Julia Willmann
Buch mit Leinen-Einband
Was es ist
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Violas Erfolg im Beruf fühlt sich an wie eine kugelsichere Weste. In ihrem gläsernen Büro entwickelt sie Marketingstrategien für Stofftiere und sieht ihrem Assistenten dabei zu, wie er für sie das Telefon abnimmt. Die Feierabende bieten ein anderes Bild. Da steht Viola am Fenster ihrer Loft-Wohnung und bügelt sich ins gedankliche Nichts. Weg von den Jahren zuhause. Weg von der Zeit mit Yannick, den sie geliebt hat, so mutig sie konnte. Als ihre Mutter erkrankt und ins Koma fällt, verliert Viola die Waffe, die sie geschützt hat: Kontrolle. Die Zugreisen zwischen Elternhaus und Wohnort, ...
Violas Erfolg im Beruf fühlt sich an wie eine kugelsichere Weste. In ihrem gläsernen Büro entwickelt sie Marketingstrategien für Stofftiere und sieht ihrem Assistenten dabei zu, wie er für sie das Telefon abnimmt. Die Feierabende bieten ein anderes Bild. Da steht Viola am Fenster ihrer Loft-Wohnung und bügelt sich ins gedankliche Nichts. Weg von den Jahren zuhause. Weg von der Zeit mit Yannick, den sie geliebt hat, so mutig sie konnte. Als ihre Mutter erkrankt und ins Koma fällt, verliert Viola die Waffe, die sie geschützt hat: Kontrolle. Die Zugreisen zwischen Elternhaus und Wohnort, zwischen damals und heute, führen sie an unerwartete Orte. Zurück in ein Leben, mit dem sie nicht mehr gerechnet hat. "Was es ist" erzählt von der Zeit einer inneren Wende - in kraftvollen Bildern und einer Sprache, die kein Wort zu viel sagt.
Julia Willmann, geboren 1973 in Freiburg im Breisgau, studierte Romanistik, Germanistik und Medienwissenschaften in Aix-en-Provence und Düsseldorf, anschließend Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Nach Tätigkeiten als Regieassistentin und Lektorin, als Spielfilmredakteurin und Creative Producer in Deutschland und Frankreich, lebt sie heute mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Dramaturgin und freie Autorin. Seit 2003 veröffentlicht sie Kurzgeschichten in Anthologien und Literaturzeitschriften, im Jahr 2010 war sie Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Die Frage nach den Möglichkeiten eines verwirklichten Lebens ist zentraler Ausgangspunkt ihrer literarischen Arbeiten.
Produktdetails
- Verlag: fontis - Brunnen Basel
- Artikelnr. des Verlages: 204106
- Seitenzahl: 230
- Erscheinungstermin: Februar 2017
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 136mm x 25mm
- Gewicht: 406g
- ISBN-13: 9783038481065
- ISBN-10: 3038481068
- Artikelnr.: 47072791
Herstellerkennzeichnung
Fontis AG
Steinentorstr. 23
4051 Basel, CH
info@fontis-verlag.ch
www.fontis.ch
+41 (061) 2956000
"Dieser Roman hat mir einen wacheren Blick für das Leben geschenkt und vor allem: Liebe für die Menschen und Dinge, die mich umgeben. Kann man etwas Besseres über ein Buch sagen?" (Titus Müller, Autor)
Viola ist über 30, alleinstehend, erfolgreich im Beruf und....ja, und anfangs wirkt sie farblos. Doch es gibt vieles, was man über sie schreiben kann.
Sie ist einsam, in ihrer steril wirkenden Wohnung, belastet mit ihren Erinnerungen an eine nicht so schöne Kind- und Jugendzeit. In …
Mehr
Viola ist über 30, alleinstehend, erfolgreich im Beruf und....ja, und anfangs wirkt sie farblos. Doch es gibt vieles, was man über sie schreiben kann.
Sie ist einsam, in ihrer steril wirkenden Wohnung, belastet mit ihren Erinnerungen an eine nicht so schöne Kind- und Jugendzeit. In der Wärme, Liebe und Geborgenheit fehlte. Trotz allelm gebunden an ihre Eltern, die inzwischen alt und von Krankheit getroffen sind. Und da ist auch noch eine alte Liebe, Yannik, für den sie es nicht gewagt hat mutig genug zu sein um über ihren Schatten zu springen.
