Bernhard Schlink
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Der Vorleser (eBook, ePUB)
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Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.
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Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman ¿Selbs Justiz¿ erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman ¿Der Vorleser¿, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel ¿The Reader¿ verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman ¿Das späte Leben¿ (2023).

Produktdetails
- Verlag: Diogenes eBooks
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 21. Februar 2012
- Deutsch
- ISBN-13: 9783257600421
- Artikelnr.: 37343125
»Bernhard Schlink gehört zu den größten Begabungen der deutschen Gegenwartsliteratur. Er ist ein einfühlsamer, scharf beobachtender und überaus intelligenter Erzähler. Seine Prosa ist klar, präzise und von schöner Eleganz.«
Heller Schleim
"Die blaßblaue, geblümte Kittelschürze, unter der sie keine Wäsche trug, klebte in der heißen, feuchten Luft an ihrem schwitzenden Körper. Sie erregte mich sehr. Als wir uns liebten, hatte ich das Gefühl, sie wolle mich zu Empfindungen jenseits alles bisher Empfundenen treiben, dahin, wo ich's nicht mehr aushalten konnte. Auch ihre Hingabe war einzig. Nicht rückhaltlos; ihren Rückhalt hat sie nie preisgegeben. Aber es war, als wolle sie mit mir zusammen ertrinken."
Seite 77 der Schullektüre, zu der "Lektürehilfen" bei Klett vorliegen, ein "Lektüreschlüssel" bei Reclam, "Oldenbourg Interpretationen", ein "LiteraNova"-Heft von Cornelsen, eine "Interpretationshilfe Deutsch" und ein Heft der
"Die blaßblaue, geblümte Kittelschürze, unter der sie keine Wäsche trug, klebte in der heißen, feuchten Luft an ihrem schwitzenden Körper. Sie erregte mich sehr. Als wir uns liebten, hatte ich das Gefühl, sie wolle mich zu Empfindungen jenseits alles bisher Empfundenen treiben, dahin, wo ich's nicht mehr aushalten konnte. Auch ihre Hingabe war einzig. Nicht rückhaltlos; ihren Rückhalt hat sie nie preisgegeben. Aber es war, als wolle sie mit mir zusammen ertrinken."
Seite 77 der Schullektüre, zu der "Lektürehilfen" bei Klett vorliegen, ein "Lektüreschlüssel" bei Reclam, "Oldenbourg Interpretationen", ein "LiteraNova"-Heft von Cornelsen, eine "Interpretationshilfe Deutsch" und ein Heft der
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unverwüstlichen "Königs Erläuterungen". In diesen Materialien fehlen wohl Hinweise zur Intertextualität zwischen Bernhard Schlinks Roman und den Heftchen, die der Romanheld, ein Heidelberger Professorensohn, in den fünfziger Jahren natürlich nicht gelesen hat. Seine Jungmännerphantasien hatten andere Vorlagen: "Ich nahm an der Beziehung von Julien Sorel zu Madame de Rênal mehr Anteil als an der zu Mathilde de la Mole." Bleibt zu Seite 77 für den Unterricht nur die Frage: Gibt es das eigentlich, Ertrinkenwollen mit Rückhalt?
Man hat dem Buch vorgeworfen, der Ich-Erzähler nehme Anteil am Schicksal der KZ-Wächterin, die es angeblich nur deshalb zur SS verschlug, weil sie ihren Analphabetismus tarnen wollte. Michael Berg versetzt sich aber gerade nicht in Hanna Schwarz hinein. Der Jurist verweigert seiner zu lebenslanger Haft verurteilten ehemaligen Geliebten die elementaren Akte der Mitmenschlichkeit, den Besuch und den Brief. Sie ist für ihn nur ein Objekt seiner narzisstischen Spekulationen - wie ihre Opfer. Als Beobachter des Auschwitz-Prozesses meint der Student, dieselbe "Betäubung" zu verspüren wie der um des Überlebens willen unterempfindliche KZ-Häftling. Er grübelt darüber, ob sie ihn wohl ebenso ins Gas geschickt hätte wie die Mädchen, die ihr im Lager vorgelesen hatten. Den von ihm besprochenen Tonkassetten, die er ihr ins Gefängnis schickt, entsprechen in dieser onanistischen Figuration seine inneren Bilder von ihr, die er sich rein bewahrt.
