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In the ruthless arena of King Henry VIII's court, only one man dares to gamble his life to win the king's favor and ascend to the heights of political power England in the 1520s is a heartbeat from disaster. If the king dies without a male heir, the country could be destroyed by civil war. Henry VIII wants to annul his marriage of twenty years, and marry Anne Boleyn. The pope and most of Europe opposes him. The quest for the king's freedom destroys his adviser, the brilliant Cardinal Wolsey, and leaves a power vacuum. Into this impasse steps Thomas Cromwell. Cromwell is a wholly original man,…mehr

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Produktbeschreibung
In the ruthless arena of King Henry VIII's court, only one man dares to gamble his life to win the king's favor and ascend to the heights of political power England in the 1520s is a heartbeat from disaster. If the king dies without a male heir, the country could be destroyed by civil war. Henry VIII wants to annul his marriage of twenty years, and marry Anne Boleyn. The pope and most of Europe opposes him. The quest for the king's freedom destroys his adviser, the brilliant Cardinal Wolsey, and leaves a power vacuum. Into this impasse steps Thomas Cromwell. Cromwell is a wholly original man, a charmer and a bully, both idealist and opportunist, astute in reading people and a demon of energy: he is also a consummate politician, hardened by his personal losses, implacable in his ambition. But Henry is volatile: one day tender, one day murderous. Cromwell helps him break the opposition, but what will be the price of his triumph? In inimitable style, Hilary Mantel presents a picture of a half-made society on the cusp of change, where individuals fight or embrace their fate with passion and courage. With a vast array of characters, overflowing with incident, the novel re-creates an era when the personal and political are separated by a hairbreadth, where success brings unlimited power but a single failure means death.
Autorenporträt
Hilary Mantel
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.10.2009

Ich kann Ihnen verraten, dass ich gerade glücklich durch die Luft fliege
Eine Kritikerin von Literatur-Jurys freut sich über den Booker Preis: Hilary Mantel und ihr historischer Roman „Wolf Hall”
Sonderlich überrascht wirkte Hilary Mantel nicht, als Jim Naughtie, der Vorsitzende der Man-Booker-Preis-Jury, ihren Namen nannte. Dabei hatte sie gerade mit dem Gewinn des bedeutendsten (und mit 50 000 Pfund höchstdotierten) Literaturpreises im Commonwealth-Raum etwas geschafft, das seit sieben Jahren keinem Autor mehr gelungen war: Sie war die klare Favoritin der britischen Buchmacher gewesen und hatte tatsächlich gewonnen. Bei ihrer Dankesrede in der Londoner Guildhall erinnerte sie sich daran, dass der australische Preisträger Peter Carey einmal gesagt habe, den Booker-Preis zu gewinnen fühle sich an, als wäre man in eine Eisenbahnkarambolage geraten: „Wenn das stimmt”, so Mantel, „dann darf ich Ihnen verraten, dass ich gerade glücklich durch die Luft fliege”.
Die 57jährige aus Derbyshire zeigte sich als beherrschte Gewinnerin. Sie ist kein Neuling, sondern eine seit Mitte der Achtziger Jahre zuverlässig produktive Autorin. Aber alle im Saal wussten, was für eine Genugtuung es für sie sein musste, mit ihrem Roman „Wolf Hall” über eines der am prominentesten besetzten Kandidatenfelder in der Geschichte des Booker-Preises triumphiert zu haben. Mantel schlug unter anderem den zweifachen Sieger und Nobelpreisträger J.M. Coetzee mit seinem „autofiktionalen” Roman „Summertime” und Sarah Waters, die mit der neogotischen Schauergeschichte „The Little Stranger” im Rennen war und zum dritten Mal nach 2002 und 2006 leer ausging. Ein besonders pikantes Detail - und pikante Details gehören schließlich zu den wichtigsten Zutaten des Booker-Hypes – war, dass auch „The Children’s Book” von A.S. Byatt es auf die Shortlist geschafft hatte. Byatt hatte den Booker-Preis 1990 für „Posession” gewonnen. Damals hatte Hilary Mantel in der Jury gesessen, aber John McGoverns „Amongst Women” favorisiert und Byatts Erfolg als „Enttäuschung” empfunden, wie sie vergangenes Jahr erzählte. In einem Artikel für den Guardian schrieb sie damals: „Ich bin froh, dass ich relativ früh in meiner Karriere in der Booker-Jury saß. Es hat mich davon abgehalten zu glauben verhindert, dass es bei Literaturpreisen um literarischen Wert geht. Selbst die korrekteste Jury lässt sich auf Kuhhandel und Ablenkungsmanöver ein, und das Ergebnis ist ein Kompromiss.”
