John Burnside
Gebundenes Buch
What light there is
Über die Schönheit des Moments
Übersetzung: Robben, Bernhard
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JOHN BURNSIDES HYMNE AUF DIE MAGIE DER VERGÄNGLICHKEIT: EINBLICK IN EINEN SCHARFEN GEIST UND EINE EMPFINDSAME SEELE.John Burnside - ein virtuoser Verehrer des FlüchtigenFür eine Sekunde nur ist er da, flackert auf, offenbart und entzieht sich uns wieder: der Augenblick. Er berührt uns in Form einer möglichen, aber nie geliebten Liebe, in der Anmut einer Schneeflocke, die sich sogleich auf unserer Haut in Wasser verwandelt, oder als kostbare Erinnerung gebannt in einer Fotografie. Betörend schön wirkt das Was-gewesen-Wäre auf uns, fesselt uns das Unwiederbringliche und verlockt uns das,...
JOHN BURNSIDES HYMNE AUF DIE MAGIE DER VERGÄNGLICHKEIT: EINBLICK IN EINEN SCHARFEN GEIST UND EINE EMPFINDSAME SEELE.John Burnside - ein virtuoser Verehrer des FlüchtigenFür eine Sekunde nur ist er da, flackert auf, offenbart und entzieht sich uns wieder: der Augenblick. Er berührt uns in Form einer möglichen, aber nie geliebten Liebe, in der Anmut einer Schneeflocke, die sich sogleich auf unserer Haut in Wasser verwandelt, oder als kostbare Erinnerung gebannt in einer Fotografie. Betörend schön wirkt das Was-gewesen-Wäre auf uns, fesselt uns das Unwiederbringliche und verlockt uns das, was wir nicht festhalten können."Entscheidend war immer der Moment im Augenblick des Vergehens. Der Moment, der Moment, der Moment - auf nichts sonst kommt es an. Der Moment war vorbei, ehe irgendwer von uns ihn ergreifen konnte, und doch blieb er, während er uns zwischen den Fingern zerrann, lebendig, kaum noch da und zugleich unauslöschlich."Ein betörend schönes Buch über die Faszination des VergänglichenJohn Burnside - Autor von Werken wie "In hellen Sommernächten" und "Lügen über meinen Vater" - war einer der bedeutendsten Schriftsteller der europäischen Gegenwartsliteratur. 2019 stand er mit "Über Liebe und Magie" an der Spitze der SPIEGEL Bestseller-Liste und der SWR-Bestenliste. In "What light there is" macht er uns die Magie der Vergänglichkeit begreifbar: Er lässt uns teilhaben an den intensiven Wahrnehmungen seiner Kindheit, führt uns in das Innenleben eines Antarktis-Forschers im Angesicht des Todes und sinniert über das Verschwinden der Stille in unserer rastlosen Zeit. In persönlichen Erinnerungen, Reflexionen und anmutig-sinnlicher Sprache macht uns der Lyriker und Romancier unserer eigenen Endlichkeit bewusst und lädt ein zum Innehalten und Staunen. Eine beglückende Verneigung vor dem Zauber des Moments im Augenblick seines Erlöschens.
John Burnside wurde 1955 in Schottland geboren und war einer der bedeutendsten Schriftsteller der europäischen Gegenwartsliteratur. Für sein Werk, das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Neben seinen Romanen, Kurzgeschichten und Gedichtbänden glänzt John Burnside mit autobiografischen Werken, wie zuletzt "Über Liebe und Magie. I put a spell on you" (2019), in denen er tiefe Einblicke in seine Lebensund Gedankenwelt gewährt. John Burnside verstarb im Mai 2024.
Produktdetails
- Verlag: Haymon Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 8114
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 9. Dezember 2020
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 128mm x 22mm
- Gewicht: 311g
- ISBN-13: 9783709981146
- ISBN-10: 370998114X
- Artikelnr.: 59347384
Herstellerkennzeichnung
Haymon Verlag
Erlerstraße 10
6020 Innsbruck, AT
order@studienverlag.at
Die Fragwürdigkeit des Eises und der Helligkeit
Das beeindruckende Werk von John Burnside ist durchsetzt von autobiographischen Schriften. In ihnen steckt die Essenz dieses Autors, so auch jetzt in "What light there is".
