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»Ein großer, wütender, melancholischer Roman.« NDRAugust 1992. Ein Ort im Osten Frankreichs. Stillgelegte Industrie. Ein See, ein heißer Nachmittag. Anthony ist vierzehn Jahre alt. Gemeinsam mit seinem Cousin beschließt er aus Langeweile, ein Kanu zu stehlen, um zum geheimen Badestrand zu fahren. Es ist der Beginn der ersten Liebe und eines schicksalhaften Sommers - das Drama des Lebens nimmt seinen Lauf.»Nicolas Mathieu erzählt von einem Frankreich, über das man nicht spricht. Eine große Gesellschaftschronik in der Tradition von Émile Zola.« Virginie Despentes
»Ein großer, wütender, melancholischer Roman.« NDR
August 1992. Ein Ort im Osten Frankreichs. Stillgelegte Industrie. Ein See, ein heißer Nachmittag. Anthony ist vierzehn Jahre alt. Gemeinsam mit seinem Cousin beschließt er aus Langeweile, ein Kanu zu stehlen, um zum geheimen Badestrand zu fahren. Es ist der Beginn der ersten Liebe und eines schicksalhaften Sommers - das Drama des Lebens nimmt seinen Lauf.
»Nicolas Mathieu erzählt von einem Frankreich, über das man nicht spricht. Eine große Gesellschaftschronik in der Tradition von Émile Zola.« Virginie Despentes
August 1992. Ein Ort im Osten Frankreichs. Stillgelegte Industrie. Ein See, ein heißer Nachmittag. Anthony ist vierzehn Jahre alt. Gemeinsam mit seinem Cousin beschließt er aus Langeweile, ein Kanu zu stehlen, um zum geheimen Badestrand zu fahren. Es ist der Beginn der ersten Liebe und eines schicksalhaften Sommers - das Drama des Lebens nimmt seinen Lauf.
»Nicolas Mathieu erzählt von einem Frankreich, über das man nicht spricht. Eine große Gesellschaftschronik in der Tradition von Émile Zola.« Virginie Despentes
Nicolas Mathieu wurde 1978 in Épinal geboren und lebt in Nancy. Sein erster Roman erschien 2014 und wurde für das Fernsehen adaptiert. 'Wie später ihre Kinder' wurde 2018 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Piper
- Originaltitel: Leurs enfants après eux
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 1. April 2021
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 137mm x 32mm
- Gewicht: 387g
- ISBN-13: 9783492315753
- ISBN-10: 3492315755
- Artikelnr.: 60406265
Herstellerkennzeichnung
Piper Verlag GmbH
Georgenstr. 4
80799 München
info@piper.de
»Nicolas Mathieu schreibt Sätze, die wie Fallbeile niedergehen auf ein Land, dem er den Spiegel vorhält.« Frankfurter Allgemeine Zeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Viele Kritiker sehen den Roman 'Wie später ihre Kinder' von Nicolas Mathieu, der im Spätsommer auf Deutsch erschienen ist, in der Tradition der weit ausholenden Gesellschaftsroman von Balzac oder Zola. Und in der Tat: Wer wissen will, wie junge Westeuropäer Ende des 20. Jahrhunderts gelebt haben, wie sie gekifft, sich verliebt und mit ihre Eltern gesungen haben - der wird auch in ferner Zukunft noch zu diesem Buch greifen." Alexander Solloch, Norddeutscher Rundfunk Kultur, 29.11.19 "Mit großer Bildkraft und kurzen, reportagenartigen Abrissen zeichnet Nicolas Mathieu ein Panorama der heutigen französischen Gesellschaft, mit schmerzvoll zuckenden Muskeln." Anne-Sophie Scholl, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 29.09.19 "Ein Pageturner, der die
