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Endpoint opens with a series of connected poems which were written on the occasions of Updike's recent birthdays and culminate in his confrontation with his final illness. They look back on the boy that Updike once was, on his family and little town and the circumstances that fed his love of writing. Then there are 'Other Poems', ranging from fanciful musings about what it would be like to be a stolen Rembrandt painting to celebratory outpourings that capture the spontaneity and flux of life. Finally, there is a set of sonnets, some of which are inspired by exotic travels in distant lands,…mehr

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Produktbeschreibung
Endpoint opens with a series of connected poems which were written on the occasions of Updike's recent birthdays and culminate in his confrontation with his final illness. They look back on the boy that Updike once was, on his family and little town and the circumstances that fed his love of writing. Then there are 'Other Poems', ranging from fanciful musings about what it would be like to be a stolen Rembrandt painting to celebratory outpourings that capture the spontaneity and flux of life. Finally, there is a set of sonnets, some of which are inspired by exotic travels in distant lands, and some of which simply take pleasure in the idiosyncrasies of nature in Updike's own backyard.

For John Updike, the writing of poetry was always a special joy, and this final collection is an eloquent and moving testament to the life of this extraordinary writer.


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Autorenporträt
John Updike, illustrated by John Updike
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.11.2009

Frauentränen als Dichtergetränk
Der amerikanische Schriftsteller John Updike hinterlässt ein Vermächtnis in Gedichtform
Auch in einer perfekten geometrischen Zeichnung kann ein Irrtum stecken. „Endpunkt”, auf Englisch „Endpoint”, heißt dieses nachgelassene Buch des im Januar verstorbenen John Updike; die Gedichte dieses lebenslang so ungemein fruchtbaren Autors, die den Inhalt bilden, sind gegen das Ende zu tageweise datiert im Wissen, dass es sich um seine letzten Tage und Zeilen handelt. Der Punkt jedoch, der den Umschlag des Bandes ziert, ist anderer Art; auf eine pfeilbewehrte Kreislinie gesetzt, empfängt er die Gewissheit, dass etwas in sich zurückkehrt und zum Ganzen schließt. So ist der Endpunkt am Ende gar keiner. Statt ihn zu illustrieren, verfälscht das Bild den Titel.
Denn die Erfahrung der Todesnähe hat es nicht mit dem Unwiderruflichen, sondern mit dem Unwiederbringlichen zu tun, damit, dass der Mensch – jeder Mensch – sein Leben nicht als Kreis führt, sondern als Gerade: Wesenhaft ins Unendliche zielend, bricht sie immer zu früh ab und kennt kein anderes Ende als ein Auto, das, sei es nach hundert oder tausend Kilometern Fahrt, gegen einen Baum knallt. Harmonische Rundungen kommen nicht vor. An seinem siebzigsten Geburtstag erlegt Updike sich eine neue Gewohnheit auf: Er wird von nun, wie man sonst Tagebuch führt, immer an diesem 18. März ein Jahresgedicht verfassen. „Ich richte mich ein, in dem Jahrzehnt, in dem, / wie ich höre, die meisten Menschen sterben.” Da hört er richtig; in diese Mehrheit wird auch er sich einreihen. Das letzte Gedicht spricht von seinem 76. Geburtstag; den 77. wird er nicht mehr erleben.
Nun ist der 18. März ja ein Datum, das Vorstellungen der Wiederkehr zu begünstigen scheint; der Frühling bricht an, jedes Mal bezaubernd neu. „Die Krokusse trinken von der / bleiernen Luft und breiten ihre Buntglasbecher aus, / sie saugen die gefilterte, von Holzwänden zurückgestrahlte Sonne auf, / und Narzissen wachsen langstängelig wie junge Mädchen.”
Man weiß nicht, ob Updike mehr Trost darin findet, dass Mädchen Narzissen oder Narzissen Mädchen gleichen. Er, der eminent Verführbare, in dessen Werk immer das Erotische die zentrale Rolle gespielt hat und speziell in seiner süßesten, innigsten Form, dem Ehebruch, sieht nun noch zu Lebzeiten, wie die einst begehrenswerten Frauen altern und in die Phase der Krankheiten und des Verfalls eintreten: Peggy Lutz, „Cheerleader, Hockey-Star, Maikönigin, Krankenschwester” hat Parkinson; seine jetzige – zweite – Frau muss sich einer Star-Operation unterziehen.
