Andreas Steinhöfel
Gebundenes Buch
Völlig meschugge?!
Der Comic zur TV-Serie für Jugendliche ab 12
Mitarbeit: Döring, Klaus; Bickenbach, Adrian;Illustration: Garanin, Melanie
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Teenager zu sein ist nie einfach.Nicht für Umweltschützerin Charly, nicht für den syrischen Flüchtlingsjungen Hamid und auch nicht für Benny, dessen Opa im Sterben liegt. Zum Abschied gibt der seinem Enkel einen Davidstern, und erst als Benny den öffentlich trägt, wird allen bewusst, dass er Jude ist. Und Hamid ist Moslem! Schlagartig sprudeln aus den Jugendlichen die tradierten Ressentiments der Erwachsenenwelt - aber die drei kämpfen um ihre Freundschaft.Andreas Steinhöfels Protagonist_innen sind nicht nur unglaublich liebenswert, sondern auch durchaus kompliziert - und haben ihre g...
Teenager zu sein ist nie einfach.
Nicht für Umweltschützerin Charly, nicht für den syrischen Flüchtlingsjungen Hamid und auch nicht für Benny, dessen Opa im Sterben liegt. Zum Abschied gibt der seinem Enkel einen Davidstern, und erst als Benny den öffentlich trägt, wird allen bewusst, dass er Jude ist. Und Hamid ist Moslem! Schlagartig sprudeln aus den Jugendlichen die tradierten Ressentiments der Erwachsenenwelt - aber die drei kämpfen um ihre Freundschaft.
Andreas Steinhöfels Protagonist_innen sind nicht nur unglaublich liebenswert, sondern auch durchaus kompliziert - und haben ihre ganz eigene Art, damit umzugehen. Während das Publikum die Geschichte in der gleichnamigen TV-Serie hauptsächlich aus Hamids Perspektive erfährt, wird diese Geschichte aus Charlys Sicht von Andreas Steinhöfel erzählt und von Melanie Garanin gezeichnet und verleiht ihr damit eine weitere Facette.
Nicht für Umweltschützerin Charly, nicht für den syrischen Flüchtlingsjungen Hamid und auch nicht für Benny, dessen Opa im Sterben liegt. Zum Abschied gibt der seinem Enkel einen Davidstern, und erst als Benny den öffentlich trägt, wird allen bewusst, dass er Jude ist. Und Hamid ist Moslem! Schlagartig sprudeln aus den Jugendlichen die tradierten Ressentiments der Erwachsenenwelt - aber die drei kämpfen um ihre Freundschaft.
Andreas Steinhöfels Protagonist_innen sind nicht nur unglaublich liebenswert, sondern auch durchaus kompliziert - und haben ihre ganz eigene Art, damit umzugehen. Während das Publikum die Geschichte in der gleichnamigen TV-Serie hauptsächlich aus Hamids Perspektive erfährt, wird diese Geschichte aus Charlys Sicht von Andreas Steinhöfel erzählt und von Melanie Garanin gezeichnet und verleiht ihr damit eine weitere Facette.
Melanie Garanin, 1972 geboren, studierte Zeichentrickfilm in Potsdam-Babelsberg und hat schon für viele verschiedene Verlage zahlreiche Kinder- und Jugendbücher illustriert. Seit sie 2017 begonnen hatte, an ihrer ersten Graphic Novel "Nils. Von Tod und Wut. Und von Mut." (Carlsen, 2020) zu arbeiten, nennt sie sich allerdings Comiczeichnerin und will am liebsten nichts anderes mehr machen. 2022 hat Melanie Garanin dann mit Andreas Steinhöfel den Kindercomic "Völlig meschugge?!" veröffentlicht und dazwischen und danach jede Menge Bücher wie z.B. von Heinz Ehrhardt oder Frank Schmeisser illustriert. Zuletzt ist ein Beitrag von ihr in der Comic-Anthologie "Stell dir vor! - Comics über die Nachkriegszeit" (avant, 2025) erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie und einem Haufen Tiere bei Berlin. Darüber und über noch mehr schreibt-zeichnet sie auch auf ihrem Blog melaniegaranin.com Andreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren. Er ist Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher, wie z. B. 'Die Mitte der Welt'. Für 'Rico, Oskar und die Tieferschatten' erhielt er u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. Nach Peter Rühmkorf, Loriot, Robert Gernhardt und Tomi Ungerer hat Andreas Steinhöfel 2009 den Erich Kästner Preis für Literatur verliehen bekommen. 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet und 2017 folgte der James-Krüss-Preis. Zudem wurde er für den ALMA und den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert. Andreas Steinhöfel ist als erster Kinder- und Jugendbuchautor Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seine Serie über Rico und Oskar wurde sehr erfolgreich fürs Kino verfilmt. Zusätzlich zu seiner Autorentätigkeit arbeitet er als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher. Seit 2015 betätigt er sich in seiner Filmfirma sad ORIGAMI als Produzent von Kinderfilmen. Klaus Döring schrieb für bekannte Kinderserien (u.a. "Benjamin Blümchen", "Simsalagrimm", "Biene Maja 3D"). Seit 2017 arbeitet er zusätzlich als Produzent für Miniserien wie "Dschermeni" (nominiert für den Kids-Emmy in Cannes), "Völlig meschugge?!" und die Kinoadaption "Kannawoniwasein".

