Peter Zantingh
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Hals über Kopf reist Robin, ein junger Vater, seiner Frau hinterher. Was muss er ihr so dringend sagen? Während der Zug durch das überschwemmte Ahrtal gleitet, blickt er zurück auf seine Entscheidungen. Wie vertretbar ist es, ein Kind in diese Welt zu bringen, in der eine Naturkatastrophe die nächste jagt? Ein zarter und kluger Roman über eine der großen Fragen unserer Zeit.
Peter Zantingh, geboren 1983 in Heerhugowaard in der niederländischen Provinz Nordholland, studierte Wirtschaft und Digitale Kommunikation und arbeitet für die Wochenendausgabe des ¿NRC Handelsblad¿. Sein Romanerstling ¿Een uur en achttien minuten¿ war für diverse Literaturpreise nominiert, bei Diogenes erschien 2020 sein Roman ¿Nach Mattias¿. Peter Zantingh lebt mit seiner Frau, seinem Sohn und seiner Tochter in Utrecht.
Produktdetails
- Tapir
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Tussentijds
- Artikelnr. des Verlages: 562/07289
- Seitenzahl: 165
- Erscheinungstermin: 20. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 178mm x 111mm x 15mm
- Gewicht: 195g
- ISBN-13: 9783257072891
- ISBN-10: 3257072899
- Artikelnr.: 69140820
Herstellerkennzeichnung
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»Nach dem Band 'Nach Mattias' hat Peter Zantingh erneut einen bemerkenswerten Roman vorgelegt.« Angelo Algieri / Buchkultur Buchkultur
Es kommt selten vor, dass ich mich durch das Werk einer Übersetzerin lese, oftmals erinnere ich mich nicht mal an ihre Namen. Anders bei Lisa Mensing. Was für Texte! Inzwischen ist sie meine Gallionsfigur für das Aufspüren und feinfühlige Übertragen großer …
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Es kommt selten vor, dass ich mich durch das Werk einer Übersetzerin lese, oftmals erinnere ich mich nicht mal an ihre Namen. Anders bei Lisa Mensing. Was für Texte! Inzwischen ist sie meine Gallionsfigur für das Aufspüren und feinfühlige Übertragen großer niederländischer Literatur. Nach Connie Palmen, Gaea Schoeters „Trophäe“ und Caro Van Thuynes „Birkenschwester“ reiht sich nun Peter Zantinghs „Zwischen uns und morgen“ in meine kleine feine Sammlung ein.
Peter Zantingh verhandelt auf wenigen Seiten in einem sehr reduzierten Setting die Frage, wie sich Kinderwunsch und Elternschaft zu einer der Zerstörung geweihten Welt verhalten und wie düstere Zukunftsaussichten unsere intimsten Lebensentscheidungen beeinflussen (sollten).
Wir begleiten Robin auf einer Zugreise, Sohn Mats eng an seinem Bauch tragend. Er fährt Tess und einem nicht beendeten Gespräch hinterher. Ein Gespräch, dessen Fortführung keinen Aufschub duldet. Und so bringt ihn der Zug aus dem Norden der Niederlande entlang der Überschwemmungsgebiete des Ahrtals in den Süden Deutschlands, wo Tess am Abend eine Lesung halten wird. Robin, der sich lange nicht klar darüber war, ob es Mats geben sollte, ist in diesem Moment, in seinem Abteil, ganz Vater, gewogen in der Körperlichkeit dieser Verbindung.
„In anderen Momenten hatte ich vor nichts Angst. Es wird einfacher, an die Zukunft zu glauben, wenn man sie jeden Morgen aus dem Bett holt.“ S.140
Er ist aber auch voller unguter Ahnungen eines Lebens, das uns und Generationen nach uns auf diesem Planeten erwarten wird. Robin lässt fiebernd seine Gedanken und Erinnerungen rotieren, während vorm Fenster die sich verändernde, von Umweltzerstörung und Naturkatastrophen gezeichnete Welt vorbeizieht und Mats an seinem Bauch schläft.
