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holdesschaf

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Insgesamt 525 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2024
The Lies We Hide / Brouwen Dynasty Bd.1
Corell, Kate

The Lies We Hide / Brouwen Dynasty Bd.1


ausgezeichnet

Gut gemixter Lesecocktail - sinnlich und spannend
Leenard Brouwer will mit seinem Vater und dessen bekanntem Gin-Unternehmen nichts zu tun haben und lebt deshalb in London. Doch dann passiert etwas und er muss sofort zurück nach Amsterdam, wo die Familie in einem großen Schloss lebt. Leen hasst alles daran und kann mit der Vergangenheit einfach nicht abschließen. Jetzt soll er auch noch die Firma übernehmen, die in finanzielle Bedrängnis geraten ist. Helfen soll ihm dabei die bekannte Gin-Fluencerin Miss Cocktailery. Für Nika, die hinter diesem Account steht ist das die Chance. Allerdings weiß Leen, der früher ihr bester Freund war, nicht, dass sie es ist. Für die beiden entsteht eine Zwickmühle als klar wird, dass die Gefühle von damals trotz allem nicht verschwunden sind.

Fand das Cover schon so toll und die dazugehörige Idee, die ganze Geschichte in der Welt des Gin spielen zu lassen. Das Setting in und um Amsterdam ist super beschrieben und man fühlt sich sofort als Reisender in dieser schönen Stadt. Das liegt vor allem auch daran, dass Nikas Hausgemeinschaft das Lebensgefühl ihrer Straße so authentisch transportieren. Die Nebencharaktere wurden wirklich mit viel Liebe ausgestaltet und sorgen für ein heimeliges Gefühl der Geborgenheit, das vor allem Nika auffängt, wenn es ihr nicht so gut geht.

Nika ist eine offene, selbstbewusste Frau, die allerdings Leens damalige Abweisung nie ganz verwunden hat. Sie arbeitet in einer Old-School-Bar, kreiert jedoch im Netz ihre eigenen modernen Gin-Cocktails und ist damit sehr erfolgreich. Leen hingegen schleppt die Probleme seiner Kindheit und Jugend immer noch mit sich herum. Vor allem die Abneigung seines Vaters ihm gegenüber und ein traumatisches Erlebnis hat er nie verwunden. Dementsprechend negativ und grumpy ist er manchmal, bis hin zur Aggressivität, die ihm wenigstens ein bisschen das Gefühl gibt, lebendig zu sein. Es passt ihm gar nicht, dass er nach Hause zurückkehren muss. Allerdings gab es ein Verbrechen und er ist seiner Familie, vor allem seiner Schwester und seinem verschwundenen Bruder immer noch verbunden. Das Aufeinandertreffen zwischen Leen und Nika wühlt viele Erinnerungen an die Vergangenheit wieder auf und ist wie ein Tanz auf Messers Schneide. Beide wissen nicht so recht, wie sie agieren sollen. Es knistert gewaltig, doch beide sind unsicher, ob es hier noch etwas zu retten oder einen Neubeginn geben kann.

Das Buch ist ein wirklich toller, aufregend neuer Cocktail aus bekannten Zutaten, die allerdings perfekt gemixt sind. Viele Probleme, jede Menge Tiefgang und Gefühl, eine Prise gut geschriebener Spice, gewürzt mit einem Schuss Crime und garniert mit tollen Nebencharakteren, die man einfach mögen muss, ist "The Lies We Hide" ein lesenswerter erster Band der Bouwen Dynasty Reihe. Und wie bei Cocktails ist ein Band hier nicht genug, denn am Ende warten ein paar überraschenden Wendungen und ein Cliffhanger, die dafür sorgen, dass man sofort das nächste Glas bestellen möchte. Richtig kreativ fand ich auch die Kapitelanfänge, die alle den Titel selbstkreierter Cocktails trugen. Leider wurden nur die Zutaten aufgezählt und nicht die Mengen, sonst hätte man zu jedem Abschnitt den passenden Drink genießen können. 4,5 Sterne

Bewertung vom 15.09.2024
Healing Kitchen - Quick & Easy
Rebo, Shabnam

Healing Kitchen - Quick & Easy


ausgezeichnet

Geschmacklich super und meist schnell zubereitet
Ich folge dem Instagram-Account der Autorin Shabnam Rebo @thehungrywarrior schon einige Zeit, so dass ich sicher war, dass mir dieses Buch zusagen wird und genauso ist es. Kurz schildert die Autorin ihren Werdegang und warum sie pflanzlich kocht. Es gibt kurze Hinweise zur Arbeit mit dem Buch, eine Übersicht über eine gute Vorratshaltung in Bezug auf die Rezepte, notwendige Küchenutensilien und - besonders schön - einen Meal-Prep-Baukasten, der die Rezepte mit Add-Ons, Toppings, Dips und Resten kombiniert. Überhaupt bietet das Buch im Hinblick auf das Vorbereiten von Mahlzeiten gute Möglichkeiten, da durch die geringe Zubereitungszeit auch leichter vorgekocht werden kann. Kein Problem hatte ich in diesem Zusammenhang damit, dass die Autorin auch mal eine Konserve öffnet. Wer Probleme mit Dosen hat, der kann ganz leicht auf Gemüse-Gläser ausweichen oder mehr Zeit einplanen und selbst Hülsenfrüchte einweichen etc. Ansonsten sehe ich bei den Zutaten wenig Probleme, diese im normalen, gut sortierten Supermarkt zu bekommen. Vieles hat man auch schon zuhause, wenn man häufiger selbst (vegan) kocht.

