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Eine wunderbare Liebesgeschichte, die von der Suche nach Glück erzählt London um 1900: Die Schwestern Margaret und Helen Schlegel sind jung und emanzipiert. Ein bescheidener Wohlstand ermöglicht ihnen ein ungebundenes Leben im Kreis ihrer Künstlerfreunde. Auf einer Deutschlandreise machen sie die Bekanntschaft der in ihren Konventionen erstarrten britischen Familie Wilcox. Zwischen der liebenswürdigen und empfindsamen Mrs. Wilcox und Margaret Schlegel entwickelt sich eine zarte Freundschaft. Und auch Helen, impulsiv und ihrem stürmischen Herzen stets noch drei Schritte voraus, verliebt s...
Eine wunderbare Liebesgeschichte, die von der Suche nach Glück erzählt London um 1900: Die Schwestern Margaret und Helen Schlegel sind jung und emanzipiert. Ein bescheidener Wohlstand ermöglicht ihnen ein ungebundenes Leben im Kreis ihrer Künstlerfreunde. Auf einer Deutschlandreise machen sie die Bekanntschaft der in ihren Konventionen erstarrten britischen Familie Wilcox. Zwischen der liebenswürdigen und empfindsamen Mrs. Wilcox und Margaret Schlegel entwickelt sich eine zarte Freundschaft. Und auch Helen, impulsiv und ihrem stürmischen Herzen stets noch drei Schritte voraus, verliebt sich in Paul, den jüngsten Sohn.Als Mrs. Wilcox stirbt, vermacht sie ihr Landhaus 'Howards End' Margaret Schlegel. Die Wilcox aber ignorieren das Testament, und insbesondere die Kinder der Verstorbenen machen aus ihren feindseligen Gefühlen gegenüber den beiden kultivierten Schwestern keinen Hehl. Doch auf einmal findet der verwitwete Henry Wilcox Gefallen an Margaret Schlegel und macht ihr einen Heiratsantrag - womit die Probleme erst ihren Anfang nehmen.
Edward Morgan Forster (1897-1970), einer der bedeutendsten englischen Prosaisten des 20. Jahrhunderts und längst ein Klassiker der englischen Literatur, erlangte mit "Auf der Suche nach Indien" (FTV Bd. 15154), dem wohl berühmtesten Indienroman des vergangenen Jahrhunderts, Weltruhm. Zu seinem Werk gehören fünf weitere Romane, Erzählungen und Essays. Nach längeren Aufenthalten in Indien lebte er von 1927 bis zu seinem Tod 1970 in Cambridge. Bei FTV: "Zimmer mit Aussicht" (Bd. 15900).
Produktdetails
- Fischer Taschenbücher 15898
- Verlag: BoD - Books on Demand / FISCHER Taschenbuch / S. Fischer Verlag
- Originaltitel: Howards End
- Artikelnr. des Verlages: 1007700
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 410
- Erscheinungstermin: 1. Juli 2005
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 125mm x 29mm
- Gewicht: 452g
- ISBN-13: 9783596158980
- ISBN-10: 3596158982
- Artikelnr.: 13438943
Herstellerkennzeichnung
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E. M. Forster "Howards End"
Wie Gore Vidal einmal, scheußlich ungerecht übrigens, über Somerset Maugham meinte sagen zu sollen, dessen Romane hätten ihre Ewigkeit darin, daß sie zu brillanten Filmen verarbeitet worden seien, so könnte man auch von Forster glauben, sein Ruhm sei hauptsächlich dem Film zu verdanken, etwa der so vielgesehenen "Passage to India" von David Lean, und besonders dann dem Regisseur Ivory; der so herrlich manieriert in traumhaft schöne Bilder bringt, was Forster schreibt. Romane sind aber immer noch einmal etwas ganz anderes als die Filme nach ihnen, schon, weil sie so wunderbar viel länger sind als jeder Film: Und es ist ja immer auch die halbe Ewigkeit des Lesens, die uns so ganz in die Welten