© Joachim Boepple
Produktdetails
- Verlag: Carlsen / Carlsen Comics
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Altersempfehlung: ab 12 Jahren
- Erscheinungstermin: 3. Mai 2022
- Deutsch
- Abmessung: 246mm x 177mm x 34mm
- Gewicht: 1000g
- ISBN-13: 9783551796097
- ISBN-10: 3551796092
- Artikelnr.: 62839374
Herstellerkennzeichnung
Carlsen Verlag GmbH
Völckersstr. 14-20
22765 Hamburg
info@carlsen.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Christoph Haas ist rundum begeistert von Andreas Steinhöfels Geschichte, die die Illustratorin Melanie Garanin in einen "luftig" gestalteten Comic verwandelt hat. Es geht um nicht weniger als um "innermigrantische Konflikte" unter Teenagern, meint Haas. Wie Steinhöfel das Thema umsetzt, indem er von drei Freunden und ihren Problemen erzählt, findet Haas stark und differenziert bis in die Nebenfiguren. Spannend ist der Comic auch noch, versichert Haas, da der Autor ein Detektiv-Motiv einbaut.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Comic statt Fernsehen
Andreas Steinhöfels "Völlig meschugge?!"
Dass Andreas Steinhöfel ein begnadeter Erzähler ist, wird seit Jahren in den unterschiedlichsten Medien beglaubigt: mit Büchern natürlich und Hörbüchern, im Kino, auch im Fernsehen, etwa mit der von ihm konzipierten und gemeinsam mit Klaus Döring und Adrian Bickenbach geschriebenen Miniserie "Völlig meschugge?!", die vor Kurzem im Kika gelaufen ist. Und wie steht es um Comics? Auch da ist Steinhöfel als Autor vertreten, denn Peter Schössows Illustrationen zu seinen "Rico & Oskar"-Kinderromanen haben die Vorlagen zu einigen Comics abgegeben, die allerdings nicht mehr als nur ein weiteres Nebenprodukt der vielfach verwerteten Erfolgsserie waren. Eigens
Andreas Steinhöfels "Völlig meschugge?!"
Dass Andreas Steinhöfel ein begnadeter Erzähler ist, wird seit Jahren in den unterschiedlichsten Medien beglaubigt: mit Büchern natürlich und Hörbüchern, im Kino, auch im Fernsehen, etwa mit der von ihm konzipierten und gemeinsam mit Klaus Döring und Adrian Bickenbach geschriebenen Miniserie "Völlig meschugge?!", die vor Kurzem im Kika gelaufen ist. Und wie steht es um Comics? Auch da ist Steinhöfel als Autor vertreten, denn Peter Schössows Illustrationen zu seinen "Rico & Oskar"-Kinderromanen haben die Vorlagen zu einigen Comics abgegeben, die allerdings nicht mehr als nur ein weiteres Nebenprodukt der vielfach verwerteten Erfolgsserie waren. Eigens
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neu geschrieben hatte Steinhöfel sie nicht.
Nun aber gibt es einen Steinhöfel-Comic, der auf den ersten Blick wieder wie Zweitverwertung aussieht, aber viel mehr ist. "Völlig meschugge?!" bedient sich zwar der Handlung der sechsteiligen Kika-Serie, bietet jedoch einen vertieften Blick auf die labile Freundschaft zwischen Charly, Hamid und Benny, drei Zwölfjährigen aus einer ungenannten Kleinstadt, die sich im Laufe des Geschehens erst entfremden und dann zusammenraufen.
