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Russlands aggressiver Vernichtungskrieg gegen die Ukraine lässt sich nicht begreifen und stoppen, ohne den russischen Chauvinismus zu verstehen. Der speist sich aus nationalistischen und misogynen Ideen und dient dem autokratischen Putin-Regime zur Selbstlegitimation. Die chauvinistische Politik Russlands greift nicht nur die Ukraine an. Sie bedroht auch signifikante Teile der russischen Gesellschaft und will die auf Regeln und Werten basierende europäische Sicherheitsordnung zerstören. An ihre Stelle soll das Recht des Stärkeren, Aggressiv-Imperialen treten. Der russische Chauvinismus…mehr

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Produktbeschreibung
Russlands aggressiver Vernichtungskrieg gegen die Ukraine lässt sich nicht begreifen und stoppen, ohne den russischen Chauvinismus zu verstehen. Der speist sich aus nationalistischen und misogynen Ideen und dient dem autokratischen Putin-Regime zur Selbstlegitimation. Die chauvinistische Politik Russlands greift nicht nur die Ukraine an. Sie bedroht auch signifikante Teile der russischen Gesellschaft und will die auf Regeln und Werten basierende europäische Sicherheitsordnung zerstören. An ihre Stelle soll das Recht des Stärkeren, Aggressiv-Imperialen treten. Der russische Chauvinismus betrachtet alles, was mit Liberalismus zu tun hat, als feindlich - und auch in Europa breitet sich diese Haltung aus. Sabine Fischer, Osteuropa-Expertin bei der renommierten Stiftung Wissenschaft und Politik, liefert uns einen ganz neuen Blick auf die Macht- und Expansionspolitik Russlands. Sie erklärt, wie aggressiver Nationalismus, misogyner Chauvinismus und Autokratie in Russland zusammenhängen, und wie Europa und die westliche Welt sich aufstellen müssen, um dem russischen Chauvinismus zu trotzen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Sabine Fischer ist Politikwissenschaftlerin und Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Seit sie 1992 zum Studium nach St. Petersburg ging, hat Russland sie als Forschungsgegenstand und Lebenswelt nicht mehr losgelassen. Als Senior Research Fellow am European Union Institute for Security Studies in Paris (2007-2012) weitete sie ihre Forschung auf die Staaten und Gesellschaften der östlichen Nachbarschaft der EU aus. Sie beschäftigt sich seit anderthalb Jahrzehnten mit den ungelösten Konflikten in der Region, seit 2014 besonders intensiv mit Russlands Krieg gegen die Ukraine. Von 2016 bis 2021 leitete sie ein Netzwerk von 40 Expert:innen aus Russland und der EU, das sich mit dem Status quo und der Zukunft der EU-Russland-Beziehungen beschäftigte. Von 2019 bis 2021 lebte und arbeitete sie in Moskau, wo sie im Rahmen des Public Diplomacy. EU and Russia-Projekts gesellschaftliche Kontakte zwischen Russland und der EU organisierte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Sehr zitatreich bespricht Matthias Kolb dieses Buch der Politikwissenschaftlerin Sabine Fischer, das er allerdings mit großem Interesse gelesen hat. Denn der Flut von Büchern, die vor und nach Putins Krieg gegen die Ukraine erschienen sind, fügt die Autorin doch noch einen neuen Aspekt hinzu, erklärt der Kritiker. Er liest hier von der Allgegenwart von Gewalt in der russischen Gesellschaft und dem "extremen Männlichkeitskult", den Putin aufgebaut hat: "Nationalismus, Sexismus und Autokratie" sind die Stichworte, auf denen Putins Regime basiert, so Fischer: Gorbatschows Reformen wolle Putin rückgängig machen, erklärt sie, die selbst in St. Petersburg lebte. Auch vom Ende der Pressefreiheit, Schikanen gegen Minderheiten und "Putins paranoider Wut auf den Westen" weiß sie zu berichten, so Kolb, der dem Buch aber auch Ratschläge entnimmt, wie die EU mit Russland umgehen sollte: Liberale Demokratien stärken und die Ukraine, Georgien und Moldau fit für eine EU-Mitgliedschaft machen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.10.2023

Nationalismus, Sexismus, Autokratie
Sabine Fischer deutet Putins Politik als chauvinistische Herrschaft und warnt vor einem neuen patriarchalen Gewaltzyklus
Es gehört Mut dazu, in dieser Zeit ein weiteres Buch über Russland zu veröffentlichen. Seit Wladimir Putin die vollumfängliche Invasion der Ukraine befohlen hat, sind Dutzende Werke erschienen – und schon vor dem 24. Februar 2022 hatten sich viele Autoren und Expertinnen mit dem früheren KGB-Agenten beschäftigt, der faktisch seit dem Jahr 2000 an der Spitze der Atommacht steht.