Wie Gore Vidal einmal, scheußlich ungerecht übrigens, über Somerset Maugham meinte sagen zu sollen, dessen Romane hätten ihre Ewigkeit darin, daß sie zu brillanten Filmen verarbeitet worden seien, so könnte man auch von Forster glauben, sein Ruhm sei hauptsächlich dem Film zu verdanken, etwa der so vielgesehenen "Passage to India" von David Lean, und besonders dann dem Regisseur Ivory; der so herrlich manieriert in traumhaft schöne Bilder bringt, was Forster schreibt. Romane sind aber immer noch einmal etwas ganz anderes als die Filme nach ihnen, schon, weil sie so wunderbar viel länger sind als jeder Film: Und es ist ja immer auch die halbe Ewigkeit des Lesens, die uns so ganz in die Welten
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bringt, aus denen wir selbst nicht sind. Eine solche, jetzt vergangene Welt führt uns, in den prekären Situationen ihres Vergehens (wie das auch die Wharton so hinreißend für ihr New York kann), Forster in "Howards End" vor, wenn er das alte viktorianische England, unendlich liebenswürdig, wenn auch ein bißchen bigott, hineinverschwinden läßt in die moderne, die unvermeidliche Zeit - unvergleichlich der Zauber der englischen Landschaft (in Landschaften ist er dann auch in seinem Indien-Buch ein Meister), besonders der Herbst ist Forsters Stärke: Jeder Romanliebhaber hätte prophezeien können, daß kein Land schöner im Herbst sein würde als das alte England, wenn es einmal aufhören würde, das erstaunlichste aller Romanländer zu sein, aber es bedurfte eben noch einmal eines englischen Romanciers, um dieses Bild wirklich zu malen. Forster, der 1879 geboren wurde und uralt 1970 starb, verfertigte dann in den zwanziger Jahren, nach der "Passage to India", auch eine vielzitierte kleine Romantheorie, in der die brillantesten Torheiten stehen, die je über Henry James gesagt worden sind; aber es war auch nicht leicht, nach James Romane der Art zu schreiben, wie Forster das wollte, und lieber wollen wir Leser tausend Ungerechtigkeiten erdulden, und sei's über unsre Liebsten, als auf einen Roman zu verzichten wie diesen hier. (Edward Morgan Forster: "Wiedersehen in Howards End". Aus dem Englischen übersetzt von Egon Pöllinger. Goldmann Verlag, München 1993. 407 S., br., 15,-DM.) R.V.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Ein moderner Klassiker - zeitlos lesenswert
„Aber willst du mich denn nicht eben mal kurz zu diesem Howards-Haus lassen, damit ich dir die ganzen Unannehmlichkeiten erspare? Ich werde mich auch wirklich nicht einmischen, aber ich weiß doch nun mal so genau, worauf ihr Schlegels Wert …
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Ein moderner Klassiker - zeitlos lesenswert
„Aber willst du mich denn nicht eben mal kurz zu diesem Howards-Haus lassen, damit ich dir die ganzen Unannehmlichkeiten erspare? Ich werde mich auch wirklich nicht einmischen, aber ich weiß doch nun mal so genau, worauf ihr Schlegels Wert legt, daß mir schon ein kurzer Blick genügen wird.“ (Zitat Seite 14)
Inhalt
Die Schwestern Margaret und Helen Schlegel aus London lernen während einer Deutschlandreise die Familie Wilcox kennen, die ebenfalls in England lebt. Trotz der unterschiedlichen Lebensweisen und Ansichten entwickeln sich zwischen der jungen Margaret und der älteren Ruth Wilcox Vertrauen und Freundschaft. Als sich Helen einige Monate später bei einem Besuch in Howards End, einem kleinen Landhaus der Familie Wilcox, spontan in Paul Wilcox verliebt, den jüngsten Sohn, führt dies zu einigen Missverständnissen und Unstimmigkeiten, und die Beziehung zwischen den beiden Familien scheint beendet. Doch dann kreuzen sich die Wege der Schwestern Schlegel und der Familie Wilcox wieder. Die Familie Wilcox hat in London eine Stadtwohnung gemietet, die zufällig genau gegenüber dem Wohnsitz der Schlegels liegt. Als Ruth nach kurzer Krankheit stirbt, hinterlässt sie Howards End, das ihr gehört, überraschend Margaret, und damit nehmen weitere Ereignisse und Konflikte ihren Lauf.
