1,99 €
1,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
1,99 €
1,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
1,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
1,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: ePub

Franz Hessels Novelle über das schillernde Berlin der goldenen Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Auszug: 'Bis zum Frühjahr 1924 lebte in Berlin ein junger Mensch, dessen Erscheinung die Männer und Frauen seines Bereiches erfreute, ohne dass sie seinem Wesen tiefer nachforschten. Erst als er fortging, erregte er bei einigen ein schwer zu erklärendes Abschiedsweh. Bei denen ändert sich jetzt Miene und Tonfall, wenn sie von ihm sprechen, sie denken oft an ihn und ordnen ihn in Zusammenhänge und Schicksale ein, die er kaum gestreift hat. Unvergesslich ist Wendelins Auftreten in der…mehr

  • Geräte: eReader
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 3.38MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
Franz Hessels Novelle über das schillernde Berlin der goldenen Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Auszug: 'Bis zum Frühjahr 1924 lebte in Berlin ein junger Mensch, dessen Erscheinung die Männer und Frauen seines Bereiches erfreute, ohne dass sie seinem Wesen tiefer nachforschten. Erst als er fortging, erregte er bei einigen ein schwer zu erklärendes Abschiedsweh. Bei denen ändert sich jetzt Miene und Tonfall, wenn sie von ihm sprechen, sie denken oft an ihn und ordnen ihn in Zusammenhänge und Schicksale ein, die er kaum gestreift hat. Unvergesslich ist Wendelins Auftreten in der Galauniform seines Urgroßvaters, des Kammerherrn von Domrau, an dem Abend bei Margot kurz vor seiner Abreise. Margot hatte gebeten, man solle sich verkleiden. Das hatten aber nur einige von den Frauen ernst genommen, von den Männern außer Wendelin keiner. Zwischen den dunklen Tuchen und bunten Seiden wirkte sein soldatisch eng anliegender Rock mit dem verschossenen Braunrot, wie man es nur noch in alten handkolorierten Kinderbüchern findet, farbiger als alles umher; in den engen weißen Hosen, die mit Stegen um die Schuhe griffen, schienen seine Beine nicht durchaus auf dem Boden, sondern beim Gehen und Tanzen in einer Luftschicht zu enden, beim Stillstehen wie auf einem Zinnsoldatenbrettchen zu ruhen. Der hohe Tressenkragen vermehrte die schüchterne Noblesse seiner Haltung und trennte schwertscharf den rotblonden hellhäutigen Kopf vom Rumpfe.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Franz Hessel, 1880 in Stettin als Sohn eines Bankiers geboren, wuchs in Berlin auf und lebte während seiner Studienjahre in München mit Franziska Gräfin zu Reventlow in einer Wohngemeinschaft. 1906 ¿ 1914 lebte er in Paris, danach wieder in München und ab den zwanziger Jahren als Lektor und Übersetzer in Berlin, wo er u.a. mit Walter Benjamin befreundet war. 1938 verließ er Deutschland, wurde 1940 in Frankreich interniert und starb nach einem im Lager erlittenen Schlaganfall 1941 in Sanary-sur-Mer. Bekannt ist Franz Hessel für seine melancholisch-einfühlsamen Romane (u.a. auch ¿Der Kramladen des Glücks¿, 1913; ¿Pariser Romanze¿, 1920), vor allem aber ebenfalls als Essayist (¿Marlene -Dietrich¿, 1931; ¿Ermunterungen zum Genuß¿, 1933) und besonders für sein Flaneursbuch ¿Spazieren in Berlin¿ von 1929, das auch 2011 mit einer Einleitung des Sohnes Stéphane Hessel und einem Nachwort des langjährigen Hessel-Herausgebers Bernd Witte neu veröffentlicht wurde.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Katharina Teutsch freut sich, dass Franz Hessels Schriften wieder gelesen werden. Zu verdanken ist dies den frei gewordenen Rechten siebzig Jahre nach seinem Tod. "Heimliches Berlin" erzählt in dreizehn Fragmenten die Geschichte der berühmten Menage a trois, zwischen Hessel, seiner Frau Helene Grund und dem Schriftsteller Henri-Pierre Roche, und von vielen anderen Ausschweifungen im Berlin der "verbrecherisch schönen Inflationszeit". Bourgeoises und Bohemiens treffen sich in den Nachtclubs des alten Westens, aristokratische Dandys und Mäzene, Sängerinnen und Sekretärinnen. Teutsch liest es fasziniert, wie sich die Trennung der Stände aufhebt, die alten Eliten verschwinden und die "missvergnügte Noblesse in Potsdam" bleibt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine Philosophie des Alltags und des Sehens hat Franz Hessel in sein Büchlein verpackt. Und eine Gesellschaftskomödie. Auch ein Porträt der damaligen Gegenwart, die schon wie etwas Vergangenes und Bewahrenswertes erscheint. ... 'Heimliches Berlin' ist eine schöne Wiederentdeckung. ... (und) ein kleines Werk zwischen all den Hochkarätern, die in den 1920er Jahren entstanden sind. Aber dafür in seiner Bescheidenheit umso liebenswerter." (Ulrich Rüdenauer, Deutschlandfunk) "Franz Hessel hat es geschafft, diesen Taumel der Freiheit in einem sehr, sehr schönen und präzisen Deutsch in Bilder, Szenen und Dialoge zu fassen. Es gibt viel zu entdecken in diesem dünnen Buch, viel mehr als die Anatomie einer Dreiecksbeziehung. Man sollte es zweimal lesen. Mindestens." (Katharina Döbler, Deutschlandradio Kultur) "Kleiner Roman ganz groß: Franz Hessels 'Heimliches Berlin' von 1927 gehört zu den seltenen Büchern, über die noch niemand ein schlechtes Wort verloren hat. Auch mit der liebevoll gestalteten Neuausgabe, die im Lilienfeld Verlag erschienen ist, wird sich daran wohl nichts ändern. ... Unter den schönen Büchern, die Franz Hessel geschrieben hat, ist 'Heimliches Berlin' wahrscheinlich das schönste. Ein Meisterwerk, still, poetisch, Berlin ohne allzu große Schnauze, irgendwie zum Verlieben - ein Buch, über das wohl auch in Zukunft niemand ein schlechtes Wort verlieren wird!" (Daniel Möglich, Bücher-Wiki)
"Dieses Buch sollte man zweimal lesen. Mindestens." Deutschlandradio Kultur
»Ein Buch, das man zweimal lesen sollte, ja müsste. Über eine Zeit, als um Mitternacht die Lichter an - und nicht ausgingen.« Helmut-Maria Glogger Blick am Abend 20131129