Auf diese Erzählung muss man sich einlassen. Muss auch die kleinen Hinweise in diesem knappen und doch eingängigen Stil bemerken.
Es wird nicht linear erzählt, Erinnerungseinschübe bringen erst nach und nach mehr ans Licht.
Meines Erachtens hat es die Autorin geschafft, mit ihrer ausdrucksstarken Erzählweise, die anfangs sehr kühl und vielleicht spröde klingt, sehr gefühlsstark die Kälte, die Einsamkeit, die anfängliche Leere der Protagonistin wiederzugeben.
Es ist eine Geschichte, die auch beim Leser Fantasie, Verstehen, Emphatie und vor allem Verständnis erfordert. Erst im Laufe der Geschichte merkt man, wie viel mehr in der Vergangenheit liegt, die die Zukunft behindert.
Die Protagonistin Viola muss sich erst von ihrer Vergangenheit lösen um nach vorne schauen zu können. Doch im Buch ist sie erst auf der Suche nach Antworten nachdem sie die Nachricht einer lebensbedrohliche Erkrankung ihrer Mutter erhält. Es beginnt das erste Aufbrechen alter Strukturen. Eine Verschiebung der Abhänigkeiten, die manche Antworten liefert oder andere Prozesse in Gang setzt.
Es ist die Frage nach dem "was war" und dem "was es ist". Dabei bewirkt der Titel des Buches schon ein Nachsinnen. Ist es eine Frage, eine Aussage, betrifft es die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft ? Ein Interpretationsspielraum für den Leser. Den es auch bei manchen anderen Szenen im Buch zu geben scheint, aber dennoch bin ich der Überzeugung, die kleinen Hinweise der Autorin lassen sich entdecken und auslegen.
Es ist keine heitere Geschichte, aber eine, die sicher nicht abwegig, sondern im Gegenteil, in unserer heutigen Gesellschaft viel öfters vorkommt als man meint.
Viola ist ein Spiegelbild manch einer einsamen Frau, mit einer nicht glücklichen Kindheit, die Bindungsängste hat, die sich in Erfolg flüchtet. Viola muss sich ihrer Vergangenheit stellen, ihren Eltern, ihren Beziehungen innerhalb dieser Familie und deren Auswirkungen auf ihre eigene Zukunft.
Nichts scheint einfach schwarz oder weiß, vieles, dass der Leser selbst bewerten muss. Manches wirkt nebulös, aber dass ist es gerade, was mir so gefallen hat. Man bekommt manches "vorgesetzt", manches muss man sich selbst erarbeiten, selbst bewerten.
Julia Willlmann hat mich mit diesem Buch gefesselt. Der ausdrucksstarke, niveauvolle Stil und die knappe und doch so aussgekräftige Erzählweise hat mich überzeugen können, hat mich berührt und mir Stoff zum Nachdenken beim Lesen gegeben. Mir gefällt es, wenn man beim Lesen auch selber Mit- und Weiterdenken muss, so wie hier !
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Eine Betrachtung des (eigenen) Lebens
Cover und Gestaltung:
---
Das Cover wirkt nüchtern, wodurch es auf mich anziehend wirkte: Es stellt für mich einen verschwommenen Ausblick aus dem Fenster dar, die Striche in der Mitte symbolisieren für mich den Cut zwischen verschiedenen …
Mehr
Eine Betrachtung des (eigenen) Lebens
Cover und Gestaltung:
---
Das Cover wirkt nüchtern, wodurch es auf mich anziehend wirkte: Es stellt für mich einen verschwommenen Ausblick aus dem Fenster dar, die Striche in der Mitte symbolisieren für mich den Cut zwischen verschiedenen Welten und verschiedenen Zeiten. Auf den Inhalt bezogen ist das Cover sehr passend, vor allem die Ruhe, die es ausstrahlt, spiegelt den Inhalt sehr gut wieder und weckt die passende Erwartungshaltung.
