Bernhard Jaumann
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Caravaggios Schatten / Kunstdetektei von Schleewitz Bd.2 (eBook, ePUB)
Kriminalroman
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Ein Gemälde, zwei Verbrechen - und ein düsterer Schatten aus der Vergangenheit: Ein neuer packender Krimi aus der Kunstwelt von Bernhard Jaumann. Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz ist mit einem alten Schulfreund in der Gemäldegalerie von Schloss Sanssouci, als der plötzlich ein Messer zieht und auf ein Caravaggio-Gemälde einsticht. Was hat es mit dieser Wahnsinnstat auf sich? Von Schleewitz wird mit einem düsteren Geheimnis aus der gemeinsamen Vergangenheit konfrontiert. Das beschädigte Meisterwerk - es handelt sich um den »Ungläubigen Thomas« - wird auf dem Transport in ein Spezia...
Ein Gemälde, zwei Verbrechen - und ein düsterer Schatten aus der Vergangenheit: Ein neuer packender Krimi aus der Kunstwelt von Bernhard Jaumann. Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz ist mit einem alten Schulfreund in der Gemäldegalerie von Schloss Sanssouci, als der plötzlich ein Messer zieht und auf ein Caravaggio-Gemälde einsticht. Was hat es mit dieser Wahnsinnstat auf sich? Von Schleewitz wird mit einem düsteren Geheimnis aus der gemeinsamen Vergangenheit konfrontiert. Das beschädigte Meisterwerk - es handelt sich um den »Ungläubigen Thomas« - wird auf dem Transport in ein Spezialinstitut gestohlen. War das Attentat nur Mittel zum Zweck für einen Kunstraub? Der Attentäter schweigt eisern, während es von Schleewitz und seinen Kollegen Klara Ivanovic und Max Müller gelingt, Kontakt zu den Dieben herzustellen. Für die Rückgabe des Bildes fordern diese ein beträchtliches Lösegeld. Ein Katz-und-Maus-Spiel um die Abwicklung des Artnappings beginnt, doch der Schlüssel zur Lösung des Falls scheint in Rupert von Schleewitz' Jugendzeit zu liegen, die er gemeinsam mit dem Täter auf dem Internat verbrachte. Hatte der berüchtigte Kunstlehrer damals nicht ein Faible für Caravaggio? Und kam jener Lehrer später nicht unter fragwürdigen Umständen ums Leben? Immer tiefer gerät Rupert in den Strudel verdrängter Erinnerungen, während die Rettung des Gemäldes Klara in größere Gefahr bringt, als sie es sich vorzustellen vermochte ... Ein Krimi um Licht und Schatten, um Wunden und Heilung, um Zweifel und sinnliche Gewissheit.
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Bernhard Jaumann, geboren 1957 in Augsburg, arbeitete nach dem Studium als Gymnasiallehrer. Zurzeit lebt er in Bayern und Italien. Er schrieb mehrere Krimiserien, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Friedrich-Glauser-Preis für den besten deutschsprachigen Kriminalroman 2003 und für die beste Kurzgeschichte 2008. Für seinen Roman »Die Stunde des Schakals« erhielt er 2011 den Deutschen Krimipreis. Seit 2018 erscheint bei Galiani seine Krimireihe um die Münchner Kunstdetektei von Schleewitz, deren ersten beiden Bände von der Presse als »raffiniert konstruierte Unterhaltung« (NDR) und »große Kunst« (Berliner Zeitung) gelobt wurden.

