PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Der Leuchtturmwächter Samuel lebt seit zwanzig Jahren allein auf einer Insel vor der südlichen Küste Afrikas. Abgesehen von dem Schiff, das alle zwei Wochen anlegt, um ihn zu versorgen, hat er kaum Kontakt zur Außenwelt. Dann findet er am Strand einen bewusstlosen Geflüchteten und nimmt ihn bei sich auf. Je länger sich Samuel um den Mann kümmert, desto mehr Erinnerungen kommen in ihm hoch, an Unterdrückung, Freiheitskampf, dem Verlust seiner Familie und dem Regime eines grausamen Diktators, und sein jahrzehntealtes Trauma droht die Beziehung zu seinem Schützling zu zerstören.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
- Geräte: eReader
- ohne Kopierschutz
- eBook Hilfe
- Größe: 1.32MB
- FamilySharing(5)
- Text-to-Speech
- E-Mail des Verlags für Barrierefreiheitsfragen: barrierefreiheit@penguinrandomhouse.de
- Link zur Verlagsseite mit Barrierefreiheitsinformationen: https://www.penguin.de/barrierefreiheit
- Keine Einschränkung der Vorlesefunktionen, außer bei spezifischen Ausnahmen
- Keine oder unzureichende Informationen zur Barrierefreiheit
Karen Jennings, geboren 1982 in Kapstadt, hat bereits fünf Romane und einen Gedichtband veröffentlicht und ist Dozentin an der Stellenbosch University. »Eine Insel« (Blessing 2022) war das erste ihrer Bücher, das auf Deutsch erschien, und wurde 2021 für den Booker Prize nominiert. Karen Jennings lebt in Kapstadt.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Random House
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 5. Oktober 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783641292867
- Artikelnr.: 63686965
Gebundenes Buch
Der Mensch und der Geflüchtete! Ein starkes Thema in einem wunderbaren Roman! Pageturner!
Samuel lebt seit mehr als 20 Jahren auf einer kleinen Insel als Leuchtturmwärter. Die südafrikanische Küste ist nicht weit weg, alle zwei Wochen kommt ein Versorgungsschiff, bringt das …
Mehr
Der Mensch und der Geflüchtete! Ein starkes Thema in einem wunderbaren Roman! Pageturner!
Samuel lebt seit mehr als 20 Jahren auf einer kleinen Insel als Leuchtturmwärter. Die südafrikanische Küste ist nicht weit weg, alle zwei Wochen kommt ein Versorgungsschiff, bringt das Nötigste, und ein kleiner Plausch ergibt sich auch. Das genügt Samuel völlig an sozialen Kontakten, mehr mutet sich der Siebzigjährige nicht zu. Seine Hütte ist karg, Wind und Wetter ausgeliefert, dem Verfall immer mehr preis gegeben.
Vieles wird angeschwemmt, meist Unnützes, selten Brauchbares. Oftmals sind auch Leichen im Treibgut, welche er dann notdürftig bestattet, denn die Regierung am Festland kümmert es nicht. Es sind Flüchtlinge, welche auf schwerer See ihre Passage mit dem Leben bezahlten.
S.12: „Wir können nicht jedes Mal auf die Insel kommen, wenn irgendwelche Ausländer auf der Flucht ertrinken. Die gehen uns nichts an.“
Eines Tages findet Samuel ein Fass, welches er gut gebrauchen kann, und einen leblosen Körper. Zuerst gilt es, das Fass zu bergen, dann würde er sich um den Toten kümmern. Doch der Mann ist nicht nicht tot, und so erbarmt sich Samuel seiner, hilft ihm so gut er kann, und würde den armen Kerl mit dem nächsten Schiff aufs Festland schicken.
Die sprachliche Barriere verhindert eine Konversation, und die spärlichen Handzeichen und Gebärden führen zu Missverständnissen. Samuel bekommt Angst um sein Leben, eine alte Paranoia steigt aus seinem Inneren hervor, mach ihn krank und lässt ihn zeitweise nicht mehr klar denken.
Während der Erzählung von der Insel schwenkt die Autorin zurück auf Samuels Lebensgeschichte. Von seiner Kindheit, geprägt durch Armut und soziale Abgeschiedenheit. Das Land stöhnte unter der Kolonialmacht, die Unabhängigkeit machte es nicht viel besser. Der Präsident wurde gestürzt, ein Diktator übernahm die komplette Kontrolle über den kleinen Staat. Es gab Widerstandsbewegungen – und viele Gefangene und Tote. Mehr erzähle ich nicht … selber lesen!, denn dieses Buch ist ein wahrer Pageturner, brillant und eiskalt erzählt. Jennings zeichnet ein sehr scharfes Portrait von Samuel und seinen Lebensumständen.
Subtil und unterschwellig werden nicht nur Regime, sondern die ganze globale Lebensweise, welche den Planeten an die Wand fährt, an den Pranger gestellt. Die Menschheit schottet sich selber ab, lebt wie Samuel, ohne Empathie, ausländerfeindlich. Um die armen Geflüchteten will sich niemand kümmern, sie sind ein unerwünschtes Treibgut im Meer der Gesellschaft.
S.66: „Und heute sagt uns die Landkarte, wer wir sind und wo wir sind, aber uns hat nie einer gefragt, ob das auch stimmt.“
Das Buch erschien im Original (An Island) 2019 und war für den Booker Prize nominiert – sehr zu recht, würde ich sagen. Es ist der erste Roman (von vier) der Autorin, welcher ins Deutsche übersetzt worden ist (bitte mehr davon). Absolute Leseempfehlung für dieses Lesehighlight.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die eigene traumatische Vergangenheit aufarbeiten – berührend!
Im Cover kunstvoll versteckt zeichnet sich ein Gesicht aus den ausrollenden Wellen, in der Gischt des Meeres ab. Beim genauen Hinsehen findet sich auch ein einsamer Insulaner am unteren Rand, der diesem Eiland seinen …
Mehr
Die eigene traumatische Vergangenheit aufarbeiten – berührend!
Im Cover kunstvoll versteckt zeichnet sich ein Gesicht aus den ausrollenden Wellen, in der Gischt des Meeres ab. Beim genauen Hinsehen findet sich auch ein einsamer Insulaner am unteren Rand, der diesem Eiland seinen persönlichen Fußabdruck nicht nur im Sand hinterlässt, nicht ganz wie Robinson Crusoe. Im Buch geht es um dekadente, korrupte Machtverhältnisse mit Diktatoren, deren Politik Menschen entwurzelt, die daraufhin in ihrem ganzen schwierigen Leben nach Identität, neuer Verortung scheinbar vergeblich suchen. Schwach, schuldbeladen und voller Reue im Alter – ohne wahre Mitmenschlichkeit und Solidarität – so entpuppt sich das Leben der Hauptfigur, das veranlasst durch das Anspülen eines rätselhaften Schiffsbrüchigen in Erinnerungsfetzen wieder hochkommt. Wie gerne wäre er ein Mensch mit Familie gewesen statt im Alter voller Angst, Engherzigkeit und Feindschaft einsam zu enden. Der auffällige Schreibstil ist teils poetisch, teils die Gesellschaft kritisierend. Insgesamt ein lohnenswertes Lesevergnügen!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für