Das Professorenbürschchen hat Glück bei den Mädchen, denn "die Frau" hat ihn zum Mann gemacht, schon beim zweiten Besuch. "Fast grob" hatte sie ihn angefasst, als sich bei der ersten Begegnung ein anderer Körpersaft aus ihm ergossen hatte. "Dann stützte ich mich an die Hauswand, sah auf das Erbrochene zu meinen Füßen und würgte hellen Schleim." Ein Buch wie eine Kotztüte. Man weiß, was kommt.
PATRICK BAHNERS
Bernhard Schlink: "Der Vorleser". Diogenes, 8,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Man hat dem Buch vorgeworfen, der Ich-Erzähler nehme Anteil am Schicksal der KZ-Wächterin, die es angeblich nur deshalb zur SS verschlug, weil sie ihren Analphabetismus tarnen wollte. Michael Berg versetzt sich aber gerade nicht in Hanna Schwarz hinein. Der Jurist verweigert seiner zu lebenslanger Haft verurteilten ehemaligen Geliebten die elementaren Akte der Mitmenschlichkeit, den Besuch und den Brief. Sie ist für ihn nur ein Objekt seiner narzisstischen Spekulationen - wie ihre Opfer. Als Beobachter des Auschwitz-Prozesses meint der Student, dieselbe "Betäubung" zu verspüren wie der um des Überlebens willen unterempfindliche KZ-Häftling. Er grübelt darüber, ob sie ihn wohl ebenso ins Gas geschickt hätte wie die Mädchen, die ihr im Lager vorgelesen hatten. Den von ihm besprochenen Tonkassetten, die er ihr ins Gefängnis schickt, entsprechen in dieser onanistischen Figuration seine inneren Bilder von ihr, die er sich rein bewahrt.
Das Professorenbürschchen hat Glück bei den Mädchen, denn "die Frau" hat ihn zum Mann gemacht, schon beim zweiten Besuch. "Fast grob" hatte sie ihn angefasst, als sich bei der ersten Begegnung ein anderer Körpersaft aus ihm ergossen hatte. "Dann stützte ich mich an die Hauswand, sah auf das Erbrochene zu meinen Füßen und würgte hellen Schleim." Ein Buch wie eine Kotztüte. Man weiß, was kommt.
PATRICK BAHNERS
Bernhard Schlink: "Der Vorleser". Diogenes, 8,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Die Leseprobe suggeriert fälschlicherweise, dass Seitenagaben beim Ebook vorhanden sind. Das ist irreführend und sollte transparent gemacht werden.
Antworten 2 von 4 finden diese Rezension hilfreich
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Broschiertes Buch
Ein 15 Jähriger Junge, namens Michal Berg, der unter Gelbsucht leidet muss sich an einem Nachmittag, nachdem er aus der Schule kommt an einen Wohnviertel übergeben. Eine Frau Mitte 30 kümnmert sich um ihn und bringt ihn nach Hause. Später stattet er ihr nochmal ein Buch ab, um …
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Ein 15 Jähriger Junge, namens Michal Berg, der unter Gelbsucht leidet muss sich an einem Nachmittag, nachdem er aus der Schule kommt an einen Wohnviertel übergeben. Eine Frau Mitte 30 kümnmert sich um ihn und bringt ihn nach Hause. Später stattet er ihr nochmal ein Buch ab, um sich mit mit einem Blumenstrauß zu bedanken. Und dieser Besuch war nicht der letzte, denn er kommt wieder und nach kurzer Zeit, muss er dauernd an sie denken und Verliebt sich in sie. Eine heimliche Liebe beginnt mit ihr, Hanna. Er kommt sie ganz oft nach der Schule besuchen und er lernt zum ersten die Reizbare Hanna kennen, die sich gegenüber ihn auch nicht öffnet. Eines Tages ist sie wie vom Erdboden verschwunden. Aus Michales Leben und aus seinem Gedächtnis. Als Jurastudent sieht er sie in einem Gerichtssaal als angeklagte wieder. Angeklagt weil sie kurz vor ihrer Beförderung bei Siemens als Aufseherin bei den SS'Soldaten war und unteranderem als Hauptverantwortlichebei einem Brand in einer Kirche wo viele Juden unteranderm eingesperrt waren und nur zwei überlebten! Eifrig aber unter großem Schock, weil er diese "Verbrecherin" liebte verfolgt Michael jeden Prozess von ihr. Vieles in Hannas Verhalten kommt ihn seltssam vor. Es kommt raus, dass se ein verzweifelt gehütendes Geheimnis mit durch ihr Leben trägt! Doch welches? Wie wird er ausgehen? Was wird aus Michael und Hanna?<br />Ich finde das Buch sehr gut, da es eine sehr gute Geschichte mit vielen Gedanken und Gefühlen ist. Doch manchmal ist sie nicht ganz so verständlich! Trotzdem würde ich es aufjedenfall weiterempfehlen!