© Heike Bogenberger
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch GmbH
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 1. Mai 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783462320473
- Artikelnr.: 60480533
Entführt im Plattenbau
Krimis in Kürze: Groschupf, Atkinson und Jaumann
Vor ziemlich genau zwei Jahren hat Johannes Groschupf ein Buch veröffentlich, das zugleich Kriminal- und Großstadtroman auf der Höhe der Zeit war: "Berlin Prepper". Klar, dass man jetzt mit großen Erwartungen den diese Woche erscheinenden Thriller "Berlin Heat" (Suhrkamp, 256 S., br., 14,95 [Euro]) liest. Derjenige, den man den Helden nennen könnte, ist kein Prepper, sondern Zocker. Tom Lohoff ist Stammkunde in einem Wettbüro an der Potsdamer Straße, er ist beim Paten der Albaner-Mafia hoch verschuldet, und die Wohnungen samt Drogen, Mädchen und anderen Vergnügungen, die er als eine Art gehobener Hausmeister für Berlin-Touristen organisiert,
Krimis in Kürze: Groschupf, Atkinson und Jaumann
Vor ziemlich genau zwei Jahren hat Johannes Groschupf ein Buch veröffentlich, das zugleich Kriminal- und Großstadtroman auf der Höhe der Zeit war: "Berlin Prepper". Klar, dass man jetzt mit großen Erwartungen den diese Woche erscheinenden Thriller "Berlin Heat" (Suhrkamp, 256 S., br., 14,95 [Euro]) liest. Derjenige, den man den Helden nennen könnte, ist kein Prepper, sondern Zocker. Tom Lohoff ist Stammkunde in einem Wettbüro an der Potsdamer Straße, er ist beim Paten der Albaner-Mafia hoch verschuldet, und die Wohnungen samt Drogen, Mädchen und anderen Vergnügungen, die er als eine Art gehobener Hausmeister für Berlin-Touristen organisiert,
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sorgen gerade so für den Cashflow, mit dem das Zocken weitergehen kann. Tom ist definitiv nicht in Topform.
Auch als Ich-Erzähler ist er nur eine mäßig interessante Figur. Das hat Groschupf wohl gemerkt. Da musste also aufgerüstet werden. Nicht nur beim Wetter: Es ist ein heißer Sommer, der erste nach der Pandemie, was die große Gier nach all den Dingen auflodern lässt, die man entbehren musste. Auch beim Personal wird nicht gespart. Toms Vater ist ein ehemaliger DDR-Polizist, der sich etwas zu sehr mit der Stasi eingelassen hatte und jetzt bitter und sehr geschäftstüchtig ist; Romina, die Polizistin mit rumänischen Sinti- oder Roma-Wurzeln, redet übermäßig viel daher und findet großen Gefallen an Tom. Und mitspielen darf auch eine jederzeit wiedererkennbare Rechtspartei, deren Vorsitzender entführt und in einer von Lohoffs Plattenbauwohnungen gefangen gehalten wird.
Groschupf hat einen zügigen, lässigen Stil, der manchmal etwas zu selbstverliebt wirkt, was jedoch ganz gut zu Tom Lohoff passt. Damit ließe sich leben, wenn nicht der ganze Roman in Plot, Figuren und verrückten Einfällen ein bisschen überinstrumentiert wirkte. "Berlin Prepper" war da deutlich fokussierter.
Hart und krass wie bei Groschupf geht es auch in "Weiter Himmel" von Kate Atkinson (Dumont, 480 S., geb., 24,- [Euro]) zu. Aber wir sind in England, an der Ostküste, das Wetter ist schlechter, und natürlich ist es nicht so fiebrig und hip wie in Berlin. Man muss auch Atkinsons Privatdetektiv Jackson Brodie nicht kennen, um in den Roman zu finden. Brodie ist keine dominante Figur, bei der alle Fäden zusammenlaufen. Atkinson erzählt lieber aus verschiedenen Blickwinkeln und setzt die Perspektiven geduldig zum Panoramabild zusammen.
Es geht hier um Mädchenhandel mit jungen Frauen aus Osteuropa oder von den Philippinen. Die Männer, die das Geschäft betreiben, sind Familienväter, spielen Golf, sind Anwalt oder Transportunternehmer und haben eher das Problem, deutlich mehr zu verdienen, als ihr Brotberuf abwirft. Brodie, angeheuert von der Ehefrau eines dieser Männer, macht keine sonderlich überzeugende Figur.
Seine Klientin, Crystal, klassisches trophy wife mit trister Vergangenheit, die sie energisch hinter sich zu lassen beschlossen hat, ist die wahre Heldin dieses Romans, der nicht nur klug komponiert und gut geschrieben ist. Es imponieren vor allem die Empathie und Detailgenauigkeit, die Kate Atkinson jeder Akteurin und jedem Akteur ihres nicht gerade kleinen Ensembles gewidmet hat.
