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This volume provides a comprehensive account of Wilhelm Röpke as a liberal political economist and social philosopher. Wilhelm Röpke (1899-1966) was a key protagonist of transatlantic neoliberalism, a prominent public intellectual and a gifted international networker. As an original thinker, he always positioned himself at the interface between political economy and social philosophy, as well as between liberalism and conservatism. Röpke's endeavors to combine these elements into a coherent whole, as well as his embeddedness in European and American intellectual networks of liberal and…mehr

Produktbeschreibung
This volume provides a comprehensive account of Wilhelm Röpke as a liberal political economist and social philosopher. Wilhelm Röpke (1899-1966) was a key protagonist of transatlantic neoliberalism, a prominent public intellectual and a gifted international networker. As an original thinker, he always positioned himself at the interface between political economy and social philosophy, as well as between liberalism and conservatism. Röpke's endeavors to combine these elements into a coherent whole, as well as his embeddedness in European and American intellectual networks of liberal and conservative thinkers, are a central theme throughout the book.

The volume includes papers by international experts from a conference in Geneva on the occasion of the 50th anniversary of Röpke's passing. The first part focuses on new biographical insights into his exile years in Istanbul and Geneva, while the second part discusses his business cycle theory in the context of the Great Depression, and the third part elaborates on his multifaceted social philosophy.

Wilhelm Röpke was among the most important thinkers within the classical liberal revival post-WWII, with intriguing tensions between liberalism and conservatism. A highly recommended volume.

-- Peter J. Boettke, 2016-2018 President of the Mont Pèlerin Society and Professor of Economics and Philosophy, George Mason University

This important collection of papers provides an in-depth assessment of Wilhelm Röpke's contributions, placing him in the context of his time. A fine contribution.

-- Bruce J. Caldwell, Director of the Center for the History of Political Economy and Research Professor of Economics, Duke University
Autorenporträt
Patricia Commun is a professor of German studies at the University of Cergy-Pontoise, France. Her fields of research are history of German economic thought, history of German liberalism and especially ordoliberalism. Patricia Commun's last book ("Les Ordolibéraux. Histoire d'un libéralisme à l'allemande", Les Belles Lettres, Paris 2016) covers the historical, political, and intellectual context of the refounding of German liberalism in the 1920s-1950s. Together with Stefan Kolev, she co-organized in April 2016 the International Wilhelm Röpke Conference in Geneva. Stefan Kolev is a professor of political economy at the University of Applied Sciences Zwickau, Germany, and the deputy director of the Wilhelm Röpke Institute in Erfurt, Germany. His fields of research are history of economic thought, Austrian economics, and constitutional political economy. Stefan Kolev's last book ("Neoliberale Staatsverständnisse im Vergleich", 2nd edition, De Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2017) analyzes comparatively the political economies of ordoliberals and Austrian economists of the 20th century, whereas his current projects address the 19th century origins of these ideas and their revitalization for the 21st century.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.07.2018

Tugenden der Freiheit
Wilhelm Röpke als kultureller Ökonom

Viele assoziieren heute mit dem "Neoliberalismus" eine übertriebene Marktorientierung auf Kosten von Staat und Gesellschaft. Gerade dieses Ungleichgewicht war eine der Hauptsorgen vieler Ordoliberalen, insbesondere von Wilhelm Röpke. Das zeigt ein neues Buch, das Patricia Commun und Stefan Kolev als Ergebnis einer Konferenz in Genf aus Anlass des 50. Todestages Röpkes herausgegeben haben.

Der im Jahre 1899 geborene Röpke widmete sich zunächst, wie viele Ökonomen seiner Generation, der Konjunkturtheorie. Er war mehr als einige seiner liberalen Freunde überzeugt, dass die Weltwirtschaftskrise auf die Notwendigkeit hinwies, den natürlichen Korrekturprozess in solchen außerordentlichen Krisen durch staatliche Maßnahmen zu unterstützen. Drei Kapitel im Buch führen dies vor Augen, besonders eindrücklich der Beitrag von Lachezar Grudev. Als früher Kritiker des NS-Regimes emigrierte Röpke 1933 ins Exil in Istanbul. Dort suchte er mit seinem Freund Alexander Rüstow nach Erklärungen für die weitaus umfassendere, nicht nur ökonomische Krise der westlichen Kultur der dreißiger Jahre.

Hier liegt die große Bedeutung Röpkes für die Gegenwart, und hierin besteht auch der Schwerpunkt des Buches. Ein Großteil des Missbehagens an der Gegenwart ist nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern richtet sich auch auf gesellschaftliche Fragen (Einwanderung und freie Meinungsäußerung) sowie den Staat (die Zukunft der EU und das Aufkommen linker und rechter Populismen). Es fehlt nicht nur die Stabilität des Finanzsystems oder der Weltwirtschaft, sondern das, was in diesem erhellenden Band als "Metastabilität" der Gesellschaft und Kultur bezeichnet wird.

Röpkes Werk seit den vierziger Jahren war der Versuch, die Krise seiner Zeit in den Beziehungen zwischen Kultur, Gesellschaft, Markt und Staat ganzheitlich zu analysieren. Wie das Buch erkennen lässt, war das eine zu große Aufgabe für einen Einzelnen, trotz Röpkes integrativem Ansatz. Keiner der neunzehn Autoren ist ganz mit Röpkes Diagnose oder Therapievorschlägen einverstanden. Doch es sind die Fragen, die Röpke stellt, und die Herausforderungen, die er aufgibt, die ihn relevant machen.