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Antworten 13 von 20 finden diese Rezension hilfreich
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Broschiertes Buch
Mit zu großen Erwartungen machte ich mich an dieses Buch, obwohl nicht insgesamt schlecht, war ich doch sehr enttäuscht.
Das Buch gliedert sich in zwei Teile: der Erste beschreibt eine bizarre Liebesgeschichte zwischen dem Schüler Michael und der wesentlich älteren Analphabetin …
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Mit zu großen Erwartungen machte ich mich an dieses Buch, obwohl nicht insgesamt schlecht, war ich doch sehr enttäuscht.
Das Buch gliedert sich in zwei Teile: der Erste beschreibt eine bizarre Liebesgeschichte zwischen dem Schüler Michael und der wesentlich älteren Analphabetin Hanna. Es entsteht weder Spannung noch Sympathie für die Protagonisten, eher gähnende Lehre, dieser Teil ist recht konventionell aber lesbar. Im zweiten Teil wird der Roman aus moralischer Sicht eher fragwürdig. Die Geschichte die der erwachsene Michael erzählt wirkt wie eine nicht endend wollende Selbstrechtfertigung, die irgendwie sein verpfuschtes Leben erklärt, dabei sich auf die unglückliche Liebe zur Hanna bezieht. Was eigentlich interessant klingen soll, wird ganz schnell zur Nerv tötender Lektüre.
Fazit: ich muss mich auf den Satz eines anderen Rezensenten beziehen, denn ich fand ihn perfekt: „: "Der Vorleser" geht nach einer Weile gehörig auf die Nerven, aber man muss das Buch gelesen haben“.
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Broschiertes Buch
Zum Inhalt:
Michael ist gerade 15 Jahre alt als er Hanna Schmitz begegnet. Sie ist seine erste große Liebe. Doch Hanna ist nicht nur viel älter als Michael, nein, sie hütet auch ein Geheimnis, dass um keinen Preis ans Tageslicht kommen soll.
Eines Tages ist sie einfach …
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Zum Inhalt:
Michael ist gerade 15 Jahre alt als er Hanna Schmitz begegnet. Sie ist seine erste große Liebe. Doch Hanna ist nicht nur viel älter als Michael, nein, sie hütet auch ein Geheimnis, dass um keinen Preis ans Tageslicht kommen soll.
Eines Tages ist sie einfach verschwunden. Michael trifft sie erst Jahre später wieder. Doch die Umstände des Wiedersehens sind keine positiven…
Meine Meinung:
Für mich gehört „Der Vorleser“ schon jetzt zur klassischen Literatur, die in jedem Deutschunterricht behandelt werden sollte.
Bernhard Schlink schafft es mit seiner Sprache, die er verwendet, wunderschöne Metaphern und Bilder zu erschaffen. Die Sprache ist zwar etwas gehoben und vielleicht nichts für jederman, aber sie ist sehr malerisch und spielerisch. Wenn man sich darauf einlässt, kann sie einen an einen anderen Ort entführen.
Die Geschichte von Michael wird in der Ich-Perspektive erzählt und macht so seine Gefühle und Empfindungen deutlich. Von der ersten bis zur letzten Begegnung mit Hanna steht er doch immer zu ihr und kann sich doch nicht von ihr lösen, auch wenn er es vielleicht gerne getan hätte. Der Zwiespalt, der in ihm herrscht, wird so immer wieder deutlich gemacht.
Ich habe mich so oft während des Lesens gefragt, wie viel anders Michaels Leben doch hätte verlaufen können, wenn er Hanna nicht getroffen hätte. Wäre er glücklich geworden?
Ein zentrales Thema des Buches ist der Stolz. Hanna, die zu stolz ist sich ihre Schwächen einzugestehen und Michael, der zu stolz ist Hanna zu helfen. Die beiden sind in gewisser Form von einander abhängig und passen doch nicht zusammen.
Die Geschichte von Michael und Hanna hat mich tief berührt und am Ende musste ich sogar die eine oder andere Träne verdrücken.
Auch die Themen des Zweiten Weltkrieges und des Analphabetismus sind gut heraus gearbeitet.
Für mich ein wirklich wunderbares Buch.