Dies ist ein Winterbuch. Im übertragenen wie im konkreten Sinne. Es bietet hinreißende Passagen wie die folgende: "Dies hier war einst Ackerland. Apfelbäume, Kiefern, Pferde auf der Weide. Schwärme von Honigbienen kartographieren die Wiesen mit ihrem Tanz und im Licht, Graugänse rudern über den Himmel und künden vom kommenden Winter. Die Bäume sind heute ohne Früchte, ohne Blätter; eine Amsel flitzt von einem zum anderen Ast, dann außer Sicht; und ich bleibe zurück; als ich der Amsel aber
Das beeindruckende Werk von John Burnside ist durchsetzt von autobiographischen Schriften. In ihnen steckt die Essenz dieses Autors, so auch jetzt in "What light there is".
Dies ist ein Winterbuch. Im übertragenen wie im konkreten Sinne. Es bietet hinreißende Passagen wie die folgende: "Dies hier war einst Ackerland. Apfelbäume, Kiefern, Pferde auf der Weide. Schwärme von Honigbienen kartographieren die Wiesen mit ihrem Tanz und im Licht, Graugänse rudern über den Himmel und künden vom kommenden Winter. Die Bäume sind heute ohne Früchte, ohne Blätter; eine Amsel flitzt von einem zum anderen Ast, dann außer Sicht; und ich bleibe zurück; als ich der Amsel aber
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nachstürze, rieseln Eissplitter von den Zweigen, ein Lauf der Vorahnungen, zurechtgestutzt zu einer Erinnerung ans Wasser." Nature writing? Nein, viel eher Lebensbeschreibung anhand einer assoziativen Naturbetrachtung, die alle Jahreszeiten in einen einzigen Textabsatz fasst, der in den Winter mündet, ins Erstarren, wie es allem Lebendigen bevorsteht. Im weißen Raum.
Der ist die Echokammer für John Burnside, den heute fünfundsechzigjährigen schottischen Schriftsteller, der mit Lyrik und Prosa gleichermaßen brilliert und seit 2006 mehrere autobiographische Erörterungen publiziert hat, die bei uns zunächst mit gewisser zeitlicher Zurückhaltung, dann aber, stets präzise übersetzt von Bernhard Robben, in immer knapperen Abständen zu den englischen Originalveröffentlichungen erschienen sind. Mit dem neuesten, dem vierten Buch dieses autobiographischen Schreibprojekts, ist erstmals der Haymon Verlag zum Zuge gekommen, und er hat das Original sogar überholt: Die deutschsprachige Fassung mit dem gleichwohl englischen Titel "What light there is" erscheint, wieder in Übersetzung von Robben, früher. Wobei es sich diesmal weniger um ein am Leben des Schriftstellers orientiertes erzählerisches Buch handelt als um eines, das mit dessen Tod umzugehen versucht. Einen Essay. Ein Buch für erwachsene Leser. Weshalb es übel aufstößt, dass der Verlag sich nicht entblödet, seine Leser auf dem Umschlag kumpelhaft anzuduzen.
Wie schreibt man über das, was sich dem Erleben entzieht, das Sterben? Burnside greift dafür dann doch wieder tief ins eigene Leben zurück, bis in seine Studentenzeit in Cambridge, als er "längst ein geheimer Verehrer alles Kalten und Weißen" geworden war. Will sagen: der Vorwegnahme des Eingangs in ein großes leeres Nichts, wie der junge Mann es in zahlreichen Kunstwerken wiederfand. Im Gedicht "Der Schneemann" von Wallace Stevens, in Pieter Brueghels Winterlandschaften, in Orson Welles' Spielfilm "The Magnificent Ambersons", im Lied "Beim Schlafengehen" von Richard Strauss, in D. H. Lawrence' Roman "Liebende Frauen" und in Robert F. Scotts Tagebuch der tragisch geendeten Südpol-Expedition, in dem der junge Burnside das fand, was er als "wundervoll britische beau geste" bewunderte: den Tod von Scotts Mitstreiter Lawrence Oates, der in bereits stark geschwächtem Zustand ins Schneetreiben hinausging, um seinen Kameraden Mühe der Pflege und Proviantteilung zu ersparen. Überlebt hat von den vier anderen Pol-Pionieren trotzdem niemand.