Mit seinem Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz hat Bernhard Jaumann eine Nische erschlossen, die dem Verlag wohl ausbaufähig erschien. "Der Turm der blauen Pferde" (F.A.Z. vom 4. März 2019) brachte Freunde der Kunst mit nicht allzu blutdurstigen Freunden des Krimis zusammen. Der diese Woche erscheinende zweite Anlauf heißt "Caravaggios Schatten" (Galiani Berlin, 304 S., br., 15,- [Euro]) und nimmt ein Bild ins Visier, das in der Bildergalerie im Park von Schloss Sanssouci hängt: "Der ungläubige Thomas". Ein Kunstattentäter zückt das Messer, dann wird das Gemälde auf dem Weg zur Restaurierung auch noch gestohlen, und ein Schulfreund Schleewitz' ist der Attentäter.
Das bringt die Münchner Detektei mit ihren beiden verdienten Mitarbeitern ins Spiel, macht Schleewitz verdächtig und führt zurück in seine Internatszeit. Zugleich soll er bei der Rückgabe des Gemäldes, beim Artnapping, einer Variante des Kidnappings, vermitteln. Richtig Fahrt nimmt die Geschichte nie auf. Die Erzählweise ist viel zu behäbig, die Querverbindungen zwischen Bild und Handlung sind recht hölzern konstruiert, und die Motive des Diebstahls inklusive der Aufklärung haben etwas leicht Amateurhaftes. Es muss halt nicht alles gleich in Serie gehen.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auch als Ich-Erzähler ist er nur eine mäßig interessante Figur. Das hat Groschupf wohl gemerkt. Da musste also aufgerüstet werden. Nicht nur beim Wetter: Es ist ein heißer Sommer, der erste nach der Pandemie, was die große Gier nach all den Dingen auflodern lässt, die man entbehren musste. Auch beim Personal wird nicht gespart. Toms Vater ist ein ehemaliger DDR-Polizist, der sich etwas zu sehr mit der Stasi eingelassen hatte und jetzt bitter und sehr geschäftstüchtig ist; Romina, die Polizistin mit rumänischen Sinti- oder Roma-Wurzeln, redet übermäßig viel daher und findet großen Gefallen an Tom. Und mitspielen darf auch eine jederzeit wiedererkennbare Rechtspartei, deren Vorsitzender entführt und in einer von Lohoffs Plattenbauwohnungen gefangen gehalten wird.
Groschupf hat einen zügigen, lässigen Stil, der manchmal etwas zu selbstverliebt wirkt, was jedoch ganz gut zu Tom Lohoff passt. Damit ließe sich leben, wenn nicht der ganze Roman in Plot, Figuren und verrückten Einfällen ein bisschen überinstrumentiert wirkte. "Berlin Prepper" war da deutlich fokussierter.
Hart und krass wie bei Groschupf geht es auch in "Weiter Himmel" von Kate Atkinson (Dumont, 480 S., geb., 24,- [Euro]) zu. Aber wir sind in England, an der Ostküste, das Wetter ist schlechter, und natürlich ist es nicht so fiebrig und hip wie in Berlin. Man muss auch Atkinsons Privatdetektiv Jackson Brodie nicht kennen, um in den Roman zu finden. Brodie ist keine dominante Figur, bei der alle Fäden zusammenlaufen. Atkinson erzählt lieber aus verschiedenen Blickwinkeln und setzt die Perspektiven geduldig zum Panoramabild zusammen.
Es geht hier um Mädchenhandel mit jungen Frauen aus Osteuropa oder von den Philippinen. Die Männer, die das Geschäft betreiben, sind Familienväter, spielen Golf, sind Anwalt oder Transportunternehmer und haben eher das Problem, deutlich mehr zu verdienen, als ihr Brotberuf abwirft. Brodie, angeheuert von der Ehefrau eines dieser Männer, macht keine sonderlich überzeugende Figur.
Seine Klientin, Crystal, klassisches trophy wife mit trister Vergangenheit, die sie energisch hinter sich zu lassen beschlossen hat, ist die wahre Heldin dieses Romans, der nicht nur klug komponiert und gut geschrieben ist. Es imponieren vor allem die Empathie und Detailgenauigkeit, die Kate Atkinson jeder Akteurin und jedem Akteur ihres nicht gerade kleinen Ensembles gewidmet hat.
