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Während sich im Europa des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts die Oberschicht in pulsierenden Metropolen wie Paris, London oder Berlin verlustierte, war den hier porträtierten Frauen ein Leben zwischen Boudoir und Salon nicht genug. Abenteurerinnen wie Isabel Burton, Vita Sackville-West und Freya Stark bereisten in Männerkleidern den Orient, ritten auf Maultieren durch Wüsten und über Gebirge, verteidigten sich gegen Wegelagerer und erforschten als Archäologinnen und Ethnologinnen alte Kulturen.
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Armin Strohmeyr ist promovierter Germanist und Autor viel beachteter Biografien und Porträtsammlungen. Sein Buch "Verkannte Pioniere" wurde von der Zeitschrift DAMALS beim Wettbewerb "Historisches Buch des Jahres" mit dem 3. Platz prämiert und stand auf der Shortlist "Wissenschaftsbuch des Jahres" des Österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. armin-strohmeyr.de
Produktdetails
- Verlag: Piper Verlag GmbH
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 1. September 2017
- Deutsch
- ISBN-13: 9783492975995
- Artikelnr.: 48999493
Armin Strohmeyrs besondere Biografiesammlung bot durchweg faszinierende wie spannende Unterhaltung. In gesonderten Kapiteln stellt er mutige wie emanzipiert auftretende Frauenzimmer, meist aus Großbritannien, vor, die es entgegen den Moralvorstellungen der Zeit vom braven Dasein als Haus- und …
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Armin Strohmeyrs besondere Biografiesammlung bot durchweg faszinierende wie spannende Unterhaltung. In gesonderten Kapiteln stellt er mutige wie emanzipiert auftretende Frauenzimmer, meist aus Großbritannien, vor, die es entgegen den Moralvorstellungen der Zeit vom braven Dasein als Haus- und Ehefrau in den fernen Orient zog. Und jede dieser ungewöhnlichen Lebensgeschichten ist anders. Meist keimte die Abenteuerlust der Damen schon in der Kindheit auf und ließ sie diverse Sprachen und Bücher studieren, bevor sie sich nach Ägypten, Persien, Syrien usw. aufmachten. Die beschwerlichen Reise schreckten sie nicht ab. Im Gegenteil, ob zu Schiff, hoch zu Ross oder mit dem Auto, die Frauen standen ihren prominenten männlichen Vorreitern in nichts nach. Zudem schlossen sie schnell mit den Einheimischen Freundschaft und integrierten sich; auch zum Unmut des damals vorherrschenden europäischen Snobismus in englischen Adelskreisen. Die vielfältig hinterlassenen Reise- und Abenteuerbeschreibungen wurden zu Bestsellern und befeuerten den europäischen Pionier- wie Entdeckungswahn.
Die Geschichten von Elizabeth Marsh, Hester Stanhope, Mary Nisbet Bruce Elgin oder Amelia Edwards zeugen von unbändiger Entdeckerlust und femininen Individualismus, was die Lektüre spannend und interessant gestaltet. Darüber hinaus erhält man einen breit gefächerten Einblick in Kultur und Landesnatur des Orients zur damaligen Zeit. Das in Sepia gehaltene Cover samt Pyramide und Frauenporträt rundet das inhaltlich überzeugende Sachbuch bestens ab.
FAZIT
Ein mitreißend erzähltes Buch über abenteuerlustige europäische Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Heute sind reisende Frauen eine Normalität, doch im 18. und 19. Jahrhundert waren sie eine Seltenheit. Selbst wenn ihre Ehemänner diplomatische Posten in fernen Ländern bekleideten, war es keineswegs selbstverständlich, dass sie mitgereist sind. Umso beeindruckender sind die von …
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Heute sind reisende Frauen eine Normalität, doch im 18. und 19. Jahrhundert waren sie eine Seltenheit. Selbst wenn ihre Ehemänner diplomatische Posten in fernen Ländern bekleideten, war es keineswegs selbstverständlich, dass sie mitgereist sind. Umso beeindruckender sind die von Armin Strohmeyr gesammelten Portraits über starke Frauen, die den Orient bereisten und dabei nicht bereit waren, sich den herrschenden Konventionen zu unterwerfen. In bequemer arabischer Kleidung, so ganz anders als die gängigen Korsetts in Europa, erkundeten sie unbekannte Welten, reisten nach Ägypten und Syrien, entdeckten Palmyra und besuchten nomadische Stämme in wilden Berglandschaften. Manchmal in Begleitung ihres Ehemannes, häufig aber allein oder mit einem Liebhaber, haben sie Gegenden entdeckt, die vielen Frauen der damaligen Zeit einfach unvorstellbar erscheinen mussten.
Armin Strohmeyr beschreibt dabei sehr unterschiedliche Frauen, es gibt kein Schema und keinen klassischen Werdegang. Und gerade das macht die Lektüre so interessant, er betont ihre Individualität und lässt uns als Leser Einblick nehmen in so abwechslungsreiche Biographien wie von Vita Sackville-West, die in vielen Bereichen gegen gängige Geschlechter – und Beziehungsklischees rebellierte und sich so einen eigenen Lebensraum schuf. Auch verklärt der Autor ihre Geschichten nicht, dass sie etwas wagten, was andere Frauen sich nicht getrauten, bedeutet nicht automatisch, dass es sie immer glücklicher gemacht hat. Im Gegenteil, wirken einige von ihnen doch wie getrieben, wenn sie von Stadt zu Stadt durch Wüsten und über Gebirge jagen, ohne zur Ruhe zu kommen. Einzige etwas Kartenmaterial zu den Reiserouten fehlte mir bei diesem Buch, das hätte das Buch noch spannender und anschaulicher gemacht.
„Die leuchtenden Länder. Reisende Frauen erkunden den Orient“ ist ein äußerst interessantes Buch, das nicht nur einen guten Einblick in die Biographien und Besonderheiten der beschriebenen „reisenden Frauen“ gibt, sondern auch einen Eindruck vom damaligen Leben, beispielsweise in Syrien oder Ägypten vermittelt. Nicht nur für reiselustige Frauen ist dieses Buch eine spannende Lektüre.
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