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Zwischen dem Kriegsende 1945 und 1961 sind im damals sowjetisch besetzten Teil Deutschlands Zehntausende Menschen spurlos verschwunden. Sie kamen in Sonderlagern des sowjetischen Geheimdienstes um, ohne dass die Angehörigen etwas davon erfuhren. Die davon wussten, durften unter Androhung drakonischer Strafen bis zum Ende der DDR nicht darüber sprechen. Betroffen waren 1945 auch der Vater und der Onkel der damals siebenjährigen Annemarie Lüdicke. Auf der Suche nach ihnen erfuhr die Studienrätin, die einige Jahre in Russland unterrichtet hat, viele Jahre später von den Lagern und Haftanstalten…mehr

Produktbeschreibung
Zwischen dem Kriegsende 1945 und 1961 sind im damals sowjetisch besetzten Teil Deutschlands Zehntausende Menschen spurlos verschwunden. Sie kamen in Sonderlagern des sowjetischen Geheimdienstes um, ohne dass die Angehörigen etwas davon erfuhren. Die davon wussten, durften unter Androhung drakonischer Strafen bis zum Ende der DDR nicht darüber sprechen. Betroffen waren 1945 auch der Vater und der Onkel der damals siebenjährigen Annemarie Lüdicke. Auf der Suche nach ihnen erfuhr die Studienrätin, die einige Jahre in Russland unterrichtet hat, viele Jahre später von den Lagern und Haftanstalten in Mitteldeutschland, in denen nach der Kapitulation 1945 jahrelang ohne Gerichtsurteil Zivil- und Militärpersonen interniert wurden. Die Autorin stellt am Beispiel der Region Anhalt dar, wie die Festnahmen die Bevölkerung trafen und welche Berufsgruppen besonders in das Visier des sowjetischen Geheimdienstes gerieten. Oft genügten Denunziationen ohne jeglichen Wahrheitsgehalt für die Verhaftung. Neben Archivmaterial nutzte Annemarie Lüdicke Befragungen zahlreicher Zeitzeugen. Sie verdeutlicht das Geschehen auch an Einzelschicksalen und gibt damit den bisher unbekannten Opfern ihre Namen wieder. Das Ergebnis ist eine erschütternde Dokumentation, wie sie in dieser Form in Deutschland ihresgleichen sucht.
Autorenporträt
Annemarie Lüdicke wurde in einer Kaufmannsfamilie in Zerbst geboren. Ihre Urgroßväter und Großväter mütterlicherseits waren Pfarrer von St. Nikolai, St. Bartholomäi und St. Marien in Zerbst. Nachdem drei ihrer Onkel 1941 im Krieg gefallen waren, kamen weitere Angehörige beim Bombenangriff auf Zerbst ums Leben. Ihre Großmutter und ihre Cousine fanden durch sowjetische Besatzungstruppen den Tod. Seit Kriegsende sind ihr Vater Gerhard Lüdicke sowie sein Bruder Hellmut vermisst. Nachdem ihr ein Studium verweigert wurde, flüchtete Annemarie Lüdicke 1956 nach Hamburg, wo sie Pädagogik studierte. Sie arbeitete dort später als Studienrätin für Mathematik und Französisch. Als Sportlehrerin war ihr Spezialgebiet das Schwimmen. Sie nahm erfolgreich an mehreren internationalen Wettkämpfen teil und wurde 1988 Europameisterin im Senioren-Schwimmen. Von 1993 bis1995 unterrichtete sie Deutsch, Musik und Sport in Saratow/Russland. Nach ihrer Pensionierung 2003 kehrte Annemarie Lüdicke in ihre Heimatstadt Zerbst zurück, wo sie sich Forschungen zur Regionalgeschichte widmet.