Nach der kurze Einführung folgen sogleich die Rezeptkapitel Basics, Frühstück & Brunch, Für jeden Tag, Comfort Food und Sweets. Basics beinhaltet vor allem Grundrezepte wie Würzmischung, Aufstriche und Dips/Saucen, Kleinigkeiten, die man zu den weiteren Rezepten essen kann. Das Kapitel Frühstück enthält vielfältige Ideen von süß bis herzhaft und hat mir besonders gefallen. Sehr lecker sind die Gerichte mit Hafer und Quinoa. Für jeden Tag enthält Suppen, One Pots, Pastagerichte, die schnell gezaubert werden können. Die Mischung aus Gemüsesorten und Hülsenfrüchten enspricht meinen Vorlieben sehr, deswegen nutze ich den Abschnitt besonders häufig. Viele ist einfach praktisch zum Vorbereiten und Mitnehmen, so dass ich auch unterwegs/bei der Arbeit gesund essen kann. Das Kapitel Comfort Foods ist eher gedacht für Tage, an denen mehr Zeit zum Kochen bleibt oder wenn man sich oder Gäste besonders verwöhnen möchte. Hier waren die beiden Rezepte mit Auberginen meine Favoriten. Die Sweet bilden einen tollen Abschluss als Nachtisch oder für den Süßhunger zwischendurch. Die Banana-Bread-Bällchen sind sooo lecker, schnell gemacht und ein gesunder Snack, den ich nicht mehr missen möchte. Insgesamt sagte mir die Auswahl an Rezepten voll zu, oft gibt es einen orientalischen, italienischen oder asiatischen Einschlag bei den Hauptgerichten, sie sind also von verschiedenen Länderküchen inspiriert und da probiere ich gern mal was aus.

Die einzelnen Rezepte enthalten alle Informationen, die man zum erfolgreichen Nachkochen braucht. Portionsgrößen, Zutatenliste, einen verständlichen Anleitungstext in klar gegliederten Einzelschritten. Dazu gibt es Informationen über den Schwierigkeitsgrad bzw. die beanspruchte Zeit. Richtig informativ sind die Texte, die angeben, welche Zutaten welchen positiven Einfluss auf die Gesundheit und unseren Nährstoffhaushalt haben können. Da war ich doch einige Male erstaunt über die Wirkung mancher Lebensmittel und Gemüsesorten. Zu jedem Rezept gibt es ein relativ authentisches Bild des Gerichts, so dass man sich gut orientieren kann, ob einem das Ergebnis zusagt oder nicht. Ich konnte auf Anhieb kein Rezept finden, das ich mir nicht als Mahlzeit für mich vorstellen konnte. Alles, was ich probiert habe, war sehr lecker. Manchmal könnten die Portionen für meine Begriffe größer sein, manchmal hab ich nachgewürzt. Insgesamt bin ich aber sehr begeistert, denn hier habe ich keine tierischen Produkte vermisst. Auch werden keine künstlichen Ersatzprodukte verwendet. Von mir bekommt das zweite Buch von @thehungrywarrior daher 5 Sterne.

Bewertung vom 15.09.2024
Ada und die Künstliche Blödheit - Ein Roboter auf der Flucht
Gehm, Franziska

Ada und die Künstliche Blödheit - Ein Roboter auf der Flucht


ausgezeichnet

Witzige Freundschaftsgeschichte zum Thema KI
Ada kann es kaum noch erwarten. Sie hat lange gespart und nun soll sie endlich geliefert werden: Ihre Lernfroindin, ein Roboter mit künstlicher Intelligenz, der sie beim Lernen und Spielen unterstützen soll. Damit will sie auch bei ihrem Mitschülern punkten. Doch dann schneit plötzlich ein Lernfroind ins Haus, der so ganz anders ist, als Ada sich das vorgestellt hat. KB (Künstliche Blödheit) wie sie ihn nennt scheint auf der Flucht zu sein und hat meist keine Ahnung. Dass Opa ihm 80er-Jahre-Sprüche beibringt, macht das Ganze auch nicht besser. Am liebsten würde Ada KB ganz schnell wieder loswerden, doch in der Fabrik droht ihm die Vernichtung. Außerdem wird schnell klar, dass sich ein Geheimnis um den seltsamen Androiden rankt.

