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Wie in seinem wunderbaren Bestseller »Tender Bar« erzählt J.R. Moehringer mit der Sprache des Herzens eine wahre Geschichte - vom Leben des beliebtesten Bankräuber aller Zeiten, Willie Sutton. New York, Weihnachten 1969. Willie Sutton packt seine Bücher ein und räumt die Zelle. Endlich Freiheit. Nach siebzehn Jahren. Doch die Zeit hat ihre Bedeutung verloren. Mit einem Fotografen und einem Reporter fährt er durch das verschneite New York auf den Spuren seiner legendären Vergangenheit: Die Kindheit im irischen Viertel, der erste Raub, dann 200 Banküberfälle, ohne je einen einzigen Schuss…mehr

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Produktbeschreibung
Wie in seinem wunderbaren Bestseller »Tender Bar« erzählt J.R. Moehringer mit der Sprache des Herzens eine wahre Geschichte - vom Leben des beliebtesten Bankräuber aller Zeiten, Willie Sutton. New York, Weihnachten 1969. Willie Sutton packt seine Bücher ein und räumt die Zelle. Endlich Freiheit. Nach siebzehn Jahren. Doch die Zeit hat ihre Bedeutung verloren. Mit einem Fotografen und einem Reporter fährt er durch das verschneite New York auf den Spuren seiner legendären Vergangenheit: Die Kindheit im irischen Viertel, der erste Raub, dann 200 Banküberfälle, ohne je einen einzigen Schuss abzufeuern - und immer wieder Bess, die ihm das Herz brach. Wie ein Puzzle setzt sich Seite für Seite Suttons Leben zusammen. Was dabei Wirklichkeit und was Erfindung war, werden wir nie erfahren. Aber was macht das schon.

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Autorenporträt
J.R. Moehringer führte mit seinem ersten Buch >Tender Bar< weltweit monatelang die Bestsellerlisten an. Er wurde 1964 in New York geboren, er studierte in Yale und war Reporter bei der Los Angeles Times. 2000 gewann er den Pulitzer-Preis. Brigitte Jakobeit, Jahrgang 1955, lebt in Hamburg und übersetzt seit 1990 englischsprachige Literatur, darunter die Autobiographien von Miles Davis und Milos Forman sowie Bücher von John Boyne, Paula Fox, Alistair MacLeod, Audrey Niffenegger, J. R. Moehringer und Jonathan Safran Foer.
Rezensionen
Geld ist gut, Glück ist besser

Denk an die Liebe, und vergiss den Tod: Virtuos rekonstruiert J. R. Moehringer das Leben des berühmten Bankräubers Willie Sutton.

Von Jakob Strobel y Serra

Ein Serienbankräuber, der einer Frau rettungslos verfallen ist und nur deswegen auf die schiefe Bahn gerät, der in seiner langen Kriminellenkarriere zweihundertmal zuschlägt und dabei keiner Menschenseele ein Haar krümmt, der sein halbes Leben im Gefängnis verbringt und dort die Weltliteratur von vorne bis hinten liest, ein Mensch wie Willie Sutton also hat alles Recht der Welt, solche Sätze zu sagen, die hart an der Grenze zum Kitsch und doch nur die nackte Wahrheit sind: "Geld oder Liebe, Kleiner. Nichts anderes zählt. Beides lässt uns den Tod vergessen. Zumindest für ein paar Minuten." Am Ende des Buches, wenn man nicht den Tod, doch die Zeit wie im Flug vergessen hat, rechnet man nach, welchen Stand das eigene Glückskonto hat - und kann erleichtert feststellen, dass es ein bisschen besser mit Geld und Liebe gefüllt ist als beim guten, armen Gangster Willie Sutton.

J. R. Moehringer, der vor ein paar Jahren mit "Tender Bar" einen globalen Bestsellererfolg feierte, erzählt in seinem jüngsten Buch die Lebensgeschichte des berühmtesten Bankräubers seiner Zeit, ohne sich zum Sklaven der Fakten zu machen. Er zimmert sich nur ein loses Gerüst aus wahren Begebenheiten, das er mit seiner Fiktion, seiner Phantasie, seinen Vermutungen füllt. Es stimmt, dass Sutton am Weihnachtsabend 1969 nach siebzehn Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Er ist ein Volksheld, eine lebende Legende, eine Art ehrenwerter Verbrecher, dessen Taten als eine Form höherer Gerechtigkeit jenseits physischer Gewalt verstanden werden, als Rache des kleinen Mannes an den eigentlichen Großgangstern in den Banken. Richtig ist auch, dass Suttons Anwältin einen Deal mit einer Zeitung aushandelt: Den gesamten Tag nach der Entlassung verbringt Sutton mit einem Journalisten und einem Fotografen, die mit ihm zu den Stationen seines Lebens in New York fahren, um seine Geschichte zu rekonstruieren.