Bewertung: 5/5 Sterne
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Broschiertes Buch
Ein sehr interessantes Buch mit seinen grad mal gut 200 Seiten, das mich beim Lesen zwar unterhalten hat, aber auch jetzt noch nachhallt und mich nicht loslässt. Viele verschiedene Themen werden in dem Buch behandelt, doch immer wieder geht es um Schuld und Sühne, um Würde und Scham. …
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Ein sehr interessantes Buch mit seinen grad mal gut 200 Seiten, das mich beim Lesen zwar unterhalten hat, aber auch jetzt noch nachhallt und mich nicht loslässt. Viele verschiedene Themen werden in dem Buch behandelt, doch immer wieder geht es um Schuld und Sühne, um Würde und Scham. Dabei ist das Buch nicht anklagend oder wertend, sondern bietet einfach nur eine Schilderung der Dinge. Spannend aber, was das Erlebte mit den Menschen macht, und hier steht der Vorleser im Mittelpunkt, dessen ganzes Leben geprägt ist von seiner frühen Liebesbeziehung zu Hanna und ihrem späteren Widersehen im Gerichtssaal.
Beeindruckt hat mich der Schreibstil Schlinks, der einfach wirkt durch seine klaren und kurzen Sätze, dabei immer sachlich und deskriptiv bleibt und das Ganze zu einem distanzierten Schreibstil macht, der sich aber fantastisch lesen lässt. Dabei werden sowohl Alltäglichkeiten beschrieben, wie zum Beispiel das schon als Ritual anmutende „baden – vorlesen – sich lieben“, aber es werden auch tiefsinnige Gedanken verfolgt und analysiert. Und trotz des ganzen Philosophierens über Scham, Schuld und Sühne kommt der Vorleser für sich zu keiner Lösung. Einzig bleibt, dass er nicht von dieser Frau lassen kann und diese frühe Liebesbeziehung sein ganzes Leben beeinflusst hat.
Ich konnte mich gut auf das Buch einlassen und mochte den Erzählstil. Die Charaktere sind mir nicht sonderlich sympathisch, aber ähnlich wie den Vorleser beschäftigen auch mich die Themen, die die Lebensgeschichte Hannas bei ihm auslöst. Und dieses Beschäftigen reicht weit über das reine Lesen des Buches hinaus – noch immer lässt es mich nicht los und macht etwas mit mir. Wer also bereit ist, sich darauf einzulassen und nicht nur eine Liebesgeschichte oder einen Bewältigungsroman der Nazi-Zeit sucht, dem würde ich dieses Buch empfehlen.
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Broschiertes Buch
In dem Roman „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink geht es um die komplexe Frage der Schuld und Schuldfähigkeit. Berichtet wir über die Beziehung des 15-jährigen Michael Bergs zu der 21 Jahre älteren S-Bahnschaffnerin Hanna. Das von Hanna sehr dominant geführte …
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In dem Roman „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink geht es um die komplexe Frage der Schuld und Schuldfähigkeit. Berichtet wir über die Beziehung des 15-jährigen Michael Bergs zu der 21 Jahre älteren S-Bahnschaffnerin Hanna. Das von Hanna sehr dominant geführte Verhältnis der beiden, das zu einer starken Abhängigkeit Michaels führt, endet abrupt, als Hanna plötzlich verschwunden ist. Die intensiv beschriebene sexuelle Beziehung mag manchem Leser befremdlich erscheinen, sie ist jedoch nicht das Hauptthema des Romans, sondern dient nur als Einführung in die eigentliche Problematik.
Michael, nun Jurastudent, trifft Hanna viele Jahre später in einem Prozess wieder, in dem sie als Hauptschuldige in einem NS-Prozess angeklagt ist. Michael, vorher fasziniert und abhängig von Hanna, findet sich plötzlich in einem tiefen Zwiespalt wieder. Auf der einen Seite die Liebe zu Hanna, auf der anderen Seite die Schuldgefühle, eine Massenmörderin zu lieben. Schlink thematisiert also die Schuld der Tätergeneration im 3. Reich die vorgibt, aus Unwissenheit nicht gehandelt zu haben, symbolisiert durch Hanna und ihren Analphabetismus. Es wird jedoch auch die Frage der Schuld der Nachkriegsgeneration gestellt. Sind Kinder für die Taten ihrer Eltern mitschuldig wenn sie sich nicht von ihnen distanzieren. Diesen Fragen nähert sich Schlink sehr neutral und dennoch emotional und eindringlich. Die Stärke des Romans liegt gerade darin, dass Schlink es sich nicht einfach macht und Stellung bezieht. Hanna wir weder besonders negativ, noch besonders positiv dargestellt. Jeder Leser muss sich seine eigene Meinung bilden, muss selber beurteilen, wer schuldig ist, wenn auch nur moralisch. Schlink ist es in diesem Roman gelungen, beide Seiten darzustellen und zeigt die Schwierigkeit dieser Thematik und einer zu schnellen Bewertung der Schuld auf. Ein gelungenes Werk!