Wobei Burnside auf sein jüngeres Selbst heute skeptisch zurückblickt, weil er in dessen ästhetischer Todessehnsucht auch ein Element der Weltverachtung ausmacht, eine Absage an das Leben. Seine nunmehrige Beschäftigung mit dem eigenen Tod ist eine lebenszugewandte, weil sie aus der Erkenntnis schöpft, dass man zwar über den eigenen Tod keine Erfahrung machen kann, es jedoch erlebte Momente gibt, die in ihrer stillen Schönheit den Frieden im weißen Raum vorwegnehmen. Das müssen gar nicht alles Wintereindrücke sein, aber alle bereiten uns vor auf den Tod "in der klassischen Manier der Ars Moriendi, einer Kunst, die meine kleine Meditation nachzuahmen strebt".
Im weißen Raum, wie Burnside ihn imaginiert, kommt einem nicht "irgendein Engel zuversichtlich aus dem Jenseits" entgegen, es ist ein gottloser, aber höchst menschlicher Zustand, der im Erleben von Schönheit vorauszuahnen ist: "Der Himmel kann warten, alles andere aber ist um uns, zeugt von den Grenzen unseres Verweilens hier, beschreibt eine Pose" - wäre hier nicht "Haltung" die bessere Wortwahl gewesen? - " zwischen dem Ich und dem Anderen, die eine Heimat schafft, erinnert an die Existenz von Licht und der prachtvollen Last der Farbe."
In der Vergegenwärtigung dieser Existenz besteht die Aufgabe von Kunst, auch der des John Burnside. Vorbild dabei ist ihm Joseph Brodsky mit dessen Venedig-Reminiszenzen in "Ufer der Verlorenen", alle angefertigt bei spätherbstlichen oder winterlichen Besuchen - Brodsky reiste nie im Sommer nach Venedig - und mündend in die Erkenntnis, dass "wir uns in Richtung Zukunft bewegen, während die Schönheit die ewige Gegenwart ist".
In diesem Licht wird Burnsides eigenes Werk neu lesbar: als Schreiben auf der Suche nach einem Himmel auf Erden, der sich dadurch auszeichnet, dass nichts passiert, also alles dauerhaft präsent ist. Ihn kann es nur in der Erinnerung an Momente einer ästhetischen Erfahrung geben, und zum Schluss seiner Ausführungen findet Burnside einen solchen Moment am vielleicht unwahrscheinlichsten Ort, nicht in Venedig, sondern auf einer Landstraße im östlichen Kansas: "An dem Weg, den ich einschlage, ist nichts bemerkenswert, und er führt zu dem, was man gemeinhin das Nirgendwo nennt, weshalb der restliche Tag für mich so angenehm verläuft. Ich will kein Lokalkolorit; ich will nichts Pittoreskes; und unter keinen Umständen möchte ich irgendwas erkennbar Historisches. Ich will das Hier und Jetzt, ich will die flüchtige Vergänglichkeit von Himmel und Jahreszeit, die subtile Schönheit des Unscheinbaren . . . Dem zufälligen Besucher ist dies einer der magischen Orte, an denen nie auch nur das geringste geschieht, weshalb ich ihn, als ich Tage später zurückkehre, wohl auch nicht wiederfinden kann."
Aber in John Burnsides neuem Buch können wir ihn wiederfinden, jederzeit. Es mag die Kälte unseres Lebenswinters vorführen, aber es ist voller Licht und Farbe.
ANDREAS PLATTHAUS
John Burnside: "What light there is". Über die Schönheit des Moments.
Aus dem Englischen von Bernhard Robben. Haymon Verlag, Innsbruck 2020. 176 S., geb., 19,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der ist die Echokammer für John Burnside, den heute fünfundsechzigjährigen schottischen Schriftsteller, der mit Lyrik und Prosa gleichermaßen brilliert und seit 2006 mehrere autobiographische Erörterungen publiziert hat, die bei uns zunächst mit gewisser zeitlicher Zurückhaltung, dann aber, stets präzise übersetzt von Bernhard Robben, in immer knapperen Abständen zu den englischen Originalveröffentlichungen erschienen sind. Mit dem neuesten, dem vierten Buch dieses autobiographischen Schreibprojekts, ist erstmals der Haymon Verlag zum Zuge gekommen, und er hat das Original sogar überholt: Die deutschsprachige Fassung mit dem gleichwohl englischen Titel "What light there is" erscheint, wieder in Übersetzung von Robben, früher. Wobei es sich diesmal weniger um ein am Leben des Schriftstellers orientiertes erzählerisches Buch handelt als um eines, das mit dessen Tod umzugehen versucht. Einen Essay. Ein Buch für erwachsene Leser. Weshalb es übel aufstößt, dass der Verlag sich nicht entblödet, seine Leser auf dem Umschlag kumpelhaft anzuduzen.