Sie kommen zum Haus seiner Kindheit in Irish Town, einem Slum im Norden Brooklyns, in dem die irischen Einwanderer ihre Träume vom besseren Leben in Gläsern voller Fusel versenken. Sie sehen seine Grundschule, die er als bester Schüler verlässt, ohne sich dafür eine Lebensperspektive kaufen zu können, den Schlachthof, der Suttons Spielplatz war, und die anderen Orte einer wütenden Jugend im Elend. Dann spielt das Schicksal dem Halbwüchsigen besonders übel mit: Er verliebt sich in Bess, die Tochter eines Großindustriellen. Doch der Vater verbietet Bess den Umgang mit Willie, woraufhin das Mädchen den verliebten Jungen anstachelt, den Safe in der Werft des Vaters zu knacken, um gemeinsam zu fliehen. So geschieht es, aber nach einer Woche unschuldigen Bonny-und-Clyde-Daseins werden sie geschnappt. Er wird verurteilt, sie ins Ausland geschickt, und die kriminelle Vita des guten Menschen Willie nimmt ihren Lauf. Es ist ein ständiges Pendeln zwischen dem Luxusleben eines erfolgreichen Gangsters und der Einsamkeit eines Gefängnisinsassen, der in der Zelle zum fanatischen Leser wird, Platon, Dante, Shakespeare, Kerouac verschlingt, selbst Romane schreibt und niemals aufhören kann, Bess zu lieben, sein Glück und sein Unheil.

Das klingt nach einem tränenreichen Ganovenrührstück. Doch Moehringer macht daraus ein Meisterwerk der Lakonik. Seine Erzähltechnik sorgt dafür, dass Willie gar nicht erst in die Versuchung elegischer Sentimentalität kommt: In schnellen Gegenschnitten springt die Geschichte immer wieder von der Gegenwart des Weihnachtsfestes 1969 zu den Erinnerungen des Bankräubers und wird dabei nicht zu einem ermüdenden Pingpongspiel, sondern wirkt wie ein Sog in Suttons düstere Vergangenheit. Auch Moehringers Sprache bewahrt den Gangster vor den Fallgruben des Gefühlsdusels. Sie ist so staubtrocken wie die Sahelzone, sparsam gewürzt mit abgründigem Witz und von allem Überflüssigen radikal entkleidet. Keine Manierismen, keine Schnörkel, keine Floskeln, keine Selbstverliebtheiten gesteht sich Moehringer zu, auch fast keine Metaphern, warum auch, schließlich geht es um nichts anderes als das nackte Leben.

Trotz ihrer Sprödheit ist die Sprache immer eine Attacke auf das Gemüt der Leser, etwa wenn in wenigen Worten erzählt wird, wie die älteren Brüder den jungen Willie grundlos quälen, Sutton bei einer einarmigen Prostituierten seine Unschuld verliert oder Willies Freund Eddie erschossen wird. Seine Freundin wirft sich schützend über ihn, wobei eine Kugel ihre Hand zerschmettert. "Sie schrieb mir jahrelang in den Knast. Es fiel mir schwer, ihre Briefe zu lesen", sagt Sutton dem Journalisten. "Zu emotional?", fragt dieser mitfühlend. Darauf Sutton: "Nein, unleserlich. Sie hatte nur vier Finger."

Mit dem Leben Willie Suttons erzählt Moehringer aber nicht nur die Biographie eines tragischen Helden im amerikanischen Traum, sondern en passant auch die Geschichte Amerikas im zwanzigsten Jahrhundert vom Einwandererelend bis zur Achtundsechziger-Revolte - eine Geschichte der Weltkriege und Friedenstrugschlüsse, der Depressionen und Euphorien. Vieles wird nur gestreift, doch hinterlässt jede Epoche Spuren. Und oft genug zeigt die Geschichte die Fratze ihrer Aktualität - als erschreckender Trost dafür, dass früher auch nichts besser war als heute. Willies Jugendfreund Eddie jedenfalls könnte man mit dieser Diagnose zu jeder Eurokrisen-Talkshow einladen.

Es geht in diesem Buch um viel mehr als nur um Bankraub: Es geht um Geld und Liebe und damit um alles, was die menschliche Existenz antreibt und zerstört, erträglich macht und untragbar sein lässt: um Glück und Tragik, Schmerz und Scheitern, Sehnsucht und Verlangen, Gerechtigkeit und Verbrechen, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit - ein großes Buch, das mitten ins Herz trifft.

J. R. Moehringer: "Knapp am Herz vorbei". Roman.

Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2013. 444 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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