Meine Tochter und ich haben beide das Buch unabhängig voneinander gelesen. Das Cover gefällt uns richtig gut, es sticht einfach aus der Menge heraus. Der Knaller für Kinder ist auf jeden Fall auch der provokante Titel, bei dem sofort Fragen im Kopf aufploppen. Künstliche Blödheit? Was ist das denn? Meine Tochter war unglaublich neugierig auf die Geschichte und sie ist sehr wählerisch bei Büchern. Die Charaktere, die auf dem Cover abgebildet sind, zeigen auch schon, dass diese eher skuril sind und es hier nicht bierernst zugeht.

Wir waren am Anfang des Buches ziemlich überrascht, dass sich die Geschichte anscheinend in einer nahen Zukunft abspielt, die die Autorin sehr schön beschreibt. Es gibt nicht mehr so viele Autos, die Energiewende ist vollzogen und KI und Roboter sind aus dem normalen Leben nicht mehr wegzudenken. Auch die Stadt, in der Ada lebt, ist etwas anders aufgebaut und Schulunterricht findet mehr digital als analog statt. Es ist richtig interessant in diese Welt einzutauchen, in der aber auch der zwischenmenschliche Kontakt nicht mehr ganz so ausgeprägt ist. Das ist auch mit ein Grund, warum Ada unbedingt eine Lernfroindin haben möchte, mit der sie zusammen lernen und ihre Mitschüler beeindrucken kann. Dabei ist Ada eigentlich ein schlaues Mädchen, das auch gut ohne auskommen könnte.

Von dem plötzlich auftauchenden Androiden auf der Flucht ist sie wirklich nicht begeistert. Er entspricht nicht dem, was sie sich vorgestellt hat und so will sie ihn loswerden und auf die richtige Lernfroindin warten. Doch ihr Opa nimmt KB sofort unter seine Fittiche und er lernt schnell ziemlich viel, wovon das meiste aber nicht unbedingt roboterlike ist, sondern Sprücheklopfen bis zum Abwinken. Opas Haltung ist noch die vom alten Schlag, was fast ein bisschen Wehmut beim erwachsenen Leser auslöst. Meine Tochter fand es einfach nur lustig, was für Chaos die beiden produzieren, da folgt eine lustige Situation auf die nächste. Die Familie und die Freunde sollen natürlich auch nicht mitkriegen, dass Adas Roboter nicht so schlau ist. Dazu muss Ada noch dafür sorgen, dass sie die Verfolger aus der Fabrik loswerden. Richtig spannend wird es auch noch, als Ada sich immer öfter beobachtet fühlt und man liest gespannt, welches Rätsel sich hinter KB verbirgt. Insgesamt hatten wir beide beim Lesen unsere Freude, wobei das Buch meiner Tochter noch etwas besser gefallen hat als mir, weil die Witze natürlich mehr auf Kinder ausgelegt sind. Am Ende sind übrigens noch nicht alles Fragen beantwortet, so dass wir uns jetzt schon freuen, mit KB und Ada in einen weiteren Band zu starten. 4,5 Sterne

Bewertung vom 31.08.2024
Kleines Pony, großer Traum - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)
Becker, Susanne

Kleines Pony, großer Traum - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)


ausgezeichnet

Eine schöne Botschaft in einfachen Sätzen
Klara verbringt viel Zeit bei ihrem Ponyfreund Pingo im Stall. Sie erzählt ihm von ihren Berufswünschen. Pingo möchte ein Turnier-Pferd werden. Basti kann darüber nur lachen. Er meint Pingo hätte keine Chance. Doch Klara glaubt an ihn und die beiden üben, um Pingos Traum wahr werden zu lassen.

Wir kennen natürlich die Leseraben-Reihe von Ravensburger schon lange. Als ich jetzt hörte, dass es davon einen neuen Ableger geben wird, war ich neugierig. Zwar handelt es sich auch um Bücher der ersten Lesestufe, jedoch mit dem Zusatz "kurz + leicht". Da stellte ich mir natürlich die Frage, wie man die ohnehin schon kurzen Erstlesebücher noch einfacher hinbekommt und ob dann nicht die Geschichte darunter leidet. Bei "Kleines Pony, großer Traum" hat uns zunächst das niedliche Cover-Bild angesprochen. Ein Pferd auf dem Siegertreppchen ist einfach witzig. Auch die in der Inhaltbeschreibung angedeutete Botschaft gefällt uns gut. Zwar gibt es Dinge, die unmöglich sind, doch manchmal muss man nur üben und an sich glauben, damit Träume wahr werden. Basti ist in der Geschichte der Zweifler, der Pingo und Klara auslacht. Doch genau das, lässt sie noch ehrgeiziger üben. Kinder können hier auch rauslesen, dass man sich bei sowas von der Meinung anderer nicht verunsichern lassen darf und unbeirrt seinen Weg weitergehen sollte. Eine sehr tiefgründige Botschaft für die geringe Anzahl an Sätzen pro Seite. Die komplette Geschichte ist in vier kurze Kapitel aufgeteilt. Am Ende eines jeden Kapitels warten mal mehr mal weniger knifflige Wort- und Leserätsel auf die fleißigen Leser*innen, die recht spaßig sind und genaues Lesen erfordern. Auch sehr schön ist die lockere Gestaltung des Textes. Pro Seite sind es höchstens drei, wörtliche Rede steht in Sprechblasen. So fallen die vielen Anführungszeichen erstmal noch weg.

