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Eine Frage des Glaubens. Das junge georgische Paar Nino und Niko Gorosia führt aus Langeweile in ihrer Küche eine Geisterbeschwörung durch. Und der Geist erscheint wirklich. Es ist Georges Gurdjieff, der große Esoteriker und Scharlatan des 20. Jahrhunderts. Zur Bestürzung der Gorosias macht er keine Anstalten, wieder zu verschwinden. Als sie ihn bitten, sich an den Haushaltungskosten zu beteiligen, verfällt Gurdjieff auf seine probaten Mittel: Betrug, Kidnapping, Hypnose. Auf einmal scheint alles möglich, nur eine Frage des Glaubens, und die Gorosias träumen vom großen Aufstieg. »Der...
Eine Frage des Glaubens. Das junge georgische Paar Nino und Niko Gorosia führt aus Langeweile in ihrer Küche eine Geisterbeschwörung durch. Und der Geist erscheint wirklich. Es ist Georges Gurdjieff, der große Esoteriker und Scharlatan des 20. Jahrhunderts. Zur Bestürzung der Gorosias macht er keine Anstalten, wieder zu verschwinden. Als sie ihn bitten, sich an den Haushaltungskosten zu beteiligen, verfällt Gurdjieff auf seine probaten Mittel: Betrug, Kidnapping, Hypnose. Auf einmal scheint alles möglich, nur eine Frage des Glaubens, und die Gorosias träumen vom großen Aufstieg. »Der aufblasbare Engel« erzählt mit feiner Ironie von Schuld ohne Sühne im Georgien der Nullerjahre, wo Erfolg und Kriminalität so eng verbunden sind wie Glauben und Aberglauben. "Zaza Burchuladze gilt in seiner Heimat als einer der wichtigsten Autoren seiner Generation. Dass er seit einiger Zeit in Berlin lebt, liegt an seinen Gegnern: Religiöse Extremisten verbrannten einst seine Romane und Essays." Spiegel Online
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Zaza Burchuladze, 1973 in Tbilissi geboren, übersetzte Fjodor Dostojewski und Daniil Charms ins Georgische. Seine Romane und Essays wurden von religiösen Extremisten verbrannt und vom Präsidenten Saakaschwili in der georgischen Tagesschau angeprangert. Im Sommer 2012 wurde er von Unbekannten angegriffen und musste mit seiner Familie nach Deutschland fliehen. Heute lebt und arbeitet er in Berlin. Für seine Romane wurde er mehrfach ausgezeichnet. Bei Blumenbar erschien 2015 sein Roman »adibas«, der von der Stiftung Buchkunst zum »schönsten Buch des Jahres« gewählt wurde. 2017 folgte sein Flucht- und Heimatroman "Touristenfrühstück". Maia Tabukashvili wurde 1976 in Georgien geboren und lebt seit über 18 Jahren in Deutschland. Sie hat Literaturwissenschaften, Soziologie und Journalistik studiert. Sie schreibt seit vielen Jahren Lyrik und Kurzprosa, zunächst auf Georgisch, inzwischen auch auf Deutsch.
Produktdetails
- Verlag: Aufbau Verlage GmbH
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 14. September 2018
- Deutsch
- ISBN-13: 9783841215963
- Artikelnr.: 52446409
Der Guru bringt den Müll runter
Zaza Burchuladzes Roman "Der aufblasbare Engel" über einen Esoteriker
Georges Gurdjieff (1864 bis 1949), der griechisch-armenische Esoteriker, hat viele Schüler um sich geschart, darunter auch westliche Sinnsucher wie Katherine Mansfield, Frank Lloyd Wright oder Peter Brook. Zu Gurdjieffs "Viertem Weg" einer "harmonischen Entwicklung des Menschen" gehörten sufistische, buddhistische und christliche Lehren, yogisches Denken, mönchisches Fühlen und die Körperbeherrschung des Fakirs, und entsprechend vielbegabt war auch der Meister. Gurdjieff wirkte als Schriftsteller, Tänzer, Komponist, Wunderheiler; für viele war seine harmonische Achtsamkeit allerdings auch der faule Zauber eines
Zaza Burchuladzes Roman "Der aufblasbare Engel" über einen Esoteriker
Georges Gurdjieff (1864 bis 1949), der griechisch-armenische Esoteriker, hat viele Schüler um sich geschart, darunter auch westliche Sinnsucher wie Katherine Mansfield, Frank Lloyd Wright oder Peter Brook. Zu Gurdjieffs "Viertem Weg" einer "harmonischen Entwicklung des Menschen" gehörten sufistische, buddhistische und christliche Lehren, yogisches Denken, mönchisches Fühlen und die Körperbeherrschung des Fakirs, und entsprechend vielbegabt war auch der Meister. Gurdjieff wirkte als Schriftsteller, Tänzer, Komponist, Wunderheiler; für viele war seine harmonische Achtsamkeit allerdings auch der faule Zauber eines
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Scharlatans. Nach der Russischen Revolution 1917 floh er nach Tiflis, und dort taucht er hundert Jahre später in Zaza Burchuladzes Roman "Der aufblasbare Engel" auf.
