Die Evolutionstheorie erreicht neue Ufer mit atemberaubenden Erkenntnissen
Die Evolutionstheorie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, auch wenn es bei uns noch immer so aussieht, als sei sie unveränderlich in Stein gemeißelt. Der Autor ist Evolutionsbiologie. Er stellt zahlreiche
spannende Beispiele kleiner Veränderungen in der embryonalen Entwicklung dar. Sie können beim Mensch…mehrDie Evolutionstheorie erreicht neue Ufer mit atemberaubenden Erkenntnissen
Die Evolutionstheorie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, auch wenn es bei uns noch immer so aussieht, als sei sie unveränderlich in Stein gemeißelt. Der Autor ist Evolutionsbiologie. Er stellt zahlreiche spannende Beispiele kleiner Veränderungen in der embryonalen Entwicklung dar. Sie können beim Mensch und vielen anderen Arten große Auswirkungen auf das neu entstehende Leben und auf seine Evolution haben. Das ist in der Wissenschaft seit Jahrzehnten bekannt. Jedoch wurde dieses Wissen in deutscher Sprache bisher noch nicht im Zusammenhang dargestellt. Auch andere, neue wissenschaftliche Sichten auf die Evolution stellt der Autor vor, etwa Theorien zur Evolution des Denkens und zur kulturellen Evolution des Menschen. Nicht-genetische Vererbung, Epigenetik und kulturelle Vererbung spielen wichtige Rollen im Buch. Ein ausführliches Kapitel beschäftigt sich mit den biotechnischen Eingriffen in unsere eigene zukünftige Evolution. Mit CRISPR, Nanobots, personalisierter Medizin und KI schaltet der Mensch die natürliche Selektion Darwins aus. Der Autor fordert, dass die Evolutionstheorie diese Vorgänge der Technosphäre, die es so in drei Milliarden Jahren Evolution noch nie gegeben hat, erklären muss.
Im englischsprachigen Raum findet die neue Theorie unter dem Begriff „Erweiterte Synthese in der Evolutionstheorie“ an zahlreichen Universitäten immer stärkere Beachtung. Es war daher „überfällig“, so der Springer-Verlag, dass der Theoriewandel dem Publikum nun auch in deutscher Sprache vorgestellt wird.
Das Buch verwendet zahlreiche, spannende Beispiele aus der jüngeren Evolutionsbiologie. Gerade auch als Nichtbiologe erhält der Leser ein klares Verständnis über die neuen Erkenntnisse, etwa wie eine genetische Punktmutation entgegen der Sicht Darwins und der Standardtheorie in einer einzigen Generation zu einem vollständigen neuen Finger oder Zeh mit Nerven, Muskeln und Blutgefäßen führen kann und sich weitervererbt (Coverfoto). Das Buch ist mit aussagestarken bunten Abbildungen versehen. Wertvoll sind die Interviews des Autors mit namhaften Evolutionsbiologen und -theoretikern aus den USA und Europa. Ein Glossar erklärt dem Leser sämtliche Fachbegriffe. „Evolutionstheorie im Wandel“ ist für jeden, der am Werden des Lebens interessiert ist, sehr empfehlenswert.