Das klingt nicht ungewöhnlich für dieses Alter, aber Steinhöfel pflegt wie jeder versierte Jugendbuchautor in seinen Geschichten größere Themen zu bearbeiten - man könnte auch sagen: erwachsene. Kinder lesen gerne über ihr Alter hinaus, wollen herausgefordert werden durch Fragen, die sie noch eher instinktiv als aus Lebenserfahrung heraus angehen. Im Falle von "Völlig meschugge?!" ist es das Phänomen des Antisemitismus. Benny erfährt durch den Tod seines Opas, dass seine Familie jüdisch ist; zuvor war ihm das von den Eltern aus Angst vor Gerede verschwiegen worden. Bennys unfreiwillig neugewonnene Identität verstört Hamid, der als Kind einer muslimischen Familie mit Vorbehalten gegen Israel aufgewachsen ist, die er nun auf den Freund überträgt. Was wiederum Charly nicht begreifen kann, deren Vermittlungsversuche von beiden Jungen als unerwünschte Einmischung eines Mädchens angesehen werden, die als "normale" Deutsche keine der beiden Seiten verstehen könne. Und um dieses Zentrum seiner Geschichte hat Steinhöfel ein Netz aus familiären und schulischen Beziehungen gewebt, die alles noch komplizierter machen. Viel Stoff für gerade mal zweieinhalb Stunden Fernsehen. Fast dreihundert Seiten Comic bieten da mehr erzählerische Möglichkeiten.
Und Melanie Garanin als Zeichnerin nutzt sie weidlich. Gerade auch formal. Was sie da anstellt, sieht man in deutschen Comics selten: ständig wechselnde Seitenarchitekturen, metafiktionale Einschübe, ja selbst eine Formatänderung, als sich das Geschehen kurzfristig in ein Höhlensystem verlagert - "Tom Sawyer" lässt grüßen und wird auch aus dem Comic zurückgegrüßt -, weshalb Garanin plötzlich ihre Bilder um neunzig Grad kippen lässt, damit man das aufgeklappte Buch hochkant lesen und die Tiefe des Abgrunds empfinden kann. Man stelle sich vor, das geschähe auf einem Fernsehbildschirm. Bücher bieten durch solche Handhabbarkeit klare Vorteile.
Zudem knüpft Garanin stilistisch an so wunderbare Vorbilder wie Anke Kuhl oder Mawil an: In Deutschland triumphiert gerade eine spezifisch cartooneske Comicästhetik für Kinder. Aber auch Manga-Kids werden ihren Spaß haben, denn Hamid zeigt als begabter Zeichner sein Innenleben in Mangasequenzen. Dafür hat Garanin den einschlägig kompetenten Kollegen David Füleki als Ko-Zeichner gewonnen: Comic im Comic. Großartig. ANDREAS PLATTHAUS
Andreas Steinhöfel, Melanie Garanin: "Völlig meschugge?!"
Carlsen Verlag, Hamburg 2022. 288 S., geb., 20,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nun aber gibt es einen Steinhöfel-Comic, der auf den ersten Blick wieder wie Zweitverwertung aussieht, aber viel mehr ist. "Völlig meschugge?!" bedient sich zwar der Handlung der sechsteiligen Kika-Serie, bietet jedoch einen vertieften Blick auf die labile Freundschaft zwischen Charly, Hamid und Benny, drei Zwölfjährigen aus einer ungenannten Kleinstadt, die sich im Laufe des Geschehens erst entfremden und dann zusammenraufen.
Das klingt nicht ungewöhnlich für dieses Alter, aber Steinhöfel pflegt wie jeder versierte Jugendbuchautor in seinen Geschichten größere Themen zu bearbeiten - man könnte auch sagen: erwachsene. Kinder lesen gerne über ihr Alter hinaus, wollen herausgefordert werden durch Fragen, die sie noch eher instinktiv als aus Lebenserfahrung heraus angehen. Im Falle von "Völlig meschugge?!" ist es das Phänomen des Antisemitismus. Benny erfährt durch den Tod seines Opas, dass seine Familie jüdisch ist; zuvor war ihm das von den Eltern aus Angst vor Gerede verschwiegen worden. Bennys unfreiwillig neugewonnene Identität verstört Hamid, der als Kind einer muslimischen Familie mit Vorbehalten gegen Israel aufgewachsen ist, die er nun auf den Freund überträgt. Was wiederum Charly nicht begreifen kann, deren Vermittlungsversuche von beiden Jungen als unerwünschte Einmischung eines Mädchens angesehen werden, die als "normale" Deutsche keine der beiden Seiten verstehen könne. Und um dieses Zentrum seiner Geschichte hat Steinhöfel ein Netz aus familiären und schulischen Beziehungen gewebt, die alles noch komplizierter machen. Viel Stoff für gerade mal zweieinhalb Stunden Fernsehen. Fast dreihundert Seiten Comic bieten da mehr erzählerische Möglichkeiten.
