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Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Zeitgeschichte und Erinnerungsprozeß, Sprache: Deutsch, Abstract: „Schweig still! Wir wissen, daß du deine Seherkunst verstehst. Aber wir brauchen keine Prophetie: Hier nicht !“ (VL, 17) Kassandra, die Seherin: Sie ‘sieht’ die Zukunft, weil sie die Gegenwart schmerzhaft deutlich wahrnimmt und die Vergangenheit kennt. Vor den Toren Mykenes erinnert sie sich ihres Lebens, in den Stunden vor ihrem Tode will sie ihr…mehr

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Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Zeitgeschichte und Erinnerungsprozeß, Sprache: Deutsch, Abstract: „Schweig still! Wir wissen, daß du deine Seherkunst verstehst. Aber wir brauchen keine Prophetie: Hier nicht !“ (VL, 17) Kassandra, die Seherin: Sie ‘sieht’ die Zukunft, weil sie die Gegenwart schmerzhaft deutlich wahrnimmt und die Vergangenheit kennt. Vor den Toren Mykenes erinnert sie sich ihres Lebens, in den Stunden vor ihrem Tode will sie ihr Vermächtnis hinterlassen: Erinnern. Doch Erinnern ist ein gefährliches Unternehmen und das Gedächtnis ein schwankender Boden. Sich Erinnern - dies ist das Motiv der Erzählerinnen in den Werken Christa Wolfs, die ich untersuchen möchte: ″Kassandra″ , ″Kindheitsmuster ″, ″Nachdenken über Christa T.″ und die Erzählung ″Unter den Linden″ . Vier Frauen versuchen, zu ihrem ICH zu finden, ihre Identität zu entdecken. Sie sind getrieben von dem Willen, ja, Zwang, sich zu erinnern, zu deuten, zu berichten. Sie benennen ihre Erfahrungen. Sie geben ihre Geschichte weiter, um so im Gedächtnis erhalten zu bleiben, vielleicht sogar, um ‘unsterblich’ 1 zu werden. Sie alle wollen Zeuge sein, und sie alle müssen lernen, daß das Erinnern ein schwieriger, waghalsiger Versuch ist, der Verantwortung fordert, aber auch die Fähigkeit, Zweifel zu ertragen. Ich möchte diesen Prozeß nachzeichnen, die verschiedenen Werke Christa Wolfs vergleichen, Spuren und Muster in ihnen entdecken. Mein Hauptaugenmerk soll dabei einem Motiv gelten, das eng mit der Figur der Kassandra verbunden ist und sich durch alle genannten Werke zieht: Ich möchte das Motiv des Traumes untersuchen, das mir eine wichtige, wenn auch beim ersten Lesen schwer einzuordnende Funktion zu haben scheint. Kassandra, die Seherin , die die Zukunft aus Träumen liest, die Erzählerin in Kindheitsmuster, die versucht, sich dem Kind zu nähern, das sie einmal gewesen ist, die Freundin der Christa T. , die die Verstorbene im Gedächtnis weiterleben lassen will und die junge Studentin, die in einem Traum zu sich selber findet, sie alle werden begleitet von ihren Träumen. Ich möchte versuchen, der Funktion dieser Träume auf die Spur zu kommen, sie einzubetten in Muster, die die Texte durchziehen .