Mit seinem Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz hat Bernhard Jaumann eine Nische erschlossen, die dem Verlag wohl ausbaufähig erschien. "Der Turm der blauen Pferde" (F.A.Z. vom 4. März 2019) brachte Freunde der Kunst mit nicht allzu blutdurstigen Freunden des Krimis zusammen. Der diese Woche erscheinende zweite Anlauf heißt "Caravaggios Schatten" (Galiani Berlin, 304 S., br., 15,- [Euro]) und nimmt ein Bild ins Visier, das in der Bildergalerie im Park von Schloss Sanssouci hängt: "Der ungläubige Thomas". Ein Kunstattentäter zückt das Messer, dann wird das Gemälde auf dem Weg zur Restaurierung auch noch gestohlen, und ein Schulfreund Schleewitz' ist der Attentäter.
Das bringt die Münchner Detektei mit ihren beiden verdienten Mitarbeitern ins Spiel, macht Schleewitz verdächtig und führt zurück in seine Internatszeit. Zugleich soll er bei der Rückgabe des Gemäldes, beim Artnapping, einer Variante des Kidnappings, vermitteln. Richtig Fahrt nimmt die Geschichte nie auf. Die Erzählweise ist viel zu behäbig, die Querverbindungen zwischen Bild und Handlung sind recht hölzern konstruiert, und die Motive des Diebstahls inklusive der Aufklärung haben etwas leicht Amateurhaftes. Es muss halt nicht alles gleich in Serie gehen.
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Es ist kein Krimi, nach dessen Lektüre man sich nicht mehr traut, mit dem Hund raus zu gehen, sondern angenehm gebildete, raffiniert konstruierte Unterhaltung. Annemarie Stoltenberg NDR Buchtipp 20210628
Entführt im Plattenbau
Krimis in Kürze: Groschupf, Atkinson und Jaumann
Vor ziemlich genau zwei Jahren hat Johannes Groschupf ein Buch veröffentlich, das zugleich Kriminal- und Großstadtroman auf der Höhe der Zeit war: "Berlin Prepper". Klar, dass man jetzt mit großen Erwartungen den diese Woche erscheinenden Thriller "Berlin Heat" (Suhrkamp, 256 S., br., 14,95 [Euro]) liest. Derjenige, den man den Helden nennen könnte, ist kein Prepper, sondern Zocker. Tom Lohoff ist Stammkunde in einem Wettbüro an der Potsdamer Straße, er ist beim Paten der Albaner-Mafia hoch verschuldet, und die Wohnungen samt Drogen, Mädchen und anderen Vergnügungen, die er als eine Art gehobener Hausmeister für Berlin-Touristen organisiert,
Krimis in Kürze: Groschupf, Atkinson und Jaumann
Vor ziemlich genau zwei Jahren hat Johannes Groschupf ein Buch veröffentlich, das zugleich Kriminal- und Großstadtroman auf der Höhe der Zeit war: "Berlin Prepper". Klar, dass man jetzt mit großen Erwartungen den diese Woche erscheinenden Thriller "Berlin Heat" (Suhrkamp, 256 S., br., 14,95 [Euro]) liest. Derjenige, den man den Helden nennen könnte, ist kein Prepper, sondern Zocker. Tom Lohoff ist Stammkunde in einem Wettbüro an der Potsdamer Straße, er ist beim Paten der Albaner-Mafia hoch verschuldet, und die Wohnungen samt Drogen, Mädchen und anderen Vergnügungen, die er als eine Art gehobener Hausmeister für Berlin-Touristen organisiert,
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sorgen gerade so für den Cashflow, mit dem das Zocken weitergehen kann. Tom ist definitiv nicht in Topform.
Auch als Ich-Erzähler ist er nur eine mäßig interessante Figur. Das hat Groschupf wohl gemerkt. Da musste also aufgerüstet werden. Nicht nur beim Wetter: Es ist ein heißer Sommer, der erste nach der Pandemie, was die große Gier nach all den Dingen auflodern lässt, die man entbehren musste. Auch beim Personal wird nicht gespart. Toms Vater ist ein ehemaliger DDR-Polizist, der sich etwas zu sehr mit der Stasi eingelassen hatte und jetzt bitter und sehr geschäftstüchtig ist; Romina, die Polizistin mit rumänischen Sinti- oder Roma-Wurzeln, redet übermäßig viel daher und findet großen Gefallen an Tom. Und mitspielen darf auch eine jederzeit wiedererkennbare Rechtspartei, deren Vorsitzender entführt und in einer von Lohoffs Plattenbauwohnungen gefangen gehalten wird.