Mehr aus Langeweile als aus spiritueller Überzeugung beschwören die energische Nino und ihr als Künstler und Mann gescheiterter Mann Niko in ihrer Küche den Geist des Gurus, der angeblich mit Stalin auf dem Priesterseminar war und Hitler das Hakenkreuz aus Indien mitbrachte. Gurdjieff erscheint tatsächlich, aber es ist nicht der charismatische Wundermönch des Fin de Siècle, eher ein kaukasischer Bhagwan. Er ist gekommen, um zu bleiben, und nimmt dabei wenig Rücksicht auf die prekäre Lage der Gorosias. Der wiedergeborene Rasputin rülpst Ruß und riecht wie ein Bauer, ernährt sich von Sultaninen, schaut gern "Dr. House", tanzt wie ein Derwisch und brabbelt wirres Zeug über das "Dritte Auge" und den "Vierten Weg". Immerhin, er führt den Hund Foucault aus, bringt den Müll runter und zaubert ab und zu zur Unterhaltung.
Wenn es um seinen Beitrag zur Haushaltskasse geht, greift der Magier freilich zu Ausflüchten, Hypnose und kleinkriminellen Aktivitäten. Einmal kidnappt er sogar einen gewissen Nugsar Tischikobawa, einen neureichen Strolch im Haus. Vom Lösegeld kaufen sich die Gorosias eine Luxuswohnung; der Entführte, ein Fan üppiger Damen und orthodoxer Kirchenlieder, wird in einem Bergkirchlein ausgesetzt. Zurück bleiben Gurdjieff und Foucaults Kopf im Kühlschrank. Man kann das als übermütige Satire auf die kriminelle Energie des georgischen Spießertums und die immer noch allmächtige Kirche lesen. Möglicherweise ist Gurdjieff sogar eine Wiedergeburt Stalins.
"Der aufblasbare Engel", im Original 2011 erschienen, ist weniger ein Roman als eine Sammlung von bizarren phantastischen Geschichten über telepathisch kommunizierende Hühner, singende Welse und Kugelblitze, garniert mit Kindheitserinnerungen und Lektionen in Tifliser Topographie. Die eher vorsichtige Kritik an Staat und Kirche, Korruption und Stalin-Nostalgie machte die Lage Burchuladzes in Georgien vollends unhaltbar. Schon durch seinen angeblich blasphemischen Erzählband "Instant Kafka" hatte er den Zorn frommer Babuschkas und des damaligen Präsidenten Saakaschwili auf sich gezogen. Nachdem er auf offener Straße krankenhausreif geschlagen worden war, floh Burchuladze 2014 ins Berliner Exil. Von seinen Freunden und seinem politischen Resonanzraum abgeschnitten, fühlt er sich in "Berlissi", im Niemandsland zwischen Berlin und Tiblissi, verloren.
Burchuladze kann nicht selbstbewusst à la Thomas Mann sagen: "Wo ich bin, ist Georgien", nur klagen und jammern: "Wo ich bin, befindet sich die gesamte georgische Unzivilisiertheit." "Der aufblasbare Engel" ist ein Ragout aus eingelegten Erinnerungsfrüchten, Instant-Satiren und surrealen Märchen. Burchuladze hat Charms und Dostojewski ins Deutsche übersetzt und zitiert russische Autoren, Filme wie "Matrix" und "Barbarella" und leider auch cyberdaoistische und quantenphysikalische Wichtigtuerwörter und allerlei "Internet-Artikel" über Gurdjieffs Leben und Lehre. Die Bildungshuberei ermüdet.