Die Erzählstimme von Robin ist abwägend, verkopft, Gefühlen und ihrer Tragkraft kaum trauend, doch auch leidenschaftlich und zärtlich, wenn es um das geht, was er liebt. Während im Niemandsland des Zuges die Zeit stehenbleibt und die Welt in Hochgeschwindigkeit vorbei rauscht, entsteht pures Jetzt, ein abgegrenzter Denk- und Erinnerungsraum.
Ein intensiver dichter Roman, der mich mit seinen kurzen, präzisen Sätzen, die die hohe Dringlichkeit vermitteln, gnadenlos mitgerissen und viel zu schnell wieder ausgespuckt hat. Große Empfehlung für alle, die es lieben in Zügen großen Fragen des Lebens nachzuspüren.
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Legt die Welt in Kinderhände (Herbert Grönemeyer)
Robin reißt geradezu enthusiastisch das Paket mit den neuen Büchern auf, die als Belegexemplare angekommen sind. Seine Frau hat eine Botschaft im hinterlassen, die Robin dazu bewegt, alles stehen und liegen zu lassen und …
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Legt die Welt in Kinderhände (Herbert Grönemeyer)
Robin reißt geradezu enthusiastisch das Paket mit den neuen Büchern auf, die als Belegexemplare angekommen sind. Seine Frau hat eine Botschaft im hinterlassen, die Robin dazu bewegt, alles stehen und liegen zu lassen und vollkommen überstürzt ihr hinterher zu reisen. An seiner Seite: Mats, gerade einmal drei Jahre alt. Es beginnt eine Zugfahrt, die nicht nur Erinnerungen heraufbeschwört, sondern viel Zeit zum Nachdenken bereithält....
Ich frage mich immer wieder, wie es Peter Zantingh schafft, auf so wenigen Seiten ein so großes Gefühlschaos zu verursachen, das zum einen Herz und Seele berührt, die Tränen zum fließen bringt und trotzdem Hoffnungen weckt ?! Die Geschichte ist wie eine Reise mit dem Zug, bei der die Gedanken wie das beständige Rattern der Räder auf den Gleisen in Robins Kopf hin und her gleiten, Erinnerungen wach rufen und immer wieder die Frage in den Raum stellen, ob in Zeiten des Klimawandels es überhaupt noch zeitgemäß ist, einem Kind das Leben zu schenken. Wie geht man als Eltern verantwortungsvoll mit der Aufgabe um, um für genau diese kleinen Menschen die Welt zu erhalten, damit sie auch behütet und beschützt in ihr aufwachsen können.
Robin und Tess sind Klimaaktivisten, aber nicht solche von der radikalen Sorte, sondern mit Herz und Verstand, und bringen auch den Leser:innen für die Dauer der Lektüre ihre Gedanken näher. Es lohnt sich immer, für ein nachhaltigeres und bewussteres Leben etwas zu tun und der nachfolgenden Generation genau diese Werte auch mitzugeben.
Der kleine Mats spielt dabei eine wichtige Rolle und es wird erst am Ende des Buches deutlich, wie sehr der kleine Mann in der Gefühlswelt seiner Eltern einen Platz einnimmt. Die Gänseblümchen auf den Buchseiten sind dabei kleine Hinweise, die bei genauerer Betrachtung seine Geschichte erzählen, ohne dabei Worte zu benutzen. Es liegt vieles zwischen den Zeilen, das zu Tränen rührt und nur wer sich ganz auf das Buch einlassen kann, versteht die Botschaft dahinter.
Der Autor erzählt mit einer großen Zärtlichkeit, packt aber auch Zukunftsängste, die Frage nach dem "Wie schaffen wir es, als Eltern unserem Kind gerecht zu werden ?" und immer wieder die Hoffnung mit ein, dass ein Kind nicht nur sichtbar gewordene Liebe, sondern auch immer ein Versprechen für eine bessere Zukunft ist.
"Zwischen uns und morgen" ist ein Buch, das sicherlich nicht auf den ersten Blick alle seine Botschaften offenbart. Es lohnt sich aber, die Geschichte mehrmals zu lesen, denn es öffnen sich erst nach und nach die vielen kleinen Fenster, die Zantingh für seine Leser:innen zum Entdecken seiner Botschaften bereithält.
Ein Roman, der sich deutlich vom Mainstream abhebt, mit leisen Tönen überzeugt und eine ganz starke Botschaft in sich trägt.
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