Sabine Fischer von der Stiftung Wissenschaft und Politik gelingt es dennoch, ein weiteres lesenswertes Buch vorzulegen. Sie findet nämlich eine klare Perspektive für „Die chauvinistische Bedrohung“. Fischer definiert Chauvinismus als „übersteigertes Überlegenheitsgefühl einer Gruppe, verbunden mit Verachtung, Feindseligkeit und aggressivem Dominanzverhalten gegenüber Personen außerhalb dieser Gruppe.“ Dieser Begriff hilft ihr, die Hintergründe für Russlands Vernichtungskrieg zu analysieren: Nationalismus, Sexismus und Autokratie. Auf diesen Bausteinen basiere das Regime von Putin, um den ein „extremer Männlichkeitskult“ aufgebaut wurde.
Für Fischer ist Gewalt in Russland allgegenwärtig. Laut der Frauenrechtlerin Aljona Popowa verhält sich die Staatsmacht „wie ein Schläger in der Familie“. Die Täter werden geschützt, die Opfer verhöhnt. Dass Opfer von häuslicher Gewalt in Russland durch kein Gesetz geschützt sind, sei kein Zufall: Dies würde zeigen, dass Gewalt kein legitimes Mittel ist. Als Feministin ist Fischer nicht nur davon überzeugt, dass das Private politisch ist. Es gelte auch: „Das Private ist international, und das Internationale ist privat.“ Sie argumentiert, dass private Machtbeziehungen nicht nur Nationalstaaten, sondern auch internationale Beziehungen prägen.
Bei einer Konferenz konnte die Politologin 2017 Putin fragen, was Russland im Umgang mit den USA und der EU falsch gemacht hat. „Unser größter Fehler in den Beziehungen mit dem Westen ist, dass wir Ihnen vertraut haben. Und Ihr Fehler war, dass Sie dieses Vertrauen als Schwäche ausgelegt und missbraucht haben“, antwortete Putin. Russland glaubt also nicht mehr an die auf Regeln und Werten basierende europäische Sicherheitsordnung, sondern an das Recht des Stärkeren – und daher will Putin den Westen spalten.
Dieses Misstrauen speist den wachsenden Nationalismus in Russland. Putin wolle die Reformen von Michail Gorbatschow rückgängig machen, schreibt Fischer. Sie kam 1992 als Studentin nach St. Petersburg und sah, wie radikal der Wandel war, wie die Hoffnung in die Demokratie zerplatzte und Gewissheiten zerbrachen. Dies traf vor allem Frauen. In der Sowjetzeit war ihr Anteil am Erwerbsleben höher als im Westen – aber auch in der UdSSR wurden Männer bevorzugt und für Kinder und Haushalt waren Frauen zuständig.
Dass viele Russen in den Neunzigern den Zusammenbruch nicht stoppen konnten und sich in den Alkohol flüchteten, nutzte Putin aus. 2000 wird er Präsident und inszeniert sich als starker Mann. Ein russkij muschik ist verlässlich und als Patriot natürlich bereit, die Heimat zu verteidigen. Homosexualität lehnt der muschik ab, denn er „ist das Gegenbild des feminisierten, ergo schwachen westlichen Mannes, ja des Westens insgesamt“. Als Beispiel für Sexismus in Russland erinnert Fischer daran, dass Putin Anfang Februar 2022 über die Ukraine folgende Vergewaltigungsmetapher nutzte: „Ob du es willst oder nicht, du wirst es hinnehmen müssen, meine Schöne.“ Seit 2014 wurde die Ukraine oft feminisiert und etwa als „Hure“ diffamiert. Da wundert es nicht, wie Putin über Hillary Clinton spricht: „Vielleicht ist Schwäche nicht die schlechteste Eigenschaft einer Frau.“
Präzise skizziert Fischer Russlands Weg in die Autokratie. Die Proteste gegen Putins Rückkehr ins Präsidentenamt 2012 werden niedergeschlagen, die Pressefreiheit quasi beendet. Minderheiten werden schikaniert, Kritiker ermordet oder vergiftet. Das Jahr 2020 nennt Fischer ein annus horibilis für den Kontrollfreak Putin, der aus Angst vor dem Corona-Virus wochenlang quasi im Bunker lebte. Dort wuchs Putins paranoide Wut auf den Westen. Die Einschränkungen rund um Corona waren ein Test für die Kriegszensur.
Was folgt daraus für die EU? Fischer rät, zuhause die liberalen Demokratien und die Wehrhaftigkeit zu stärken. Sie wirbt dafür, die Ukraine, Georgien und Moldau fit zu machen für eine EU-Mitgliedschaft – diese sei der wirksamste Schutz gegen Russlands Chauvinismus, den Populisten in Westeuropa nachahmen. Beim Wiederaufbau der Ukraine sollte Deutschland nicht nur auf Korruptionsbekämpfung bestehen, sondern die Menschen bei der Bewältigung der Kriegstraumata unterstützen. Denn diese Erfahrungen dürfen nicht zu einer „Remaskulinisierung“ und zu einem neuen patriarchalem Gewaltzyklus führen.
MATTHIAS KOLB
Sabine Fischer:
Die chauvinistische Bedrohung. Russlands Kriege und Europas Antworten. Econ-Verlag, Berlin 2023. 288 Seiten, 24,99 Euro.
E-Book: 20,99 Euro.
Lange her, aber immer wieder plakativ für sein Männlichkeitsgehabe: Wladimir Putin im Jahr 2007 beim Angeln.
Foto: Dmitry Astakhov/dpa
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