Thema und Genre
Dieser 1910 erschienene Roman, heute ein moderner Klassiker, verbindet bewusst die traditionelle englische Erzählweise des 19. Jahrhunderts, mit der damals neuen, auf die Bewusstseinsströme der unterschiedlichen Figuren basierende Erzählform des frühen 20. Jahrhunderts.
Charaktere
Margaret und Helen, sind moderne, eigenständige, durch ererbtes Vermögen auch finanziell unabhängige junge Frauen. Sie bewegen sich in Künstler- und Diskussionskreisen, engagieren sich für Frauenrechte und ihre Ansichten sind sehr fortschrittlich. Auch die Familie Wilcox ist sehr vermögend, doch ihr Reichtum beruht auf der erfolgreichen Geschäftstätigkeit von Henry Wilcox, Ruths Ehemann. Hier geht es um Gewinn, Ertrag und kompromissloses Handeln, Werte wie Kultur und Gefühle hält Henry für entbehrlich. Diesen beiden Familien der Oberschicht stellt der Autor den jungen Leonard Bast gegenüber, ein kleiner Angestellter mit einem Einkommen knapp über der Armutsgrenze. Bemüht, sich durch Literatur und Kunst weiterzubilden, lebt er in steter Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und damit drohender Armut.
Erzählform und Sprache
Bereits im ersten Satz „Man kann eigentlich ebensogut auch gleich mit Helens Briefen an ihre Schwester beginnen.“ (Zitat Seite 5), zeigt sich der auktoriale Erzähler, der sich mit eigenen Gedanken in die Handlung einmischt und der seine Figuren auch manchmal vor der Meinung der Lesenden in Schutz nimmt. Die Handlung verläuft chronologisch, ereignislose Zeiträume werden mit einer kurzen Bemerkung übersprungen. Spannung erhält die Geschichte zunächst durch das Verhalten und die Ansichten der sehr unterschiedlichen Figuren, wobei der Spannungsbogen stetig anwächst. Schilderungen von Natur, Landschaft und Wetter in allen Schattierungen ergänzen oft die Gefühlswelt der Figuren, begleiten mit ihrer Symbolik die Ereignisse, und zeigen andererseits ein lebhaftes Bild Englands am Beginn des 20. Jahrhunderts.
Fazit
Diese Rezension fasst meine persönliche Meinung und Eindrücke zusammen, denn zu zeitlos erfolgreichen Romanen wie diesem gibt es eine Fülle von Abhandlungen und Rezensionen von versierten, literaturwissenschaftlich ausgebildeten Menschen. Für mich war dieser moderne Klassiker ein entspanntes, angenehmes und durch die Themenvielfalt auch sehr interessantes Lesevergnügen.
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Tea Time
Fünf Jahre nach seinem ersten Roman erschien 1910 schon Edward Morgan Forsters «Wiedersehen in Howards End», das fünfte seiner in schneller Folge herausgegebenen epischen Werke. Der vorliegende Roman wurde dann 39 Jahre später auch auf Deutsch …
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Tea Time
Fünf Jahre nach seinem ersten Roman erschien 1910 schon Edward Morgan Forsters «Wiedersehen in Howards End», das fünfte seiner in schneller Folge herausgegebenen epischen Werke. Der vorliegende Roman wurde dann 39 Jahre später auch auf Deutsch veröffentlicht, einem breiteren Publikum aber wurde der Autor erst nach Verfilmung einiger seiner Romane Ende der achtziger Jahre bekannt. Als Altphilologe und Historiker gilt das Augenmerk dieses weitgereisten Schriftstellers den Konflikten, wie sie zwischen unterschiedlichen Ethnien ebenso entstehen wie zwischen den sozialen Gruppen eines Volkes, den Geschlechtern oder den Generationen. Hier im Roman sind konservativ englisches und idealistisch deutsches Wesen gegenübergestellt, erbbegünstigt Reiche und unverschuldet Arme, quirlige Städter und schwerfällige Landbewohner, andächtig Kulturbeflissene und geldgierige Geschäftsleute.
