Ein überaus interessantes und lesenswertes Buch
Romane und Spielfilme über die Eroberer der letzten 3000 Jahre gibt es reichlich. Raimund Schulz hat jetzt ein wissenschaftliches Werk dazu verfasst und als gut lesbares Buch heraus gebracht. Zwar sind gut 150 der 654 Seiten dem Anhang vorbehalten -
Anmerkungen, Literaturverzeichnis und Personenregister - aber auf den 500 Seiten zuvor schildert…mehrEin überaus interessantes und lesenswertes Buch
Romane und Spielfilme über die Eroberer der letzten 3000 Jahre gibt es reichlich. Raimund Schulz hat jetzt ein wissenschaftliches Werk dazu verfasst und als gut lesbares Buch heraus gebracht. Zwar sind gut 150 der 654 Seiten dem Anhang vorbehalten - Anmerkungen, Literaturverzeichnis und Personenregister - aber auf den 500 Seiten zuvor schildert der Autor, wie bereits in der Antike der Forscherdrang einiger Menschen zu großen Entdeckungen führte. Begegnungen mit fremden Kulturen verliefen dabei höchst unterschiedlich, da die Menschen zwischen Sibirien und der Sahara, zwischen dem fernen Asien und der später so genannten “Neuen Welt” in Nordamerika durchaus nicht alle gleich auf Neuankömmlinge reagierten.
Schulz macht deutlich, dass bereits die Antike von Aufbruchstimmung und weiten Reisen geprägt war. Menschen aus den Ländern am Mittelmeer machten sich auf den Weg in die Sahara, nach Asien, auf die Nordsee und bis ins ferne China. Der Autor zeichnet ihre Spuren nach und schildert ihre Begegnungen mit fremden Kulturen. Vor allem geht er der Frage nach, warum Seefahrer in dieser Zeit versucht haben, Afrika zu umrunden oder den Atlantik zu überqueren.
Raimund Schulz schildert kleinere und große Abenteuer. Und er macht deutlich, wie diese Vorstöße in unbekannte Regionen der Erde neue Erkenntnisschübe in Technik, Geographie, Kosmologie und Philosophie ausgelöst haben. Seine Schlussfolgerung daraus ist, dass so die Expansion der europäischen Kultur in der frühen Neuzeit überhaupt erst vorbereitet und ermöglicht wurde. Insgesamt ein überaus interessantes und lesenswertes Buch, das man sicher nicht wie einen Roman lesen wird, sondern auch gut in Abschnitten lesen kann.