sprechers 5 Sterne geben.
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Die sechs Klassenkameraden Katja, Zeck, Fridi, Mustafa, Jennifer und Polina treffen sich zufällig vor dem Supermarkt und geraden geradewegs in ein spannendes Abenteuer, bei dem sie die Asche von Jennifers verstorbenen Opa an seinen Wunschort KoloMoro bringen müssen. Nicht nur, dass die …
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Die sechs Klassenkameraden Katja, Zeck, Fridi, Mustafa, Jennifer und Polina treffen sich zufällig vor dem Supermarkt und geraden geradewegs in ein spannendes Abenteuer, bei dem sie die Asche von Jennifers verstorbenen Opa an seinen Wunschort KoloMoro bringen müssen. Nicht nur, dass die sechs Kids gar nicht genau wissen, wo KoloMoro ist, geraten sie von einer heiklen Situation in die nächste. Zum Glück hat Katja einen coolen Trick parat, der sie aus so mancher Patsche rettet.
"Mission KoloMoro oder: Opa in der Plastiktüte" von Julia Blesken ist ein wirklich ganz besonderer Roman für Kinder, der zudem tolle schwarz-weiß Illustrationen von Barbara Jung enthält. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich anfangs doch etwas skeptisch war, als ich anfing zu lesen. Die Charaktere sind alle durchwegs total "bunt". Es werden alle möglichen Familienkonstellationen und Erziehungsstile abgedeckt. Ich muss auch als Landei gestehen, dass mich die Charaktere der Kinder doch etwas überfordert haben, für eine Großstadt allerdings doch gar nicht so überspitzt dargestellt sind, wie von mir anfangs befürchtet. Vieles hat sich für mich wirklich beim Lesen erklärt und auch relativiert. So bin ich dann doch innerhalb kürzester Zeit durch den fesselnden und spannenden Schreibstil von Julia Blesken voll in die Geschichte der sechs Jugendlichen abgetaucht und konnte auch nicht mehr aufhören zu lesen. Immer mehr sind die persönlichen Stolperstellen vom Anfang in den Hintergrund gerutscht und haben Platz für Neues geschaffen: ich war begeistert von der Selbstverständlichkeit mit der so wichtige Themen in die Geschichte eingebaut wurden wie zum Beispiel: Umweltverschmutzung, Umgang mit Trauer oder auch Ausgrenzung, Mobbing, Armut und was nicht noch allem. Alles wurde für Kinder super aufgearbeitet und wie selbstverständlich in die Geschichte eingebaut, dass es eine wahre Freude war, darüber zu lesen und sich natürlich auch damit zu beschäftigen. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe seit langem kein so fesselndes Kinderbuch mehr in der Hand gehabt, dass einen auch so nachhaltig noch beschäftigt.
Fazit: Mission KoloMoro ist ein Kinderroman, der einfach kindgerecht so viele entscheidende Themen der heutigen Zeit selbstverständlich in einer Geschichte anspricht, gleichzeitig aber so abgehobene und liebenswerte Charaktere darstellt, dass es eine wahre Freude ist, das Buch zu lesen. Wie oft war ich am Ende eines Kapitels und hab mir gedacht, jetzt kann es doch langsam nicht mehr schlimmer werden... aber doch... Es war bis zum Ende wirklich spannend. Eine eindeutige Leseempfehlung - nicht nur für Kinder!
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Jennifer möchte ihr Versprechen an Opa erfüllen und ihn nach seinem Tod zu seiner letzten Ruhestätte in Kolomoro bringen. Also schüttet sie seine Asche in eine Schüssel, steckt diese in eine Plastetüte, schnappt sich ihren Rehpinscher Püppi und macht sich auf den …
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Jennifer möchte ihr Versprechen an Opa erfüllen und ihn nach seinem Tod zu seiner letzten Ruhestätte in Kolomoro bringen. Also schüttet sie seine Asche in eine Schüssel, steckt diese in eine Plastetüte, schnappt sich ihren Rehpinscher Püppi und macht sich auf den Weg. Da trifft sie auf fünf weitere Kinder – wohl alle Klassen- oder Schulkameraden, die sich jedoch nicht wirklich gut kennen – Zeck, Katja, Fridi, Mustafa und Polina. Sie alle werden nun mehr oder weniger freiwillig Teil der Mission Kolomoro, bei der weder Jennifer selbst noch die anderen genau wissen, wo eigentlich Kolomoro liegt. Werden die Kinder es gemeinsam schaffen, Opa Ottos letzten Wunsch zu erfüllen?
Dieser Kinderroman zeichnet sich durch eine Leichtigkeit bei gleichzeitigem Tiefgang aus. Mit dem flüssig, spannend und humorvoll geschriebenen Buch in der Hand fliegt der Leser nur so von Seite zu Seite.
Die Kinderfiguren könnten nicht unterschiedlicher sein und wurden von der Autorin Julia Blesken so gestaltet, dass sie alle zusammengenommen ein Abbild unserer gesellschaftlichen Mannigfaltigkeit bilden. Hier treffen Charaktere aus allen Schichten, aus verschiedenen Kulturen und aus unterschiedlichen Familienhintergründen zusammen, die aufgrund einer gemeinsamen Mission eine eingeschworene Truppe werden und am Ende der Geschichte ein Gefühl der Verbundenheit und Freundschaft füreinander empfinden. Dies macht meiner Meinung nach den größten Charme des Buches aus. Jeder Leser wird sich mit mindestens einer Figur identifizieren können, obgleich alle der Kinder auf ihre Art äußerst liebenswert und auch lebensnah gezeichnet wurden. Mein Lieblingscharakter ist übrigens Jennifer. Sie habe ich einfach am meisten ins Herz geschlossen. :)
Die Autorin spricht etliche wichtige Themen unserer aktuellen Zeit an, indem sie die Kinder auf ihrer Odyssee durch Berlin auf Armut, Obdachlosigkeit und Lebensmittelverschwendung treffen lässt. Dies alles geschieht durch den kindlichen Blick und ohne erhobenen Zeigefinger oder Schwere.
Darüber hinaus begeistert das Buch mit Situationskomik und einer Sprache und Figuren, die sehr nah an der Berliner Lebenswelt sind. Und nicht zu guter Letzt gibt es auch noch einen Schuss Magie. Was will ein Leser mehr? :)
"Mission Kolomoro" ist ein von der ersten Seite an spannendes, lustiges und einfühlsames Großstadtabenteuer über Freundschaft und Zusammenhalt, das etwas von "Emil und die Detektive" hat und die gesamte Vielfalt des Lebens widerspiegelt. Zu Recht wurde es mit dem Kirsten-Boie-Preis ausgezeichnet!
Ich würde mich über weitere Missionen der Kinderbande und Hund Püppi sehr freuen!
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