Und Melanie Garanin als Zeichnerin nutzt sie weidlich. Gerade auch formal. Was sie da anstellt, sieht man in deutschen Comics selten: ständig wechselnde Seitenarchitekturen, metafiktionale Einschübe, ja selbst eine Formatänderung, als sich das Geschehen kurzfristig in ein Höhlensystem verlagert - "Tom Sawyer" lässt grüßen und wird auch aus dem Comic zurückgegrüßt -, weshalb Garanin plötzlich ihre Bilder um neunzig Grad kippen lässt, damit man das aufgeklappte Buch hochkant lesen und die Tiefe des Abgrunds empfinden kann. Man stelle sich vor, das geschähe auf einem Fernsehbildschirm. Bücher bieten durch solche Handhabbarkeit klare Vorteile.
Zudem knüpft Garanin stilistisch an so wunderbare Vorbilder wie Anke Kuhl oder Mawil an: In Deutschland triumphiert gerade eine spezifisch cartooneske Comicästhetik für Kinder. Aber auch Manga-Kids werden ihren Spaß haben, denn Hamid zeigt als begabter Zeichner sein Innenleben in Mangasequenzen. Dafür hat Garanin den einschlägig kompetenten Kollegen David Füleki als Ko-Zeichner gewonnen: Comic im Comic. Großartig. ANDREAS PLATTHAUS
Andreas Steinhöfel, Melanie Garanin: "Völlig meschugge?!"
Carlsen Verlag, Hamburg 2022. 288 S., geb., 20,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Vielmehr nähern sie sich sensibel der Thematik und setzen so auch neue Akzente" Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 20240710
Bildgewaltig und auf Augenhöhe wird das Entstehen von Vorurteilen und das Hochschaukeln von Hass bis hin zur Gewalt erklärt.
Inhalt:
Charly, Hamid und Benny sind die dicksten Freunde.
Doch nun wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Benny erhält von seinem …
Mehr
Bildgewaltig und auf Augenhöhe wird das Entstehen von Vorurteilen und das Hochschaukeln von Hass bis hin zur Gewalt erklärt.
Inhalt:
Charly, Hamid und Benny sind die dicksten Freunde.
Doch nun wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Benny erhält von seinem Opa eine Kette mit Davidstern. Bislang wussten Charlie und Hamid nicht einmal, dass Benny und seine Familie Juden sind.
Plötzlich dreht sich alles nur noch darum, dass Juden und Araber sich angeblich hassen müssen. Hamid ist Moslem und sein älterer Bruder setzt ihm mehr als nur einen Floh ins Ohr.
Charly steht auf einmal zwischen ihren besten Freunden.
Ob die herannahende Katastrophe noch zu verhindern ist?
Der Comic zur TV-Serie im KiKa über Antisemitismus und Rassismus unter Teenagern.
Altersempfehlung:
etwa ab 10 Jahre
Mein Eindruck:
Die Auswirkungen von Rassismus und die erdrutschartige Entwicklung von Vorurteilen, Hass und Gewalt wird von Charly frei von der Leber weg beschrieben.
Die Bilder spiegeln Stimmung und Gefühlswelt sehr gut wider. In dunkle Gedanken versunken sind bei Hamid beispielsweise die schwarz-weiß Illustrationen mit blauen Akzenten versehen.
Beim glücklichen Benny zusammen mit seinem Großvater leuchten die Bilder dank fröhlich gelber Farbtupfer.
Die drei Freunde sind ein Herz und eine Seele, gehen gemeinsam durch dick und dünn.
Vegetarierin und Tierschützerin Charly ist fröhlich-frech und mit ihrem Skateboard und den gelben Gummistiefel eine echte Marke.
Hamid und seine Familie sind aus Syrien geflüchtet. Der Junge erzählt nicht alles, was in ihm vorgeht, verpackt seine Gedanken und Gefühle dafür in eindrucksvolle Comic-Zeichnungen.
Benny teilt mit seinem Großvater die Vorliebe für Höhlenforschung. Mit dem Tod des Opas und dem Tragen der geschenkten Davidstern-Kette beginnt eine Welle von Vorurteilen, Mobbing und Hass.
Charly steht plötzlich zwischen den Stühlen und versucht zu verhindern, dass ihre Clique auseinanderbricht.