Wie schreibt man über das, was sich dem Erleben entzieht, das Sterben? Burnside greift dafür dann doch wieder tief ins eigene Leben zurück, bis in seine Studentenzeit in Cambridge, als er "längst ein geheimer Verehrer alles Kalten und Weißen" geworden war. Will sagen: der Vorwegnahme des Eingangs in ein großes leeres Nichts, wie der junge Mann es in zahlreichen Kunstwerken wiederfand. Im Gedicht "Der Schneemann" von Wallace Stevens, in Pieter Brueghels Winterlandschaften, in Orson Welles' Spielfilm "The Magnificent Ambersons", im Lied "Beim Schlafengehen" von Richard Strauss, in D. H. Lawrence' Roman "Liebende Frauen" und in Robert F. Scotts Tagebuch der tragisch geendeten Südpol-Expedition, in dem der junge Burnside das fand, was er als "wundervoll britische beau geste" bewunderte: den Tod von Scotts Mitstreiter Lawrence Oates, der in bereits stark geschwächtem Zustand ins Schneetreiben hinausging, um seinen Kameraden Mühe der Pflege und Proviantteilung zu ersparen. Überlebt hat von den vier anderen Pol-Pionieren trotzdem niemand.
Wobei Burnside auf sein jüngeres Selbst heute skeptisch zurückblickt, weil er in dessen ästhetischer Todessehnsucht auch ein Element der Weltverachtung ausmacht, eine Absage an das Leben. Seine nunmehrige Beschäftigung mit dem eigenen Tod ist eine lebenszugewandte, weil sie aus der Erkenntnis schöpft, dass man zwar über den eigenen Tod keine Erfahrung machen kann, es jedoch erlebte Momente gibt, die in ihrer stillen Schönheit den Frieden im weißen Raum vorwegnehmen. Das müssen gar nicht alles Wintereindrücke sein, aber alle bereiten uns vor auf den Tod "in der klassischen Manier der Ars Moriendi, einer Kunst, die meine kleine Meditation nachzuahmen strebt".
Im weißen Raum, wie Burnside ihn imaginiert, kommt einem nicht "irgendein Engel zuversichtlich aus dem Jenseits" entgegen, es ist ein gottloser, aber höchst menschlicher Zustand, der im Erleben von Schönheit vorauszuahnen ist: "Der Himmel kann warten, alles andere aber ist um uns, zeugt von den Grenzen unseres Verweilens hier, beschreibt eine Pose" - wäre hier nicht "Haltung" die bessere Wortwahl gewesen? - " zwischen dem Ich und dem Anderen, die eine Heimat schafft, erinnert an die Existenz von Licht und der prachtvollen Last der Farbe."
In der Vergegenwärtigung dieser Existenz besteht die Aufgabe von Kunst, auch der des John Burnside. Vorbild dabei ist ihm Joseph Brodsky mit dessen Venedig-Reminiszenzen in "Ufer der Verlorenen", alle angefertigt bei spätherbstlichen oder winterlichen Besuchen - Brodsky reiste nie im Sommer nach Venedig - und mündend in die Erkenntnis, dass "wir uns in Richtung Zukunft bewegen, während die Schönheit die ewige Gegenwart ist".
