Max Porter
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Ein kleines abgelegenes Dorf. Es gehört den Menschen, die dort leben, ihren Freuden und Sorgen, ihrem Alltag und ihren Legenden. Doch es gehört auch dem mythischen Altvater Schuppenwurz, der aus seinem Schlaf erwacht ist, dem dörflichen Treiben zusieht und lauscht, immer auf der Suche nach seiner Lieblingsstimme: der Stimme von Lanny.
Der neue Roman von Max Porter ist eine bewegende Warnung davor, was wir zu verlieren haben, und eine Hymne an alles, was wir nie ganz verstehen werden.
Der neue Roman von Max Porter ist eine bewegende Warnung davor, was wir zu verlieren haben, und eine Hymne an alles, was wir nie ganz verstehen werden.
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Max Porter, 1981 geboren, studierte Kunstgeschichte und arbeitete jahrelang als unabhängiger Buchhändler und Lektor. Sein international gefeiertes Debüt Trauer ist das Ding mit Federn (2015) wurde u. a. mit dem International Dylan Thomas Prize und dem Europese Literatuurprijs ausgezeichnet. Mit Lanny (2019) stand Max Porter auf der Longlist des Booker Prize. Shy (2023) erreichte sofort nach Erscheinen Platz 1 der Sunday-Times-Bestsellerliste. Sein Werk wurde in über dreißig Sprachen übersetzt.
Uda Strätling, Übersetzerin von AutorInnen wie Aldous Huxley, Teju Cole und Marilynne Robinson, hat für Kein & Aber gemeinsam mit Matthias Göritz die Romane von Max Porter übersetzt.
Uda Strätling, Übersetzerin von AutorInnen wie Aldous Huxley, Teju Cole und Marilynne Robinson, hat für Kein & Aber gemeinsam mit Matthias Göritz die Romane von Max Porter übersetzt.
Produktdetails
- Verlag: Kein + Aber
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 11. März 2019
- Deutsch
- ISBN-13: 9783036994055
- Artikelnr.: 55089510
»Ein aufwühlender, spannender, stilistisch beeindruckender Roman.« Guy Helminger, Luxemburger Tageblatt, 31.10.2020 Luxemburger Tageblatt 20201031
Träumen mit Schuppenwurz
Mit einiger Spannung ist von manchen Lesern «Lanny», der zweite Roman des britischen Schriftstellers Max Porter erwartet worden, dessen Debütroman vor vier Jahren international Beachtung gefunden hatte. Und prompt findet sich auch in dieser neuen …
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Träumen mit Schuppenwurz
Mit einiger Spannung ist von manchen Lesern «Lanny», der zweite Roman des britischen Schriftstellers Max Porter erwartet worden, dessen Debütroman vor vier Jahren international Beachtung gefunden hatte. Und prompt findet sich auch in dieser neuen Prosa wieder die Leidenschaft des Autors für Übersinnliches, seine Lust am Fabulieren, seine radikale Abwendung von tradierten Erzählformen. Mich hat der Roman unwillkürlich an den Meister der Postmoderne, an Jonathan Safran Foer erinnert, der in «Extrem laut und unheimlich nah» auch einen etwa gleich alten, hochintelligenten Jungen in den Fokus stellt und seinem Text ebenfalls mit ungewöhnlichen typografischen Verzierungen eine besondere, seine Thematik unterstreichende Note gibt. Kann Porter da mithalten?
Der dreiteilige Roman beginnt mit dem Erwachen eines Fabelwesens, Altvater Schuppenwurz, eine Zwittergestalt zwischen Waldschrat und unbelebtem Wurzelwerk, nach einer Schmarotzerpflanze benannt. Als «Einen Mann ganz aus Efeu» stellt Lanny sich diesen bösen Dorfgeist vor, der in seinem Schreckenspotential auch an den Erlkönig von Goethe erinnert. Lannys Eltern sind von London in dieses heimelige kleine Dorf gezogen, sein Vater, der «ein Reh nicht von einem Wildschwein unterscheiden kann», ist Banker und pendelt täglich in die City. Als ehemalige Schauspielerin widmet sich seine Mutter hier liebevoll ihrem Sohn, nebenbei schreibt sie an einem wüsten Thriller. Es gelingt ihr, den «Irren Pete», einen berühmten Künstler aus der Nachbarschaft, als Lehrer für Lanny zu gewinnen. Zwischen dem hoch betagten Eigenbrödler und dem wissbegierigen Jungen entwickelt sich eine herzliche Freundschaft, die für beide sehr bereichernd ist.