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Wirklichkeit seines Protagonisten mit all ihren Hoffnungen, Widersprüchen und Enttäuschungen überzeugend erzählt." Fokke Joel, taz, 14.09.19 "Nicolas Mathieu verleiht in seinem klug gebauten Roman den Abgehängten aus der französischen Provinz eine Stimme. ... Eine virtuos ausgeführte Übersetzungsleistung." Antonia Baum, Die Zeit, 29.08.19 "Mathieu schafft starke Szenen, in denen sich die Konflikte verdichten, deren Folgen in der französischen Provinz noch heute sichtbar sind: Jugendarbeitslosigkeit, rechtspopulistische Bürgermeister, Gelbwestenproteste." Felix Bayer, Der Spiegel, 27.07.19 "Alkohol, Gewalt, Standesdenken - diese Motive greift Mathieu immer wieder auf, dreht sie weiter und spitzt sie zu, bis sich das Leben jedes Einzelnen als zwangsläufiges Schicksal darstellt und sich das Buch liest wie ein klug komponierter Krimi. ... Das ehemalige Arbeitermilieu ist oft messerscharf beschrieben, besonders in der zweiten Hälfte des Buches, in der seine einfache Sprache eine zuweilen schneidende Wirkung entfaltet. Nicolas Mathieu schreibt Sätze, die wie Fallbeile niedergehen auf ein Land, dem er den Spiegel vorhält." Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.19 "Klug spinnt der Autor sein Geschichtennetz, er kommt ganz nah an die Figuren heran und lässt die Leser mit ihnen leiden und fiebern. Ein großer, wütender, melancholischer Roman." Katja Weise, Norddeutscher Rundfunk Kultur, 24.07.19 "Nicolas Mathieus 'Wie später ihre Kinder' knüpft an die große Tradition des französischen Gesellschaftsromans an." Klaus Nüchtern, Falter, 24.07.19 "Ein großes Gesellschaftsporträt. Ein Roman, der vom Rand der Gesellschaft aus ins Zentrum unserer politischen Krise zielt." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 24.07.19 "Nicolas Mathieus großer, erhellender und illusionsloser Roman... Ein prächtig animierter Organismus und ein weiterer Beweis dafür, dass das Natürliche eine Kunst ist. Zur Anlage kommt eine farbenreiche Sprache zwischen Alltagsgeplapper und präziser Reflexion." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 22.07.19 "In 'Wie später ihre Kinder' gießt er Glanz und Elend der Prekären zum ersten Mal in einen breit angelegten, soziologisch unterfütterten, vor allem aber routiniert erzählten, fesselnden Roman." Tilman Krause, Die Welt, 20.07.19 "Provinzödnis, stehende Hitze, kühle Sehnsucht, dass endlich ein anderes Leben beginnt. Mathieu hat für seinen Roman über eine Jugend in den Neunzigern den Prix Goncourt bekommen." Mara Delius, Die Welt, 29.06.2019 "Sex als Opium fürs Volk; Selbstverwirklichung aufs Bett reduziert: Keiner hat die Befriedigungsversuche des Prekariats bislang so schonungslos geschildert." Tilman Krause, Die Welt, 29.06.2019
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Das Rezept wirkt heute noch
Einem Senkrechtstarter gleich wurde Nicolas Mathieu bereits mit seinem ersten Roman unter dem Titel «Wie später ihre Kinder» die höchste literarische Weihe in Frankreich zuteil, der alljährlich verliehene Prix Goncourt. Der jetzt auch auf …
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Das Rezept wirkt heute noch
Einem Senkrechtstarter gleich wurde Nicolas Mathieu bereits mit seinem ersten Roman unter dem Titel «Wie später ihre Kinder» die höchste literarische Weihe in Frankreich zuteil, der alljährlich verliehene Prix Goncourt. Der jetzt auch auf Deutsch vorliegende Roman mit seinem vorangestellten Motto aus Jesus Sirach 44.9, dem auch der fatalistische Romantitel entlehnt ist, könnte als Analyse der Ursachen jener Gelbwesten-Bewegung gedeutet werden, deren landesweite Proteste nur zehn Tage nach der Preisverleihung begannen. Allerdings protestiert niemand in diesem Roman, wie in anderen Ländern auch hat sich nämlich das Prekariat, haben sich die sogenannten «Kleinen Leute» mit den trostlosen Umständen ihrer Existenz längst abgefunden Es ist diese resignative Dulderhaltung, die der Autor scharfsichtig aufdeckt und bis ins letzte Detail stimmig beschreibt.
