Sasha Filipenko
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Der Schatten einer offenen Tür (eBook, ePUB)
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Die gottverlassene Provinzstadt Ostrog wird von einer Suizidserie von Jugendlichen im Waisenhaus erschüttert. Kommissar Alexander Koslow aus Moskau soll die Ermittlungen in die Hand nehmen, doch die örtliche Polizei hat ihre eigenen Theorien. Als Petja, ein Sonderling mit einem Herz für die Natur, verhaftet wird, glaubt Koslow nicht an dessen Schuld. Aber warum geriet Petja damals derart außer sich, als der Bürgermeister von Ostrog den Heimkindern einen Griechenland-Urlaub spendieren wollte?
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Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist ein belarussischer Schriftsteller, der auf Russisch schreibt. Nach einer abgebrochenen klassischen Musikausbildung studierte er Literatur in St. Petersburg und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satireshow und als Fernsehmoderator. Sein Roman >Die Jagd< war ein >Spiegel<-Bestseller. Sasha Filipenko ist leidenschaftlicher Fußballfan und wohnte bis 2020 in St. Petersburg. Er musste mit seiner Familie Russland verlassen und lebt in der Schweiz.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes eBooks
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 25. September 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783257615241
- Artikelnr.: 70315758
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Dieser Roman von Sasha Filipenko, der sich nach und nach zu einer Kriminalgeschichte entwickelt, geht auf einen realen Fall im nordostsibirischen Tschukotien zurück, erklärt Rezensent Uli Hufen. Die Geschichte erzählt von einer mysteriösen Reihe an Suiziden unter Jugendlichen, die nach einem Ausflug ans Meer die Rückkehr in ihre triste, brutale Alltagsrealität nicht mehr aushalten. Sasha Filipenko verarbeitet hier die realen Zeugnisse von Heimbewohnern, Lehrern und Polizisten - nichtsdestotrotz bleibt seine Geschichte ihren Figuren seltsam fern, bedauert der Rezensent. Dass der Autor dachte, den Stoff als Krimi erzählen zu müssen, schadet dem Unterfangen, sich den jugendlichen Opfern und ihrem Alltag anzunähern, so der Kritiker. Stattdessen verliert sich die Geschichte in Ermittlerklischees und Popkulturreferenzen - von Authentizität ist da für Hufen nichts zu spüren. Auch wenn hier eine gute Absicht zu Grund liegt, fällt der Roman beim Kritiker krachend durch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In seinem neuen Roman zeichnet er ein von pechschwarz-galligem Humor grundiertes Bild der russischen Gegenwart.« NDR Kultur NDR Kultur
Petja arbeitet in einer Hygienewarenfabrik und rollt Wattestäbchen. Das Werk gehört einem ehemaligen Strafgefangenen und der möchte noch mehr Fabriken bauen. Zu dem Zweck muss er viele Bäume fällen und das gefällt Petja überhaupt nicht. Er ist sehr naturverbunden …
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Petja arbeitet in einer Hygienewarenfabrik und rollt Wattestäbchen. Das Werk gehört einem ehemaligen Strafgefangenen und der möchte noch mehr Fabriken bauen. Zu dem Zweck muss er viele Bäume fällen und das gefällt Petja überhaupt nicht. Er ist sehr naturverbunden und beobachtet nicht nur Vögel besonders gerne. Er will für den Erhalt „seiner“ Bäume kämpfen. Und dann gibt es in dem Ort noch das Waisenhaus. Das kommt in die Schlagzeilen, weil sich drei Kinder nacheinander das Leben nahmen. Keiner weiß warum.
„Der Schatten einer offenen Tür“ ist ein weiteres Buch von Sasha Filipenko. Seine eindringliche Art, die Gedanken der Akteure aufs Papier zu bringen, zeichnet ihn aus. Er hat einen Schreibstil, der nicht alltäglich ist. Klar zu erkennen ist seine Kritik an Russland. Hier wird sie anhand des Umgangs mit Waisenkindern verdeutlicht. Nein, sie kommt nicht mit direkten Vorwürfen, sondern recht subtil daher. Obwohl mir seine letzten Romane besser gefielen, gebe ich auch für dieses Buch eine Empfehlung.