In einer die ganze erste Hälfte des Romans ausfüllenden Exposition wird in kurzen Kapiteln von Lanny erzählt, er ist nur Titelfigur, nicht Protagonist, wir erfahren nichts aus seiner Sicht. Mutter, Vater und Pete berichten in Ich-Form über seine Entwicklung, seinen erstaunlichen Wissendrang, sein nicht minder erstaunliches Geschick bei allem, ein Neunmalkluger, - seine Mutter nennt ihn zärtlich Enigma. Zwischendurch ist, in Fettdruck gesetzt und in der dritten Person erzählt, immer wieder auch Schuppenwurz zu vernehmen, der alles hört, alles sieht, alles weiß in diesem überschaubaren ländlichen Kosmos. Die verschiedenen Stimmen seiner Bewohner erzeugen ein kakophonisches Raunen, ein permanentes Gemurmel. Es ist typografisch in bizarren, die gewohnte Waagerechte missachtenden, bogenförmig tänzelnden oder schräg gesetzten, inhaltlich nicht relevanten Kurzsätzen, Textfetzen, Ausrufen, Redensarten und Worthülsen realisiert. Sie enthalten gleichermaßen Kluges und völlig Belangloses, - wie im richtigen Leben, könnte man sagen. Die Typografie ändert sich schlagartig, als im zweiten Teil Lanny plötzlich verschwunden ist und fieberhaft nach ihm gesucht wird. Eine Fülle von meist nicht identifizierbaren Ich-Erzählern berichtet separat in kurzen, durch das Zeichen + getrennten Absätzen von den Suchaktionen, von den Ermittlungen der Polizei, von Mutmaßungen und Verdächtigungen, ein vielstimmiger Chor, ehe sich dann im dritten Teil in einer Traumwelt wieder Altvater Schuppenwurz ins Geschehen einmischt.
Mit seinem Magischen Realismus verlässt Max Porter häufig die Gefilde der Prosa und wandelt auf den Pfaden der Lyrik, nicht nur rhythmisch, sondern auch melodisch. «Warum sollte ein Buch keine musikalische Seele haben?» hat er eine diesbezügliche Frage im Interview beantwortet. Stadt-Land-Problematik, Naturferne, Vereinsamung, Helikoptereltern, Massenhysterie als seine Themata verarbeitet er im Social-Media-Zeitalter surreal, erhebt das Metaphysische über das Faktische. Entstanden ist so ein Roman für Träumer, ganz anders als bei Foer allerdings. In seiner poetischen Märchenhaftigkeit vermag «Lanny» mehr auszusagen als manche realitätsverpflichtete Prosa. Die Bereitschaft zum Träumen ist allerdings zwingend vorausgesetzt!
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Der Klappentext von "Lanny" machte mich unglaublich neugierig auf den zweiten Roman von Max Porter. Eine mythische Gestalt, ein abgelegenes Dorf, ein einschneidendes Ereignis - all dies wird angedeutet, nichts konkretisiert. Wundervoll! Ich wollte mich ins Ungewisse stürzen und mehr …
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Der Klappentext von "Lanny" machte mich unglaublich neugierig auf den zweiten Roman von Max Porter. Eine mythische Gestalt, ein abgelegenes Dorf, ein einschneidendes Ereignis - all dies wird angedeutet, nichts konkretisiert. Wundervoll! Ich wollte mich ins Ungewisse stürzen und mehr wissen. Wer ist dieser Altvater Schuppenwurz, von dem die Rede ist? Was geschieht in dem Dorf? Und vor allem: Wer ist Lanny? Letztendlich ist "Lanny" ein Roman für Träumer, für diejenigen, die sich nicht davon abschrecken lassen, nicht alles zu verstehen und alles zu durchschauen. Denn es geht weniger um eine greifbare und realistische Handlung, sondern vielmehr um Gefühle, Ahnungen und nicht logisch nachvollziehbare Ereignisse.