Das Buch ist ein Hardcover mit Schutzumschlag und wenn noch ein Lesebändchen dabei wäre, wäre der Gesamteindruck perfekt.
Inhalt:
---
Viola ist ein Kontrollfreak und damit sehr gut in ihrem Job. Einsam und akribisch erledigt sie ihre Arbeit und ist damit sehr erfolgreich und gut verdienend. Auf der Strecke bleiben Gefühle und Zweisamkeit. Auch das Verhältnis zu ihren Eltern ist seit Kindheit nicht das Beste. Als ihre Mutter erst eine Art Schlaganfall erleidet und später ins Koma fällt, wird Viola gezwungen, sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Gefühlen auseinanderzusetzen.
Mein Eindruck:
---
"Wann hat das angefangen? Dass Freude misstrauisch macht. Und Glücklichsein unruhig. Dass das Leben sich nicht wie eine Möglichkeit anfühlt, sondern wie eine Bedrohung, ein Zwang?" (S. 193)
In der Beschreibung heißt es im Bezug auf Viola: "...muss sie die Sicherheitszone ihres kontrollierten Lebens verlassen und sich auf eine Reise wagen, die sie letztendlich zurück zu sich selbst führt." Dies hat mich sehr neugierig gemacht und ich hatte daher eine Art Selbstfindungsgeschichte erwartet. Doch der Einstieg gestaltete sich zunächst schwierig, denn er beginnt mit einem Brief von Viola vermutlich an ihre Mutter (an M.): "...die Liebe ist blind, sagt man. Wir sind es leider nicht gewesen. Ich bin für eine Weile verreist. Wenn mir das Blindsein wieder gelingt, komme ich Euch besuchen." Dann folgt ein Traum Violas und erst nach und nach wird der Leser in die Geschichte eingeführt und mit den wesentlichen Personen bekannt gemacht. Zeitweise ist die Geschichte dabei in der Gegenwart im Erzählstil aufgebaut, jedoch vielfach unterbrochen von Träumen oder Gedanken Violas oder Rückschauen in die Vergangenheit. Oft verschmelzen die einzelnen Handlungsstränge und man muss sich stark konzentrieren, um zu verstehen, auf welcher Zeitebene man sich gerade befindet und um was es gerade geht. Teilweise gab es hierbei sehr gute Passagen, die flüssig und verständlich und mit einer starken poetischen Ausdruckskraft geschrieben waren. Teilweise gab es aber auch Träume, Gedanken oder ganz banal erscheinende Alltagsbeschreibungen, die mich zwischendurch verwirrt haben, weil ich ihnen keinen Sinn zuordnen konnte oder nicht verstand, worauf sie sich gerade bezogen. Gerade als ich das Gefühl hatte, gut in die Handlung eingestiegen zu sein und sie genießen zu können, war die Geschichte sehr abrupt zu Ende und das Ende dabei so offen gestaltet, dass ich unbefriedigt den Roman zuklappte. Was ich auch vermisste, war eine erkennbare, positive Veränderung Violas, wie ich sie aufgrund des Klappentextes erwartet hätte.
Ich sehe in diesem Roman viel Potenzial, ich habe mir einige Zitate aufgeschrieben, die ich sehr treffend fand und die mich sicher auch nach dem Roman immer wieder zum Nachdenken anregen werden. Allerdings war die Umsetzung für mich nicht so zufriedenstellend wie erhofft durch die vielen besagten Sprünge. Es ist als hätte man aus Violas Leben einen Haufen diverser Ausschnitte genommen und sie zu einer Collage aus Träumen, Erlebnissen und Gedanken zusammengestellt, aus der sich jeder Leser das heraus picken kann, was ihm am meisten zusagt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder gar vollständiger Sinnhaftigkeit. Auf mich wirkt es damit etwas experimentell und unausgegoren. Dennoch lesenswert aufgrund der poetischen Ausdruckskraft.
Fazit:
---
Roman mit poetischer Ausdruckskraft: eine Collage aus Träumen, Gedanken und Erlebnissen, der jedoch der rote Faden fehlt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für