Nino Haratischwili arbeitete sich in "Das achte Leben (für Brilka)" über sechs Generationen und 1300 Seiten souverän an der georgischen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts ab. Ihr Landsmann Burchuladze schießt auf luftigen 180 Seiten nur ein paar Raketen und Knaller in den postsowjetischen Nachthimmel. Er tischt einen singenden Wels und eine "gastronomische Pietà" aus Fischen auf und verkocht Tifliser Süßigkeiten mit Nutella, postmoderne Formspielereien mit robustem Humor. Der Blumenbar Verlag hat den Roman schön gestaltet, aber für ein Nachwort oder ein Glossar wäre man dankbar gewesen. Georgische Dichter, heißt es einmal, seien "leicht vertrottelte, verschrobene Reimschmiede, die sich seltsame Pseudonyme ausdenken, Blankverse schreiben, in Schweineställen leben und laut Selbstgespräche führen". Burchuladze ist frischer, zeitgemäßer, aber auch er führt Selbstgespräche ins Leere hinein.
MARTIN HALTER
Zaza Burchuladze: "Der aufblasbare Engel". Roman.
Aus dem Georgischen von Maia Tabukashvili. Blumenbar Verlag, Berlin 2018. 181 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mehr aus Langeweile als aus spiritueller Überzeugung beschwören die energische Nino und ihr als Künstler und Mann gescheiterter Mann Niko in ihrer Küche den Geist des Gurus, der angeblich mit Stalin auf dem Priesterseminar war und Hitler das Hakenkreuz aus Indien mitbrachte. Gurdjieff erscheint tatsächlich, aber es ist nicht der charismatische Wundermönch des Fin de Siècle, eher ein kaukasischer Bhagwan. Er ist gekommen, um zu bleiben, und nimmt dabei wenig Rücksicht auf die prekäre Lage der Gorosias. Der wiedergeborene Rasputin rülpst Ruß und riecht wie ein Bauer, ernährt sich von Sultaninen, schaut gern "Dr. House", tanzt wie ein Derwisch und brabbelt wirres Zeug über das "Dritte Auge" und den "Vierten Weg". Immerhin, er führt den Hund Foucault aus, bringt den Müll runter und zaubert ab und zu zur Unterhaltung.
Wenn es um seinen Beitrag zur Haushaltskasse geht, greift der Magier freilich zu Ausflüchten, Hypnose und kleinkriminellen Aktivitäten. Einmal kidnappt er sogar einen gewissen Nugsar Tischikobawa, einen neureichen Strolch im Haus. Vom Lösegeld kaufen sich die Gorosias eine Luxuswohnung; der Entführte, ein Fan üppiger Damen und orthodoxer Kirchenlieder, wird in einem Bergkirchlein ausgesetzt. Zurück bleiben Gurdjieff und Foucaults Kopf im Kühlschrank. Man kann das als übermütige Satire auf die kriminelle Energie des georgischen Spießertums und die immer noch allmächtige Kirche lesen. Möglicherweise ist Gurdjieff sogar eine Wiedergeburt Stalins.
"Der aufblasbare Engel", im Original 2011 erschienen, ist weniger ein Roman als eine Sammlung von bizarren phantastischen Geschichten über telepathisch kommunizierende Hühner, singende Welse und Kugelblitze, garniert mit Kindheitserinnerungen und Lektionen in Tifliser Topographie. Die eher vorsichtige Kritik an Staat und Kirche, Korruption und Stalin-Nostalgie machte die Lage Burchuladzes in Georgien vollends unhaltbar. Schon durch seinen angeblich blasphemischen Erzählband "Instant Kafka" hatte er den Zorn frommer Babuschkas und des damaligen Präsidenten Saakaschwili auf sich gezogen. Nachdem er auf offener Straße krankenhausreif geschlagen worden war, floh Burchuladze 2014 ins Berliner Exil. Von seinen Freunden und seinem politischen Resonanzraum abgeschnitten, fühlt er sich in "Berlissi", im Niemandsland zwischen Berlin und Tiblissi, verloren.