So wenig greifbar "Lanny" bisweilen auch sein mag, es werden viele Themen aufgegriffen, die aus dem Leben gegriffen sind: Das Dorfleben, die Integration von Fremden in einer Dorfgemeinschaft, die Macht von Klatsch und Tratsch, Familie, Elternschaft, Freundschaft, Kunst, Kindesmissbrauch, Verlust eines Kindes, Trauer und die Aufdringlichkeit der Medien angesichts persönlicher Tragödien. Und mit all dem verwebt Max Porter die mystische Erscheinung von Altvater Schuppenwurz. Er ist so etwas wie ein Naturgeist, ein Gestaltwandler, der den Bewohnern lauscht, sich durch die Straßen und Häuser bewegt, und die Worte aufsaugt. Seine liebste Stimme ist die von Lanny, ein Junge, den eine besondere Naturverbundenheit auszeichnet. Er lebt in seiner eigenen Welt, singt und summt sonderbare Lieder vor sich hin, entschwindet in den Wald, bleibt dort für sich. Und eines Tages kommt er nicht nach Hause.
Was ist geschehen? Hat ihm jemand etwas angetan oder hat er nur - typisch Lanny eben - die Zeit vergessen, um am nächsten Tag vor der Tür zu stehen, als sei nichts gewesen? Seine Mutter und sein Vater sehen sich mit einem Verlust konfrontiert, den sie zu Beginn gar nicht recht für sich einschätzen können. Sie haben Lanny nie verstanden, stets fragten sie sich, was in seinem Kopf bloß vor sich geht. Fast könnte man meinen, dass gar keine richtige Bindung zwischen ihnen besteht. Doch mit jedem Tag, der ohne Lanny vergeht, nehmen sie deutlicher wahr, was ihnen eigentlich verloren gegangen ist.
Was mit Lanny geschehen ist, bleibt lange Zeit im Verborgenen. Zuerst fällt der Verdacht auf den eigenbrötlerischen, "irren" Pete, wie die Dorfbewohner ihn nennen. Die Dorfbewohner zerreißen sich das Maul, Polizei und Medien glauben, den Fall gelöst zu haben. Doch letztendlich ist alles ganz anders. Und hier entwickelt die Geschichte unverhofft einen starken Sog, der bis zur Auflösung am Ende anhält.
Nicht nur die Geschichte hat mich überzeugt, auch - oder besonders - stilistisch ist "Lanny" äußerst überraschend. Für Altvater Schuppenwurz reiht Max Porter aufs wunderlichste Wörter aneinander, sie erzeugen eine ganz eigentümliche Stimmung. Schuppenwurz hört den Dorfbewohnern zu und auf der Seite verwandeln sich ihre Stimmen in wellenbewegte Zeilen, Satzfetzen reihen sich aneinander, sie verschwimmen ineinander, als schwebten sie wie Wolken über dem Dorf. Später ist die Erzählung unterteilt in einzelne Absätze, wer spricht, lässt sich nur erahnen. Es ist ein einziges verworrenes Sprachgewirr und doch ergibt es Sinn, es entspricht dem Chaos, das um die Familie von Lanny herum ausbricht.
Fazit
"Lanny" von Max Porter ist kein Buch für Zwischendurch. So kurz es auch ist, bedarf es doch der ganzen Aufmerksamkeit des Lesers, denn wenig ist hier offensichtlich, vieles bleibt im Verborgenen, mystisch und geheimnisvoll. Es geht um Lanny, einen besonderen Jungen mit einer besonderen Verbindung zur Natur. Es geht um seine Eltern, die Zugang zu ihrem Sohn suchen, es geht um den alten Pete, der in Lanny einen Freund findet. Und es geht um Altvater Schuppenwurz, ein Wesen wie ein Gestaltwandler oder ein Geist, der das Dorf und seine Bewohner beobachtet und beeinflusst. Klingt sonderbar? Ist es auch. Aber auf die schönste Weise sonderbar, intensiv und mit
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