„Fremde Heere Ost“ („FHO“) schildert die Entwicklung der militärischen Feindaufklärung an der Ostfront während des Zweiten Weltkrieges. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf dem Zeitraum, in dem „FHO“ unter der Leitung des (nach dem Weltkrieg: legendären) Reinhard Gehlen stand.
Der Autor
schildert die mäßigen Leistungen der Abteilung „FHO“, bevor Gehlen im Frühjahr 1942 die Leitung übernahm.…mehr„Fremde Heere Ost“ („FHO“) schildert die Entwicklung der militärischen Feindaufklärung an der Ostfront während des Zweiten Weltkrieges. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf dem Zeitraum, in dem „FHO“ unter der Leitung des (nach dem Weltkrieg: legendären) Reinhard Gehlen stand.
Der Autor schildert die mäßigen Leistungen der Abteilung „FHO“, bevor Gehlen im Frühjahr 1942 die Leitung übernahm.
Gehlen sorgte nach seiner Amtsübernahme durch organisatorische und personelle Maßnahmen dafür, dass die durch die Feindaufklärung gewonnenen Informationen einer systematischen Analyse zugeführt wurden. Eine streng-analytische Aufarbeitung der Erkenntnisse über den östlichen Gegner war vor seinem Eintritt in die Abteilung offensichtlich nicht erfolgt.
Auch nach seinem Amtsantritt hatte die „FHO“ mit fundamentalen Herausforderungen zu kämpfen: die größte war der Umstand, dass die eigentliche Beschaffung der Nachrichten über den Gegner nicht „FHO“ oblag, sondern den Frontaufklärern. Diese wurden von der Abwehr geführt, unterstanden aber zumindest fachlich „FHO“.
Die Aufklärung an der Front war z.T. recht lückenhaft. So waren die für die Feindaufklärung zuständigen Ic-Generalstabsoffiziere der Fronttruppen oftmals nicht motiviert, sich um eine systematische Feindaufklärung zu kümmern, oder diese konnte z.B. aufgrund von Personalknappheit nicht durchgeführt werden.
Eine Aufklärung in der Tiefe des Hinterlandes des Gegners fand mangels entsprechend platzierter Agenten überhaupt nicht statt. Daher blieben der deutschen Führung die riesigen personellen und materiellen Reserven der „Roten Armee“ weitestgehend verborgen.
Gehlen führte einen permanenten Kampf um seine Zuständigkeiten. Aufgrund eines „Führerbefehls“ aus Februar 1944, der eine Überführung der Abwehr (und damit der ihr unterstehenden Frontaufklärung) unter das Dach des von der SS geführten Reichssicherheitshauptamtes befahl, unterlag Gehlen (und mit ihm der Generalstab) zum Schluss seiner Amtszeit (er wurde im April 1945 von Hitler entlassen) weitgehend seinem gefährlichsten Gegner.
Gehlens Stellung im Machtgefüge der obersten militärischen Führung wurde auch nicht gerade durch durchschlagende Erfolge der Arbeit von „FHO“ gestärkt. Zudem hatte insbesondere Hitler mit seinem für Ideologen typischen gestörten Verhältnis zur Wirklichkeit überhaupt kein Verständnis dafür, dass Voraussagen des gegnerischen Verhaltens immer mit erheblichen Unsicherheiten verknüpft sind. Zutreffende Meldungen über Feindstärke wurden vom „Führer“ als defätistisch geschmäht.
Anhand einer sehr plastischen Darstellung der sowjetischen Angriffe gegen Ostpommern Anfang 1945 werden sämtliche Herausforderungen, vor denen die deutsche Führung und insbesondere „FHO“ zum damaligen Zeitpunkt standen, anschaulich dargestellt: ungleiche Kräfteverteilung, erfolgreiche Täuschungsmanöver der „Roten Armee“, unzureichende deutsche Feindaufklärung, überbordendes Misstrauen bei Hitler gegenüber den von „FHO“ vorgelegten Einschätzungen.
Die Schilderung dieses Fallbeispiels ist sehr umfangreich und detailliert, auch mit Kartenmaterial unterlegt, sodass der Leser der Darstellung sehr genau folgen kann.
Spätestens nach seiner Verabschiedung im Frühjahr 1945 begann Gehlen, für die Zeit nach Hitler zu planen. Einen erheblichen Teil der durch „FHO“ erstellten Feindlageanalysen konnte Gehlen vor dem Zusammenbruch in den süddeutschen Raum schaffen. Er wus