Groschupf hat einen zügigen, lässigen Stil, der manchmal etwas zu selbstverliebt wirkt, was jedoch ganz gut zu Tom Lohoff passt. Damit ließe sich leben, wenn nicht der ganze Roman in Plot, Figuren und verrückten Einfällen ein bisschen überinstrumentiert wirkte. "Berlin Prepper" war da deutlich fokussierter.
Hart und krass wie bei Groschupf geht es auch in "Weiter Himmel" von Kate Atkinson (Dumont, 480 S., geb., 24,- [Euro]) zu. Aber wir sind in England, an der Ostküste, das Wetter ist schlechter, und natürlich ist es nicht so fiebrig und hip wie in Berlin. Man muss auch Atkinsons Privatdetektiv Jackson Brodie nicht kennen, um in den Roman zu finden. Brodie ist keine dominante Figur, bei der alle Fäden zusammenlaufen. Atkinson erzählt lieber aus verschiedenen Blickwinkeln und setzt die Perspektiven geduldig zum Panoramabild zusammen.
Es geht hier um Mädchenhandel mit jungen Frauen aus Osteuropa oder von den Philippinen. Die Männer, die das Geschäft betreiben, sind Familienväter, spielen Golf, sind Anwalt oder Transportunternehmer und haben eher das Problem, deutlich mehr zu verdienen, als ihr Brotberuf abwirft. Brodie, angeheuert von der Ehefrau eines dieser Männer, macht keine sonderlich überzeugende Figur.
Seine Klientin, Crystal, klassisches trophy wife mit trister Vergangenheit, die sie energisch hinter sich zu lassen beschlossen hat, ist die wahre Heldin dieses Romans, der nicht nur klug komponiert und gut geschrieben ist. Es imponieren vor allem die Empathie und Detailgenauigkeit, die Kate Atkinson jeder Akteurin und jedem Akteur ihres nicht gerade kleinen Ensembles gewidmet hat.
Mit seinem Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz hat Bernhard Jaumann eine Nische erschlossen, die dem Verlag wohl ausbaufähig erschien. "Der Turm der blauen Pferde" (F.A.Z. vom 4. März 2019) brachte Freunde der Kunst mit nicht allzu blutdurstigen Freunden des Krimis zusammen. Der diese Woche erscheinende zweite Anlauf heißt "Caravaggios Schatten" (Galiani Berlin, 304 S., br., 15,- [Euro]) und nimmt ein Bild ins Visier, das in der Bildergalerie im Park von Schloss Sanssouci hängt: "Der ungläubige Thomas". Ein Kunstattentäter zückt das Messer, dann wird das Gemälde auf dem Weg zur Restaurierung auch noch gestohlen, und ein Schulfreund Schleewitz' ist der Attentäter.
Das bringt die Münchner Detektei mit ihren beiden verdienten Mitarbeitern ins Spiel, macht Schleewitz verdächtig und führt zurück in seine Internatszeit. Zugleich soll er bei der Rückgabe des Gemäldes, beim Artnapping, einer Variante des Kidnappings, vermitteln. Richtig Fahrt nimmt die Geschichte nie auf. Die Erzählweise ist viel zu behäbig, die Querverbindungen zwischen Bild und Handlung sind recht hölzern konstruiert, und die Motive des Diebstahls inklusive der Aufklärung haben etwas leicht Amateurhaftes. Es muss halt nicht alles gleich in Serie gehen.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auch als Ich-Erzähler ist er nur eine mäßig interessante Figur. Das hat Groschupf wohl gemerkt. Da musste also aufgerüstet werden. Nicht nur beim Wetter: Es ist ein heißer Sommer, der erste nach der Pandemie, was die große Gier nach all den Dingen auflodern lässt, die man entbehren musste. Auch beim Personal wird nicht gespart. Toms Vater ist ein ehemaliger DDR-Polizist, der sich etwas zu sehr mit der Stasi eingelassen hatte und jetzt bitter und sehr geschäftstüchtig ist; Romina, die Polizistin mit rumänischen Sinti- oder Roma-Wurzeln, redet übermäßig viel daher und findet großen Gefallen an Tom. Und mitspielen darf auch eine jederzeit wiedererkennbare Rechtspartei, deren Vorsitzender entführt und in einer von Lohoffs Plattenbauwohnungen gefangen gehalten wird.