Burchuladze kann nicht selbstbewusst à la Thomas Mann sagen: "Wo ich bin, ist Georgien", nur klagen und jammern: "Wo ich bin, befindet sich die gesamte georgische Unzivilisiertheit." "Der aufblasbare Engel" ist ein Ragout aus eingelegten Erinnerungsfrüchten, Instant-Satiren und surrealen Märchen. Burchuladze hat Charms und Dostojewski ins Deutsche übersetzt und zitiert russische Autoren, Filme wie "Matrix" und "Barbarella" und leider auch cyberdaoistische und quantenphysikalische Wichtigtuerwörter und allerlei "Internet-Artikel" über Gurdjieffs Leben und Lehre. Die Bildungshuberei ermüdet.
Nino Haratischwili arbeitete sich in "Das achte Leben (für Brilka)" über sechs Generationen und 1300 Seiten souverän an der georgischen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts ab. Ihr Landsmann Burchuladze schießt auf luftigen 180 Seiten nur ein paar Raketen und Knaller in den postsowjetischen Nachthimmel. Er tischt einen singenden Wels und eine "gastronomische Pietà" aus Fischen auf und verkocht Tifliser Süßigkeiten mit Nutella, postmoderne Formspielereien mit robustem Humor. Der Blumenbar Verlag hat den Roman schön gestaltet, aber für ein Nachwort oder ein Glossar wäre man dankbar gewesen. Georgische Dichter, heißt es einmal, seien "leicht vertrottelte, verschrobene Reimschmiede, die sich seltsame Pseudonyme ausdenken, Blankverse schreiben, in Schweineställen leben und laut Selbstgespräche führen". Burchuladze ist frischer, zeitgemäßer, aber auch er führt Selbstgespräche ins Leere hinein.
MARTIN HALTER
Zaza Burchuladze: "Der aufblasbare Engel". Roman.
Aus dem Georgischen von Maia Tabukashvili. Blumenbar Verlag, Berlin 2018. 181 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Hymnisch bespricht Rezensent Richard Kämmerlings Zaza Burchuladzes im Original bereits 2011 erschienenen Roman "Der aufblasbare Engel", nach dessen Erscheinen der von religiösen Fanatikern attackierte Autor nach Deutschland fliehen musste. Wenn Burchuladze hier mit auf die Spitze getriebener Selbstironie von einem Spießerpaar erzählt, das sich die Langeweile in den postsowjetischen Nuller Jahren durch Geisterbeschwörung vertreibt, bald tatsächlich Besuch von dem Esoteriker Georges Gurdjieff erhält und mit diesem gemeinsam einen Millionär entführt, kann sich der Kritiker das Lachen nicht verkneifen. Großartig, wie der Autor hier mit einer guten Portion Fantastik, Horror- und Zombiefilmmotiven Heiligenlegenden persifliert und dabei zudem die neoliberalistischen Verheißungen jener Zeit satirisch beschreibt, meint er. Nicht zuletzt erkennt er in diesem Roman Anleihen an Bulgakows "Meister und Margarita".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»"Der aufblasbare Engel" ist an der Oberfläche ein leichter und unterhaltsamer Roman, zwischen den Zeilen tun sich Abgründe auf, die tief in die georgische Kultur blicken lassen. Burchaladze zeichnet das Bild eines Landes, das wie zerrissen scheint zwischen der Sehnsucht nach der Vergangenheit und dem Hoffen auf eine bessere Zukunft. Er hat das wahrscheinlich provokanteste georgische Buch geschrieben, das in diesem Herbst bei uns erscheint.« MDR Kultur 20181010
Gebundenes Buch
Langeweile ist der Grund, weshalb Nino und Niko in ihrer Küche eine Geisterbeschwörung durchführen. Ernsthaft daran glauben tun sie beide nicht und als der Geist von George Gurdjieff vor ihnen steht, sind sie einigermaßen überrascht. Dieser würde gerne nach einer …
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Langeweile ist der Grund, weshalb Nino und Niko in ihrer Küche eine Geisterbeschwörung durchführen. Ernsthaft daran glauben tun sie beide nicht und als der Geist von George Gurdjieff vor ihnen steht, sind sie einigermaßen überrascht. Dieser würde gerne nach einer kurzen Stippvisite wieder verschwinden, aber das will einfach nicht klappen und so muss er wohl notgedrungen für ein paar Tage bei dem georgischen Pärchen unterkommen. Nino und Niko sind fasziniert von dem Mann und seinen Fähigkeiten, eine Internetrecherche enthüllt ihnen, dass sie es wahrhaftig mit einem erstaunlichen Mann zu tun haben und als dieser ihnen Reichtum in Aussicht stellt, können sie das kaum ablehnen – auch wenn dafür eine Entführung notwendig wird.