Richtig ansprechend und niedlich sind die vielen bunten Bilder. Vor allem kleine Pony-Liebhaber*innen werden begeistert sein. Die Illustrationen unterstützen sehr gut das Verständnis beim Lesen und man drückt Pingo die Daumen, dass es mit dem Springen über Hindernisse klappt. Am Ende steht fest: Wenn man will, kann man alles schaffen. 5 Sterne

Bewertung vom 31.08.2024
Geheimauftrag für Ninja Komo - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)
Thilo

Geheimauftrag für Ninja Komo - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)


ausgezeichnet

Aufregende Geschichte für die Ninja-Fans unter den Erstlesern
Der junge Ninja Komo übt in der Schule jeden Tag, um der beste Ninja der Welt zu werden. Doch dann macht sich sein Meister auf, um ein magisches Schwert zu finden und kehrt auch nach Tagen nicht zurück. Als Komo einen Hilferuf erhält macht er sich auf den gefährlichen Weg, um seinen Meister zu retten.

Wir kennen natürlich die Leseraben-Reihe von Ravensburger schon lange. Als ich jetzt hörte, dass es davon einen neuen Ableger geben wird, war ich neugierig. Zwar handelt es sich auch um Bücher der ersten Lesestufe, jedoch mit dem Zusatz "kurz + leicht". Da stellte ich mir natürlich die Frage, wie man die ohnehin schon kurzen Erstlesebücher noch einfacher hinbekommt und ob dann nicht die Geschichte darunter leidet. Nach dem Testlesen kann ich beide Fragen verneinen. Ich war sogar überrascht, wie stimmig und spannend die Erzählung von Kinderbuchautor Thilo ist. Komo ist ein junger Schüler, der unermüdlich übt und sich dann nicht traut, seinen Meister zu fragen, ob er mit auf die Mission gehen kann. Zum Glück, denn schon bald erreicht ihn ein Hilferuf und er kann seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Mir gefällt wie schlau sich der Junge anstellt. Die Geschichte zeigt, dass auch Kinder schon Großes vollbringen können und jeder in etwas gut ist, vor allem wenn er vorher gut aufgepasst hat.

Die ganze Geschichte wird in wenigen Sätzen pro Seite erzählt. Oft sind es nur einer bis drei, dazu kommen noch Sprechblasen, so dass die Satzzeichen der wörtlichen Rede nicht den Lesefluss stören. Der Schriftgrad ist sehr groß, dazu noch in Fibelschrift gedruckt. Es gibt zwar einige seltener verwendete Wörter, aber allesamt sind sie nie unnötig lang oder bestehen aus zusammengesetzten Nomen. Das erleichtert das Lesen gerade für schwächere Erstleser*innen ungemein. Begeistert bin ich auch von der Mischung aus großen Illustrationen und kleineren in Stile eines Comics. Manchmal ist es ein Bild, manchmal mehrere, so dass die einzelnen Szenen aus dem Buch auch in den Bildern wiederzufinden sind. Am Ende eines jeden Kapitels - es gibt vier - kann man ein oder zwei Leserätsel lösen, z. B. Wörter Bildern zuordnen, überzählige Buchstaben streichen, Wörter in einer Buchstabenschlange identifizieren usw. Die Aufgaben sind vielfältig und machen Spaß. Für gelesene Kapitel und gelöste Aufgaben gibt es motivierende Belohnungssticker mit dem Leseraben.

Die neue Reihe "kurz + leicht" hat mich mit diesem Band wirklich positiv überrascht und hat gerade bei den immer größer werdenden Schwierigkeiten vieler Kinder beim Lesenlernen durchaus ihre Berechtigung. 5 Sterne

Bewertung vom 31.08.2024
Emily Meermädchen - Rettung für die Delfine (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)
Kessler, Liz

Emily Meermädchen - Rettung für die Delfine (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)


ausgezeichnet

Auch Meeresbewohner wollen frei sein
Emily Meermädchen und ihre Freunde Hanna und Aaron überlegen, womit sie sich die Zeit vertreiben könnten. Da entdecken sie ein Boot auf dem Meer, das die besten Attraktionen des Meeres anpreist. Die drei sind begeistert, doch dann werden sie von einem Delfin abgelenkt, der sich in einem Netz verfangen hat. Und das ist nicht der einzige. Als die die Freunde nach erfolgreicher Rettungsaktion zum Boot schwimmen wollen, werden sie unsanft von den Delfinen davon abgehalten. Was ist da los?

