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Vater und Sohn ist ein epischer Roman über das Ende des Wilden Westens und den Beginn des 20. Jahrhunderts. Texas Ranger Hackberry Holland wird zur Zeit der mexikanischen Revolution von seinem Sohn Ishmael getrennt, den er in der Folge aufzuspüren versucht, um sich mit ihm auszusöhnen. Dabei fällt er Soldaten der Revolutionsarmee in die Hände, die ihn verdächtigen, als Texas Ranger im Rahmen einer Strafexpedition mexikanische Zivilisten ermordet zu haben. Der Roman springt zurück in die Zeit von Butch Cassidy und Sundance Kid und endet im Ersten Weltkrieg.

Produktbeschreibung
Vater und Sohn ist ein epischer Roman über das Ende des Wilden Westens und den Beginn des 20. Jahrhunderts. Texas Ranger Hackberry Holland wird zur Zeit der mexikanischen Revolution von seinem Sohn Ishmael getrennt, den er in der Folge aufzuspüren versucht, um sich mit ihm auszusöhnen. Dabei fällt er Soldaten der Revolutionsarmee in die Hände, die ihn verdächtigen, als Texas Ranger im Rahmen einer Strafexpedition mexikanische Zivilisten ermordet zu haben. Der Roman springt zurück in die Zeit von Butch Cassidy und Sundance Kid und endet im Ersten Weltkrieg.
Autorenporträt
James Lee Burke, 1936 in Louisiana geboren, wurde bereits Ende der Sechzigerjahre von der Literaturkritik als neue Stimme aus dem Süden gefeiert. Nach drei erfolgreichen Romanen wandte er sich Mitte der Achtzigerjahre dem Kriminalroman zu, in dem er die unvergleichliche Atmosphäre von New Orleans mit packenden Storys verband. Burke wurde als einer von wenigen Autoren zweimal mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet. 2015 erhielt er für Regengötter den Deutschen Krimi Preis. Er lebt in Missoula, Montana.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.12.2016

Ein Mörder mit Dienstmarke
James Lee Burkes neuer Roman „Vater und Sohn“ ist eine blutig-archaische Familienchronik. Am Montag wird der Autor achtzig
Die Situation ist ziemlich hoffnungslos für Hackberry Holland, also ist es Zeit für ein Gebet: „Herr, sie haben meinen Jungen. Deinen Kelch wollen sie auch. Aber dafür müssen sie mich schon töten und ihn mir aus den Händen reißen. Ich muss ihn wegbringen. Ich hoffe nur, dass ich das Richtige tue. Am liebsten würde ich jedem dieser Scheißkerle ein Loch zwischen die Augen bohren, aber Wut und Zorn vernebeln meinen Verstand und stärken meine Feinde. Sei mein Licht, mein Schwert und mein Schild.“
Hackberry will seine Familie retten, seinen Sohn Ishmael, dessen Mutter Ruby. Er hat durch seine Unberechenbarkeit die beiden aus seinem Haus getrieben. Der Kelch, um den es geht, ist der Heilige Gral – das glaubt jedenfalls Arnold Beckman, der brutale Gegenspieler. Ein Waffenhändler aus Österreich, undurchsichtig, erbarmungslos, sadistisch. Manche denken auch, er könnte der Leibhaftige sein. Er kennt sich aus mit den neuen Massenvernichtungswaffen, hat große Geschäfte gemacht im großen Krieg, der eben zu Ende gegangen ist, im Jahr 1918. Ishmael wurde verschüttet im Krieg, an der Marne, in seinen Beinen stecken immer noch Dutzende von Granatensplittern.
„Vater und Sohn“, der neue Roman von James Lee Burke, ist Thriller und historische Chronik zugleich, eine Historie, in der das Vergangene nicht abgestorben und erledigt ist, sondern hineinspukt in die Gegenwart. „In the Electric Mist with Confederate Dead“ heißt der sechste seiner Romane mit dem New-Orleans-Cop Dave Robicheaux, und er enthält genau das, was der Titel ankündigt, Begegnungen mit toten Soldaten der Konföderiertenarmee des amerikanischen Bürgerkriegs. Mit seinen Robicheaux-Romanen wurde James Lee Burke weltbekannt, der erste erschien 1987, „Neonregen“, der zwanzigste und bislang letzte 2013, „Light of the World“. Robicheaux ist ein Gezeichneter, vom Vietnamkrieg, von Hurrikan, von der sinnlosen Gewalt des modernen Amerika, seine erste Frau ist brutal ermordet worden.
Seit einigen Jahren widmet James Lee Burke sich einer anderen Familie, den Hollands aus Texas, „Regengötter“ und „Glut und Asche“ erzählen von Sheriff Hack Holland, dem Enkel, im amerikanisch-mexikanischen Grenzland, „Vater und Sohn“ erzählt nun die Geschichte des Großvaters (Aus dem Englischen von Daniel Müller. Heyne Verlag, München 2016. 639 Seiten, 17,99 Euro. E-Book 13,99 Euro).
Es ist mein bestes Buch, meint James Lee Burke, sein schwärzestes ist es auch. Hackberry Holland, der amerikanische Abraham, ist ein Psychopath, mit starrem Gerechtigkeitssinn, aber auch mit dem unbezwingbaren Impuls, seine Fußabdrücke auf den Köpfen verhasster Feinde zu hinterlassen. Er ist als Farmer zu Wohlstand und Einfluss gekommen, operiert als Texas Ranger und als Sheriff. Einen Mörder mit Dienstmarke nennt ihn seine Frau Ruby. Im mexikanischen Bürgerkrieg hat er, unwissentlich, mit einem Trupp Rangers eine Wagenladung Frauen und Kinder getötet. Er wird von den Mexikanern gejagt, gefoltert, zum Tode verurteilt, kann aber entkommen, nimmt dabei einen geheimnisvollen Kelch mit. Parallelen zu schmutzigen amerikanischen Interventionen ein Jahrhundert später sind unübersehbar.
Burke ist als Erzähler pathetisch und pragmatisch zugleich. Er war Sozialarbeiter, kümmerte sich um Haftentlassene, geistig Behinderte, Insassen von Arbeitslagern, er arbeitete als Kriminalreporter und lebte in städtischen Slums und einigen der ärmsten Regionen in den Bergen des Südens. Ich war immer ein guter Zuhörer, sagt er, die großen Geschichten liegen in der Luft. Bis 1990 hatte er nicht als Vollzeit-Schriftsteller arbeiten und leben können. „Das ist der wirkliche Test dafür, wie viel du in deine Kunst hineinstecken willst. Es ist hart aufzustehen, bevor du zur Brotarbeit gehst, und zu schreiben, und dann heimzukommen, und du bist müde und versuchst wieder zu schreiben. So machen es die meisten Leute. So machte ich es Jahrzehnte lang.“
„House of the Rising Sun“ heißt der Roman im Original, und als Motto wird aus dem berühmten gleichnamigen Song zitiert: „Go tell my baby sister / Never do like I have done / To shun that house in New Orleans /They call the Rising Sun.“ Den Kindern ersparen, was man selbst erleben musste, sie von den Orten fernhalten, in denen sie schreckliche Erfahrungen machen – macht man sich beim Versuch, ihnen ihr Schicksal zu ersparen, schon schuldig? Der Fatalismus des Buches ist unerbittlich. Zufall ist, so heißt es einmal, wenn Gott anonym arbeitet.
FRITZ GÖTTLER
James Lee Burkes Held ist
ein amerikanischer Abraham
Zuhörer und Erzähler: James Lee Burke.
Foto: Frank Veronsky/Via Bloomberg
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