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Antworten 4 von 7 finden diese Rezension hilfreich
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Broschiertes Buch
Großartiges Buch mit knapper und präziser Darstellungsweise. Der Autor beschreibt fast kriminalistisch die Liebe eines Jungen, später eines Mannes, zu einer älteren Frau. Diese entpuppt sich im Verlauf der Geschichte als eine ehemalige KZ-Aufseherin. Vor diesem Hintergrund …
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Großartiges Buch mit knapper und präziser Darstellungsweise. Der Autor beschreibt fast kriminalistisch die Liebe eines Jungen, später eines Mannes, zu einer älteren Frau. Diese entpuppt sich im Verlauf der Geschichte als eine ehemalige KZ-Aufseherin. Vor diesem Hintergrund bearbeitet Bernhard Schlink die Ereignisse zur Zeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkrieges sowie der Nachkriegssituation in Deutschland. Ein erstaunliches Buch, dass man gelesen haben sollte.
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Broschiertes Buch
Eigentlich wusste ich nicht wirklich, was hier mit diesem Buch auf mich zukommt. Generell hatte ich schon mal vom Film gehört, mich aber nicht wirklich mit der Geschichte befasst. Anfangs hat mich das Buch wirklich sehr gepackt, es war sehr spannend, ich wollte immer wieder wissen wie die …
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Eigentlich wusste ich nicht wirklich, was hier mit diesem Buch auf mich zukommt. Generell hatte ich schon mal vom Film gehört, mich aber nicht wirklich mit der Geschichte befasst. Anfangs hat mich das Buch wirklich sehr gepackt, es war sehr spannend, ich wollte immer wieder wissen wie die Geschichte um Michael und Hanna weitergeht. Geschildert ist die Geschichte meiner Ansicht nach sehr gut und auch nachvollziehbar, wenngleich sie nicht in der heutigen Zeit spielt.
Von der Sprache her finde ich, dass das Buch durchaus ein etwas gehobenes Niveau hat, die Sprache ist keinesfalls flapsig oder einfach, sondern sehr gewählt, gut gewählt, gelegentlich spezielle Begriffe, die man aber dennoch kennt.
Und auch der Verlauf der Geschichte ist sehr interessant, wie so manches eine Wende nimmt. Zuviel möchte ich hier auf keinen Fall verraten, denn man sollte das Buch durchaus lesen. Wenngleich ich der Meinung bin, dass es zum Schluss hin nicht mehr ganz so spannend ist wie am Anfang bzw. da war es für mich (!) einfach manchmal etwas zu langatmig bzw. zu umschrieben. (Die Gedanken die er sich macht etc.)
Dennoch ist das Buch ein "Must read", wie ich finde. Und es ist meiner Ansicht nach auch nicht so sagenumwoben wie manch andere vermeintliche "must-read" Bücher (wenn ich da nur an den "Hundertjährigen..." denke.). Sondern ein Buch, das dennoch auf dem Boden geblieben ist, wenn man das mal so sagen kann, und still begeistert.
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Broschiertes Buch
In diesem Buch, welches in den 50er Jahren beginnt, geht es haupsächlich um den jungen Michael Berg, der erstmals an Gelbsucht erkrankt ist. Zufällig trifft er auf die 36-Jährige Hanna Schmitz, die ihm bei seiner Krankheit hilft. Michael hat sich dabei in sie verliebt, obwohl er …
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In diesem Buch, welches in den 50er Jahren beginnt, geht es haupsächlich um den jungen Michael Berg, der erstmals an Gelbsucht erkrankt ist. Zufällig trifft er auf die 36-Jährige Hanna Schmitz, die ihm bei seiner Krankheit hilft. Michael hat sich dabei in sie verliebt, obwohl er 21-Jahre jünger ist als sie. Er trifft sich immer öfter mit ihr, dass es schließlich zum einem Sexualakt zwischen den beiden kommt. Was Michael allerdings nicht weiß, dass Hanna Analphabetin ist und KZ-Wärterin in Auschwitz war. Später traf Michael sie im Gerichtssaal wieder...<br />Ich finde dieses Buch sehr gut, weil es viele Gefühle ausführlich und detaliert beinhaltet. Dies ist einer von vielen Punkten, warum ich dieses Buch weiterempfehlen kann.
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Antworten 10 von 19 finden diese Rezension hilfreich
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