"Die Juden sind schuld, dass es vielen Arabern schlecht geht." (Hamid)
"Was für ein Schwachsinn! Du hast gar keine Ahnung, was ein Jude überhaupt ist!" (Benny)
Warum aber hassen so viele Menschen die Juden? Der Imam beglückwünscht Hamid zu seinen mutigen Fragen.
"Das ist etwas, das nicht einmal Erwachsene richtig verstehen." (Imam zu Hamid)
Egal wo wir herkommen, welche Sprache wir sprechen oder welche Hautfarbe wir haben ... Wir sind alle Menschen, die lieben und geliebt werden wollen.
Die Graphic Novel ist keine leichte Kost, zeigt aber Lesenden ehrlich und auf Augenhöhe, was Vorurteile anrichten können und dass bei Mobbing und Gewalt nicht weggeschaut werden darf.
Auch als Klassenlektüre sehr zu empfehlen!
Fazit:
Das Entstehen von Vorurteilen und das Hochschaukeln von Hass bis hin zu Mobbing und körperlicher Gewalt wird bildgewaltig und altersgerecht erklärt.
Eine außergewöhnliche Graphic Novel, die auch in der Schule zur Pflichtlektüre zählen sollte.
...
Rezensiertes Buch: "Völlig meschugge?!" aus dem Jahr 2022
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Der Duden übersetzt “meschugge” als “nicht bei Verstand; verrückt”. Der Ursprung des Wortes kommt aus dem Hebräischen. Allein mit diesem Wort ist die Handlung des Comics “Völlig meschugge?!” schon ziemlich gut umrissen (siehe Inhaltsangabe). …
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Der Duden übersetzt “meschugge” als “nicht bei Verstand; verrückt”. Der Ursprung des Wortes kommt aus dem Hebräischen. Allein mit diesem Wort ist die Handlung des Comics “Völlig meschugge?!” schon ziemlich gut umrissen (siehe Inhaltsangabe). Ein ziemlich passender Titel also. Übrigens basiert der Comic auf einem Drehbuch, das unter demselben Titel auch für KiKA zu einer sechsteiligen Serie verfilmt wurde.
Worum gehts? Die drei Jugendlichen Charly, Benny und Hamid sind beste Freunde. Gemeinsam schlagen Sie sich durch den beschwerlichen Teeni-Alltag in der Schule, voller Ausgrenzung und Rassismus. Hamid ist aus Syrien geflüchtet, Charly organisiert Demos für mehr Umweltschutz und Benny ist der sportliche Überflieger der Klasse. Alle drei sind ganz unterschiedlich und doch sind sie durch nichts zu trennen, bis… naja, bis Bennys Opa im Sterben liegt und Benny eine Kette mit Davidstern hinterlässt. Da lassen die antisemitischen Kommentare nicht lange auf sich warten. Und als es in der Schule vermehrt zu Handydiebstählen kommt, erweist sich die Freundschaft der drei als doch nicht so krisenfest, wie erwartet. Alle drehen komplett durch, werden also quasi so richtig meschugge.
Direkt aufgefallen sind mir die Zeichnungen. Klassische Panelgrenzen fehlen, es wird mit verschiedenen Bildkompositionen experimentiert, die Farbe spiegelt die Stimmung wieder, zwischendurch gibt es Manga-Passagen, alles zusammen ein tolles Gesamtkunstwerk. Offensichtlich ist viel Herzblut in die Seiten geflossen. Auch die Figuren sind allesamt einzigartig in Körperhaltung und Darstellung. Das hat mir gut gefallen.
Genauso gut fand ich die Geschichte: Die Figuren handelten nachvollziehbar, die Konflikte sind realistisch und lange war mir nicht klar, wer die*der Strippenzieher*in hinter den Handydiebstählen war. Dabei greift der Comic Antisemitismus und Rassismus auf und stellt deren Folgen auch für jüngere verständlich dar. Viele der Szenen und Äußerungen im Buch finden so oder so ähnlich auf vielen Schulhöfen jeden Tag statt. Und auch das mutlose Verhalten der Lehrkräfte ist (leider) komplett nachvollziehbar. So kann “Völlig meschugge?!” vielleicht auch einen Beitrag zur Sensibilisierung von (nicht nur) Jugendlichen für Fremden- und Judenhass schaffen.
Ich werde ein Exemplar des Comics in unsere Klassenbücherei stellen. Schade ist, dass sich die Folgen der Serie in keiner Mediathek finden und auch nicht auf DVD verfügbar sind, ich hätte gerne Serie mit Comic verglichen. Aber zumindest den Comic kann ich von Herzen empfehlen.
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