Für uns ist es jetzt schon der zweite Band der Reihe, den wir gelesen haben. Das Buch gehört nicht zu den Leseraben, sondern zu einer eigenständigen Serie von Erstlesebüchern. In allen spielen Emily Meermächen und ihre beiden Freunde Hanna und Aaron die Hauptrollen. Dass im Titel diesmal Delfine vorkamen, hat das Herz meiner Tochter schon höher schlagen lassen, denn die mag sie gern. Genau wie viele andere Meeresbewohner. Unter anderem hatte uns der erste Band so gut gefallen, weil die Unterwasserillustrationen so toll und stimmungsvoll sind. In der Fantasie schwimmt man mit den Meermenschen durch den Ozean, vorbei an Fischschwärmen und Wasserpflanzen. Einfach fantastisch bebildert!

Die Geschichten sind vom Wortschatz recht einfach gehalten, so dass sie Leseanfänger auch verstehen. Die Schriftgröße und -art ist etwas anders als bei den Leseraben, die die große Fibelschrift verwenden. Hier ist die Schrift kleiner und auch nicht ganz so dick gedruckt, dennoch nicht so klein, wie bei den "normalen" Kinderbüchern ab 8 Jahren. Gut geübte Erstleser können das Buch auf jeden Fall meistern. Die Textpassagen wechseln sich mit den Illustrationen sehr vorteilhaft ab, so dass es auch immer etwas zum Anschauen gibt, das das Verständnis erleichtert. Die Handlung der Geschichte ist schnell erklärt, denn bei dem Boot, das die Meermenschenkinder sehen, handelt es sich nicht wie ursprünglich gedacht um einen Park mit Wasserrutschen und Co. sondern um einen Meereszoo, der Tiere einsperrt. Dagegen muss natürlich vorgegangen werden. Die Idee der Kinder finde ich sehr riskant, aber natürlich funktioniert sie unerwartet gut. Der Parkbesitzer zeigt sich einsichtig. Das gibt Kindern ein gutes Gefühl. Für mich hätte es da etwas mehr Reibung geben können. Daher bekommt das Buch einen halben Stern weniger. Meine Tochter hat es sehr gern gelesen. 4,5 Sterne

Bewertung vom 31.08.2024
Das Verrückte Orakel / Die magische Bibliothek der Buks Bd.1
George, Nina;Kramer, Jens J.

Das Verrückte Orakel / Die magische Bibliothek der Buks Bd.1


ausgezeichnet

Geheimnisvolle Geschichte über Freundschaft, Mut und die große Bedeutung von Büchern
Finn, Nola, Mira und Thommy gehören einer Generation an, die keine Bücher kennt. Unterrichtet werden sie durch Lernvideos und Hologramme. Träumen ist nicht erwünscht und auf ihren Smartphones befindet sich eine Tracking-App, damit die Eltern immer wissen, wo sie sind. Tatsächlich geht die Überwachung noch weiter. Vor allem eine Mitschülerin, die Tochter der amtierenden Ministerin, möchte ihnen am liebsten ein Fehlverhalten nachweisen. Als eines Nachts ein Baum auf eine unauffällige alte Gartenmauer fällt, entdecken die vier Freunde dahinter eine Villa. Verbotenerweise betreten sie diese und gelangen in die Welt der Buks und der Bücher, die von diesen Buchschutzgeistern gehütet werden. Ein magisches Abenteuer beginnt.

Ich liebe dieses Cover, aus dem die Augen der Buks aus den meterhohen Bücherregalen in der dunklen Bibliothek leuchten. Erinnert mich ein bisschen an die Walter Moers Bücher. Außerdem bin ich ein Fan von allen Büchern, die von Büchern und/oder Bibliotheken handeln, da ich mit beiden sehr verbunden bin. Die Buks waren also Pflicht. Anfangs sind die vielen Namen der kleinen Buchschutzgeister etwas verwirrend, denn jede Art von Büchern oder jedes Genre hat seinen eigenen Buk. Theologica Buk, Rebella Buk usw. Angeführt werden die Buks von Queen Buk. Als kleiner Hinweis Buk wird wie das englische Wort für Buch gelesen und nicht wie backen in der 3. Person Singular Präteritum ;) Genauso verschieden wie die Buchgattungen sind die Charaktere der kleinen Wesen und das führt gleich zu Anfang zu lustigen Dialogen, die die Leser*innen Schmunzeln lassen. Man merkt aber auch, dass die Buks mit ihrem Latein am Ende sind, denn der Buchmeister ist verschwunden. Zudem hat auch die Königin Geheimisse.

