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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
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Schriftstellerin
In diesem Jahr las ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit nur berufsbezogen, also das, was ich unmittelbar zum eigenen Schreiben brauchte. Das war zum einen die Taschenbuch-Ausgabe der Briefe Anton Tschechows, übertragen und herausgegeben von Peter Urban (Diogenes Verlag, 1983). Diese Briefe zeigen in überwältigender Klarheit Tschechows Sicht auf die Düsternis, das menschliche Potenzial, das Ausgeliefertsein an die Hierarchien im zaristischen Russland von seinem 17. Lebensjahr 1877 an bis zu seinem Tod mit 44 im Jahre 1904. Für mich Erkenntnisgewinn für die heutige Kriegssituation. Und zum anderen Florian Illies’ „Über Gottfried Benn“ (Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022, 112 Seiten, 20 Euro), das erste Buch in der von Volker Weidermann herausgegebenen Reihe „Bücher meines Lebens“. Die ersten Sätze lauten: „Was für ein rätselhafter und unangenehmer Mensch war dieser Benn. Was für ein großer Dichter.“ Für mich ein Buch gegen mein Schwarz-Weiß-Denken, wie Illies mit dieser Ambivalenz umgeht und wie er den Respekt vor Benns Gedichten bewahrt.
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