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Im Haus des Erzählers geht es in der Vorweihnachtszeit turbulent zu: Seine beiden Töchter kommen langsam in das Alter, in dem Weihnachtswünsche teuer werden und Familienrituale an Kraft verlieren. Doch der Adventskalender, den die Mutter von einem alten Mann geschenkt bekommt, fesselt die Aufmerksamkeit der ganzen Familie. Er erzählt auf vierundzwanzig Bildern eine faszinierende Geschichte aus der Nachkriegszeit: Drei Männer stehlen zwei Worpsweder Gemälde, um damit den Kauf von Heizmaterial und Lebensmitteln zu finanzieren. Ein Schneesturm zwingt sie zur Einkehr in einem einsamen Gehöft, wo eine junge Frau in den Wehen liegt ...…mehr

Produktbeschreibung
Im Haus des Erzählers geht es in der Vorweihnachtszeit turbulent zu: Seine beiden Töchter kommen langsam in das Alter, in dem Weihnachtswünsche teuer werden und Familienrituale an Kraft verlieren.
Doch der Adventskalender, den die Mutter von einem alten Mann geschenkt bekommt, fesselt die Aufmerksamkeit der ganzen Familie. Er erzählt auf vierundzwanzig Bildern eine faszinierende Geschichte aus der Nachkriegszeit: Drei Männer stehlen zwei Worpsweder Gemälde, um damit den Kauf von Heizmaterial und Lebensmitteln zu finanzieren. Ein Schneesturm zwingt sie zur Einkehr in einem einsamen Gehöft, wo eine junge Frau in den Wehen liegt ...
Autorenporträt
Modick, Klaus
Klaus Modick, geboren 1951 in Oldenburg, studierte Germanistik, Geschichte, Pädagogik, Theaterwissenschaft und Philosophie in Hamburg. 1980 Promotion, seit 1984 freier Schriftsteller, weltweite Gastprofessuren. Lebt heute mit Frau und zwei Töchtern wieder in Oldenburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.12.2000

Literatur
Türchen öffnen
24 Kapitel: Klaus Modick bastelt
einen Adventskalenderroman
Ein selbst gemalter Adventskalender, den die Frau des Ich-Erzählers von einem alten Mann zum Dank für ihre Hilfe auf spiegelglatter Straße geschenkt bekam, ist der Auslöser von Klaus Modicks Roman „Vierundzwanzig Türen”(Eichborn Verlag, Frankfurt/Main, 39,80 Mark). Die Zeichnungen von Schuhen, Kerzen und Schneekristallen wecken im Betrachter Bilder aus der eigenen Vergangenheit. Der Adventskalender und seine mit Spiegeln beklebten Türchen reflektieren so auch die Kindheit von Modicks Ich-Figur in den frühen fünfziger Jahren: „Als ob er eine Geschichte erzählt, die irgendwie auch meine eigene Geschichte ist. ”
Zusätzlich animieren die Motive den Protagonisten, der als Schriftsteller mit zwei verwöhnten Töchtern in Norddeutschland lebt, den geheimnisvollen Sinn der Kalenderbilder zu entschlüsseln und die gemalten „Schneegespinste” zum fiktiven Lebensmosaik ihres Schöpfers zu verbinden. In frostweißer Landschaft kristallisiert sich so in vierundzwanzig Kapiteln als Roman im Roman auch die spannende Geschichte des alten Mannes, der im harten Winter 1946 in einen Kunstraub verwickelt gewesen war. Und dann kommt Heiligabend, der Tag, an dem sich die Schicksale der Figuren, an dem sich Rahmen- und Binnenhandlung auf raffinierte Weise kreuzen. Dann ist der Bogen gespannt von nachkriegsdeutschen Kinderzeiten bis hin zu unserer wiedervereinigten Wohlstandsgegenwart.
„Vierundzwanzig Türen” ist ein klug konstruierter Roman, in dem nicht zuletzt aspektreich auch über Kindheit und Sprache, über Schreiben und Gedächtnisarbeit nachgedacht wird. Türchen für Türchen kann man ihn sich erschließen und ihn auf die ganze Adventszeit aufteilen. Man kann sich die Lektüre natürlich auch für die Festtage unterm Tannenbaum aufsparen. Danach aber wäre das schöne Buch leider wohl schon wieder Schnee von gestern.
tokö
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2010

