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Wie aus Jägern Sportler wurden Bei aller Ähnlichkeit zu den uns nahestehenden Tierarten ist der Mensch doch das einzige Lebewesen, das gewinnen will nur um des Gewinnens willen. Sind Spiel und Sport die natürliche Fortsetzung der Entwicklung zum Homo sapiens? Der international renommierte Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf stellt verständlich und spannend dar, wie sich dieses Phänomen entwickelt hat und unseren Alltag nach wie vor prägt. Und er liefert eine verblüffende Erklärung.

Produktbeschreibung
Wie aus Jägern Sportler wurden
Bei aller Ähnlichkeit zu den uns nahestehenden Tierarten ist der Mensch doch das einzige Lebewesen, das gewinnen will nur um des Gewinnens willen. Sind Spiel und Sport die natürliche Fortsetzung der Entwicklung zum Homo sapiens?
Der international renommierte Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf stellt verständlich und spannend dar, wie sich dieses Phänomen entwickelt hat und unseren Alltag nach wie vor prägt. Und er liefert eine verblüffende Erklärung.
Autorenporträt
Reichholf, Josef H.Josef H. Reichholf ist Evolutionsbiologe, Naturforscher und Bestsellerautor. Bis 2010 war er Leiter der Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung München und lehrte an beiden Münchner Universitäten. Zahlreiche Bücher, Fachpublikationen und Fernsehauftritte machten ihn einem breiten Publikum bekannt. 2007 wurde Josef H. Reichholf mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet, nach dem Cicero-Ranking 2009 gehört er zu den 40 wichtigsten Naturwissenschaftlern Deutschlands. Bei S. Fischer erschien von ihm: 'Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends', 'Warum die Menschen sesshaft wurden', 'Einhorn Phönix Drache. Woher unsere Fabelwesen kommen' und 'Mein Leben für die Natur. Auf den Spuren von Evolution und Ökologie'.Literaturpreise:Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa 2007
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.06.2016

Alt und jung
zugleich
Josef H. Reichholf skizziert eine
kurze Geschichte von Mensch und Natur
VON FRITZ GÖTTLER
Eine atemraubende Vision – die Geburt des Lebens auf der Erde aus gewissermaßen höllischen Bedingungen: So wie sie bei den „Schwarzen Rauchern“ herrschen, in der Tiefe des Meeres. Das sind vulkanartigen Schlote, aus denen heißes Wasser mit Schwefeldämpfen und allen möglichen Mineralien austritt, die also dem Umfeld ähneln, in dem chemische Reaktionen die einfachsten frühen Lebensformen hervorbrachten. An diesen Rauchern „wird intensiv geforscht, seit es möglich ist, mit Tauchbooten und automatischen Greifern Proben aus diesen ‚Höllenschlünden‘ entnehmen zu können. Dort liefern rein chemische Vorgänge die Energie und es herrscht, je nach Tiefe des Meeres, sehr hoher Druck. Das begünstigt schwierige chemische Reaktionen, denen Energie zugeführt werden muss, damit sie ablaufen.“ Von diesen Reaktionen aus entwickeln sich dann – über Bakterien, Zellteilungen, Fotosynthese und Atmungsprozesse – in Millionen Jahren die Lebensformen, wie wir es heute kennen.
  Ein Moment von Jules Verne spielt durchaus mit, wenn der Evolutionsforscher Josef H. Reichholf aus der Geschichte von Mensch und Natur berichtet, unterstützt von den Bildern von Johann Brandstetter. Wissenschaftsgeschichte als Expedition, als erzählerischer Trip. Souverän wechselt er zwischen den diversen Wissenschaften, Chemie, Genforschung, Biologie, aber auch Anthropologie und Soziologie. Es ist noch vieles in der Schwebe in den in diesem Band dargestellten Forschungsergebnissen, geklärte Fragen und Ergebnisse führen schnell zu neuen Fragen. Das schöne Gefühl des Dabeigewesenseins entsteht beim Lesen dieses Buches, das uns in ferne Welten und lang vergangene Zeiten führt – zu unseren Vorgängern wie dem Australopithecus oder dem Homo sapiens, zur Herausbildung von Pflanzen und Tieren, Zivilisierung und Kultivierung, die Erfindung von Waffen und Gerätschaften.     „Zwei Millionen Jahre Evolution formten uns im Allgemeinen, die letzten 200 000 Jahre aber im Speziellen. Die genetischen Befunde stimmen mit den physikalischen Zeitmessungen bestens überein. Wir Menschen sind also alt und jung zugleich.“ Reichholf verweigert den eindimensionalen Blick, er stellt immer wieder in Frage und nimmt gern ungewohnte Perspektiven ein. Ist der treue Hund wirklich eine Züchtung des Menschen, oder hat er womöglich selbst sich ans Leben mit den Menschen angepasst, weil er halt zahlreiche Vorteile davon hat?
  Den großen Vereinfachern mit ihrer Sehnsucht nach Ordnung und Dauer, Volk und Nation könnte man Reichholfs Befund entgegenhalten, „dass die Menschen sehr viel umherwanderten und nur ausnahmsweise über längere Zeiten sesshaft geblieben waren“. Die Natur- und die Menschengeschichte bleiben ein Abenteuer. – Auch und gerade das unerhörte Abenteuer der Identität. Das letzte Wort lässt Reichholf dem großen Lewis Carroll und dessen Alice hinter den Spiegeln, die der Roten Königin erklärt: „Hierzulande musst du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst.“ (ab 14 Jahre)
Josef H. Reichholf: Evolution. Eine kurze Geschichte von Mensch und Natur. Mit Illustrationen von Johann Brandstetter. Carl Hanser Verlag 2016. 239 Seiten, 22,90 Euro.
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