Eingebettet sind diese Konflikte in einen Plot, bei dem zwei Schwestern mit hälftig deutschen Wurzeln im Mittelpunkt stehen, Margaret Schlegel und ihre um einiges jüngere und attraktivere Schwester Helen. Sie sind früh verwaist, inzwischen beide schon etwas altjüngferlich, sorgenfrei wohlhabend, geistig rege, debattierfreudig, kulturell interessiert. Ihre Wege kreuzen sich mit der archetypisch englischen Familie Wilcox, der Mann erfolgreicher Unternehmer mit einer sehr naturverbundenen Frau, ihnen gehört der schöne Landsitz Howards End nahe London. Dort findet dann auch Helens ebenso harmlose wie kurze Liebelei mit einem der Wilcox-Söhne statt und setzt ein schicksalhaftes Räderwerk an Geschehnissen in Gang, welches, man ahnt es ja schon vom Romantitel her, am Ende alle in eben dieses Landhaus zurückführt. Margaret als Ehefrau des verwitweten Wilcox-Patriarchen, Helen als Mutter eines unehelichen Kindes mit einem so gar nicht standesgemäßen, verheirateten Erzeuger, den dort überraschend auch noch der Tod ereilt.
Der Weg dorthin geleitet den Leser in einer betulich erzählten Geschichte nicht nur durch eine längst vergangene, spätviktorianische Epoche kurz vor dem ersten Weltkrieg, er beleuchtet zudem eindrucksvoll den Kampf zwischen stockkonservativ Denkenden und liberalen Freigeistern. Gleichberechtigung ist noch ein fernes Traumziel, obwohl die emanzipierten Schwestern ihren männlichen Kontrahenten häufig geistig überlegen scheinen, deutlich wendiger sind, zudem auch einfühlsamer, selbst in den schwierigsten Disputen. Und schließlich gibt es ja immer wieder jene segensreiche Zeremonie, die in England geradezu sakrosankte Teestunde, die dann oft auch dazu beiträgt, dass sich alles wieder einrenkt. Forster reichert seinen Plot mit vielen Betrachtungen über Kunst und Natur an, geht philosophischen Fragen nach, hinterfragt skeptisch den technologischen Fortschritt und weist auf dessen negative Folgen hin. All dies bewirkt im Kontext mit einer flüssig lesbaren, anschaulich erzählenden Sprache ein kontemplatives Leseerlebnis, bei dem einige überraschende Wendungen im Geschehen über etliche durchaus vorhandene Längen hinwegtrösten.
Die Seele geht als Sieger hervor im Kampf mit Konvention und Standesdünkel, das ist die Botschaft dieses Romans, und Frauen mit ihrem Idealismus sind dabei die besten Vollstrecker, ihr Gefühl siegt über den nüchternen Verstand. Alle Figuren sind stimmig beschrieben und erwecken durchaus Empathie beim Leser, die Handlung wird zum Ende hin sogar fast spannend und erscheint weitgehend plausibel. Allerdings kam mir Forsters Prosa wie mit Patina bedeckt vor, glanzlos jedenfalls, ohne Esprit, und humorfrei außerdem, was man bei einem der doch für ihren trockenen Humor bekannten englischen Autoren besonders schmerzlich vermisst. Dieser Roman ist das Portrait einer längst vergangenen Zeit, wie man es schon zu kennen glaubt aus etlichen anderen Romanen, es fügt dem Bild seiner Epoche nichts nennenswert Neues hinzu. Das Lesen lohnt sich trotzdem, am besten gemütlich und entspannt bei einer Tasse guten Tees!
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