Weihnachtsmärchen

Seit jeher ist Klaus Modick ein literarischer Weltenbummler, der sammelt, was ihm brauchbar erscheint, um dann mit vorgefundenen Mustern ein intelligentes Spiel zu treiben - ein literarischer Freibeuter mit des Lesers freudiger Billigung. Wie aber, wenn er zum Freibeuter am eigenen Werk wird? Der Anhang zum jetzt erschienenen Roman "Vierundzwanzig Türen" schließt mit der Bemerkung "Geschrieben Winter 1998 - Sommer 1999". Schuldig bleiben Verlag und Autor den Hinweis darauf, dass der Roman schon einmal erschienen ist (F.A.Z. vom 29. November 2000). Durchaus keine "freudige Billigung" des Rezensenten! Aber vielleicht doch des Lesers? Schließlich kehrt die Adventszeit in jedem Jahr wieder, und damit auch die "vierundzwanzig Türen". Die Bilder dieses Kalenders markieren die Stationen des zentralen Erzählvorgangs: der in der Nachkriegszeit angesiedelten Geschichte eines Kunstdiebstahls. Auf der abenteuerlichen Rückfahrt von einem Treffen mit einem holländischen Kunsthändler kommen die drei Diebe an ein Gehöft, das ein Angehöriger der britischen Besatzungsarmee mit einer jungen Deutschen bewohnt, die Marie heißt und in diesen Tagen einen Sohn zur Welt bringt. Umrisse des Weihnachtskrippen-Personals werden sichtbar: Maria mit dem nicht aus der Ehe stammenden Kind, die drei Weisen (hier Diebe) aus dem Morgenland. Eine freche profane Parallele und eine mit Anmut erzählte, anrührende Geschichte - ein ironisches Weihnachtsmärchen. (Klaus Modick: "Vierundzwanzig Türen". Roman. Illustriert von Jub Mönster. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2010. 248 S., geb., 17,95 [Euro].)

W.H.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein klug konstruierter Roman, in dem nicht zuletzt aspektreich auch über Kindheit und Sprache, über Schreiben und Gedächtnisarbeit nachgedacht wird." Süddeutsche Zeitung

"Klaus Modick verbindet die Kriminalgeschichte aus dem harten Nachkriegswinter 1946 mit der des vorweihnachtlich gestressten Familienvaters von heute, der sich fragt, was das Fest eigentlich noch soll. In 24 Kapiteln erinnert sich der Erzähler dabei an seine Kindheit und lässt dem Leser genügend Raum, es ihm gleichzutun." Frankfurter Rundschau

"Ein amüsanter, mehrschichtiger Weihnachtsroman." Martin Luchsinger im 'Tages-Anzeiger' "Ein stimmungsvoller Weihnachtsroman." Lübecker Nachrichten

"Ich bin froh, daß wir in Deutschland einen so leicht und klug erzählenden Autor haben." Verena Auffermann

"Ein begnadeter Erzähler und Essayist. Er verfügt über eine seltene Begabung: anspruchsvoll, anregend und spannend zu unterhalten." züritipp

"Klaus Modick hat schon mehrere souverän und witzig erzählende Bücher vorgelegt. 'Vierundzwanzig Türen' ist nicht nur sein bestes - es zählt zum Besten, was in der Tradition von Erich Kästners bis heute unterschätztem Roman 'Fabian' an deutscher Prosa vorliegt." Jochen Hörisch in der 'Neuen Zürcher Zeitung'

"Jede Menge Witz, Ironie und Komik ... zum Vorlesen, nicht nur unterm Tannenbaum." Regina Jerichow in der 'Nordwest Zeitung'

"Mit Witz und Hintersinn entwickelt der Roman auf drei Zeitebenen deutsche Generationserfahrungen." Sven Boedecker in der 'Woche'…mehr
»literarisch kunstvoll gearbeitet und verwebt« Wolfgang Tischer literaturcafe.de 20181204