Die junge Freya, Tochter des Landwirtes Menno Reemts aus Krummhörn, wird auf dem Rückweg von der Disko nach Hause von einem Auto erfasst und mit ihrem Fahrrad in einen Graben geschleudert. Der Fahrer des Unfallwagens prallt kurze Zeit später gegen einen Baum.
Auf dem ostfriesischen Land kennt jeder
jeden und schnell spricht sich herum, dass es sich bei dem Unglücksfahrer um keinen geringeren als…mehrDie junge Freya, Tochter des Landwirtes Menno Reemts aus Krummhörn, wird auf dem Rückweg von der Disko nach Hause von einem Auto erfasst und mit ihrem Fahrrad in einen Graben geschleudert. Der Fahrer des Unfallwagens prallt kurze Zeit später gegen einen Baum.
Auf dem ostfriesischen Land kennt jeder jeden und schnell spricht sich herum, dass es sich bei dem Unglücksfahrer um keinen geringeren als Freyas neuen Freund Alex Aldenhoff handelt. Druckstellen an seinem Hals und ein Stück Stoff am Unfallort lassen darauf schließen, dass eine Person das Ableben des jungen Bankers etwas beschleunigt hat ...
Ich entdeckte das Buch mit dem Pilsumer Leuchtturm auf dem Cover auf der Seite des Gmeiner-Verlags. Einigen ist dieser Leuchtturm sicher noch als Ottos Leuchtturm im Film "Otto - der Außerfriesische" bekannt. Da ich selber in Ostfriesland lebe, war für mich klar, dass ich das Buch unbedingt haben muss.
Hardy Pundt kann mit einer sehr interessanten Geschichte aufwarten, die durch die Landschaftsbeschreibungen und die eingestreuten plattdeutschen Sätze sehr lebendig wirkt.
Aber so ganz überzeugen konnte er mich letztendlich mit seinem Schreibstil nicht. Die Figuren blieben einfach zu blass und mit der Kommissarin Itzenga konnte ich mich so gar nicht anfreunden. Sie kam mir einfach zu lieblos und barsch rüber. Sie fällt anderen Leuten gerne ins Wort und hört nicht gewissenhaft zu. Auch der Umgang mit den Kollegen lässt zu wünschen übrig. Da kann auch das Ende nichts mehr rumreißen, als scheinbar vorher nie vorhandene Gefühle zum Vorschein kommen, dass ich als Leser so überrollt wurde, dass ich dachte, ich hätte es plötzlich mit einer ganz anderen Kommissarin zu tun.
Geärgert habe ich mich über folgenden Satz: "Menno sah es, nahm sie zärtlich in den Arm, so zärtlich, wie es einem friesischen Bauern möglich war ... "
Da wird ein Bauer doch tatsächlich mal wieder als ein plumper, gefühlskalter und liebloser Trampel hingestellt. Vorurteil lässt grüßen ... (und nein, ich bin nicht mit einem Bauern liiert).
Natürlich habe ich fleißig mitgerätselt, wer der Täter sein könnte - ein Motiv hätten viele gehabt. Umso erstaunter war ich, als die Geschichte zum Schluss hin eine komplette Wende nahm. Aber das lest lieber selbst ...
"Friesenwut" ist ein grundsolider Küstenkrimi, der zwar meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, aber in meinen Augen durchaus lesenswert ist.