In diesem Licht wird Burnsides eigenes Werk neu lesbar: als Schreiben auf der Suche nach einem Himmel auf Erden, der sich dadurch auszeichnet, dass nichts passiert, also alles dauerhaft präsent ist. Ihn kann es nur in der Erinnerung an Momente einer ästhetischen Erfahrung geben, und zum Schluss seiner Ausführungen findet Burnside einen solchen Moment am vielleicht unwahrscheinlichsten Ort, nicht in Venedig, sondern auf einer Landstraße im östlichen Kansas: "An dem Weg, den ich einschlage, ist nichts bemerkenswert, und er führt zu dem, was man gemeinhin das Nirgendwo nennt, weshalb der restliche Tag für mich so angenehm verläuft. Ich will kein Lokalkolorit; ich will nichts Pittoreskes; und unter keinen Umständen möchte ich irgendwas erkennbar Historisches. Ich will das Hier und Jetzt, ich will die flüchtige Vergänglichkeit von Himmel und Jahreszeit, die subtile Schönheit des Unscheinbaren . . . Dem zufälligen Besucher ist dies einer der magischen Orte, an denen nie auch nur das geringste geschieht, weshalb ich ihn, als ich Tage später zurückkehre, wohl auch nicht wiederfinden kann."
Aber in John Burnsides neuem Buch können wir ihn wiederfinden, jederzeit. Es mag die Kälte unseres Lebenswinters vorführen, aber es ist voller Licht und Farbe.
ANDREAS PLATTHAUS
John Burnside: "What light there is". Über die Schönheit des Moments.
Aus dem Englischen von Bernhard Robben. Haymon Verlag, Innsbruck 2020. 176 S., geb., 19,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
John Burnsides assoziativer Essay ist vieles: Nachdenken über Alter, Tod, Vergänglichkeit auch der Natur, so Rezensent Rainer Moritz. Er scheint beeindruckt, aber am besten gefällt ihm doch das Kapitel, in dem der schottische Dichter über die Kunst spricht, die ihm als Jugendlicher in einem tristen Umfeld Trost und Inspiration geschenkt hat. Hier spürt Moritz eine Feier des flüchtigen Lebens, in dem wenigstens die Schönheit ein andauernder Moment ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"In diesem Licht wird Burnsides eigenes Werk neu lesbar: als Schreiben auf der Suche nach einem Himmel auf Erden ..." Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Platthaus "Momente hat dieses Buch so viele, dass man's immer dabeihaben möchte. Bis der Umschlag abgeschabt ist vom vielen Lesen. Und ganz weiß." Die Welt, Elmar Krekeler "Mit seiner Todesbesessenheit knüpft es an einen vertrauten Zug in Burnsides Werk an, und tut das doch mit einer Leichtigkeit und sprachlichen Beweglichkeit, auf die sich nur Wenige verstehen." DER TAGESSPIEGEL, Gregor Dotzauer "In dem Buch wird die Welt zu einem poetischen Netz, und die Leere der Maschen wird das Zentrum ... John Burnside lehrt, die Welt ganz anders zu sehen - sie zu vergessen, und dann
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wiederzufinden." Radio rbbKultur, Katharina Döbler "Brillante Streifzüge: John Burnside glückte ein behutsames, subtiles Plädoyer, mehr noch, ein Aufruf, die oft verkümmerte Fähigkeit wieder zu aktivieren, all das zu fühlen, was unabhängig vom Sichtbaren, Spürbaren gefühlt werden kann." KLEINE ZEITUNG, Werner Krause ",What light there is' von John Burnside ist ein Essay mit einer Fülle von anregenden Gedanken: über Kunst, Kultur und Natur, das Sterben und den Tod." Deutschlandfunk Kultur, Rainer Moritz "Schmerzliche Schönheit, darüber schreibt kaum jemand so unwiderstehlich wie dieser Mann." Kölnische Rundschau, Hartmut Wilmes "John Burnside vertritt eine besondere Haltung zum Leben." WDR3, Dorothea Breit "John Burnside ist ein Dichter, ein echter: In seiner Meditation über die Nichtigkeit allen Seins gelingen ihm Passagen von solcher Grandeur und sprachlichen Kraft, dass man manchmal den Atem anhalten möchte ..." Ö1 "Ex libris", Günter Kaindlstorfer ",What light there is' ist ein grenzgängerischer Text, oszillierend zwischen Helligkeit und Schwärze, voller Wissen um Abgründe, aber auch um eine lichte Gegenwärtigkeit und den Schmerz um die Flüchtigkeit solcher Augenblicke." kommbuch.com, Ruth Roebke
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In dem Buch schreibt der Autor im Grunde genommen nur seine Gedanken auf. Diese sind ziemlich tiefgründig und nachdenklich und auch ein bisschen weitreichend und philosophisch, sodass das eigentliche Thema "der Augenblick" erst verstanden wird, wenn man in die Geschichte gefunden hat. …
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In dem Buch schreibt der Autor im Grunde genommen nur seine Gedanken auf. Diese sind ziemlich tiefgründig und nachdenklich und auch ein bisschen weitreichend und philosophisch, sodass das eigentliche Thema "der Augenblick" erst verstanden wird, wenn man in die Geschichte gefunden hat. Dabei kommt hier keine besondere Handlung auf, ist geht hauptsächlich um die Gedankengänge. In diese bin ich ziemlich schwer reingekommen. Der Stil ist sehr komplex und anspruchsvoll und ich muss zugeben, dass ich nicht alles verstanden habe. Allein schon deswegen, weil meine Gedanken manchmal einfach abgeschweift sind. Aber bei dem was ich verstanden habe, konnte ich auch nicht immer zustimmen, sodass es mir schwer gefallen ist den Protagonisten zu verstehen und mit ihm zu fühlen.