Groschupf hat einen zügigen, lässigen Stil, der manchmal etwas zu selbstverliebt wirkt, was jedoch ganz gut zu Tom Lohoff passt. Damit ließe sich leben, wenn nicht der ganze Roman in Plot, Figuren und verrückten Einfällen ein bisschen überinstrumentiert wirkte. "Berlin Prepper" war da deutlich fokussierter.
Hart und krass wie bei Groschupf geht es auch in "Weiter Himmel" von Kate Atkinson (Dumont, 480 S., geb., 24,- [Euro]) zu. Aber wir sind in England, an der Ostküste, das Wetter ist schlechter, und natürlich ist es nicht so fiebrig und hip wie in Berlin. Man muss auch Atkinsons Privatdetektiv Jackson Brodie nicht kennen, um in den Roman zu finden. Brodie ist keine dominante Figur, bei der alle Fäden zusammenlaufen. Atkinson erzählt lieber aus verschiedenen Blickwinkeln und setzt die Perspektiven geduldig zum Panoramabild zusammen.
Es geht hier um Mädchenhandel mit jungen Frauen aus Osteuropa oder von den Philippinen. Die Männer, die das Geschäft betreiben, sind Familienväter, spielen Golf, sind Anwalt oder Transportunternehmer und haben eher das Problem, deutlich mehr zu verdienen, als ihr Brotberuf abwirft. Brodie, angeheuert von der Ehefrau eines dieser Männer, macht keine sonderlich überzeugende Figur.
Seine Klientin, Crystal, klassisches trophy wife mit trister Vergangenheit, die sie energisch hinter sich zu lassen beschlossen hat, ist die wahre Heldin dieses Romans, der nicht nur klug komponiert und gut geschrieben ist. Es imponieren vor allem die Empathie und Detailgenauigkeit, die Kate Atkinson jeder Akteurin und jedem Akteur ihres nicht gerade kleinen Ensembles gewidmet hat.
Mit seinem Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz hat Bernhard Jaumann eine Nische erschlossen, die dem Verlag wohl ausbaufähig erschien. "Der Turm der blauen Pferde" (F.A.Z. vom 4. März 2019) brachte Freunde der Kunst mit nicht allzu blutdurstigen Freunden des Krimis zusammen. Der diese Woche erscheinende zweite Anlauf heißt "Caravaggios Schatten" (Galiani Berlin, 304 S., br., 15,- [Euro]) und nimmt ein Bild ins Visier, das in der Bildergalerie im Park von Schloss Sanssouci hängt: "Der ungläubige Thomas". Ein Kunstattentäter zückt das Messer, dann wird das Gemälde auf dem Weg zur Restaurierung auch noch gestohlen, und ein Schulfreund Schleewitz' ist der Attentäter.
Das bringt die Münchner Detektei mit ihren beiden verdienten Mitarbeitern ins Spiel, macht Schleewitz verdächtig und führt zurück in seine Internatszeit. Zugleich soll er bei der Rückgabe des Gemäldes, beim Artnapping, einer Variante des Kidnappings, vermitteln. Richtig Fahrt nimmt die Geschichte nie auf. Die Erzählweise ist viel zu behäbig, die Querverbindungen zwischen Bild und Handlung sind recht hölzern konstruiert, und die Motive des Diebstahls inklusive der Aufklärung haben etwas leicht Amateurhaftes. Es muss halt nicht alles gleich in Serie gehen.
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Broschiertes Buch
Der Kunstdetektiv überzeugt hier nicht so ganz.
Der zweite Band der Reihe um die Kunstdetektei von Schleewitz ist nicht ganz so gelungen wie der erste Teil. Obwohl die Geschichte spannend beginnt.
Von Schleewitz besucht mit einem Jugendfreund eine Gemälde Ausstellung. Dieser dreht …
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Der Kunstdetektiv überzeugt hier nicht so ganz.
Der zweite Band der Reihe um die Kunstdetektei von Schleewitz ist nicht ganz so gelungen wie der erste Teil. Obwohl die Geschichte spannend beginnt.
Von Schleewitz besucht mit einem Jugendfreund eine Gemälde Ausstellung. Dieser dreht plötzlich durch und attackiert das berühmte Bild von Caravaggio mit dem Messer. Er fügt ihm mehrere Schnitte zu. Der Freund wird verhaftet und das Gemälde wird zum Restaurieren in ein Spezialinstitut gebracht. Auf dem Weg dorthin wird es gestohlen und die Täter fordern Lösegeld.