In diese Unsicherheit der Buks platzen anders als vom verrückten Orakel vorhergesagt vier statt fünf Kinder. Finn, Nola, Mira und Thommy dürften eigentlich gar nicht draußen sein, denn Abenteuer und aufregende Ausflüge, eigentlich jede Art von Fantasie und freiem Denken sind verpönt. Die Autoren transportieren dieses "Big Brother is watching you" Feeling sehr gut. Einzig Thommy hat von seinen Großeltern schon einmal von Büchern gehört. Diese gehören nicht mehr in die Welt und werden als Feinde angesehen, die Kinder vom Weg abbringen. Gerade für mich als Lehrerin und gelernte Bibliothekarin war das so eine schreckliche Vorstellung und ich finde dieses Buch kommt gerade zur richtigen Zeit, in der alle Welt nach Digitalisierung und KI schreit. Nichts dagegen alle Medien zu nutzen, aber ohne Bücher, ohne mich. Und auch die Buks sind in ihrer Existenz bedroht. Leider ist da die Tochter der strengen Ministerin, die die vier Freunde auffliegen lassen will, um die Anerkennung ihrer Mutter zu erhalten und die gleichzeitig auf der Suche nach ihrem Vater ist, der vor Jahren plötzlich verschwand. Das Mädchen ist ein bisschen das Klischee einer bösen Mitschülerin, aber ihre Motive sind neu.

Der Aufbau des Buches gefällt mir gut. Der erste Buchstabe eines jeden Kapitels ist größer und aus Büchern zusammengesetzt. Zudem gibt es hin und wieder hübsche kleine Illustrationen. Die Anspielungen auf viele bekannte Werke der Literatur, von den ersten Büchern bis zu den modernen Kinderbuchklassikern, die Begeisterung für Bücher, die tollen Gedanken zu Büchern, zum Lesen und das Hochhalten der Fantasie... all diese wundervollen Merkmale machen Die magische Bibliothek der Buks zu einem Buch, bei dem mir das Herz aufgeht und das ich am liebsten jedem Kind, aber auch so manchem Erwachsenen in die Hand drücken möchte, damit sie erkennen, wie sagenhaft genial Bücher sind, aber auch um sie durch dieses aufregende Abenteuer zu motivieren, mal wieder etwas zu lesen. Auch wenn ich weiß, dass sie am Ende vor einem Abgrund stehen werden, der sich "fieser Cliffhanger" nennt. Aber der führt hoffentlich auch dazu, dass möglichst viele - so wie ich - sehnlichst auf den zweiten Band warten werden.

In der Zwischenzeit habe ich mir die Zeit mit dem Hörbuch versüßt, dass ich geliebt habe. Die Stimme von Marian Funk hat genau den geheimnisvollen Touch, den diese besondere Geschichte gebraucht hat. Dazu kann er sowohl Helden als auch Gegenspieler perfekt performen. Das Größte jedoch sind die Charaktere der Buks, die durch die verschiedenen Stimmlagen, Akzente oder Dialekte noch mehr Persönlichkeit bekommen und erkennbar sind. Der Sprecher haucht den kleinen Wesen Leben ein und sorgt für ein unterhaltsames und spannendes Hörvergnügen. Eines von wenigen Hörbüchern, die ich immer wieder hören möchte. 5 Sterne +

Bewertung vom 31.08.2024
Man sieht sich (MP3-Download)
Karnick, Julia

Man sieht sich (MP3-Download)


weniger gut

Weder eine besondere Liebesgeschichte noch besonders unterhaltsam
Friederika, die sich selbst Frie nennt, ist unterwegs zu einem Klassentreffen und erinnert sich dabei an Robert, der Ende der 1980er neu an ihre Schule kam:

1988 verliebt sich Robert, mit dem sie so gut reden konnte und der ihr bester Freund wird, in Frie. Obwohl sie ebenfalls Gefühle für ihn hat, möchte sie die Freundschaft nicht gefährden. So kommt es, dass sich der Weg der beiden trennt, ohne dass sie jemals über ihre Gefühle füreinander gesprochen haben. Sie geht als Au-pair nach Australien, Robert als Zivi nach Hamburg.

Jahre später ist Frie Mutter einer kleinen Tochter und die beiden begegnen sich wieder. Die Gefühle sind noch da, doch wieder scheint ihre Liebe in diesem Moment nicht zu passen, denn Frie muss sich um ihre alternde Mutter kümmern und Robert seine Karriere verfolgen.

Ob die Liebe zwischen ihnen jetzt, da Frie bereits 50 ist noch eine Chance hat?

Hach, das hat sich alles so schön und romantisch, aber auch voller Probleme angehört, dass ich dachte, das muss richtig gut werden. Ich mag Bücher, in denen es zwischen den Protagonisten knistert, es aber auch Reibungspunkte gibt. Dazu bin ich zeitlich nicht allzu weit weg von Frie und Robert aufgewachsen und so eine Reise zurück in die 90er ist nie verkehrt. Gerade die Beschreibung der Zeit damals hat mir an dem Hörbuch noch mit am besten gefallen, da konnte ich mich wirklich gut hineinversetzen und es gab so manchen Flashback, was z. B. die Musik und das Leben als Teenie angeht. Auch Robert mochte ich ganz gern, gerade weil er etwas zurückhaltender ist und sich selbst nicht zu wichtig nimmt. Leider hat Frie mit ihrer ichbezogenen Art mich von Anfang an ziemlich genervt. In ihren Gedanken geht es zwar auch um Robert, aber fast ausschließlich in Bezug darauf, was er für sie sein kann. Welche Vorzüge er für sie bringt. Wofür sie ihn braucht. Überhaupt sind ihre nüchtern betrachteten ersten Beziehungen für mich ein rotes Tuch. Sie kommt dadurch einfach sehr kalt rüber und ich konnte mir später gar nicht mehr vorstellen, dass sie überhaupt jemanden liebt, außer ihre Tochter.

