Die Hunde Chester und Sadie lieben die Nacht. Es ist eine magische Zeit, in der sie sich entspannen können. Die Tiere merken zuerst, dass sich in Dublin etwas verändert hat. Der schwarze Hund der Depression hat sich eingeschlichen und dringt bis in die Häuser ein. Die Stadt Dublin kann nicht mehr
lachen. Die Veränderungen sind zunächst kaum spürbar. Gloria und Ray Kelly teilen sich ein Zimmer,…mehrDie Hunde Chester und Sadie lieben die Nacht. Es ist eine magische Zeit, in der sie sich entspannen können. Die Tiere merken zuerst, dass sich in Dublin etwas verändert hat. Der schwarze Hund der Depression hat sich eingeschlichen und dringt bis in die Häuser ein. Die Stadt Dublin kann nicht mehr lachen. Die Veränderungen sind zunächst kaum spürbar. Gloria und Ray Kelly teilen sich ein Zimmer, seitdem ihr Onkel Ben zu ihnen gezogen ist. Die Kinder hören das Gemurmel der Erwachsenen, wenn sie im Bett sind. Die sanfte Geräuschkulisse schließt die Kinder aus. Das Plaudern im Wohnzimmer kann umkippen in ernste Themen, die Kindern Angst machen. Ray war schon immer ängstlich, doch nun bekommt auch Gloria Angst. Die Kinder schleichen sich ins Wohnzimmer und wie im Spiel erfahren sie in kleinen Schritten, dass der jüngere Bruder ihrer Mutter Konkurs anmelden musste. Erklärt wird gerade so viel, wie die Kinder verarbeiten können. Indem sie sich abstrakte Begriffe aneignen, bewältigen sie die Veränderungen.
Wenn Ben nicht mehr allein klarkommt und die Veränderungen durch die Wirtschaftskrise allen zu viel werden, wird ein Erwachsener die Situation als wirtschaftliche Depression und auch als Depression im medizinischen Sinn interpretieren. Den Geschwistern wird das Ausmaß der Veränderungen erst allmählich deutlich. Die Kinder werden aktiv, sie wollen Ben helfen. Eine Kinderwanderung wird zur Massenbewegung, zum Bündnis der Kinder und Hunde. Auch andere Kinder haben depressive Angehörige, erfahren Gloria und Ray. Ein Wort wird zur Geheimwaffe, „super“ will ausdrücken: mach dir nichts draus. Doch hinter der Macht des Wunder wirkenden Wortes liegt eine große Traurigkeit. In der Gruppe erfahren Gloria und ihr Bruder Hilfsbereitschaft, sie erleben urkomische Dinge u. a. nachts im Zoo. Einige Szenen kann vermutlich nur verstehen, wer selbst in Dublin wohnt. Die Gemeinschaft siegt schließlich, weil die Einzelnen ihre Ängste überwinden und nur Kinder gegen den schwarzen Hund angehen können. Kindliche Kräfte müssen sich keiner Logik unterwerfen.
Roddy Doyle hat das ernste Thema Depression gekonnt und mit bewundernswertem Feingefühl bereits für achtjährige Leser umgesetzt.