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Gebundenes Buch
Bevor ich dieses Buch las, kannte ich Sasha Filipenko nicht und ich erwartete anhand der Kurzbeschreibung eine Art Kriminalroman. Ein klassischer Krimi ist „Der Schatten einer offenen Tür“ jedoch nicht. Dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - hat der Roman für mich einen …
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Bevor ich dieses Buch las, kannte ich Sasha Filipenko nicht und ich erwartete anhand der Kurzbeschreibung eine Art Kriminalroman. Ein klassischer Krimi ist „Der Schatten einer offenen Tür“ jedoch nicht. Dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - hat der Roman für mich einen Sog entwickelt, der dafür sorgte, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte und es auf einen Rutsch gelesen habe.
Filipenko erzählt nicht stringent, sondern fügt die einzelnen Fäden, die er in 24 Gesängen, Prolog, Epilog und Postskriptum spinnt, nach und nach zu einem virtuos komponierten Ganzen. Spannend sind seine Protagonisten: Da ist der Moskauer Ermittler Alexander Koslow, eigentlich erfahren, intelligent und pflichtbewusst, jedoch aufgrund privater Probleme nicht auf der Höhe und depressiv. Er ist auf gewisse Weise ein klassischer tragischer Held. Der Revierinspektor Michail, einst ein Gefängniswärter in Ostrog, ist provinziell, einfach gestrickt, grob. Er hat noch eine alte Rechnung mit Koslow offen und will Koslow keinesfalls die Lösung des Falles überlassen. Die außergewöhnlichste Figur ist Petja, ein ehemaliger Waisenjunge aus dem Ostroger Kinderheim. Er ist ein Außenseiter und komischer Kauz, empfindsam, gutmütig und naiv, und glaubt fest an Recht und Gesetz. Besonders faszinierend fand ich die siamesischen Zwillinge Vera und Ljubow, deren Nebenstrang eine eigene kleine Parabel mit interessanten Interpretationsmöglichkeiten angesichts der gegenwärtigen politischen Lage bietet.
Die Grundstimmung des Romans ist düster und melancholisch, der Humor tiefschwarz, und der Trostlosigkeit und Gleichgültigkeit steht einzig Petjas sanftes, selbstloses und gutgläubiges Wesen entgegen.
Ein Roman, der sehr nachdenklich stimmt und den man noch lange mit sich trägt.
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Gebundenes Buch
Vielschichtiger, kritischer, zu Herzen gehender Blick in die russische Gesellschaft
Ich kenne und schätze den Autor sehr, weshalb ich genau wusste, worauf ich mich einlasse: einen tiefgehenden, kritischen Blick auf die russische Gesellschaft, gewürzt mit satirischem und schwarzem Humor …
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Vielschichtiger, kritischer, zu Herzen gehender Blick in die russische Gesellschaft
Ich kenne und schätze den Autor sehr, weshalb ich genau wusste, worauf ich mich einlasse: einen tiefgehenden, kritischen Blick auf die russische Gesellschaft, gewürzt mit satirischem und schwarzem Humor sowie emotionaler Intensität.
Die Rahmenhandlung des Romans wird durch vier Suizide von Bewohnerinnen eines Kinderheims in der russischen Provinz geprägt, das in der Stadt Ostrog ("Gefängnis") liegt – einer Ortschaft, die rund um eine Strafanstalt entstanden ist. Der Originaltitel "Rückkehr nach Ostrog" trägt durchaus eine vielschichtige Bedeutung, die sich in diesem kurzen Roman entfaltet.
Die Suizide haben eine hohe Medienwirksamkeit, weshalb ein Kommissar aus Moskau zusammen mit seinem Assistenten entsandt wird, um den Fall zu untersuchen und der Öffentlichkeit zu signalisieren, dass Maßnahmen ergriffen werden. Der Kommissar hat dafür vier Tage Zeit, die die eigentliche Erzählhandlung umfassen.