Der Wechsel der Perspektiven ist eigentlich gut gemacht, auch der lockere Schreibstil der Autorin gefällt mir ganz gut. Inhaltlich tat ich mir allerdings oft schwer. Frie macht so viele Fehler, die sie meiner Meinung nach auch bemerkt, aber sie lernt einfach nichts daraus und macht es bei nächster Gelegenheit wieder genauso, um festzustellen, dass es immer noch nicht funktioniert. So entstehen für mich unnötige Längen, manches, wie Roberts Freundschaft zu einem Major, mit dem er ins Casino geht und der sein Leben verändert, sind mir ein bisschen zu unglaubwürdig. Ich fand irgendwie nichts, worauf ich so gespannt war, dass ich unbedingt weiterhören mochte. Es war dann sowieso klar, worauf die Geschichte hinauslaufen würde.

Positiv an der Hörversion fand ich allerdings den Vortrag von Katrin Daliot, die den Personen mit ihrer Stimme etwas Leben einhaucht, sie nahbarer macht und selbst der langgezogenen Geschichte ein bisschen Esprit verleiht. Die Print-Version hätte ich vermutlich erstmal auf die Seite gelegt. Alles in allem war ich von dem eigentlich schön klingenden Inhalt enttäuscht. Mir fehlten die Gefühle, mitreißende Dialoge und die Fähigkeit der Protagonistin, ihr Verhalten angemessen zu reflektieren. 2 Sterne

Bewertung vom 30.08.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


sehr gut

Brutal, spannend und nicht so leicht vorhersehbar
Goran kehrt nach zwanzig Jahren in seinen Heimatort Waldesroda zurück, den er verließ, nachdem ein schrecklicher Mord an einem jungen Pärchen die Idylle zerstörte. In seiner Jugend gehörte Goran zu einer Clique junger Leute, die seit Kindertagen zusammenhielt, bis sich eine von ihnen, die siebzehnjährige Norah, für die Goran sehr schwärmte, in den vier Jahre älteren David verliebte. Lange hielt die Beziehung jedoch nicht, denn David entpuppte sich immer mehr zu einem grausamen Menschen. Schließlich wird er des Mordes an dem Pärchen verdächtigt und kommt bei der Flucht ums Leben. Doch nun erfährt Goran, dass Norah Drohbriefe erhält, die Details enthalten, die eigentlich nur David wissen kann. Ist der Täter von damals doch noch am Leben? Norah und Goran müssen tief in die Vergangenheit eintauchen und all ihre Geheimnisse ans Licht bringen, um den Schreiber zu enttarnen und geraten dabei selbst in große Gefahr.

Linus Geschke ist mittlerweile ein bekannter Thrillerautor, der viele Fans hat. Grund genug für mich, auch mal ein Buch von ihm zu lesen. "Wenn sie lügt" hat mich vor allem angesprochen, weil es im Klappentext auch um einen alten Fall geht, dessen Schatten bis in die Gegenwart Fallen. Ich liebe Cold Cases und alle Arten von Vergangenheitsbewältigung als Thema in Thrillern. Gerade hier ist die ganze Sache sehr geheimnisvoll und rätselhaft, denn der Täter von damals wurde überführt, starb jedoch angeblich auf der Flucht. Es ist lange unklar, ob das wirklich zutrifft oder nicht. Dadurch, dass die Handlung abwechselnd in der Vergangenheit der Protagonist*innen und in deren Gegenwart fortschreitet, erfährt man nur Stück für Stück, was in der jeweiligen Zeitebene aus Sicht der einzelnen Personen passierte. Das klingt verwirrend, doch Linus Geschke macht das so geschickt, dass man den Geschehnissen locker folgen kann. Dabei fühlt man sich genau wie die Goran und Norah sehr unsicher und tappt lange im Dunkeln, denn beide geben das, was sie seinerzeit verschwiegen haben, nur langsam Preis, was einen gewissen Sog auslöst. Einiges wird dabei auch sehr ausgeschmückt, wodurch es sich an manchen Stellen etwas zog.

