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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Russland, Länder der ehemal. Sowjetunion, Note: 1,5, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die tschetschenische Frühgeschichte ist nur unzureichend zu datieren. Als Anhaltspunkt dient hier die Siedlung der Volksgruppe der Wainachen an den Wanderrouten großer turk- und iranischsprachiger Nomadenstämme im frühen Mittelalter. Diese Wurzeln teilen die Tschetschenen heute mit ihren Nachbarn, den Inguschen, weshalb sie sich in Genotyp, Kultur und Religion sehr nahe stehen. Auch die Sprachen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Russland, Länder der ehemal. Sowjetunion, Note: 1,5, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die tschetschenische Frühgeschichte ist nur unzureichend zu datieren. Als Anhaltspunkt dient hier die Siedlung der Volksgruppe der Wainachen an den Wanderrouten großer turk- und iranischsprachiger Nomadenstämme im frühen Mittelalter. Diese Wurzeln teilen die Tschetschenen heute mit ihren Nachbarn, den Inguschen, weshalb sie sich in Genotyp, Kultur und Religion sehr nahe stehen. Auch die Sprachen beider Völker sind eng miteinander verwandt. In armenischen Quellen des 7. Jahrhunderts werden die Tschetschenen als "Nachtscha matjan" (die das Nachische Sprechenden) erwähnt. Das "Nochtschi-Volk" wird auch in alten persischen Quellen des 13. und 14. Jahrhunderts erwähnt. Auch die Tschetschenen nennen sich selbst Nochtscho oder Nachtschi, die Bezeichnung „Tschetschenen“ wurde - wahrscheinlich im 17. Jahrhundert - von den Russen geprägt. Prägend wurden für die Tschetschenen im Laufe ihrer Geschichte ihre Religionszugehörigkeit und ihre Sozialstruktur. Die Wainachen, waren ursprünglich ein Naturgötter verehrendes Volk (Herdkult). Dies herrschte im Kaukasus im 3. bis 1. Jahrtausend vor unserer Zeit. In der Antike und im Mittelalter (8. bis 10. Jahrhundert) wurden die unter der Herrschaft georgischer Könige lebenden Tschetschenen sowie das gesamte nordkaukasische Gebiet christianisiert. Von der christlichen Vergangenheit der Tschetschenen zeugen nicht nur Legenden und Sagen, sondern auch von Archäologen entdeckte zahlreiche Denkmäler der altertümlichen und mittelalterlichen materiellen Kultur. Die Periode der Christianisierung war jedoch, historisch gesehen, recht kurz. Im 13. bis 15. Jahrhundert drang der Islam aktiv in die tschetschenischen Stämme und Gemeinden ein. Die meisten Tschetschenen waren schon im 15. und 16. Jahrhundert sunnitische Moslems. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich in Tschetschenien ein vom Sufismus beeinflusster Islam. Für den Sufismus ist eine Kombination von idealistischer Metaphysik mit asketischen Praktiken und religiöser Toleranz charakteristisch. Während der Sowjetzeit war weiterhin zwischen einem staatlich kontrollierten Islam, welcher durch Muftis, die eher eine politische Funktion hatten und unter staatlicher Kontrolle standen, ausgeübt wurde; und einem Volksislam, welcher, im Gegensatz zum Staatsislam, bei den nordkaukasischen Bergvölkern sehr verbreitet war, zu unterscheiden. [...]