Die Geschichte ist plätschert anfangs so dahin und die Handlung ist schon etwas überzogen. Von Schleewitz agiert vorwiegend allein und es kommt diesmal kein Teamgeist auf. Irgentwie konnte mich das Geschehen diesmal nicht so ganz überzeugen.
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Broschiertes Buch
Nachdem ich Bernhard Jaumanns „Der Turm der blauen Pferde“ gelesen hatte, habe ich mich auf die Fortsetzung dieser sehr speziellen Krimireihe gefreut. Mit „Caravaggios Schatten“ hat der Verfasser einen meiner Meinung nach zwar nicht ganz so guten und packenden Kunst-Krimi wie …
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Nachdem ich Bernhard Jaumanns „Der Turm der blauen Pferde“ gelesen hatte, habe ich mich auf die Fortsetzung dieser sehr speziellen Krimireihe gefreut. Mit „Caravaggios Schatten“ hat der Verfasser einen meiner Meinung nach zwar nicht ganz so guten und packenden Kunst-Krimi wie den Vorgänger abgeliefert, aber dennoch ein lesbares und unterhaltsames Buch.
Alban Posselt teilte sich vor 25 Jahren mit dem Kunstdetektiv Rupert von Schleewitz im Internat ein Zimmer. Plötzlich taucht er durch ein Ehemaligentreffen wieder in Ruperts Leben auf und lädt ihn zu einem Besuch der Gemäldegallerie von Schloss Sanssouci ein. Unvermittelt zieht Alban ein Messer und sticht auf Caravaggios Gemälde „Der ungläubige Thomas“ ein. Er wird verhaftet, das Bild soll restauriert werden. Aber noch auf dem Weg zum Restaurator wird es ge-„artnappt“, also gegen Lösegeld entführt. Bei den Ermittlungen, die Rupert in seine Jugend- und Internatszeit zurückführen, stehen ihm wie schon im ersten Band Klara und Max zur Seite. Und mit ihnen befindet sich die Leserschaft unversehens in einem Strudel aus Ereignissen rund um Kunst und Verbrechen. Was hat die Zeit im Internat mit der Tat zu tun? Und welche Rolle spielt eigentlich Klaras an Parkinson erkrankter Vater wieder?
Die Geschichte an sich fand ich etwas sehr konstruiert und die Handlung wechselte zwischen belanglos und hochspannend hin und her und auch sonst zeigt der Krimi ein paar Schwächen. Dennoch schaffte der Autor es, mich über lange Strecken zu fesseln und ich war wirklich gespannt auf die Auflösung. Die zahlreichen Ermittlungsansätze brachten mich auf jeden Fall zum Mitraten und Mitfiebern, vor allem durch das Katz-und-Maus-Spiel mit den Bilderdieben und der ständig aufflammenden Frage, was denn Albans und damit auch Ruperts Vergangenheit im Internat mit der Messer-Attacke auf das Bild zu tun hat.
Sprachlich ist das Buch bodenständig und eher schlicht, die Charaktere sind auch eher flach und oberflächlich beschrieben. Höchstens bei der Darstellung von Klaras Vater Ivanovic und des Detektei-Mitarbeiters Max konnte der Autor bei mir punkten, eigentlich schaffen es auch nur die beiden wenigstens ein bisschen dreidimensional zu wirken. Der Verfasser scheint den Fall und seine Lösung eher in den Mittelpunkt zu stellen als die Ermittler, was ich ziemlich schade finde, weil da meiner Meinung nach nicht das gesamte Potential ausgeschöpft wurde. Und irgendwie gerät Rupert von Schleewitz trotz seines direkten Bezugs zum Fall sehr an den Rand der Ermittlungen. Die Hauptrollen spielen in diesem Buch ganz eindeutige andere, nicht zuletzt das Gemälde von Caravaggio, über das der Leser sehr viel erfährt.
Ich habe das Buch auf jeden Fall gerne gelesen und war sehr gespannt auf die Auflösung, vor allem, weil ich über weite Strecken absolut keine Ahnung hatte, wohin die Geschichte führen würde. Von mir daher wegen der ab und zu langatmigen Beschreibungen und der im Großen und Ganzen eher unsympathischen Charaktere vier Sterne.
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