Dies illustriert am besten das Kapitel von Nils Goldschmidt und Julian Dörr. Obwohl sie an grundsätzlichen Punkten nicht mit Röpke übereinstimmen, zeigen sie auch, warum diese Divergenzen fruchtbar sein können. Mehr als andere Ökonomen war Röpke bereit, sich mit der kulturellen Dimension - und der religiösen Dimension, die im Buch kaum zur Sprache kommt - des Liberalismus und der Märkte zu befassen. Er war skeptisch, ob liberale Institutionen ohne bürgerliche und christliche Kultur eine Chance hätten. Dies war schon zu Röpkes Zeit ein unpopulärer Einwand, der nur schwer mit seinem liberalen Universalismus zu vereinbaren war. Angesichts der heutigen Schwierigkeiten des Westens, Demokratie und Märkte zu verbreiten, ist dieser Punkt kaum zu ignorieren.

Der Vorrang des Kulturellen zeigt sich auch in Röpkes Blick auf den Markt. Was ihm an der Marktwirtschaft am meisten gefiel, war nicht ihre materielle Wirkung, sondern die damit eng verbundene bürgerliche Ethik, wie Alan Kahan in seinem wunderbaren Kapitel über Jacob Burckhardt und Röpke zeigt. Es ist die Ethik der Eigenverantwortung, der Sparsamkeit, der Klugheit und der Selbstdisziplin, getragen vom Kapitalismus der Kleinunternehmerfamilie im Geiste seiner Schweizer Wahlheimat ab 1937. Das ist etwas anderes als der Kapitalismus des 20. Jahrhunderts mit seinen großen hierarchischen Unternehmen, dem technischen Fortschritt und der Konsumkultur. Diese moderne Form lässt das Kontinuum zwischen privaten und öffentlichen Tugenden, das Röpke suchte, nicht zu. Stattdessen, wie Friedrich August von Hayek später betonte, lebt der moderne Mensch in zwei verschiedenen Welten zugleich: in der kleinen Welt der Familie und in der offenen Gesellschaft des Marktes und der Politik.

Vor die Wahl gestellt, gaben viele von Röpkes neoliberalen Freunden der Ethik der offenen Gesellschaft den Vorrang: Toleranz, Wettbewerb und Rationalismus. Röpke hingegen wollte die Ethik der kleinen geschlossenen Welt schützen und baute eine Spannung zwischen Liberalismus und Konservatismus auf, der sich viele Autoren im Band widmen. Diese Haltung machte ihn zum Kritiker seiner Zeit mit Blick für den korrumpierenden Einfluss von Massenbewegungen und für die Bedeutung der Zivilgesellschaft, mit Faible sowohl für die (europäische) Integration und für einen hohen Grad an Föderalismus. Sie machte ihn auch zu einem originellen Kritiker von Monopolen: Sie schadeten nicht nur dem Verbraucher, sondern bedeuteten auch eine ungesunde Konzentration in der Wirtschaft mit gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen. Röpke zog den Kleinbetrieb vor, den unabhängigen Bauern und Handwerker.

Obwohl sich die Autoren des Bandes wenig mit zeitgenössischen Themen auseinandersetzen, ist nicht schwer zu erkennen, dass die Herausforderung der zwei Welten und die Spannung zwischen Liberalismus und Konservatismus nach wie vor gegeben sind. Lokale, regionale und nationale Identitäten erweisen sich als erstaunlich widerstandsfähig gegenüber den homogenisierenden Marktkräften und bieten oft starke Gegenbewegungen. Die heutigen Ressentiments gegenüber der Globalisierung und der EU sehen die globalen Märkte als Gefahr für diese Identitäten. Das Buch zeigt Röpkes Versuche, solche Spannungen herauszuarbeiten, ohne dass er einfache Lösungen gibt. Sowohl lokale Identitäten als auch Märkte sind "kooperative Praktiken", wie Henrique Schneider unterstreicht. Wie man diese zum Teil konkurrierenden kooperativen Praktiken am besten verbindet, ist eine Frage, die Röpkes Werk auch mit Leben erfüllt, so wie dieser Band seinem Werk wieder Leben einhaucht. Nicht weil der Band die Spannungen löst, sondern weil er sie ernst nimmt.

ERWIN DEKKER

Patricia Commun / Stefan Kolev (Hrsg.): Wilhelm Röpke (1899-1966). A Liberal Political Economist and Conservative Social Philosopher, Springer, Cham 2018, 272 Seiten, 123 Euro

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"It is to the credit of the editors and contributors to this collection of essays that they have produced a book that will surely spur further discussion of the thought and ongoing relevance of a sophisticated and synthetic twentieth-century public economist and social philosopher." (Samuel Gregg, Journal of Markets & Morality, Vol. 22 (1), 2019)
"The ... book brings a welcome and timely contribution to a better understanding of such a complex concept as (neo)liberalism ... Röpke's books remain a source of inspiration for us today, in our age of sophists, bankers, and calculators." (Aurelian Craiutu, Society, Vol. 56, 2019)