Das Buch ist keine leichte Kost und ich habe es auch ziemlich oft weggelegt und muss letztendlich sagen, mich konnte es weder berühren noch richtig erreichen. Für mich persönlich ist es leider nichts.
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"What light there is" ist mein erster Kontakt zum umfangreichen Werk des vielfach ausgezeichneten schottischen Romanciers und Lyrikers John Burnside. Und wahrscheinlich war dies mein Fehler.
Nicht etwa, weil der Roman - oder ist es doch eher ein Memoir? - schlecht wäre, nein, …
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"What light there is" ist mein erster Kontakt zum umfangreichen Werk des vielfach ausgezeichneten schottischen Romanciers und Lyrikers John Burnside. Und wahrscheinlich war dies mein Fehler.
Nicht etwa, weil der Roman - oder ist es doch eher ein Memoir? - schlecht wäre, nein, sicher nicht. Aber ich hatte immer wieder das Gefühl, ich hätte manches besser einordnen können, wenn ich mehr von Burnside gekannt und über ihn gewusst hätte. Doch nicht nur was den Autor und sein Werk angeht stieß ich auf viele Wissenslücken meinerseits. Auch seinen Bildungskanon betreffend kam ich mir unzulänglich vor, zu viele seiner Referenzen und Zitate aus Film, Literatur und Kunst musste ich mühevoll recherchieren: Sei es Nathan Coleys Textskulptur "Heaven is a place where nothing ever happens" im britischen Folkestone, sei es der Film "Brigadoon", die Spielerposition des Outfielders im Cricket, die alte britische Ballade "Barbara Allen" oder das osteuropäische Arthouse-Kino der 1960er Jahre - ich kam mir bei der Lektüre manchmal vor wie ein in eine Universitätsvorlesung katapultierter Grundschüler: schlichtweg überfordert.
Nun lasse ich mich nicht so leicht ins Bockshorn jagen, und schließlich meinte schon Voltaire "Lesen stärkt die Seele". Letzlich wurde mein Durchhaltevermögen auch belohnt. Und zwar einerseits von Passagen in wunderbarer Sprache, gerade dort, wo Burnside in Kindheitserinnerungen schwelgt und die Schönheit der Natur beschreibt. Hier findet sich geradezu eine Verschmelzung von Nature Writing und biografischen Rückblicken. Andererseits haben mich die Betrachtungen zur Ars moriendi, der Kunst des Sterbens, überrascht. Ich weiß nicht genau wie, aber Burnside hat es geschafft, über ein so bedeutungsschweres Thema wie das Sterben mit einer überraschenden Leichtigkeit zu schreiben. Auch wenn ich nicht jede seiner Ansichten teile, wert sich damit zu beschäftigen sind sie allemal.
Das Buch ist - trotz seiner oft poetischen, zarten Ausdrucksweise - keine leichte Kost. Weder sollte man es am Stück, noch zur Entspannung lesen, nein, es fordert volle Konzentration und am besten ein Gegenüber, mit dem man das Gelesene diskutieren kann. Der Autor mischt Autobiografisches mit zahlreichen Zitaten, er philosophiert und reflektiert, es war für mich kein wirklicher Erzählstrang erkennbar, sondern er lässt seine Gedanken schweifen und auch mal springen.
Fazit: Anstrengende und dennoch lohnenswerte Lektüre, meines Erachtens aber nicht unbedingt als Einstieg in Burnsides Welt geeignet.
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