Die ganze Zeit hatte ich jedoch das Gefühl, dass mir als Leser*in entscheidende Informationen fehlen und ich musste ganz schön knobeln, bis ich in etwa in die richtige Richtung gedacht habe. Der Täter kommt auch in einigen Kapiteln zu Wort, wodurch man ihn als äußerst kaltblütig und brutal wahrnimmt, was einem leicht eine Gänsehaut verursachen kann. Zeitweise kamen mir dann sogar die Hauptpersonen recht zwielichtig vor. Ich wollte unbedingt wissen, wer der geheimnisvolle Briefeschreiber ist, ob David überlebt hat und welche Geheimnisse hier noch lauern. Manchmal geht die Geschichte vielleicht haarscharf an der Unglaubwürdigkeit vorbei, weil über eine Sache so lange geschwiegen wird, dennoch konnte mich das Buch für ein paar Stunden gut unterhalten. Wird wohl nicht mein letztes dieses Autors bleiben. 4 Sterne

Bewertung vom 25.08.2024
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente (Teil 1)
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente (Teil 1)


ausgezeichnet

Außergewöhnliches Hör-Abenteuer in Anlehnung an Sir Arthur Conan Doyles Werke
Weil seine Familie finanzielle Unterstützung braucht, beschließt der junge Arthur gerade, die Schule zu schmeißen und eine Fleischerlehre zu beginnen. Doch da erreicht ihn ein seltsames Schreiben aus einem ihm unbekannten Internat mit einem unwiderstehlichen Angebot. Er kann ohne Schulgebühren Baskerville Hall besuchen, wo die außergewöhnlichsten Lehrer unterrichten und in der einige der bedeutendsten Persönlichkeiten Englands ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Arthur ist Feuer und Flamme, denn er möchte das Beste für sich und seine Familie. So reist er auf einem abenteuerlichen Luftschiffflug von Schottland nach England und staunt nicht schlecht über den geheimnisvollen Ort, an den es ihn verschlägt. In Baskerville Hall stößt er nicht nur auf wohlgesinnte Mitschüler, findet jedoch auch Freunde. Seltsame Ereignisse geben ihm jedoch auch Rätsel auf. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Und dann ist da noch der Geheimclub, zu dessen Aufnahmeritual er eingeladen wird. Ob ihm seine detektivischen Fähigkeiten hier weiterhelfen?

Das Cover dieses Buchs/Hörbuchs ist mir sofort ins Auge gefallen. Die sehr britisch anmutende Kulisse und den Hinweis auf die Zeit, in der die Geschichte spielt, mochte ich sehr. Ich liebe Detektivgeschichten und der Titel Baskerville Hall hat mich aufhorchen lassen. Natürlich kenne ich die Sherlock Holmes Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle gut und von ihm als Protagonist an einer außergewöhnlichen Schule zu hören, hat mich neugierig gemacht. Schon nach kurzer Zeit bin ich auch schon selig lauschend in der Geschichte versunken, die zunächst von Arthurs Leben und Familienproblemen erzählt, die mich auch sofort emotional mitgenommen haben. Arthur ist ein vernünftiger Junge, der eine besondere Beobachtungsgabe besitzt und mich stark an einen jungen Sherlock erinnerte. Allerdings ist seine Familie recht arm, der Vater keine wirkliche Stütze, so dass Arthur schneller erwachsen werden und mit für die Familie sorgen muss. Bis zu dem Tag, an dem ihm die Einladung von Baskerville Hall ins Haus flattert.

Ab diesem Moment startet ein irrwitziges Abenteuer an dem geheimnisvollen Internat, in dem es neue Mitschüler kennenzulernen gibt und es sich gegen die fiese dieser Sorte durchzusetzen gilt. Dazu kommen noch einige Vorkommnisse, die Arthur und seinen neuen Freunden Rätsel aufgeben, z. B. ein Geheimclub, ein Gemälde, das anscheinend auf Schüler losgeht, einen geheimnisumwitternden gruseligen Reiter und viele mehr. Das sorgt für absolut kurzweiligen Hörgenuss und viele spannende Momente, die perfekt von Johann von Bülow als Sprecher umgesetzt werden. Seiner Stimme hätte ich ewig lauschen können. Er schafft es Witz und Sorge zu transportieren, vor allem aber auch atemlose Spannung zu erzeugen. In die verschiedenen Rollen schlüpft er perfekt, so dass man immer erkennt, wer spricht. Die Charakter in der Geschichte sind sehr abwechslungsreich und oft haben ihre Namen einen direkten Bezug zum Werk von Sir Arthur Conan Doyle, wie z. B. Mitschülerin Irene Eagle (im Original Irene Adler) und viele weiter. Auch ein Erzfeind fehlt hier nicht. Die Entwicklungen sorgen dafür, dass man als Hörer miträtselt und einige Überraschungen erlebt. Mir gefällt der Einfallsreichtum der Autorin richtig gut und so war ich sehr traurig, als das Hörbuch mit einem kleinen Cliffhanger viel zu früh zu Ende ging. Zum Glück gab es dann noch ein paar biographische Anmerkungen zum Leben von Sir Arthur Conan Doyle, die ich total interessant fand, weil der Autor eine vielseitig interessierte, facettenreiche Persönlichkeit war. Jetzt warte ich ungeduldig auf den nächsten Band, der Anfang 2025 erscheinen soll, denn den werde ich mir keinesfalls entgehen lassen. 5 Sterne