In der Guildhall machte Mantel am Dienstagabend nicht den Eindruck, als trübe diese Einsicht ihre Siegesfreude oder ihren Glauben an den literarischen Wert von „Wolf Hall”: „Ich habe lange gezögert, bevor ich begann, dieses Buch zu schreiben”, sagte sie in ihrer Rede, „zwanzig Jahre, um genau zu sein. Und als ich dann anfing, wusste ich, dass sich etwas sehr schwieriges würde tun müssen: Ich musste das Interesse der Historiker wecken, die abgestumpften Gaumen der etablierten Literaturkritik amüsieren, und vor allem die Phantasie der breiteren Leserschaft gefangen nehmen.”
In jedem Fall hat das Buch, das mit 672 das dickste in der diesjährigen Auswahl war, die Phantasie der Jury eingefangen. In seiner Laudatio nannte Jim Naughtie es „einen modernen Roman, der zufällig im 16. Jahrhundert spielt” und „ein außerordentliches Stück Erzählkunst”. In einer Shortlist, die – erstaunlich angesichts der sonstigen Scheu von Booker-Jurys vor Genre-Literatur – ausschließlich aus historischen oder historisierenden Romanen bestand, greift „Wolf Hall” am weitesten zurück in die Vergangenheit.
Mantel erzählt darin einen Teil der Lebensgeschichte Thomas Cromwells, der lange Zeit der einflussreichste Berater des englischen Königs Heinrich VIII. war, bis ihn seine Rolle bei der Anbahnung der ebenso kurzen wie desaströsen Ehe Heinrichs mit Anne von Kleve 1540 den Kopf kostete. Doch bis zu dieser Hinrichtung gelangt das Buch bei weitem nicht. Es endet 1535. In einer langen Abfolge überaus detailreicher Szenen erlebt der Leser die Vorgänge am Hof Heinrichs aus der Sicht eines von der Autorin als komplex, bescheiden und loyal gezeichneten sozialen Aufsteigers. Von Cromwells Jugend als Sohn eines gewalttätigen Schmiedes in Putney an verfolgt man seinen Werdegang bis zum major player am intriganten Hof des Tudor-Monarchen.
„Wolf Hall” ist eine lange Apologie der Karriere eines Mannes, den die Autorin vor seinem traditionellen (und wohlverdienten) Ruf als machiavellistischer Ränkeschmied und gewissenloser Gegenspieler Thomas Mores erretten will. Es überrascht wenig, dass dieses Buch so großen Anklang findet in einem Land, dessen Appetit auf Biografien und Blicke hinter die Kulissen der Macht kaum zu stillen ist. Doch auch in lobenden Rezensionen wird wiederholt kritisch vermerkt, der trockene Präsens-Stil, die gestelzten Dialoge und eine Erzählsituation, die eigentlich eine Ich-Perspektive einnimmt, aber in der dritten Person präsentiert wird, grenzten ans Prätentiöse. Dem Erfolg des Romans hat das keinen Abbruch getan. Schon vor der Booker-Preis-Entscheidung war Mantel den anderen Kandidaten bei den Verkaufszahlen davongezogen.
„Wolf Hall” ist nicht Hilary Mantels längster historischer Roman. „A Place of Greater Safety” (1992) erzählte die Lebensgeschichte der Protagonisten der Französischen Revolution auf gut 900 Seiten. Doch bald schon könnte Thomas Cromwell Danton und Robespierre abhängen. Denn wie es aussieht, ist der nun Booker-prämierte Roman nur der erste Teil eines literarischen Diptychons. Fünf Jahre im Leben Cromwells fehlen noch, und zwar die politisch wohl interessantesten, jene, die unaufhaltsam auf seinen Sturz hinführen. Nach der Verleihung verriet Hilary Mantel, es sei eine Fortsetzung unter dem Arbeitstitel „The Mirror And The Light” geplant. Dieser Roman wird allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen. „Im Moment”, so Mantel, „habe ich nur einen riesengroßen Zettelkasten.” ALEXANDER MENDEN
Die Siegerin präsentiert ihren Roman: Hilary Mantel am Dienstagabend in der Londoner Guildhall. Foto: Reuters
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