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Aus dem Buch: "...Karola steht auf der Schwelle in ihrem Knabenhut, in dem Pelz, der um die Schultern hängt, nicht wie eine weiche Frauenhülle, sondern wie eine Beute, ein Wildbret. Sie starrt in das frische Grün der Linden auf der mittleren Allee. Auf einer Bank sieht sie, immer wieder durch Gefährte und Vorübergehende verdeckt, ein Paar Hand in Hand sitzen. Sie schauen beide geradeaus, wie die Hunde, die so tun, als ob sie nichts miteinander haben, während sie sich nahe kommen. Aber in den beiden Händen, seiner rechten, ihrer linken, welch innige Vereinigung! 'Bin ich so schwer zu lieben?…mehr

Produktbeschreibung
Aus dem Buch: "...Karola steht auf der Schwelle in ihrem Knabenhut, in dem Pelz, der um die Schultern hängt, nicht wie eine weiche Frauenhülle, sondern wie eine Beute, ein Wildbret. Sie starrt in das frische Grün der Linden auf der mittleren Allee. Auf einer Bank sieht sie, immer wieder durch Gefährte und Vorübergehende verdeckt, ein Paar Hand in Hand sitzen. Sie schauen beide geradeaus, wie die Hunde, die so tun, als ob sie nichts miteinander haben, während sie sich nahe kommen. Aber in den beiden Händen, seiner rechten, ihrer linken, welch innige Vereinigung! 'Bin ich so schwer zu lieben? Warum läßt er mich fort?' Sie lächelt leichtsinnig und verzweifelt." Franz Hessel (1880-1941) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Lektor. Franz Hessel veröffentlichte zahlreiche Gedichte, Prosabände und Romane. Hessels Romane Der Kramladen des Glücks, Pariser Romanze, Heimliches Berlin sowie das postum von Bernd Witte herausgegebene Fragment Alter Mann zeigen einen melancholischenErzähler in der Tradition Marcel Prousts, der, der verlorenen Vergangenheit nachtrauernd, die Erscheinungen der Moderne zu genießen bereit ist.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Katharina Teutsch freut sich, dass Franz Hessels Schriften wieder gelesen werden. Zu verdanken ist dies den frei gewordenen Rechten siebzig Jahre nach seinem Tod. "Heimliches Berlin" erzählt in dreizehn Fragmenten die Geschichte der berühmten Menage a trois, zwischen Hessel, seiner Frau Helene Grund und dem Schriftsteller Henri-Pierre Roche, und von vielen anderen Ausschweifungen im Berlin der "verbrecherisch schönen Inflationszeit". Bourgeoises und Bohemiens treffen sich in den Nachtclubs des alten Westens, aristokratische Dandys und Mäzene, Sängerinnen und Sekretärinnen. Teutsch liest es fasziniert, wie sich die Trennung der Stände aufhebt, die alten Eliten verschwinden und die "missvergnügte Noblesse in Potsdam" bleibt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine Philosophie des Alltags und des Sehens hat Franz Hessel in sein Büchlein verpackt. Und eine Gesellschaftskomödie. Auch ein Porträt der damaligen Gegenwart, die schon wie etwas Vergangenes und Bewahrenswertes erscheint. ... 'Heimliches Berlin' ist eine schöne Wiederentdeckung. ... (und) ein kleines Werk zwischen all den Hochkarätern, die in den 1920er Jahren entstanden sind. Aber dafür in seiner Bescheidenheit umso liebenswerter." (Ulrich Rüdenauer, Deutschlandfunk) "Franz Hessel hat es geschafft, diesen Taumel der Freiheit in einem sehr, sehr schönen und präzisen Deutsch in Bilder, Szenen und Dialoge zu fassen. Es gibt viel zu entdecken in diesem dünnen Buch, viel mehr als die Anatomie einer Dreiecksbeziehung. Man sollte es zweimal lesen. Mindestens." (Katharina Döbler, Deutschlandradio Kultur) "Kleiner Roman ganz groß: Franz Hessels 'Heimliches Berlin' von 1927 gehört zu den seltenen Büchern, über die noch niemand ein schlechtes Wort verloren hat. Auch mit der liebevoll gestalteten Neuausgabe, die im Lilienfeld Verlag erschienen ist, wird sich daran wohl nichts ändern. ... Unter den schönen Büchern, die Franz Hessel geschrieben hat, ist 'Heimliches Berlin' wahrscheinlich das schönste. Ein Meisterwerk, still, poetisch, Berlin ohne allzu große Schnauze, irgendwie zum Verlieben - ein Buch, über das wohl auch in Zukunft niemand ein schlechtes Wort verlieren wird!" (Daniel Möglich, Bücher-Wiki)
"Dieses Buch sollte man zweimal lesen. Mindestens." Deutschlandradio Kultur
»Ein Buch, das man zweimal lesen sollte, ja müsste. Über eine Zeit, als um Mitternacht die Lichter an - und nicht ausgingen.« Helmut-Maria Glogger Blick am Abend 20131129