Kommissar Koslov, ein Kriegsveteran aus Tschetschenien, ist ein kluger und gewissenhafter Mann, der jedoch aus der Bahn geworfen ist, da ihn die Trennung von seiner Frau vor einigen Jahren stark getroffen hat. Sie fragte ihn einmal ernsthaft verwundert: „Du hast so eine Katastrophe [Tschetschenienkrieg] verdaut, wie kann es da sein, dass du mich nicht vergessen kannst?!“ Sein Assistent ist ein stets gut gekleideter junger Mann, der wenig Interesse an der eigentlichen Ermittlungsarbeit zeigt und diese eher widerwillig erledigt.
Der Revierinspektor vor Ort, sieht nur noch die reale Trostlosigkeit, den nahenden Winter, der mit Stromausfällen, eingefrorenen Rohren und erforenen Säufern in der Schneewehe daher kommen wird und für den nur das Recht des Stärkeren gilt. Nur mit Gewalt lasse sich der Frieden in dieser besch... Welt herstellen.
Eine weitere Hauptfigur ist Petja, ein ehemaliges Heimkind. Er gilt als der "Dorftrottel" und ist zwar ein etwas eigenwilliger junger Mann, aber der Einzige,der fest an Werte und Überzeugungen glaubt. Er denkt und lebt nach humanistischen Prinzipien, wird jedoch von allen verspottet und nicht ernst genommen.
Der Roman ist in "Gesänge", gleich einer griechischen Tragödie unterteilt, die in schneller Abfolge wechseln und verschiedene Perspektiven sowie Zeiten beleuchten. Immer wieder werden Bezüge zur griechischen Mythologie oder Griechenland hergestellt, zudem auch eine Reise nach Griechenland eine wichtige Rolle spielt.
Wie es in Russland üblich ist, findet man Anspielungen auf russische Werke und es fließen Zitate aus Liedern, Gedichten und Filmen ein, die in Fußnoten erläutert werden.
Im Fokus steht zum einen die Lösung des Falls- waren es wirklich Suizide oder gar Morde? Zum anderen wird die russische Gesellschaft beleuchtet und insbesondere die prekäre und harte Lage von Heimkindern in der russischen Provinz. Ihre Herkunft, Lebenslage und Lebensperspektiven werden hier eindrücklich dargestellt.
Erwähnenswert ist zudem die kleine Nebengeschichte um die siamesischen Zwillinge Vera und Ljubov (Glaube und Liebe), die aufgrund des Ukrainekrieges in einen unversöhnlichen Streit geraten sind, da die eine auf der Seite Russlands und die andere auf der Seite der Ukraine steht. Ebenfalls erwähnenswert ist eine in sich geschlossene Kurzerzählung, die die Absurdität des russischen Justizsystems thematisiert.
Dern Roman konnte ich gut in einem Rutsch lesen, ich fand ihn fesselnd, spannend und interessant. Ich empfand das Setting sehr realistisch und glaubhaft gezeichnet, manchmal vielleicht etwas überzeichnet- aber diesen Humor braucht man auch, um gewisse bittere Realitäten zu ertragen. Eine der Rezensentinnen bemerkte, dass ihr bei diesem Roman das Herz gebrochen wurde – und genau so erging es mir auch.
Der vielleicht einzige Kritikpunkt, den ich anbringen möchte, ist, dass der Autor an einigen Stellen ruhig etwas mehr ins Detail hätte gehen können, um den Figuren noch näher zu kommen und noch mehr die Lebensrealität kennen zu lernen.
Insgesamt handelt es sich um einen dichten Roman, der spannend und berührend, gleichzeitig kritisch und humorvoll ist und mich nachdenklich, betroffen und etwas hoffnungslos zurücklässt. Geeignet für Menschen, die sich mit den russischen Verhältnissen auskennen oder auch für Menschen, die einen Einblick in russische Verhältnisse gewinnen möchte
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