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Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Jahren 1914 - 1916 schrieb Gottfried Benn fünf kurze Prosatexte, die gemeinhin als ‘Rönne-Novellen‘ bezeichnet werden. Diese Bezeichnung ist insofern irreführend, als sich Benns Prosa einer Zuordnung zu einer bestimmten literarischen Gattung entzieht, ist sie doch Ausdruck einer Ästhetik, die sich von konventionellen Erzählformen weitestgehend verabschiedet hat. „Warum Gedanken in jemand hineinkneten, in eine Figur, in…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Jahren 1914 - 1916 schrieb Gottfried Benn fünf kurze Prosatexte, die gemeinhin als ‘Rönne-Novellen‘ bezeichnet werden. Diese Bezeichnung ist insofern irreführend, als sich Benns Prosa einer Zuordnung zu einer bestimmten literarischen Gattung entzieht, ist sie doch Ausdruck einer Ästhetik, die sich von konventionellen Erzählformen weitestgehend verabschiedet hat. „Warum Gedanken in jemand hineinkneten, in eine Figur, in Gestalten, wenn es Gestalten nicht mehr gibt? Personen, Namen, Beziehungen erfinden, wenn sie gerade unerheblich werden?“ (Roman des Phänotyp: GWE II, S. 150) So heißt es im 'Roman des Phänotyp' von 1944, und es scheint, dass diese Überlegungen schon die Produktion der Rönne-Novellen maßgeblich mitbestimmt haben. Obwohl Rönne noch als Figur gelten kann, wurde hier inhaltlich und formal eine Problematik entfaltet, die mit dem obigen Zitat korrespondiert und Benns Werk geprägt hat: der subjektiv wahrgenommene Zerfall einst verbindlicher Bezugspunkte, der daraus hervorgeht, dass man sich bestimmter erkenntnistheoretischer Implikationen zu sehr bewusst ist. „Erkenntnis ist ein schönes Mittel zum Untergang“ (Lebensweg eines Intellektualisten: GWE II, S. 319) schreibt Benn in 'Lebensweg eines Intellektualisten' - und es ist kein Zufall, dass er dies im Rahmen eines Kommentars zu seiner Figur Rönne tut. Anhand ihr veranschaulicht er geradezu demonstrativ, dass bewusste Verarbeitung, Erkenntnis und Reflexion für den Einzelnen nicht zwangsläufig mit Sicherheit und Macht verbunden sind, sondern, im Gegenteil, auch zu einer tiefen Entfremdung von Ich und Welt bzw. zu einer Auflösung gewohnter, das Leben vereinfachender Strukturen führen können. Diese Thematik, die eine entscheidende in den Rönne-Novellen ist, bildet den Hintergrund dieser Arbeit.