Zaza Burchuladze konnte mich mit „Der aufblasbare Engel“ einmal mehr durch seinen lakonischen Schreibstil mir subtilem Humor begeistern. Die Handlung ist hochgradig absurd, aber viel entscheidender als das, was erzählt wird, ist das wie und damit kann der Schriftsteller, der seit Jahren im deutschen Exil leben muss, punkten.
Die Figuren sind allesamt auf ihre Weise schräg, allen voran der Geist: ehemaliger Gymnast, Heiler und auch Magier, der nun ein therapeutisches Korsett tragen muss, da er eben auch nicht mehr der Jüngste ist. Seine magische Mütze hilft ihm leider nicht aus dem Dilemma aus der Wohnung der Gorosias verschwinden zu können. Aber das ist nicht das Einzige, was ihn akut belastet, denn auch seine Erinnerung funktioniert nur noch mäßig, wenn er seinen unfreiwilligen Gastgebern seine Lehren nahebringen will, zeichnen sich immer wieder große Lücken ab:
Insbesondere vom vierten Weg. Neben dem Weg des Fakirs, dem Weg des Mönchs und dem Weg des Yogis, sagte er, der sich von den anderen dreien prinzipiell unterscheide. Doch an den Unterschied könne er sich leider nicht mehr erinnern. Übrigens könne er sich ebenfalls nicht erinnern, wie die letzte Folge von Dr. House ausgegangen war, die er am Vorabend gesehen habe.
Das schnelle Geld ist verlockend für Nino und Niko und so stimmen sie der Entführung Nugsar Tschikobawas zu, der in ihrem Haus immer seine Geliebte besucht. Um eine Million reicher halten sie Ausschau nach einer besseren Wohnung, aber nun haben sie neben dem Geist auch noch einen weiteren Mann an der Backe und dieser beginnt auch schon zu stinken und die Polizei wird ebenfalls auf das Treiben in der Wohnung aufmerksam...
Eine kurzweilige Geschichte, die von der Situationskomik und vor allem dem trockenen Humor des Autors lebt. Die Absurditäten und Ironien des Alltags in Georgien, das zwischen Vergangenheit und Zukunft steckt und wo Aberglaube und Kriminalität genauso ihren Platz haben wie das rechtschaffene Leben der einfachen Leute, wird so glaubwürdig abgebildet.
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Gebundenes Buch
Zaza Burchuladze hat eine beißende Satire über die Verführbarkeit der Menschen geschrieben.
Dabei zielt er weniger auf den Scharlatan und Verführer Gurdjieff, der immerhin viel Ausstrahlung hat, als auf die Menschen, die so leicht verführbar sind, die fast darauf zu warten …
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Zaza Burchuladze hat eine beißende Satire über die Verführbarkeit der Menschen geschrieben.
Dabei zielt er weniger auf den Scharlatan und Verführer Gurdjieff, der immerhin viel Ausstrahlung hat, als auf die Menschen, die so leicht verführbar sind, die fast darauf zu warten scheinen.
Das Paar Nino und Niko haben Gurdjioff bei einer Geisterbeschwörung herbeigerufen. Jetzt haben sie ihn am Hals. Gurdjieff fühlt sich wohl bei ihnen, mag auch ihren kleinen Hund Foucault, aber sein Hang zum beeinflussen lässt ihn schließlich wieder tätig werden.
Zaza Burchuladzes Spott wirkt, weil man als Leser sich ggf. fragt, wie man selbst sich verhalten würde, wenn ein heraufbeschworener Scharlatan Reichtum ermöglichen kann.
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