Lothringen, einst wichtiges Industrierevier Frankreichs, wurde mit dem Niedergang der Montanindustrie wirtschaftlich ins Abseits gedrängt, eine hohe Arbeitslosigkeit war die Folge. Der Roman erzählt die Auswirkungen dieses Strukturwandels auf drei Heranwachsende aus verschiedenen Milieus in der Kleinstadt Heillange. «Ich wollte die Geschichte dieses Jungen erzählen» hat der Autor erklärt, sein Protagonist ist der zu Beginn 14jährige Anthony, Sohn eines arbeitslos gewordenen Stahlarbeiters, der sich mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, zusehends dem Alkohol verfällt und schließlich seine Familie verlässt. Der pubertierende Junge verliebt sich in Steph, Tochter aus «gutem Hause», der es an nichts fehlt und die von den Eltern schulisch in Richtung auf eine spätere, glänzende Karriere gedrängt wird, - sie hat zunächst allerdings keinerlei derartige Ambitionen. Dritter Protagonist ist Hacine, Sohn eines Immigranten aus Marokko, der Halbstarke spielt später auch eine Rolle im Drogenhandel. Anthony wird von dessen Bande immer wieder drangsaliert, sie stehlen das - ohne Erlaubnis von ihm benutzte - Motorrad seines Vaters. Statt es nach Intervention der Mutter wie versprochen zurückzugeben, setzen sie es in Brand.
Multiperspektivisch erzählt Nicolas Mathieu einfühlsam und sehr nah an seinen Figuren in Zweijahresschritten von deren Entwicklung, die sich in einem Beziehungsgeflecht vollzieht, dessen Milieu schlagwortartig mit «Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll» umschrieben werden kann. Durch konsequenten Verzicht auf irgendwelche politischen Schuldzuschreibungen gerät dieser Roman zu einer eindrucksvollen, glaubwürdigen Milieustudie über die Vorbedingungen für den späteren, scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg der rechtsextremen Partei «Front National». Es bleibt allerdings nicht aus, dass bei den drei beschriebenen Gesellschaftsschichten das eine oder andere Klischee herhalten muss. Der Bösewicht ist auch hier natürlich der kleinkriminelle, marokkanische Immigrantensohn, den Loser-Typen verkörpert der labile Anthony aus dem bildungsfernen Prekariat, und mit Steph ist der künftigen Absolventin einer der «Grandes Écoles» eine unaufhaltsame Karriere durch ihre privilegierte Herkunft quasi schon in die Wiege gelegt.
Die flüssig lesbare, in die vier Sommer 1992, 1994, 1996 und 1998 aufgeteilte Geschichte mit ihrer entlarvenden Gesellschaftskritik ist durchaus auch spannend zu lesen, wobei die stimmigen Dialoge oft im authentischen Jugendslang wiedergegeben werden. Im dramaturgisch gekonnt platzierten letzten Kapitel bewirkt die Fußballweltmeisterschaft in Frankreich, die der Gastgeber dann ja sogar gewinnen konnte, eine milieuübergreifende Solidarität der Menschen, welche die Romanfiguren ebenfalls versöhnt und sie wenigstens für kurze Zeit alles vergessen lässt. «Panem et circenses» nannte Juvenal bei den alten Römern dieses Ablenkungsmanöver der Herrschenden von den bedrückenden Lebensumständen des Prekariats. Und wie man sieht wirkt dieses Rezept auch heute noch, - nicht weniger als genau das hat Nicolas Mathieu hier deutlich gemacht!
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