Mein Eindruck
Hier bekommen wir, einen sehr brisanten Erfahrungsbericht der Heilerziehungspflegerin
Inge Stauder auf 135 Seiten mit 23 Kapiteln präsentiert. Nicht so ungewöhnlich sind heute schwere familiäre und persönliche Schicksalsschläge und nun auch dieser Rentnerin und Autorin, die sie um
ihre Vorstellungen des Rentendaseins brachte. Nachdem diese schwierige Phase durchstanden war und sie…mehrMein Eindruck
Hier bekommen wir, einen sehr brisanten Erfahrungsbericht der Heilerziehungspflegerin
Inge Stauder auf 135 Seiten mit 23 Kapiteln präsentiert. Nicht so ungewöhnlich sind heute schwere familiäre und persönliche Schicksalsschläge und nun auch dieser Rentnerin und Autorin, die sie um ihre Vorstellungen des Rentendaseins brachte. Nachdem diese schwierige Phase durchstanden war und sie endlich ihre neu gewonnene Freizeit genießen wollte, stellte sie fest, das es ihre Mini-Rente gar nicht zu ließ. So musste es sein, dass sie mit ihrer verantwortungsvollen langjährigen Tätigkeit in der Behindertenpflege ihr Portemonnaie auffrischen wollte. Ihr Wissen und Erfahrungsschatz wandte sie in einem Seniorenheim in der Nähe von Tübingen an und bekam recht schnell auf Basis einer privaten Einzelbetreuung neue Herausforderungen. Es handelte sich um einen Mann, der nicht in der Lage war, zu sprechen und keine sozialen Kontakte hatte. Nach einem schweren Unfall erlitt Eduard Bohn einen Schock, der zu Gedächtnisverlust, schweren Verletzungen und Sprachlosigkeit führte. Er bekam deshalb einen amtlichen Betreuer zu geordnet und damit begann diese Lebensgeschichte mit wahrer Begebenheit zwischen den Jahren 2004 und 2015. In diesem Buch werden wir mit unglaublichen Dingen konfrontiert, dass Herr Bohn in seiner Hilflosigkeit von Würdenträgern ohne Skrupel missbraucht wurde. Bereicherung durch die amtliche Betreuerin fand statt, indem 2 Häuser mit wertvollen Inventar veruntreut wurden. Auch machte es in der örtlichen Presse in Reutlingen Schlagzeilen, die durch ungenügende Prüfungen der Betreuungsbehörden erst möglich wurden. Argumente, dass Betreuer und Nachlassverwalter eine sehr große Vertrauensstellung genießen, wurden dann sehr laut. Der Abschnitt des Lebens von Inge Stauder und Eduard Bohn ist so fesselnd geschrieben und welche Höhen und Tiefen diese beiden Menschen in der Therapie durchlebten, ist bemerkenswert. Die Autorin wandte sich mit viel Liebe, Kraft und Einfühlungsvermögen, Herrn Bohn zu, denen weder die amtlichen Betreuer noch die Pfleger des Heimes gerecht wurden. Nur durch die Autorin konnte der vereinsamte Mann wieder am Leben teilnehmen, denn die Antidepressiva und Medikamente, die man ihn verabreichte, waren so nicht nötig. Nicht umsonst heißt der Titel, vom Rollator zum Gipfelstürmer, denn Herr Bohn hat es geschafft wieder ein selbständiges Leben zu führen.
Glauben Sie, es ist ein Einzelfall?