Mit einer Verzögerung von mehr als einem halben Jahrhundert wagt er es, Doris Day ein Liebesgedicht zu widmen, dem er die Überschrift gibt: „Ihr scheuer Lover hebt laut zu singen an”. 1945, als der „silberne Pfeil” ihrer Stimme ihn durchbohrte, war er 13 und sie 21: aussichtslos. Aber 1962, da hatte er, mit dreißig, seine erste Affäre, und sie war auch bloß acht Jahre älter; damals, als seine männliche Kühnheit gewachsen und der relative Zeitabstand hinlänglich eingeschrumpft war, damals wäre, wenn es sie je gab, die Stunde der Gelegenheit gewesen. „Jetzt, 2008 (hast du jemals / gedacht, du würdest in so ein seltsames Jahr hinein leben?), da du vierundachtzig bist und ich sechsundsiebzig, / weiß ich noch immer, dass du sexy bist.” Diese 63 Jahre währende imaginäre Beziehung kennt die großen, auf- und abschwellenden Kurven der Schwärmerei; zum Kreis schließt sie sich nicht. Doris Day, die Sängerin von „Que sera, sera”, ist vor kurzem 85 geworden.
Wie aber wären Kreis und Gerade zu versöhnen? Grausam sind beide, durch Blindheit der eine, durch Bewusstheit die andere. „Natur kennt keinen Überdruss, und wir, deren Leben / linear in diese gleichgültigen, sich selbst genügenden / Zyklen eingebunden ist, können nicht klagen, / wenn doch Gebrechen und Schmerzen, selbst Träume, vom / Holzwurm des Zerfalls zernagt, zum Lobpreis Zeit lassen.” Der Lobpreis also soll es richten, die Dankbarkeit für schlechterdings alles, was je gewesen ist. In der Tat hat solche Dankbarkeit schon immer Updikes Werk grundiert, am meisten dort, wo man es nicht vermuten würde, in seiner Obszönität; und dieser verleiht sie den Ton einer galanten Heiterkeit, wie ihn etwa der in vielem verwandte Philip Roth nie hinbekäme. Als hilfreich dabei erweist sich die Daseinsform des Schriftstellers, der, wie noch der sterbende Updike nicht ohne Schläue festhält, alles, was für jeden anderen menschlich mindestens problematisch geworden wäre, als kostbaren, um seine Vorzeichen bereinigten Rohstoff zu verwerten wusste. „Frauentränen trank ich in mich hinein und spie sie aus / in 10-Punkt Janson Antiqua und kursiv.” Was aus dem Mund eines Manns in den besten Jahren bloß kannibalischer Zynismus wäre, entfaltet am Rande des Grabs seine humoristische Wahrheit. Das also lässt sich zusammenfassend von diesem Leben sagen. „Ach, lass die Jahre doch! / Sie türmen sich auf, solange wir nicht sterben”. Aber sterben tun wir eben; selbst und gerade der höchste Turm von Leistung und Jahren (in Updikes Fall war dies ein Bücherturm) kippt, nur für diesen Augenblick gebaut, blitzartig ins Nichts hinüber.
Gelassen, scheinbar anstrengungslos reihen sich die Gedichte und erlangen Gewicht durch ihre Finalität. Eine Gruppe von ihnen wird als „Sonette” geführt; aber von den strengen formalen Anforderungen dieser Gattung geruht Updike gerade mal die Vierzehnzeiligkeit zu beachten, ohne Reim. Reime reserviert er für den vorsätzlich leichten Anhang, der dem Tod nicht das letzte Wort lassen will und worin es zum Beispiel um die genetische Ähnlichkeit von Mäusen und Menschen geht. „Kleines glattes, ängstlich geducktes Wesen, / Im Buch der Wissenschaft steht zu lesen: / Neunundneunzig Prozent der Gene teilen wir – / Wo bleibt das eine, was macht‘s aus mir?” Der Band spricht von Reisen nach Pnom Penh oder Nordirland, von Baseball und von der Faszination, die auf den kleinen John die Mickymaus ausübte. Es ist die Rede darin von der linken Hand, die sich für ein Leben der Geringschätzung nun dadurch rächt, dass sie, nicht die rechte, Arthritis kriegt und Aufmerksamkeit erzwingt wie ein Kind, das sich vernachlässigt fühlt. Die Wahrnehmung der physischen Zeichen des Alters nimmt breiten Raum ein. Erstaunt stellt der Dichter fest, dass die schöne Helena in ihrem Darm, sauber spiralig aufgerollt, zwei Meter Scheiße mit sich trug, und wird doch an Helenas Schönheit nicht irre. Und immer wieder kommen Vögel vor und der Mond, über dessen besondere Existenzform sich erst der über Siebzigjährige angemessen zu verwundern vermag.
Der Verlag hat sich dafür entschieden, diesmal nur den deutschen Text und nicht daneben, wie es heute fast schon Standard ist, das englische Original abzudrucken und auch auf eine Kommentierung zu verzichten, so wenig Namen und Details aus einer fernen Jugend sich auf Anhieb erschließen mögen. Er tut gut daran: Denn diesem alten Mann, der wusste, dass dies hier sein letztes Wort werden würde, hat ein Recht darauf, es ohne Störung sprechen zu können. Als Zueignung hat Updike gewählt: „Für Martha, die sich noch ein Buch gewünscht hat: Hier ist es, mit all meiner Liebe.” Wäre demnach, wie es oft heißt, die Liebe stärker als der Tod? Nein. BURKHARD MÜLLER
JOHN UPDIKE: Endpunkt. Gedichte. Deutsch von Susanne Höbel und Helmut Freilinghaus. Rowohlt, Reinbek 2009. 109 Seiten, 19,90 Euro.
„Ach, lass die Jahre doch! / Sie türmen sich auf, solange wir nicht sterben”
„Natur kennt keinen Überdruss”: John Updike (1932-2009). Foto: Martha Updike /dpa
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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